[unbekannt]
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Erschienen: [unbekannt]
[Dieses Hörspiel gelang ohne Beschreibung auf den Markt ODER sie ist noch nicht erfasst worden]
Rezension vom: [unbekannt]
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(1) Dodos Rückkehr
Erschienen: 2008
Dauer: 52:09DODOs Alltag ist klar geordnet: Freitag ist Rasenmäh-Tag, Samstag ist Straßenkehr-Tag, doch am Montag - dem Wäschewaschen-Tag - verändert sich DODOs Leben auf einen Schlag. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn er lernt unfreiwillig den winzig kleinen Strom-Tom in einer Telefonzelle kennen, der DODO mit einem gekonnten Stromschlag dazu bringt, ihn zu schlucken. Zusammen - mit Strom-Tom im Bauch - machen sich die beiden auf die Suche nach dem magischen rotgelb gestreiften Löffel auf der anderen Seite der Grenze! Eine skurrile Reise nach Lichtwiese beginnt und Dodo lernt nicht nur das süße Mädchen Elenor kennen, sondern auch Elefanto und Muscheln mit Heimweh...Mein Kommentar: Ich habe schon lange nicht mehr einfach nur auf meinem Bett gesessen, mit nichts als dem Booklet in der Hand, und uneingeschränkt nur einem Hörspiel gelauscht. Mittlerweile ist es ja so, dass man dabei spült, Auto fährt, und soweiter, aber hier habe ich wirklich nur der Geschichte zugehört. Aber, in Ordnung, leere Phrasen bringen Euch ja nicht weiter - also beginne ich einfach mal! :)
Dodos Rückkehr ist ein spannendes, erfrischend anders erzähltes Hörspiel mit viel Ironie, Wortwitz und Auf-die-Schippe-nehmen der gängigen Hörspiel-Klischees. So lauscht man etwa voller Interesse der Beschreibungen der Erzählerin rund um den geheimnissvollen Ort Lichtwiese, als sie plötzlich meint, dass es ja jetzt eine gute Gelegenheit sei, einen Werbeblock einzuschieben. Dann erhält man eine kleine (natürlich rein fiktive!) Produktinformation, und die Erzählerin macht anschliessend weiter, als wäre nichts geschehen! ;) Oder ganz am Ende, als sich der Erzähler und die Erzählerin ein lustiges Wortgefecht liefern: ER will die Geschichte jetzt beenden, weil es SEINE Geschichte sei, und SIE beschliesst dann einfach, eben eine weitere Geschichte zu erzählen, die dann halt IHRE Geschichte sein wird (Anspielung auf Teil 2!). Glücklicherweise aber sind solche direkten Gags genau richtig dosiert, so dass die Spannung und die verträumte Welt sich voll entfalten können, es aber immer genug Momente gibt, in welchen man was zu Lachen hat.
Die Produktion selbst ist hervorragend. Musik, Soundeffekte, Abmischung und Spannungsmomente sind genau richtig, und sogar jede Rolle ist hochkarätig und mit klangvollen Namen besetzt: Andreas Fröhlich, Manfred Lehmann, Barbara Ratthey, Marion von Stengel, Ekkehardt Belle, Jennifer Böttcher, uvm.!
Das Einzige, was mir etwas missfällt, ist, dass manche Gags am Rande einen kleinen Zacken ZU überspitzt sind. Und an wenigen Stellen sind es leider 2-3 ulkige Ortsbeschreibungen und Namen zuviel. Als wolle man die Hörerschaft darauf hinweisen, dass jetzt geschmunzelt werden soll. Hier wäre weniger also mehr, wie es so schön heisst. Wenn Autor und Regie da noch das optimale Maß in den Griff bekommen, ist bestimmt eine noch höhere Wertung drin. ;)
Kurz und knackig: Die 90%-Wertung vergebe ich sehr, sehr gern! Viel Potenzial, in 10-15 Jahren ein Hörspiel-Klassiker mit großer Fangemeinde zu sein. Sollte man unbedingt hören!
Meine Wertung: 90%
Rezension vom: 13.07.2018
TKKG Junior
(1) Auf frischer Tat ertappt
Erschienen: 2018
Dauer: 44:48Eine Einbruchserie hält die Millionenstadt in Atem. Die Zielobjekte sind jedes Mal Häuser im teuren Villenviertel. Die Polizei tappt völlig im Dunkeln. Es gibt nicht die geringste Spur von den Tätern. Als Karl durch Zufall Zeuge einer geheimen Unterhaltung wird, kommen TKKG den Dieben auf die Spur...Mein Kommentar: Man, was war ich gespannt. Und neugierig! Ein TKKG-Spin-Off, wie bei den ??? Kids. Kann das gutgehen? Ja, es kann!
Gleich beim ersten Durchlauf verspürte ich ein Gefühl der Vertrautheit und meine Ohren hatten nicht ein Eindruck, als wäre das alles nur irgendetwas, das man aufgrund der Unbekanntheit, nicht zuordnen kann. Aber nein, es ging tatsächlich sehr gut. Was auch immer hier der Maßstab beim Konzeptionieren, Schreiben, Aufnehmen und Produzieren war - man hat in vielen Punkten fast genau ins Schwarze getroffen!
Diese Folge fühlt sich irgendwie an, als wäre man wieder Anfang der 80er, kurz vor der Einschulung, und hört seine erste TKKG-Folge. Die vier werden vorgestellt, was zeichnet sie aus, wie sind die Eltern drauf und so weiter. Macht wirklich Spaß. Das mag aber auch daran liegen, dass man zart an
Die Jagd nach den Millionendieben erinnert wird, da der Plot im Groben ähnlich verläuft - inklusive des geplanten, aber durch TKKG vereitelten Diebstahls in der Sauerlich-Villa. Sogar die Grundidee ist die gleiche: Hermann und Erna werden aus dem Haus gelockt...
Da die jugendlichen, die originalen, TKKGs ja so um 14 Jahre alt sind und in die 9. Klasse gehen, die TKKG-Junioren aber die 5. Klasse besuchen, spielt TKKG Junior also rund 4 Jahre zuvor, was bedeutet, sie müssten alle etwa je 10 alt sein. Der Eindruck entsteht bei mir aber keineswegs. Im Gegentum, es scheint sich eher um eine Art "Episode 1" zu handeln. Sicherlich, die vier Juniors artikulieren sich simpler und zeitgemäßer, doch alles in allem sind sie doch zu reif und abgefeimt, dafür, dass sie erst 10 sein sollen. Ihr Verhalten, und trotz des einfacheren Vokabulars, auch ihre Ausdrucksweise, ja, sogar ihre Lebenserfahrung, sind etwas atypisch für dieses Alter. Andererseits: Trifft das auf TKKG nicht sowieso schon immer zu? Hmmm....
Was mir ganz besonders gefällt, und was auch eine meiner größten Sorgen im Vorfeld war: Wenn das "Junior" heißt, spielt das dann nicht mehr im Internat? Aber doch, so gerade eben noch sind die Junior-TKKGs auf dem Internat gelandet (bedenkt man ihr Alter), sind zwar schon befreundet, kennen sich aber noch nicht sehr gut. Man wird also auch als Alt-Hörer/in schön an die Hand genommen, ohne dass allerdings der Eindruck entstünde, man wisse ja eh alles schon und kenne sich bestens aus. Sicher, im Grunde weiss man eben schon alles, aber die kleinen Sprenkler hier und dort, die machen dann doch wieder Lust - selbst, wenn man die Hauptserie schon seit zig Jahren verinnerlicht hat.
Was mich aber beschäftigt, ist, dass Tim hier direkt von Anfang an auch Tim heißt; die "Tarzan-Namens-Problematik" existiert überhaupt nicht. Dafür aber eine andere: Sein echter Name ist Peter Carstens. Ich bitte das S am Ende zu beachten. Und diese Umbenennung geht mir einfach nicht in den Kopf - sie stört mich sogar.
Gaby wird kein einziges Mal "Pfote" genannt, und bei Karl wird sein Kosename, Computer, angedeutet... Bei Tims Mutter ist an und für sich auch alles beim Alten geblieben - nur, dass sie hier jetzt nicht hunderte Kilometer entfernt wohnt, sondern nur ganz am Rande der Stadt. Aber mit diesem ganzen Kleinkram kann ich gut leben.
Gefreut habe ich mich aber darüber, dass, obwohl hier komplett neue Stimmen für jede Person gewählt wurde, Kerstin Draeger als Mutter Vierstein und Stefan Brönneke als einer der Ganoven mitmachen. Da wird der Kreis in die frühen TKKG-80er-Jahre gleich wieder geschlossen.
Der Plot ist gelungen, und ich bin nicht sicher, warum, aber die Gemeinsamkeiten mit
Die Jagd nach den Millionendieben wirken mir sehr bewusst gewählt - denn das alles kann kein Zufall sein. Die Junior-Stimmen für die TKKG-Kids gefallen mir, aber bei Tim, Karl und Klößchen fällt mir das Unterscheiden noch schwer. Ich hoffe, das wird noch. Dennoch sind die drei, inklusive der neuen Gaby, Talente, die nicht nach dem heutigen Sitcom-Synchro-Schnellschnellschnell-Einheitsbrei klingen. Ihr Spiel passt super und die Regie hat gute Arbeit geleistet, die Rollen glaubhaft und natürlich klingen zu lassen. Bleibt nur die Frage, was in 5 oder 10 Jahren ist, wenn die Stimmen etwas reifer und älter klingen werden, denn zwar sind die vier Personen hinter den Rollen schon heute beileibe keine 10 Jahre mehr alt, aber dennoch jung genug, dass sich hier noch Veränderungen einschleifen werden. Mal schauen, wie das dann bei solch jungen Rollen werden wird.
Jedenfalls: Sehr guter Einstand; der Titelsong ist gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem: Sehr guter Einstand! :)
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 26.03.2008
Die drei ???
(2) ...und der Phantomsee
Erschienen: 1979
Dauer: 45:44Welches Geheimnis verbirgt sich in einem vergilbten Brief und in den nach langer Zeit wieder aufgetauchten Aufzeichnungen des Seemanns Angus Gunn? Wurde tatsächlich in einer lange vergangenen Sturmnacht ein Piratenschatz von einem sinkenden Schiff gestohlen? Das möchten die drei Detektive Justus, Bob und Peter ebenfalls gerne wissen. Den Nachkommen von Gunn ist es bisher nicht gelungen, das Versteck des Schatzes ausfindig zu machen. Professor Shay, den diese Sache für seine Arbeit am Historischen Forschungsinstitut interessiert, hatte bislang auch kein Glück. Immer mehr Personen tauchen auf und machen sich verdächtig. Auch Java-Jim, ein undurchsichtiger Seemann, versucht den drei ??? zuvorzukommen. Und welche Rolle spielt Stebins, der wegen Unterschlagung im Gefängnis war und auf Bewährung frei ist? Der Professor vermutet, dass er und Java-Jim zusammenarbeiten. Aber am Ende sind die drei ??? allen eine Nasenlänge voraus: die vielen rätselhaften Hinweise führen sie zum Phantomsee und damit endlich zur Lösung.Mein Kommentar: Die Hörspielumsetzung krankt leider an einem Detail: dem grandiosen GOTT-fried Kramer; auch, wenn er im Inlay als Heinz Überreiter einen Alias-Namen verwendet. Denn Herr Kramers Stimme ist einfach unverwechselbar. Er bemüht sich zwar, seine Stimme für Professor Shay und für Java-Jim immer anders klingen zu lassen, doch geschulte Hörer/innen hören natürlich sofort raus, dass mit Shay und Java-Jim irgendwas im Busch sein muss. Sieht man davon aber ab, ist das Hörspiel super! Toller Fall, Bob recherchiert sich einen Wolf und Justus kombiniert fleissig - so lieben wir das! ;)
Im Vergleich Erst- gegen Neuauflage zieht für mich die Erstauflage wie schon beim Super-Papageien, den Kürzeren. Man hatte sogar einen Fehler korrigiert. Auf der Museums-DVD war damals ein Ausschnitt des Hörspielskripts: dort sagt Java-Jim zu Anfang "Sie(!) ist mir gestohlen worden". Im Hörspiel hatte man den Satz damals geflickt und machte ein "Die Truhe(!) ist mir gestohlen worden". Jetzt, in der Neuauflage, heisst es "Das(!) ist mir gestohlen worden". Also wenn schon "korrigieren", dann bitte richtig, Europa! Wenigstens das "Masakebt" wurde nicht entfernt! ;)
Europa hat's dennoch abermals geschafft, Erstauflagen-Klänge zu in die neue Fassung zu integrieren und bei Bohn-Ersetzungen keine allzu modernen Sounds zu benutzen. 84% für Alt, 85% für Neu
Meine Wertung: 85%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: [unbekannt]
Tom & Locke
(2) Terror durch den heißen Draht
Erschienen: 1984
Dauer: 45:34Ein beraubter Bankräuber führt Tom und Locke auf die Spur einer Bande, die mit einem üblen Trick arbeitet. Mit Hilfe von Telefongesprächen führt sie ihre Opfer in die Irre, um sie dann zu überfallen und auszuplündern. Die Mitglieder dieser Bande kennen keine Rücksicht! Das müssen auch Tom und Locke erfahren, als sie plötzlich in eine tödliche Gefahr geraten...Mein Kommentar: Hier passt der Titel nicht wirklich zur Story; zumindest nicht zu der des Hörspiels. Sehr schön ist zwar die Idee für diese Geschichte, und man merkt sofort, dass es noch sehr spannend und innovativ weitergehen wird aber der Titel... Tja, der ist wirklich irreführend. Es geschehen wohl zwei, drei kleinere Terror-Anrufe, aber das allein reicht nicht, um der Story diesen Titel zu geben. Auch sonst hat man sich nicht so wirklich an die Buchvorlage gehalten.
Denn in der Vorlage steht weit mehr, als das Hörspiel tatsächlich zeigt. Im Buch wird der Wachtmeister nämlich tatsächlich vom Revier weggelockt. Im Hörspiel kommt das nicht so recht raus. Auch die Szene auf dem Hochhausdach ist im Buch ein wenig dramatischer... Naja... Es spricht für sich, dass das Hörspiel trotz des Weglassens dieser Fakten SO GUT wurde...
Meine Wertung: 81%
Barbie
(3) ...übernachtet bei Nina
Erschienen: 1987
Dauer: 30:17Ein eifersüchtiger Hund sorgt dafür, daß Barbie bei Nina übernachtet. Damit ist eigentlich er dafür verantwortlich, daß Barbie und Nina besonders viel Spaß haben und einen aufregenden Abend verleben, der zudem noch mit einer ganz großen Überraschung endet!
Meine Wertung: 69%
Rezension vom: 21.02.2021
Fünf Freunde: Endlich erwachsen!
(3) ...haben Spaß beim Teambuilding
Erschienen: 2020
Dauer: 1:10:16"Mit einem kleinen Rollenspiel stärken wir nun unsere Kompetenzen in puncto Vertrauen und Kommunikation", verkündete der Seminarleiter gutgelaunt. Die Fünf Freunde stehen vor ihrem bisher größten Abenteuer: Ihr Arbeitgeber hat sie für eine Teambuildingmaßnahme angemeldet. In den Konferenzräumen des Tagungshotels zeigt ihnen der joviale - wenn auch irgendwie nervös schwitzende - Seminarleiter zahlreiche Übungen, die ihnen helfen sollen, perfekt an einem Strang zu ziehen. Doch gerade als sie dabei sind, ihre Kernkompetenzen zu stärken, machen sie eine beunruhigende Entdeckung...Mein Kommentar: Hey, es geht doch! Ich bin überrascht, dass nach drei eher misslungenen Stories (ich hörte diese Folge erst nach den Folgen 1, 2 und 4!), "...haben Spaß beim Teambuilding" echt okay geht. Zwar gibt es erneut nicht allzu viel Humor, auch wenn spürbar ist, dass in vielen Szenen diverse Dinge lustig gemeint sind, aber der Plot trägt nicht gar so dick auf.
Auch die sonst permanent als "seltsame Momente" getarnten Situationen, nur um vermeintlich witzig darzustellen, wie ach so merkwürdig wir Menschen ja im Allgemeinen sind, kommen nur selten vor, beziehungsweise durch die Idee mit dem Teambuilding gelingt es sehr gut, Gemeinsamkeiten und Unterschiede recht plausibel darzustellen. Lediglich der unnötig gesteigerte Ansporn von vor allem Julian und Dick, unbedingt besser als die anderen Teams abschneiden zu wollen, ist hin und wieder zum Augenrollen.
Nichtsdestotrotz, wie ich bereits erwähnte, kann man dieses Hörspiel gut weghören und lernt vereinzelt sogar das eine oder andere; wie ein paar Infos darüber, wie man Arbeitszeugnisse deuten kann.
Die Sprecher/innen liefern allesamt ab, die Musiken passen, die Produktion ist wie gewohnt sehr gut. Ehrlich, der meiner Meinung bisher "beste" Fall dieser Reihe...
Meine Wertung: 68%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.12.2010
Masters of the Universe
(4) Der unbezwingbare Drache
Erschienen: 1984
Dauer: 45:48Skeletor, der unerbittliche Feind von Castle Grayskull, greift die Burg erneut an! Aber dieses Mal hat er einen Verbündeten, mit dem niemand gerechnet hat und der unbesiegbar ist. So kann es nur eine Frage der Zeit sein, wann Grayskull fällt...Mein Kommentar: Die Story ist okay, sogar sehr spannend. ...und die Sache mit dem "zu viel Fantasy, zu wenig MOTU" erspare ich mir an dieser Stelle, denn das könnt Ihr ja in meinen Kommentaren zu
(1) Sternenstaub,
(2) Das Todestor und
(3) Sturm auf Castle Grayskull nachlesen. :)
Nun, da lebt also in gigantisch großer und gefährlicher Drache auf Eternia, und der ist vorher noch niemandem aufgefallen? Irgendwie unglaubwürdig, andererseits könnte man sagen: Das hier ist erst Folge Nummer 4, da ist alles auf Eternia noch neu, und es gibt eben noch viel zu entdecken, doch trotzdem stört es mich ein wenig. Auch stört mich, dass wieder mal viele MOTU-Fakten unter den Tisch gekehrt und stark verfälscht werden. Teela ist die Herrin von Eternia, und der König ist offenbar sowas wie eine Art Marionette, oder ist "König Randor" einfach nur ein Name?
Schade ist auch, das Skeletor dieses Mal nicht ein einziges Wort spricht; keine einzige Silbe - doch wenn man es mal ganz genau nimmt, schon in den Folgen
(2) Das Todestor und
(3) Sturm auf Castle Grayskull sprach Skeletor nur sehr, sehr wenig... Dafür rückt man Mer-Man etwas mehr ins Licht, und er wird noch dazu von GOTT-fried Kramer großartig gesprochen. Leider ist Mer-Man auch wieder der Einzige, den man auf Seiten der Bösen sprechen hört, wenn man Arkia mal aussen vorlässt. Ferner kommen bei den Guten mal mehrere Leute zum Zuge: Man-E-Faces, Stratos, Ram Man, sodass man endlich den Eindruck vermittelt bekommt, dass nicht nur He-Man für das Gute kämpft. Auffällig ist noch, dass Orkos Stimme von nun an etwas höher klingt, was sie charismatischer wirken läßt, außerdem paßt diese etwas zierlichere Stimme auch besser zu einem kleinen Trolaner.
Insgesamt finde ich "Der unbezwingbare Drache" von allen "Nicht-wirklich-MOTU"-Folgen am besten geglückt. Francis bedient sich zwar wieder einer scheinbar unüberwindlichen Superkraft (dem Drachen), von dem die Bedrohung ausgeht, anstatt die typischen "Skeletor hat einen Plan und geift selbst an"-Geschichten auszugraben, doch hört man endlich mehr Variation bei den MOTU-Charakteren, und stellt Mer-Man recht stark ins Rampenlicht, der mit Flutwellen und dergleichen vorgeht und Gift und Galle spuckt... ...dafür von mir 72%.
Das Zitat der Folge kommt von Mer-Man: Eine Flutwelle soll ihn zerschmettern, eine Flutwelle!
Meine Wertung: 72%
Rezension vom: 31.01.2021
Fünf Freunde: Endlich erwachsen!
(4) ...machen Schluss mit Alkohol
Erschienen: 2021
Dauer: 1:09:42Zum ersten Mal seit Beginn seines Erwachsenenlebens war Julian vollkommen nüchtern, und ihm schien, als sähe er die Welt mit neuen Augen." Wieder einmal erwachen die Fünf Freunde mit Erinnerungslücken aus einem Rausch. Der Mund ist pelzig, der Schädel dröhnt und mit dem Kater kommen Reue und Zweifel. Haben sie etwa ein Alkoholproblem? Gemeinsam fassen sie einen Entschluss: genug gesoffen, ab jetzt gibt's keinen Alkohol mehr! Fatalerweise steht aber noch die Hochzeit ihres Trinkfreundes Ralph an. Werden es die Fünf Freunde schaffen, auch ohne Alkohol Spaß zu haben?Mein Kommentar: Mir ist bewusst, dass "Endlich erwachsen!" eine Persiflage auf die sauberen Fünf Freunde der Anfangszeit sind, die als Quasivehikel herhalten sollen, der heutigen Gesellschaft und ihren bisweilen skurillen Situationen mit Humor den Spiegel vorzuhalten. ...es gelingt nur einfach nicht.
Wir hören den vier jungen erwachsenen Kirrin-Kids immerfort dabei zu, wie sie versuchen, das sich zu Silvester selbst auferlegte Ziel einzuhalten, den gesamten Januar hinweg keinen Tropfen Alkohol zu trinken. Der einen oder anderen gesellschaftlichen Konvention versuchen sie dabei durch Lügen und Täuschungen zu entgehen. Bei einem Jungsellenabschied wird es bestimmt Alkohol geben - also packt man sich einen Flachmann - mit Wasser befült - ein, damit man "mitsaufen" kann, ohne dass... ja... öhm... was eigentlich? Was ist so schlimm daran, anderen zu erklären, dass man eine Cola oder eventuell ein alkoholfreies Bier trinken möchte?
So geht das die ganze Zeit. Wobei ich den Gedanken, Situationen auf witzige Weise zu schildern, in denen beispielsweise Gruppenzwang aufkommt und man nicht so recht weiß, wie man damit umgehen soll, weil man sich geniert oder schlicht nicht traut, anderen seinen Lebenswandel zu präsentieren, als höchst vielversprechend wahrnehme. Es wird nur einfach nie etwas daraus gemacht. Diese Situationen werden immer nur zwischen den vier WGlern besprochen, bevor sie eintreten - und man überlegt, wie man sich am besten verhalten sollte. Die tatsächlichen Situationen aber verlaufen mehr oder weniger völlig unproblematisch, weil dort dann praktisch nie das Gespräch darauf gelenkt wird. Somit verbrachte ich die meiste Zeit mit Augenrollen, wenn schon wieder eine WG-Diskussion aufkam, wie man anderen am besten etwas vormachen könnte, statt einfach zu erklären, dass man gern komme, aber man keinen Alkohol trinken werde - zumal diese Ideen allesamt schlichte Standardlügen sind, die wir alle unter Garantie schon viele Male gehört oder eventuell auch schon selbst benutzt haben. Das ist einfach nicht originell und sehr unwitzig.
Außerdem verliert es sehr schnell den Reiz, das selbst gesteckte Ziel "unbedingt bis Schlag Mitternacht zum ersten Februar" durchzuhalten, nur um sich dann aber endlich wieder so richtig die Kante zu geben und ordentlich was wegzubechern. Warum dann der ganze Zinober zu Beginn, als man der Meinung ist, dass man viel zu viel Alkohol trinke und man dringend dessen Konsum einschränken solle? Es nervt schlicht und ergreifend, sich immer wieder Dialoge dieser Art anhören zu müssen: "Oh Gott, ich würde auf dieser Party so gern was trinken" - "Ja, aber wir dürfen nicht! Erst wieder am ersten Februar, dann lassen wir's richtig krachen!" - "Na gut - dann trink ich halt Wasser, das sieht wie Wodka aus und die anderen merken dann nicht, dass ich gar nicht mitsaufe"...
Es ist fortwährend derselbe Miniplot, der mit immer anderen Worten und Situationsbeschreibungen im Kern aber völlig gleich in Endlosschleife abläuft - anstatt etwas aus der Idee zu machen, wie schwer es ist, der Versuchung zu wiederstehen, oder wie man anderen seine Abstinenz erklären kann, ohne, dass man sich ewig und drei Tage dafür rechtfertigen muss, oder wie be-/angetrunkene Menschen sich benehmen und welchen Unsinn sie dabei so manches Mal von sich geben. Auch DAS ginge ganz gewiss mit Humor und ein paar coolen Gags. Eventuell könnte es sogar spaßig sein, Gründe zu nennen, warum es erstrebenswert sein könnte, keinen Alkohol zu trinken...
Als dann am Ende ENDLICH eine interessante, ja sogar spannende Situation aufkommt, und ein Freund Julians ihm seine Liebe gesteht, endet dieser Moment mehr oder weniger im Streit - aber es wird kein Stück darauf eingegangen, wie er sich letztlich auflöst oder auflösen könnte. Stattdessen: "Oh, es ist jeden Moment Mitternacht, gleich ist Februar. Herr Ober, bitte vier alkoholische Getränke"...
FAZIT: Der gute Wille ist spürbar und die eigentliche Idee ist allen Lobes Wert, doch es sind erneut der Plot und jede Menge verpasster Gelegenheiten, die dieses knapp 70 Minuten andauernde Hörspiel nicht aus dem Quark kommen lassen. Der Endlos-Loop der immer selben Dialogprämisse sorgt für null Spannung, und ständig mit Ideen aufzuwarten, wie man andere mit Standardausreden anlügen könnte, damit sie nicht merken, dass man selbst nicht mittrinken will, ist unoriginell und unwitzig.
Meine Wertung: 42%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.12.2010
Masters of the Universe
(5) Höhle des Schreckens
Erschienen: 1984
Dauer: 43:30Skeletor, der Hexenmeister des Bösen, gibt keine Ruhe. Er will die Macht über den Planeten Eternia! Er entführt Teela in die Höhle des Schreckens und wartet dort, bis He-Man ihm in die Falle geht. Damit scheint der Kampf um die Macht entschieden zu sein...Mein Kommentar: Endlich eine richtige MOTU-Geschichte, mit Skeletor, Beast Man, Trap Jaw, Tri-Klops und so weiter, die eine gemeine Falle für He-Man aufstellen. Dann He-Man, der mit Battle Cat und Orko in die immergrünenden Wälder eindringt und sich sogar durch die Höhle des Schreckens durchkämpft. Und das alles mit einer Produktion, die unfassbar genial ist; ohne Übertreibung. Geräusche, Musiken und vorallem die Sprecher/innen sind perfekt abgestimmt und erzeugen eine dichte Spannung. Beast Man klingt boshaft und aggressiv, Trap Jaw und Tri-Klops wie Handlanger, die zu allem bereit sind, wenn Skeletor es befiehlt...
Einzig vielleicht einige Dialoge sind mir irgendwie zu episch, mittelalterlich und ehrhaft ausgedrückt. "Oftar, Mächtiger des Waldes, früher oder später mussten sich unsere Pfade kreuzen", "Wenn Düsternis Eternia überkommt, werden die Schwerter sich erheben, und werden Freunde zu Feinden", "So lange ich lebe, werde ich für die Freiheit Eternias kämpfen". Gegen Epik, das Mittelalter oder Ehre ist nichts sagen, überhaupt nichts, aber es passt meiner Meinung nach irgendwie nicht zu den MOTUs. Interessanterweise ist ausgerechnet der in dieser Hinsicht am stärksten ausgeprägte Dialog, jener mit Oftar, der im Inlay nicht genannt wird. Es gibt viele Vermutungen, aber keinen echten Beleg, um wen es sich dabei handelt. **
Weiterhin interessant ist der Fakt, dass dies die einzige Folge ist, in der nicht Peter Pasetti, sondern Franz-Josef Steffens (im Inlay steht Fritz Machner, doch dies ist falsch!) die Stimme des Skeletor übernimmt! Woran das liegt, ist, wie bei Oftar, nicht ganz geklärt, aber entweder war Pasetti damals krank oder unpässlich; seltsam ist da nur, dass man Pasetti auch schon in den Folgen
(2) Das Todestor,
(3) Sturm auf Castle Grayskull und
(4) Der unbezwingbare Drache kaum, bzw. gar nicht hört. Aber hier jetzt in zig Jahren alten Begebenheiten rumzustochern, ist mühsam und könnte auf's Glatteis führen, also lasse ich das. Übrigens: Nicht nur Peter Pasetti fehlt, sondern auch Karl-Walter Diess (als Man-at-Arms) hat einen Aussetzer in dieser Reihe...
Jedenfalls: Ich wollte das alles schon immer mal zu dieser Folge loswerden. Natürlich gibt es auch hier wieder ein paar Kritikpunkte zu monieren (Teela ist immer noch die Herrscherin von Eternia, He-Man kämpft vornehmlich gegen Monster, hier und da zu ehrhafte Dialoge, usw.), doch alles in allem höre ich gern darüber hinweg, und zücke für eine meiner MOTU-Lieblingsfolgen volle 85%.
PS: Ja, ich schreibe Oftar mit "R" am Ende, weil mehrfach auch ein "R"-Laut zu hören ist, insbesondere, wenn Orko in seinem sauber betonten Fragesatz den Namen ausspricht ("Das ist der mächtige Oftar?").
** Nachtrag, 4. März 2023: Hinweise ergaben, dass Horst Schick die Stimme Oftars sein könnte. Nach dem Hören mehrerer Hörspiele und Szenen, in denen er vorkommt, bin auch ich der Meinung, dass es sehr wahrscheinlich Horst Schick ist. Hört Euch beispielsweise einmal am Anfang von Seite 2 von
(4) Der unbezwingbare Drache die Wache am Burgtor an, die von Man-at-Arms die Order bekommt, das Tor hochzuziehen. Das Timbre, das leicht Kehlige im Klang und auch das Tempo passen 1A. Ferner klappt es auch zeitlich, denn Schick wird vermutlich gleich für mehrere Hörspiele was eingesprochen haben, es erschienen etwa zu der Zeit ja einige Folgen mit ihm. Darunter dann auch Höhle des Schreckens. Ebenfalls ein guter Indikator ist die Folge
Terror durch den heißen Draht von Tom und Locke, wenn der Typ Werbung für das "Long Drink" ausruft. PS: Vielen Dank an Bastian Pastweka, Hennes Bender und "Die Welt der Meister" für diesen wirklich äußerst heißen Hinweis.
Das Zitat der Folge kommt von Skeletor: Narr, du sollst nicht das Einhorn bewundern, sondern Teela beobachten.
Meine Wertung: 85%
Rezension vom: 14.12.2010
Masters of the Universe
(6) Im Kerker Skeletors
Erschienen: 1985
Dauer: 40:48Skeletor kämpft weiterhin um die Macht über Eternia. Dieses Mal hat er sich einen besonders heimtückischen Plan ausgedacht. Er lockt Adam, den Prinzen von Eternia, in eine Falle - doch er weiß nicht, dass Adam sich in He-Man verwandelt, sobald er die Macht des Zauberschwertes beschwört!Mein Kommentar: Hier merkt man deutlich, dass Francis ein wenig mehr Überblick über MOTU bekam, denn er hält sich nun an das, was das MOTU-Universum selbst hergibt und verdreht keine Fakten mehr (Teela herrscht über Eternia usw.)... Allerdings geht das einher mit diversen Veränderungen, die durchaus hätten unverändert bleiben können/sollen. Denn gerade Beast Man hat viel von seiner Gefährlichkeit und Aggressivität eingebüßt. Daran habe ich mich bei den Hörspielen über die Jahre natürlich längst gewöhnt, doch irgendwie ist es trotzdem verdammt schade darum, denn ich fand Beast Man in den Folgen
(1) Sternenstaub und besonders
(5) Höhle des Schreckens so, wie er dort gezeichnet wurde, perfekt. Schade drum... Zodac gefällt mir dafür allerdings ziemlich gut. Er bleibt neutral und ist dabei herrlich süffisant.
Was mir allerdings noch nie gefallen hat, ist, wie wahrhaft dämlich offenbar die gesamte Master-Riege sein muss. Man-at-Arms drückt Ram Man das Zauberschwert in die Hand und erklärt, Adam wisse schon, was er damit anfangen müsse, Rammy macht sich auf den Weg, übergibt das Schwert an Adam, der stellt sich komplett doof (und weiss angeblich nicht mal, wie man ein Schwert überhaupt hält), und wenige Minuten später spaziert er als He-Man aus Snake Mountain und meint noch, er hole jetzt noch eben Adam heraus... Fragt sich denn niemand, woher He-Man so plötzlich kam, oder wieso er nicht schon vorher kam, um Adam zu helfen - und wieso kam Adam nicht gleich mit hinaus? Will niemand wissen, wozu Adam das Zauberschwert überhaupt brauchte? Und wieso er es anschliessend nicht mehr hat?
Ein wenig krampfig finde ich auch, dass Orko sich nicht mit dem Schwert wegbeamen kann, nur, um einen Grund zu haben, dass man Adam nicht mal einfach so das Schwert bringen kann - gleichsam beamt er sich mindestens in
(25) Teelas Verrat mit dem Schwert davon... Naja, lieber nicht drüber nachdenken... ;)
Ansonsten geht die Folge in Ordnung; super Ensemble, geniale Musiken, tolle Produktion. ...71%!
Das Zitat der Folge kommt von Skeletor: Mit dir brauche ich nicht zu kämpfen. Schwächling!
Meine Wertung: 71%
Rezension vom: 12.09.2013
Fünf Freunde
(6) ...helfen ihrem Kameraden
Erschienen: 1979
Dauer: 40:23Ferien im Felsenhaus auf der Kirrin-Insel! Die fünf Freunde sind hell begeistert. Doch schon in der zweiten Nacht passiert es: Was für ein Durcheinander im Arbeitszimmer von Onkel Quentin - alle Schubfächer sind durchwühlt - wichtige Aufzeichnungen sind verschwunden! Georgi und ihre Freunde Dick, Julian und Anne wollen dieser Sache auf den Grund gehen... dabei geraten sie in ein ganz gefährliches Abenteuer.Mein Kommentar: In Folge 6 (eigentlich ja Folge 9) ist zum ersten Mal wirklich die Rede von Onkel Quentin. Er spricht zwar keinen einzigen Satz, weil er nicht zu Hause ist, aber als die vier Kids sich darüber unterhalten, wie schwierig er ist und dass sie dank seiner Abwesenheit etwas mehr Ruhe und Freiheiten haben werden, gibt Julian zu bedenken, dass man einem Mann, der so klug ist wie Onkel Quentin, vieles verzeihen müsse. Ob das so richtig ist, lasse ich mal dahingestellt, doch Julian warnt hiermit die Hörerschaft schon vor Quentin, der ab zwei Folgen später dann fast immer dabei sein wird, und sich wirklich nicht gerade sympathisch benimmt. Also: Aufgepasst - und Julians Hinweis des Verzeihens beherzigen! Dennoch muss man gerade in diesem Hörspiel vor allem den vier Kids ebenfalls vieles verzeihen.
Denn was Julian, Dick, Anne und George in diesem Hörspiel bisweilen so absondern, ist eher nicht zur Erziehung geeignet. Das "Zigeunermädchen" Jo, das zunächst als Junge wahrgenommen wird und "ganz zerlumpt und verkommen" aussieht: Da ist also ein "Junge", der in Georges Sandgrube sitzt, und sofort wird dieser fies angestänkert, er solle sich verziehen und Dick ziert sich nicht, den "Jungen" auch gleich ohne Dialog zweimal zu boxen, obwohl dieser "Junge" sogar kleiner als er ist. Und als der Junge als Mädchen erkannt wird, wird dieses quasi fortgemault, mit dem Hinweis, hier werde nicht gerauft - wer hat denn damit angefangen? George freut sich sogar, dass Dick sie verhauen hat, gibt sie zu. Auch, dass "dieses schmutzige Mädchen" einfach nur "Pfui" sei und sie es "nicht in ihrer Nähe aushalte", sagt sie. Als Jo ihnen dann einen Brief überbringen will, sind das Erste, was sie bei beim Antreffen der vier Kinder sagt, "Au!"-Schmerzrufe, wohingegen Julian zu Dick sagt, er solle sie nicht davonlaufen lassen. ...und so geht das quasi die meiste Zeit, Jo wird fast schon als Untermensch verstanden, der nicht wisse, wie man sich ordentlich zu benehmen hätte, und ihr wird andauernd nur das Schlechteste unterstellt. Dabei bin ich der Meinung, dass es hier genau andersrum ist.
Naja, viel mehr habe ich kaum zu schreiben. Die Produktion ist 1A, keine Frage, und gerade Alexandra Wilcke als Jo macht einen großartigen Job. Die Geschichte, sieht man mal von all den Dingen, die Jo betreffen, ab, ist an sich auch in Ordnung, aber nur mäßig spannend, was aber die Atmosphäre locker wieder reinholt. Zur Atmosphäre gehören aber eben auch Randfaktoren, wie z.B. Dialoge hier und da; und wie ich vorhin aufführte, sind die Dinge, die man Jo in einer Tour unterstellt, echt nicht mein Fall, selbst unter dem Aspekt, dass diese Geschichte aus den 1940er-Jahren stammt.
Meine Wertung: 65%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 14.12.2010
Masters of the Universe
(7) Doppelgänger
Erschienen: 1985
Dauer: 46:22Skeletor, dem Herrn des Bösen, ist jedes Mittel recht, um Castle Grayskull zu erobern. Er schafft einen Doppelgänger He-Mans. Tatsächlich gelingt es diesem, in Castle Grayskull einzudringen! Und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf...Mein Kommentar: Früher oder später wäre eine "Doppelgänger"-Folge ohnehin gekommen; denn die gibt's ja bei fast jeder bekannteren Serie. Aber so oder so: Faker, den es übrigens auch als Figur zum Kauf gab, in ein Hörspiel einzubinden, ist sehr gut gelungen. Meisterhaft sogar. Die Szenen in Snake Mountain sind von vorne bis hinten perfekt vertont worden. Man sieht Faker förmlich auf einem Werkstatttisch liegen, ein paar Kabel hängen an ihm, und Skeletor reibt sich die Hände ob seiner Genialität...
Dann aber lässt die Folge ein kleines Bisschen nach: Was spricht dagegen, dass He-Man sein Zauberschwert einfach mitnimmt? Skeletor und seine Spießgesellen sind immer und überall gefährlich und könnten jeder Zeit einfach so angreifen, oder nicht? In
(1) Sternenstaub ist genau das sogar der Grund, zu riskieren, Skeletor aus der Falle entkommen zu lassen, weil man unbedingt das Zauberschwert brauche. Dass He-Man also das Schwert einfach zurücklässt und das mit "Skeletor wird sich nicht sehen lassen" kommentiert, ist einfach ein grober Autorenpatzer. Ebenfalls seltsam ist noch, wieso die Masters nicht vom Geist von Grayskull gewarnt wurden, wie es ja (erst) ab
(8) Der Baum der sterbenden Zeit immer gemacht wird.
Auch gefällt mir die Sache mit den wirbelnden Winden der Zeit nicht so recht. Wie kann Skeletor diese Winde kontrollieren, bzw. warum gehorchen sie irgendjemandem? Und warum knallt Skeletor He-Man nicht einfach über den Haufen? Er ist ohne Zauberschwert und auf die Distanz wird er sich demnach nicht wehren oder verteidigen können. Mit einem toten He-Man wäre es für die Faker-Storyline um ein Vielfaches einfacher gewesen, den Mummenschanz aufrecht zu erhalten. Naja, da drücken wir mal ein Auge zu... ;)
Wenn man das mit dem Zauberschwert und den Winden ausblendet, bleibt die Folge sehr spannend, was unter anderem wieder daran liegt, dass sie 1A produziert wurde. Und um noch ein wenig anzugeben, entlarve ich die beiden Palastwachen mal als Andreas Fröhlich und Jens Wawrczek... ;)
Das Zitat der Folge kommt von Skeletor: Jetzt bin ich sicher. Ich bin ein Genie!
Meine Wertung: 74%
Rezension vom: 14.04.2008
TKKG
(7) Rätsel um die alte Villa
Erschienen: 1982
Dauer: 39:09Karl, der Computer, ist außer sich vor Freude, denn seine Eltern haben eine schöne, alte Villa gekauft. Als die vier TKKG-Freunde sie sich ansehen, überraschen sie zwei Einbrecher. Was wollen diese Fremden in dem leeren Haus? Tarzan, Karl, Klößchen und Gaby versuchen, das Geheimnis zu lösen. Sie jagen die Einbrecher, und es kommt zu einem gefährlichen Kampf um Mitternacht in der Villa. Doch damit ist das Abenteuer noch nicht zu Ende. Nun beginnt eine aufregende Jagd nach einem lange verschollenen Schatz.Mein Kommentar: Geniale Story, sehr ambitioniert wirkende Sprecher und bis auf eine klitzekleine Kleinigkeit, fehlt nichts, was nicht auch im Buch steht. Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt dennoch: Die Charaktere Otto Galster und Regina Riedel sind im Buch noch recht jung (so um 25 bis 30 Jahre alt) durch die Stimmen im Hörspiel aber hat man das Gefühl, dass Otto etwa 40 und Regina ca. 60 ist. Ansonsten eine der TKKG-Vorzeige-Folgen! Nett übrigens auch, dass hier Sascha Draegers Stimmbruch dokumentiert wurde. An der Stelle, wo Tarzan aus dem Wasser rüberschreiend droht, "...dann bring ich dich um!", überschlägt sich seine Stimme kurz.
Die Neuauflage wurde recht behutsam gekürzt, allerdings dann wieder um mehrere Sätze, die zwei Unterhaltungen etwas knapp und weniger lebendig wirken lassen. Einmal die Bitte von Tarzan, dass Karl die Polizei rufen solle und zum anderen das Gespräch mit der Wirtin. Dennoch gefällt mir die Neuauflage noch einen Zacken besser, als die alte Fassung, denn die Musik ist toll und vermittelt die Action hervorragend. 92% für Alt, 93 für Neu. Egal, welche Fassung - haben muss man diese Folge!
Meine Wertung: 93%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 23.08.2019
TKKG Junior
(7) Zwischen Gauklern & Ganoven
Erschienen: 2019
Dauer: 1:00:51Auf dem Mittelaltermarkt der Millionenstadt herrscht buntes Treiben. Jongleure, Bogenschützen und Wahrsager begeistern die Besucher mit ihrer Kunst - und TKKG sind mittendrin. Doch plötzlich taucht Falschgeld in der Menge auf. Wer hat die Scheine in Umlauf gebracht? Zwischen Gauklern und Ganoven begeben sich die vier Detektive auf die Suche nach dem Übeltäter.Mein Kommentar: TKKG (Junior) auf dem Jahrmarkt. Mal was neues, mal was anderes. Was mir, das nehme ich gleich vorweg, an diesem runden, gelungenen Fall immer wieder ins Ohr sticht, ist nicht per se seine Qualität, sondern was bei Ur-Serie "TKKG" seit Jahren nicht recht gelingt: Viel mehr Ideen, die interessant sind, beziehungsweise keine übertriebenen Plots und Plotideen: Robotervögel, die Dinge stehlen, Ganoven werden minutenlang belauscht und all sowas. Oder wenn Tim jedem zweiten dahergelaufenen Fiesling Prügel androht oder in hitzigen Situationen mühelos die Oberhand behält.
All das fehlt bei TKKG Junior. Hier sind Abenteuer noch Abenteuer und auch die kleineren Gemeinheiten können spannend sein. Man versteht instinktiv, warum die krummen Dinge krumm sind, warum die Gemeinen gemein sind - ganz ohne übertriebene Hektik und Gewalt; oder Androhung einer solchen.
TKKG Junior haben viel Charme, das beweisen sie erneut mit dem hier vorliegenden Abenteuer. Dazu die Produktion - das Jahrmarktfeeling kommt voll rüber - und bestens aufgelegte Sprecher und Sprecherinnen.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.06.2014
Fünf Freunde
(8) ...und ein Zigeunermädchen
Erschienen: 1979
Dauer: 36:01In zwei altmodischen, bunten Wohnwagen, in Nachbarschaft der alten Burg Faynights und wenig kinderfreundlicher Zirkusleute, verleben Julian, Dick, Anne, Georgi und natürlich auch Timmy etwas enttäuscht ihre ersten Ferientage. Da taucht plötzlich Jo, das kleine Zigeunermädchen, auf. Ihr Onkel ist der Feuerschlucker Alfredo. Aber was ist das für ein Gesicht am Fenster des alten Burgturms? Hat es etwas mit den beiden verschwundenen Wissenschaftlern zu tun? Jo bringt mit der Pythonschlange böse Verräter in fürchterliche Aufregung und hilft ihren fünf Freunden aus unfreiwilliger Gefangenschaft.Mein Kommentar: Schön, dass Alexandra Wilcke wieder mitspricht, zwar ist sie weitaus zahmer als in
(6) ...helfen ihrem Kameraden und ihre Rolle ist auch nicht unbedingt unerheblich, aber trotzdem ergibt der Titel überhaupt gar keinen Sinn, weil es im Kern um etwas völlig anderes geht, als um ein "Zigeunermädchen". Man könnte den Titel höchstens so interpretieren, dass hier die fünf Freunde UND ein "Zigeunermädchen" als Team arbeiten, um ein Abenteuer zu lösen. Doch auch DANN gäbe es gewiss treffendere Titel für das achte Hörspielabenteuer.
Wenngleich, das muss man schon zugeben, die ersten 21 Fünf-Freunde-Abenteuer allesamt nach demselbem Schema funktionieren, und inhaltlich ohnehin alle Abenteuer beinahe gleich verlaufen. So finden auch hier wieder fast alle Zutaten wieder, lediglich geschmuggelt wird nicht.
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Die Funk-Füchse
(8) Operation Förderkorb
Erschienen: 1983
Dauer: 50:36Als die Funk-Füchse eines Abends auf dem alten und längst geschlossenen Zechengelände Lichtbalken aus leeren Fensteröffnungen herausblitzen sehen, kommt ihnen das schon verdächtig vor. Bohne will unbedingt nach dem Rechten sehen. Sie kriechen durch ein Loch im Zaun und schleichen zum großen Maschinenhaus mit dem Förderturm. Dort angekommen, beobachten die Funk-Füchse drei verdächtige Burschen, die eine Kiste wegschleppen. Was haben die drei Gestalten auf dem Zechengelände zu suchen? Bei den näheren Nachforschungen müssen die Funk-Füchse feststellen, daß sie sich rücksichtslosen Menschen gegenübersehen, die nicht nur auf den Hund vom Wächter Leisegänger einschlagen...
Meine Wertung: 79%
Rezension vom: [unbekannt]
Tom & Locke
(8) Aufruhr in der Unterwelt
Erschienen: 1984
Dauer: 36:02Tom hält zwei jugendliche Einbrecher auf. Dabei unterläuft ihm ein Mißgeschick: Die Beute der Einbrecher - ein Koffer voller Falschgeld - fliegt in den Fluß und versinkt! Damit löst Tom einen Aufruhr in der Unterwelt aus. Die Verbrecher der Stadt jagen ihn und Locke - denn sie glauben, dass die beiden das Geld noch immer haben...Mein Kommentar: Da hat Europa den Schluss aber drastisch geändert. Im Buch steht überhaupt nichts davon, dass Tom und Locke überwältigt wurden, oder dass Tom Falschgeld in Umlauf bringen soll. Ausserdem ist das vollkommen schwachsinnig gedacht. Denn Tom und Locke dürften bei der Polizei wohl bekannt sein, und ausserdem kommt beschwerend hinzu, dass Tom ja nur zur Sicherheit Lockes so gehandelt hätte. Es ist also wohl eher nicht so, dass Tom tatsächlich einen Eintrag im Strafregister bekommen hätte... Was sollte also dieser Schluss? Auch hier spricht wieder einmal die Qualität des Buches dafür, dass das Hörspiel auch trotz dieses merkwürdigen Schlusses spitze wurde...
Meine Wertung: 86%
Rezension vom: 08.09.2019
TKKG Junior
(8) Der verborgene Schatz
Erschienen: 2019
Dauer: 48:00Karl hat von seinem Bruder eine Metallsonde geschenkt bekommen. TKKG wollen damit im Preußen-Park sofort auf Schatzsuche gehen. Werden sie tatsächlich etwas finden? Und wer sind die beiden seltsamen Gestalten, die sie verfolgen? Und führt das Loch in der Erde wirklich in eine Räuberhöhle?Mein Kommentar: Folge 8 der TKKG-Junioren... Kann sich erneut hören lassen! Ein in sich schlüssiger Fall. Was mich aber doch stört, ist, dass man die Bösewichte immer schon am Tonfall erkennt, beziehungsweise an ihrer Art, sich etwas unbeholfen anzustellen, wenn sie im Gespräch erstmal versuchen so zu tun, als wären sie eigentlich "auf der Seite der Guten".
Ich verstehe nicht, was das soll, und ich verstehe auch nicht, wem damit gedient wäre, das jedes Mal auf's Neue so offensichtlich zu gestalten. Es kann doch die Sache nur spannender machen, wenn man als Hörer/in, egal ob jung oder alt, nicht gleich von Anfang an weiss, wie der Hase läuft. Im Gegenteil sogar, was sollen Kinder daraus bitteschön lernen? Wenn jemand mir was antun will, dann höre ich das ja schon an der Stimme? Und solange niemand seltsam klingt, ist auch alles in Ordnung?
Was mir ansonsten noch auffällt, ist: Karl hat Geschwister!? Erst wird Peter Carsten in Carstens umbenannt... ...und plötzlich hat Karl Geschwister? Mal gucken, was die Junior-Reihe noch so für uns parat hält. Allerdings stößt mir etwas sauer auf, wie Karl über seinen Bruder spricht. Er sagt, sein Bruder labere eben manchmal auch Stuss... Heißt das, sein Bruder ist ein Wichtigtuer, oder noch schlimmeres? Oder meint er, sein Bruder versucht öfters mal, Karl zu veralbern? Wie dem auch sei, es wirkt reichlich seltsam, sowas zu vernehmen. Noch dazu aus Karls Mund und über ein Familienmitglied. Hört sich nämlich etwas nach schlechtem Verhältnis an.
Abschließend: Gute Produktion, gut aufgelegte Sprecher/innen... Insgesamt manchmal zu offensichtliche Fährten, aber dennoch gut anzuhören.
Meine Wertung: 71%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 24.05.2008
Die drei ???
(9) ...und die rätselhaften Bilder
Erschienen: 1979
Dauer: 45:25Allzu viel ist es ja nicht, was der alte Maler Joshua Cameron hinterlassen hat - und obendrein blieb er die Miete schuldig! Aber ein merkwürdiger Kauz muss er gewesen sein: zeigen doch die 20 numerierten Ölbilder aus seinem Nachlass alle dasselbe Motiv, nämlich sein Wohnhaus. Dies und die Tatsache, dass sich nicht nur eine Gräfin und ihr Verwalter, sondern auch mehrere Unbekannte und ein Kunsthändler auffällig für die Bilder interessieren, bringen die drei ??? auf den Plan. Sind die Gemälde vielleicht doch nicht ganz so wertlos? Vielleicht besteht da auch irgendein Zusammenhang mit den wirren Worten, die Cameron vor seinem Tod im Fieber gestammelt hatte... Während Justus, Peter und Bob ermitteln, versucht ihr alter Rivale Skinny Norris, ihnen Steine in den Weg zu legen. Das wird am Ende für ihn selbst gefährlich. Nur gut, dass Justus rechtzeitig eine Erleuchtung kommt!Mein Kommentar: Guckt man in Foren, wird diese Folge ohne Zweifel sehr gemocht und gleichzeitig aber auch für so manchen Logikfehler liebevoll kritisiert: Hier stimmt etwas nicht mit dem Buch überein, dort ergibt einiges nicht so wirklich Sinn... Nur verklärte Worte einiger Die-Hard-Fans!? Ich weiss nicht recht, aber es stimmt tatsächlich. Wenn man länger drüber nachdenkt, ergibt nur das Buch wirklich ein rundes Bild; das Hörspiel ist ein wenig zu straff und daher fehlen vielleicht ein paar Details. Das heisst nicht, dass dieses Hörspiel durch und durch unsinnig ist, nein, nein, aber so ein paar Dinge bleiben irgendwie offen, wenn man sich genauer damit befasst.
Dass dieses Hörspiel dennoch so gelungen ist, liegt an vielerlei Dingen: der Buchvorlage, der guten akustischen Umsetzung, dem Bohn-Sound-Charme und den Sprechern und Sprecherinnen: Andreas von der Meden, Gisela Trowe, Joachim Wolff, Oliver Mink, Karin Lieneweg, Horst Frank, Werner Cartano... Hervorragend. Wenngleich ich der Regie auch Eins auf den Deckel geben muss! An manchen Stellen merkt man deutlich, dass diverse Passagen einzeln eingesprochen und später zusammengeschnitten wurden. Beispielsweise: Als De Groot Justus fragt "Wie ist datt che-wes-t?" (Wie ist das gewesen?), klingt es viel mehr so, als frage er nicht, ob er soeben richtig hörte, was Justus sagte, sondern es klingt, als sage er diesen Satz einfach so in die Luft. Mich jedenfalls stören bei allem Hörgenuss, den mir die rätselhaften Bilder bereiten, diese Unvollkommenheiten schon ein bisschen.
Hinzu kommt, dass in der Neuauflage eine viel zu düstere Stimmung suggeriert wird! Der Fall selbst ist eigentlich auf eine detektivische Art und Weise spannend, doch bei der Neuauflage klingt es manchmal, als warte irgendwo ein besonderes Unheil, und als sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis es in Erscheinung tritt. Geschnitten wurde dafür aber nichts! ;) 81% für Alt, 77 für Neu!
Meine Wertung: 81%(Bemusterung erfolgt)
Barbie
(9) ...und der Opernball
Erschienen: 1987
Dauer: 35:07Seit vielen Jahren findet endlich wieder ein Opernball statt. Die Nachricht löst große Aufregung unter den jungen Damen der Stadt aus - schließlich will jede dabei sein. Auch Barbie möchte teilnehmen, doch da passiert etwas sehr Unangenehmes. Ihr guter Ruf steht auf dem Spiel, und eine Zeitung läßt gar durchblicken, daß sie wohl eine Diebin sei! Es sieht so aus, als ob dieser Verdacht widerlegt werden könnte...
Meine Wertung: 70%
Rezension vom: 14.04.2008
TKKG
(9) Abenteuer im Ferienlager
Erschienen: 1982
Dauer: 41:58Langeweile ist ausgeschlossen, wenn die Freunde von TKKG die Sommerferien in einem Feriendorf verbringen. Haarsträubende Abenteuer sind zu bestehen - gegen Gespenster, Grundstücksspekulanten und bewaffnete Rocker. Schließlich drohen sogar rücksichtslose Erpresser, den lustigen Hund Oskar umzubringen.Mein Kommentar: Schade! Im Buch stehen mehrere Kapitel, die immer ein "Mini"-Abenteuer abhandeln (z.B. Klößchen wird bezichtigt, in einem Kaufhaus etwas gestohlen zu haben), sind es auf dem Hörspiel gerade mal läppische ZWEI Geschichten, die hier aufgegriffen wurden. Die Buchvorlage hätte sogar locker für eine Doppelfolge (oder wenigstens für eine mit Überlänge!) gereicht.
Die Sprecher-Riege darf allerdings nicht unerwähnt bleiben. Hans Paetsch, Wolfgang Völz, Ernst von Klippstein, Katharina Brauren, Rüdiger Schulzki, Pamela Punti (aka Heikedine Körting)... Mjam! Ohren-Schmaus - dankeschön, Europa! Absolut klasse gefällt mir auch in der Neuauflage die Melodie, die ständig eingespielt wird. Die riecht förmlich nach Abenteuer, Ferienlager, Urlaub und Jugend... Daher vergebe ich ohne Reue 89% für die Erstauflage und 92% für die Neuauflage! KAUFEN!
Meine Wertung: 92%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.06.2014
Fünf Freunde
(9) ...im alten Turm
Erschienen: 1979
Dauer: 41:07"Keine Spur vom Margarethenhof", brummt Dick, "Alter Turm steht auf dem Wegweiser. Ich bin dafür, daß wir uns diesen Alten Turm ansehen. Vielleicht ist dort der richtige Weg!" Die fünf Freunde finden den richtigen Weg in einen zünftigen Erholungsurlaub mit Ski und Rodel und viel, viel Schnee. Eine tolle Skihütte - einen geheimnisvollen Turm auf dem gegenüberliegenden Berg, unheimlich ist dieser Berg! Es ist ein Abenteuer für die 5 Freunde, hinter das Geheimnis zu kommen. Eine kleine Vagabundin hilft ihnen dabei.Mein Kommentar: "Im alten Turm" ist eine polarisierende Folge. Die Einen finden sie aufgrund ihrer Atmosphäre schlichtweg unschlagbar, die Anderen lassen kein gutes Haar an ihr und nahezu alles ist großer Mist. Woran es liegt, weiss ich nicht, aber zumindest mich polarisiert diese Folge nicht. Ich finde sie "ganz gut" und sehe gute wie auch schlechte Eigenschaften.
Am meisten bleibt mir nur immer wieder im Gedächtnis haften, wie die Mutter abgeht und betont, ihre Tochter hätte die Peitsche verdient. Und wie reagieren die vier Kids? Sie geben der Frau recht und bekräftigen indirekt sogar, dass dieses Mädchen es irgendwie verdient hätte. Da kann ich auch nach dem tausendsten Mal des Hörens immer nur den Kopf schütteln. Alte Zeiten hin oder her, erzieherische Maßnahmen ja oder nein - DAS ist ziemlich harter Tobak.
Naja, wer sich überwinden und das beiseite hieven kann, bekommt ein in der Tat sehr atmosphärisches Hörspiel, das die Creme de la Creme der deutschen Stimmen zu bieten hat. Die Story für sich ist wie eh und je relativ flach und verläuft wie alle anderen der ersten 21 Fünf-Freunde-Abenteuer...
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.02.2011
Masters of the Universe
(10) Das Geheimnis der Mystic Mountains
Erschienen: 1985
Dauer: 40:53Skeletor geht ein tödliches Risiko ein, aber dadurch gewinnt er die grenzenlose Macht! He-Man erleidet eine schwere Niederlage und dann sieht es ganz so aus, als wäre Eternia endgültig verloren. Nur eine kleine Chance gibt es noch für He-Man und seine Freunde...Mein Kommentar: Diese Folge ist meine absolute Lieblingsfolge! Selten wurde ein Hörspiel interessanter und spannender erzählt, als in "Das Geheimnis der Mystic Mountains"... Ich habe dieses Hörspiel seit meiner Kindheit garantiert schon weit über hundertmal gehört - im Ernst.
Die coole Szene in Castle Grayskull, in der He-Man und Teela beobachten, wie Skeletor und seine Handlanger sich befreien konnten, wie sie mit Myrath (zu Deutsch: "Vermächtnis") sprechen und dann losziehen, um den Ring zu holen. Dann machen sich He-Man, Man-at-Arms, Orko und Battle Cat sofort auf, Skeletor zu stoppen, dazu immer der subtil vermittelte Zeitdruck, die überall lauernden Gefahren im Vine Jungle... einfach super.
Fairerweise muss ich aber auch hier einige Dinge bekritteln. Wieso bezweifelt Teela Skeletors Tod? Warum erinnert ausgerechnet Beast Man daran, dass Myrath die Unbesiegbarkeit nur BEINAHE garantiert - ein wenig zu aufmerksam für Beast Man (gerade in den Hörspielen)...!? Und wieso kann Beast Man hören, was Myrath sagt, wenn ER den Staub gar nicht aß? Schließlich ist Beast Mans Aussage letztlich teilweise dafür verantwortlich, dass die Masters am Ende doch noch gewinnen. Dass die Zauberin das weiss, auch wenn sie Myraths Worte eventuell nicht vernehmen konnte (da sie ja auch den Staub nicht aß!), erklärt sich einfach so, dass sie durch den Gesprächskontext der vier Männer in der Höhle bescheid weiß, und so dann He-Man und Teela warnen konnte. Also: WOHER weiss Beast Man, was Myrath sagt? Andererseits: Außer Skeletor hat NIEMAND sonst hören können, dass Skeletor die Macht verliert, wenn er vergisst, die Freude zu teilen. NIEMAND sonst hörte dies, denn NIEMAND sonst aß den Staub. Woher weiss also Beast Man und somit letztlich He-Man, wie Myraths Zitat lautet? Und wieso kann Beast Man darauf hinweisen, dass Skeletor nur "beinahe unbesiegbar" sein würde...?
Aber es geht weiter: Wo hat Skeletor die Antigraph-Säule her, die die Zauberin mahnend erwähnt? Er hat sich doch gerade erst aus der Höhle auf den Weg zum Ring gemacht. Und wieso aß er den Staub nicht schon längst und wartete damit bis nach der Ausbuddelei? Warum ruft die Zauberin von Grayskull nicht sofort nach He-Man, um ihn zu warnen? Wie kann eine sooo riesige Spinne ein so engmaschiges Seil spinnen, dass He-Man und die Anderen nicht an den Maschen vorbei durch das Netz fallen? (PS: Nebenbei bemerkt sei, dass die Riesenspinne eventuell Spydor sein könnte, da er als Toy ebenfalls 1985 ur-released wurde. Vielleicht hatte Francis irgenwelches Infomaterial vorliegen!?) Woher weiss Trap Jaw, dass das Essen des Staubes den Kontakt mit Myrath herstellt? Warum sollte Myrath wollen, dass Skeletor so mächtig wird? Wie funktioniert die Lähmende Stimme? Wenn Arms eine SO mächtige Waffe bauen kann, warum baute er nicht häufiger solche Maschinen? Und wo ist die Lähmende Stimme in den späteren Folgen? Müsste Skeletor nicht danach sinnen, diese für immer zu vernichten oder sie sich selbst anzueignen, wenn sie so gefährlich für ihn ist? Und in Zusammenhang mit Myraths Warnung bezüglich des Machtverlustes, frage ich mich: Wusste er von der Lähmenden Stimme? Denn selbst, wenn es die Lähmende Stimme nie gegeben hätte, hätte Skeletor doch so oder so sehr rasch die Macht verlieren müssen, denn er prahlte und johlte doch am laufenden Band (er hatte vergessen, die Freude zu teilen und verlor die Macht - aber von einer Waffe oder Maschine war in diesem Zusammenhang nie die Rede!). Und wieso hat er He-Man in den Bergen einfach zurückgelassen? Eine bessere Chance, ihn endlich zu beseitigen, konnte er sich doch gar nicht wünschen - naja, vielleicht einfach Übermut. Aber warum ist Beast Man in den Bergen plötzlich dabei, wenn er doch mit seinem Leben dafür haftet, dass der Wind Raider sicht nicht fortbewegen kann? Skeletor ließ ihn doch extra deswegen zurück. Oder folgte Beast Man seinem Herren, als die Masters sich anders behalfen? Nur, wie konnte Beast Man dann so schnell dort sein?
Ferner frage ich mich, ob He-Man unbedingt die Lähmende Stimme benötigte, um Skeletors Macht zu brechen, denn es ist doch eigentlich eher die Aussage selbst, und nicht die Maschine, oder? Oder statt der Maschine hätte doch auch Zoar Skeletor gegenüber treten können. Und wieso bedurfte es der Wiederholung der Aussage Myraths? Sollte sich die Warnung Myraths nicht eh von ganz allein erfüllen, ohne, dass jemand nochmal an die Warnung erinnert, um auf diese Weise jene Warnung zu erfüllen?
Kann man sich beim Anfang vielleicht noch denken: "Naja, man wollte Zeit sparen und hat den Ruf der Zauberin rationalisiert und die Folge beginnt darum sofort in Grayskull", kann das Ende eigentlich ein bisschen verwirren. Man hätte es doch z.B. so machen können, dass die Macht des Rings sowie die Macht der Lähmenden Stimme und He-Mans Aussage sowohl Ring als auch Maschine zerstören, und dass Myrath Skeletor im Grunde nur eine Lektion erteilen wollte - nämlich teile deine Freude und deine Macht! Ähnlich, wie Zodac es später in
(13) Skeletors Sieg tut.
Dennoch: Geilomatisches Hörspiel - unbedingt besorgen, liebe Leute. :)
Das Zitat der Folge kommt von Myrath: Wenn du vergisst, die Freude zu teilen, wirst du die Macht verlieren, wenn du sie gerade erst in Händen hältst.
Meine Wertung: 92%
Rezension vom: 02.11.2010
Jack Slaughter
(11) Im Haus des Todes
Erschienen: 2010
Dauer: 1:01:15Ein Freizeitpark öffnet in Jacksonville seine kitschigen Tore. Mr. Happy will mit Happyland Freude schenken und Glück verbreiten. Doch ein heimtückischer Fluch verändert ihn. Er hat urplötzlich wahnsinnigen Hunger auf wahrlich herzhafte Speisen. Als immer mehr Menschen verschwinden, wird Jack Slaughter zu Hilfe gerufen. Der Albtraum aller Monster soll den kauzigen Kannibalen finden und zur Strecke bringen. Oder kann Jack den Menschenfresser etwa retten?Mein Kommentar: Jetzt kam neulich diese neue Slaughter-Folge bei mir an, und ich habe sie mir sofort einverleibt - habe ja auch schon wieder lange genug darauf gewartet. Jetzt habe ich die Folge mehrfach durchgehört und ich fragte mich wirklich, ob es glaubwürdig wirkt, wenn ich schon wieder eine Traumwertung vergebe - ist die Serie denn wirklich sooooo gut? Was soll ich machen?
Aber drauf gepfiffen! Die Serie IST halt so gut, und ich finde die neue Folge erneut super. Der Stilmix aus Humor und "Quasi-"Grusel ist unverändert, die Produktion auch. Einzig stört mich ein wenig, wie mir beim letzten Anhören bewusst wurde, da "der Endkampf" mit Mr. Happy ein wenig simpel daherkommt, dass Professor Doom immer noch nicht so 100%ig aus dem Quark kommt. Als Hauptnemesis könnte er ruhig auch mal langsam eine von langer Hand geplante Aktion bringen, die Jacksonville und unser Slaughter-Trio vor eine fast aussichtslose Situation stellt, die erst durch einen genialen Einfall beseitigt werden würde, nachdem Doom auf viele andere Einfälle bereits mit Leichtigkeit reagieren konnte. SOWAS fehlt eigentlich mal - gern auch als Drei- oder Vierteiler. :)
Dafür ist dieses Mal der Humor ohne Beanstandung, finde ich. Naja, einzig vielleicht der kleine Muffin-Witz von Doom. Aber darüber kann man hinwegsehen, weil das Ganze nicht mal 10 Sekunden dauert. Und ausserdem erfahren wir wieder ein wenig mehr über Jacks Ahnengalerie und das "Mann-Frau-Dilemma" der Tochter des Lichts.
Meine Wertung: 90%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 17.06.2008
Die drei ???
(11) ...und das Gespensterschloß
Erschienen: 1980
Dauer: 46:15Alfred Hitchcock hat zur Klärung unwahrscheinlicher Ereignisse Helfer bekommen: Die drei ???, hinter denen sich die jungen Detektive Justus, Peter und Bob verbergen. Wer könnte ein Interesse daran haben, den Spuk im Schloss zu veranstalten? Wer möchte unbedingt Besucher vom Schloss fernhalten? Zusammen mit seinen Freunden versucht Justus dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Werden sie es schaffen, sich als jüngste Detektei ihre Sporen zu verdienen? Wird es ihnen gelingen, das Geheimnis des Gespensterschlosses aufzuklären?Mein Kommentar: Mit dem Gespensterschloss fing es alles an! :) Zumindest als Buch - Europa änderte ja damals die Reihenfolge der ersten Geschichten nach eigenem Gusto. Hier wird erklärt, wieso Die drei ??? Alfred Hitchcock kennen, warum Morton ihr Chauffeur ist, und noch so einiges mehr... Leider wird nicht erklärt, wie Terril durch seine Wellensittich-Zucht ein Schloß unterhalten kann - SO einträglich ist das ja nun auch wieder nicht, oder wieso er als Jonathan Rex weder lispelt noch eine hohe Fistelstimme hat, obwohl Terril und er doch ein und derselbe sind. Zwar wird zumindest dieser letzte, sehr wichtige Aspekt im Buch geklärt, doch für das Hörspiel darf ich das ja nicht unbedingt als Maßstab nehmen. Schliesslich erwarte ich als Hörer, dass keine Fragen offen bleiben - und diese hier geht mir schon ein wenig auf den Zeiger. :)
Dennoch: hätte man das im Hörspiel etwas anders gelöst - oder einfach wie im Buch erklärt! -, würde es die eigentliche Atomsphäre nicht großartig ändern. Denn sieht man über das Lispel-Problem hinweg, und auch darüber, dass Wellensittiche nun mal keine Goldesel sind, ist diese Folge klasse. Spannend (Musik und Soundeffekte!), für Kinder sogar ein kleiner Touch von Grusel, und massig Recherchen... Da gibt's nichts dran zu rütteln - zu recht ein Klassiker.
Trotzdem will ich fair sein, und werde daher für die veränderte Reihenfolge (bei keiner anderen Folge fällt das so schwer ins Gewicht!), die Hitchcock-/Morton-Einführungs-Rationalisierung, und die kleinen Verständnislücken, 15% der Traumwertung abziehen; was im Endergebnis 85% für die Alt- und die ungeschnittene Neuauflage macht.
Meine Wertung: 85%(Bemusterung erfolgt)
Playmobil, Mobilux & Patrick
(13) Das Indianerland
Erschienen: 1990
Dauer: 43:29Professor Mobilux wird bei seiner Reise durch die Zeit und Raum von Indianern gefangen. Doch sein Assistent Patrick F. Patrick kann ihn befreien. Sie suchen Zuflucht auf einer Ranch, doch auch hier gibt es keine Ruhe, denn die Indianer geben den weißen Siedlern die Schuld daran, daß die Büffelherden ausbleiben. Professor Mobilux und Patrick wollen den Indianern helfen. Kann ihnen das gelingen?
Rezension vom: 04.05.2011
Masters of the Universe
(13) Skeletors Sieg
Erschienen: 1986
Dauer: 44:20Skeletor beruft die Konferenz der Bösen ein und die Beherrscher der Unterwelt versammeln sich in seiner Burg Drachenstein. Auch Zodac ist erschienen, der kosmische Magier, der die Zukunft aller Eternieer kennt - und er sagt einen Sieg für Skeletor voraus!Mein Kommentar: Die Anfangs-Sequenz in Snake Mountain, in der Beast Man mal eben alle damals vorhandenen Bösen vorstellte... Einfach toll und voller Atmosphäre! Doch werfen viele Fans dieser Folge - und gerade wegen dieser Szene - vor, sie sei eine reine Werbefolge - nur sehe ich das ganz anders. Zum Einen ist die ganze Hörspielserie im Grunde nur der Werbung wegen veröffentlicht worden, und zum Anderen dauert Beast Mans Vorstellungspalaver keine 4 Minuten und ist darüberhinaus sogar logisch und spannend integriert: Wir belauschen die fiesen Gestalten, die wie hohe Gäste gepriesen werden, und die gemeinsam mit Skeletor darum kämpfen, die Guten zu bezwingen, wie sie Pläne schmieden und sich vornehmen, den Palast anzugreifen.
Unbedingt erwähnen will ich an dieser Stelle aber, dass Francis die Begleitsätze bei jeder Vorstellung aus einem alten Katalogheft entnahm und fast immer 1:1 herausschrieb. Leider nur machte Francis zwei derbe Patzer. Zwar sind die nicht unbedingt von großem Belang, dennoch ergeben sie wenig Sinn in der Kontinuität. Zuerst wird Night Stalker (hier als Knightmare eingeführt - offenbar damals als Name geplant gewesen) vorgestellt, und besonders Orko lernt das Robotpferd kennen, denn er beschreibt es He-Man ja als "Er sitzt auf einem mechanischem Pferd. Ebenso ein Robotpferd wie deins. Und es ist schwer gepanzert!", doch in
(19) Das Dämonenpferd schnappt er sich den Blechgaul und ahnt nicht, wem dieser gehört? Doch nicht nur das. Man-at-Arms erfand bereits in
(12) Der Herr der Wespen den guten Stridor und er wurde dafür gelobt, wie toll sein neues Werk ist. Und hier, in "Skeletors Sieg", erfindet er es glatt nochmal neu - und wird wieder dafür gelobt... Ähem, ähem, ähem! ;) Übrigens erklärt Buff-Off, er habe eine Nachricht von He-Man, aber er sprach doch mit Adam!? Ähem...
Nun gut, kommen wir jetzt mal zum eigentlichen Inhalt: Tolle Folge, einfach toll - durch und durch Masters-Feeling. Keine fremden Magier, keine Zaubersteine, keine plötzlich auftauchenden Artefakte - nur die Guten gegen die Bösen, wobei die Bösen sich treffen und beraten, wie sie die Macht erringen könnten. Ein wenig ungeschickt ist da nur, dass der Plan, der am Ende dabei rauskommt, sehr unoriginell ist: "Wir gehen einfach alle zusammen los und greifen direkt den Palast an!". Skeletor sperrt He-Man zwar in eine Energieglocke, aber es ist schade, dass man die restlichen Masters so schwach darstellt, dass sie ohne He-Man offenbar keine Chance haben - und schlimmer noch: Die Bösen rennen sofort weg, einfach nur, weil He-Man aufgetaucht ist - was für eine mutige Bande von geschickten Kriegern, nicht wahr? Und dann noch meckern, dass Zodac gelogen hätte. Die sollten sich lieber überlegen, warum sie einfach stiften gehen.
Diesbezüglich ein wenig bekritteln muss ich auch, dass die in den Hörspielen oft als "Dämonen des Bösen" titulierten Personen einen Anflug von Großherzigkeit haben, als sie am Ende gerettet wurden und dafür He-Man nicht angreifen. Aber naja, immerhin war die Folge ja auch für Kinder... Allerdings: Der kluge Spruch "Skeletor, ich habe gesagt, dass Du EIN Sieger sein wirst, der Sieger über Dich selbst..." war damals für mich als Kind nicht wirklich verständlich, mit 6 Jahren konnte ich mir nur schwer vorstellen, was es bedeutet, über sich selbst zu siegen, das Böse in sich zu besiegen, und wieso es so wertvoll sei, dies zu schaffen... Andererseits aber toll, dass Francis uns Kids ernst nahm und uns nicht eine trübe Gut-Mensch-Plattitüde runterleierte.
Affengeiles Hörspiel mit purem MOTU-Flair. Jedoch wäre mir lieber gewesen, Skeletors Schergen hätten die Schlacht um den Palast nur um eine Haaresbreite durch eine klugen List der Masters verloren, und nicht deshalb, weil He-Man plötzlich am Horizont auftaucht. Wenn man davon absieht - einfach goil! :)
PS: Bei Clawful meine ich, Beate Hasenau herauszuhören. Ich bin nicht 100%ig sicher, aber doch so ziemlich!
Das Zitat der Folge kommt von Orko: Sieh dich vor, Klops!
Meine Wertung: 88%
Rezension vom: 07.12.2020
TKKG Junior
(14) Eisige Diamanten
Erschienen: 2020
Dauer: 55:26Im Juwelierladen von Frau Sauerlichs Vertrauen sind Diamanten im Wert von vielen tausend Euro gestohlen worden. Der Täter hat zwar Fußabdrücke im Schnee hinterlassen, aber die Polizei tappt dennoch im Dunkeln. Gut, dass TKKG in den Fall hineingezogen werden! Mit ihrem Spürsinn haben sie bald den ersten Verdächtigen ausgeforscht, aber Vorsicht! - der Fall ist komplizierter als gedacht!Mein Kommentar: Hmmmjaaaaa, gut geworden. Das Tempo ist flott, die Geschichte interessant und einigermaßen spannend. Der Eishöhlen-Fund am Anfang ist etwas konstruiert und erinnert mich an den TKKG-Drachenauge-Film (TKKG gurken einfach so durch die Gegend und finden eine Höhle, die noch niemand vor ihnen fand!?), und hin und wieder gibt es eine Szene, bei der man ein wenig nachsichtig sein muss.
Wie etwa die, in der Karl in Ruhe die Diamanten untersucht und feststellt, dass einige falsch sind. Allein die Geduld von Herrn Klotz ist bewundernswert, aber dazu dann noch das Gefühl, dass ihm ein paar Kinder - vor allem Karl - seinen Job erklären, beziehungsweise ihm diesen abnehmen und dabei so agieren, als wüssten sie alles, was es zu wissen gibt. Und beim anschließenden Besuch beim Schlaflabor sollte man als Hörer/in auch wohlwollend gestimmt sein.
Es ist nicht so, dass das nicht alles tatsächlich so sein könnte, sondern so, dass dafür viele Zufälle und Gutmütigkeiten diverser agierender Personen notwendig sind - und die treffen hier alle zusammen, denn sonst würden mehrere Vorkommnisse nicht ineinander greifen und die Geschichte nicht funktionieren können. Insgesamt aber ist Eisige Diamanten trotzdem unterhaltsam und hörenswert.
Eine Sache noch zur Performance. Die vier Hauptsprecher/innen sind in den Anfangsszenen, in denen sie ja meist unter sich sind, oft sehr aufgesetzt fröhlich und unbeschwert - besonders Gaby klingt dann betont sanft. Gerade in dieser Folge ist das auffällig, denn hinzu kommt hier noch, dass durch die erlebte Schneeaction jede noch so kleine Gefühlsregung mit 10 multipliziert wird und das Gestöber so klingt, als wolle man um jeden Preis Spaß haben, auch, wenn man sich eigentlich gar nicht wirklich danach fühlt.
Meine Wertung: 69%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.06.2008
Die drei ???
(14) ...und das Bergmonster
Erschienen: 1980
Dauer: 40:08Das neue Abenteuer, das Justus, Bob und Peter zu bestehen haben, fängt ganz harmlos an: mit der Suche nach einem Schlüssel. Doch bald schon häufen sich verdächtige Vorgänge. Warum hat Kathleen Hammond, die angeblich so geschäftstüchtig ist, solche Hemmungen, wenn sie eine Unterschrift leisten soll? Wozu baut ihr Mann hinter dem kleinen Gasthof für die wenigen Gäste ein so grosses Schwimmbecken? Auf dem Berg hinter dem Haus entdecken die drei ??? geheimnisvolle Spuren von einem übergrossen Fussabdruck. Dann kommen sie dahinter, dass ein Gast des Hauses es anscheinend auf Kathleens Geld abgesehen hat. Aber trotz vieler Anhaltspunkte wollen die Ermittlungen diesmal nicht recht vorangehen. Buchstäblich in letzter Minute erst lösen sie das seltsame Geheimnis, das Kathleen bedroht, und decken hinter den düsteren Legenden um ein Bergmonster die Wahrheit auf.Mein Kommentar: "Das Bergmonster" ist ja die einzige ???-Story, die nicht aufgeklärt wird - also im tradionellen Sinne, meine ich. Andererseits ist es, wenn man bedenkt, wie alt diese Folge ist!, eine nette Idee, auch mal einen Fall nicht bis ins letzte Detail aufzudröseln und alle Geheimnisse zu enthüllen (ist auch im Buch so!). Von daher ist es für mich sogar ein kleiner Vorteil, dass das Bergmonster offenbar ein tatsächlich lebendes Wesen ist...
Das Urlaub-in-den-Bergen-Feeling kommt super rüber, und alle Indizien sind so gelegt, dass man beim Hören selbst entscheiden kann, ob ein Sachverhalt nun wirklich ein Indiz ist, oder nur ein beiläufiger Teil der Story - gefällt mir gut. Leider stehen Mr. Jensen und Mr. Smathers etwas zu sehr im Hintergrund, so dass die Relevanz für den Storyverlauf (als mögliche Übeltäter) kaum wahrgenommen wird.
Das allerdings liegt am Verfasser des Hörspiel-Skripts (denn im Buch haben die beiden eine etwas größere Rolle), und keineswegs an ihren Sprechern. Josef Dahmen und Wolf Rathjen spielen ihre Rollen hervorragend, und Lutz Mackensy, Wolfgang Kubach sowie Volker Brandt ebenso. Leider gefallen mir Brigitte Alexis und Hanni Vanhaiden nicht ganz so, sie klingen ein wenig zu distanziert zu ihren Rollen (bei so erfahrenen Stimmgeberinnen sehr schade!). Alles in allem finde ich das Bergmonster-Hörspiel aber gelungen, und ich höre es immer wieder gern.
Auch in der Neuauflage kommt das Urlaub-Machen-Setting toll rüber; was ich für ein schwieriges Unterfangen halte. Denn hier mussten nicht nur die passenden Melodien gefunden werden, sondern auch die passenden Bohn-Ersatzstücke. Natürlich klingt das Hörspiel dadurch etwas moderner, aber es hat nichts von seinem Charme eingebüßt - beide Fassungen erhalten von mir solide 78%!
Oh, hätte ich fast vergessen: Geschnitten wurden an 3 Stellen nur Nebensätze; doch das fällt wirklich nur dann auf, wenn man die Erstauflage aus dem Effeff beherrscht. Unverständlich sind mir die Kürzungen aber dennoch, denn gerade bei den Hitchcock-Monologen, die der Hörerschaft auf die Sprüngen helfen sollen, bieten diese ein tolle Atmosphäre; Insbesondere die zwei Sätze "Justus ist aufgeschmissen. Geht es meinen Hörern auch so?" fügten dem Ganzen eine direkte Anrede hinzu, durch die man sich involviert fühlte...
Meine Wertung: 78%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 04.05.2011
Masters of the Universe
(14) Der feurige Eisvogel
Erschienen: 1986
Dauer: 46:32Die königliche Familie bricht mit ihren Freunden zu einer Seereise auf. Mer-Man, der Herr der Meere, kann jetzt endlich seinen tückischen Plan verwirklichen. Blitzschnell ruft auch Skeletor seine Monster herbei, und sie alle greifen die Jacht an. Die Giganten des Universums kämpfen um ihr Leben - aber Skeletor und Mer-Man haben einen unheimlichen Verbündeten - den sagenhaften, nie bezwungenen Eisvogel!Mein Kommentar: Bämm! Was für ein Paukenschlag diese Folge ist... Ober-super-duper-ultra-genial produziert - ein Lehrstück für Atmosphäre für Hörspiele. Toller Plot, per-fek-te Produktion und eine Cast, die ihresgleichen sucht. Aber von Anfang an...
Wir hören erstmal, worum es geht: Die königliche Familie will sich auf einer kleinen Kreuzfahrt erhohlen. Mer-Man bekommt davon Wind und ergreift die Gelegenheit beim Schopfe. Er mag Skeletor nicht und weiss jetzt schon, dass er ihn einiges Tages verraten wird, doch im Moment ist er noch auf seine Hilfe angewiesen. Also informiert er Skeletor und die beiden schmieden einen Plan... Allmählich wird den Passagieren an Bord kalt und ein seltsames Gekreische in der Ferne sorgt für Unbehagen. Dann folgt die Zwischensequenz mit Webstor an Bord der Seeadler, der große Angriff und He-Mans Plan mit dem Vulkan. Und als Dessert noch das kleine Gefecht mit dem Eisvogel und zum Abschluss gibt's noch Mer-Man, der Skeletor sich selbst überlässt - allein auf einer Eisscholle mitten auf dem Meer...
Mmmmmmmmmmmjam! Was für ein tolle Folge. Man hört den Wind sausen, wenn man die Masters an Deck sprechen hört, in ihren (engen) Kabinen klingen die Stimmen etwas gedrückt - wie es sein soll -, Mer-Man, der davon träumt, eines Tages König von Eternia zu sein, mit Wasserglucksen und Halleffekten - und dazu die Einleitung vom Erzähler ("im grünen Halbdunkel..."), die Verzweiflung der Besatzung (übrigens gesprochen von den "drei ???" themselves), als sie erfährt, dass es der Eisvogel ist, mit dem sie es zu tun hat, der kleine Wechsel nach Snake Mountain mitsamt Videokonferenz... Ach, ich weiss gar nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören soll... Einfach nur super, was Europa hier bietet.
Viele Szenenwechsel, viel Action, viel Spannung, viel Atmosphäre, optimal effektuntermalt, super Soundtrack, flott erzählt, eher kleine Logiklöcher (wieso fragt sich niemand, wie He-Man an Bord der Seeadler kommt?)... Da brauch ich gar nicht viel zu reden: Einfach ein Meisterwerk in fast allen Belangen - Punkt! Nur eine Frage quält mich seit Jahren: Wer, verflixt nochmal, spricht den Krakor? Ich tippe ja sehr, sehr stark auf Michael Grimm, eventuell auch auf Gottfried Kramer, bin da aber nie wirklich 100%ig sicher gewesen. ;)
PS: Meine Theorie für diese Geschichte war übrigens immer, dass der Eisvogel eigentlich Screeech (das Skeletor-Gegenstück von Zoar, in Deutschland aber nicht offiziell erschienen!) sein sollte...
Das Zitat der Folge kommt von Skeletor: Hach, warum habe ich dich an den Bildtransmitter gesetzt? Du bist zu dumm zum Knöpfezählen!
Meine Wertung: 93%
Rezension vom: 24.05.2008
TKKG
(15) Ufos in Bad Finkenstein
Erschienen: 1982
Dauer: 47:19Vergebens warten Tarzan und Gaby auf ihre Schulfreundin Kathie. Tarzan findet sie schließlich bewußtlos und kahlgeschoren in einem dunklen Park. Eine heiße Spur führt die TKKG-Freunde nach Bad Finkenstein. Dort ist der Teufel los: Das Ufo-Fieber hat die kleine Stadt gepackt. "Fliegende Untertassen" werden gesichtet, UFO's sind gelandet, "Roboter" aus einem "Weltraumschiff" verschleppen den Forscher Professor Oberthür. Der ganze Ort gerät in Panik. Spinnerei oder gefährliche Bedrohung aus dem Weltall? Die TKKG-Bande will die Wahrheit herausfinden...Mein Kommentar: Ich mag diese Story. Sowohl als Buch wie auch als Hörspiel. Toll geschrieben und auch toll vertont. Theoretisch hätte das hier sogar fast ein ???-Fall sein können, wenn man das Ganze ein wenig erwachsener aufgezogen hätte, denn das seltsame der Vorkommnisse und die Auflösung derselben ist Herrn Wolf wirklich gut gelungen. Nur die Zufälle sind ein bisschen zu viel des Guten. Der Aufkleber hätte wirklich jedem der Finkensteiner aus der Tasche fallen können, wieso soll der Haarjäger deshalb also unbedingt aus Finkenstein kommen?
Und wenn es angeblich soviele Menschen gibt (wie Wolf ja im Namen von Klößchen verlautbaren lässt), die "reinen" Knoblauch zu sich nehmen, wieso weiss Tarzan dann, dass man das nur durch den Konsum von Koblauch-Pillen hinbekommt und dass der Täter dann wohl "gewaltige Mengen vertilgen muss"? Woher weiss Tarzan, wie intensiv, je nach regelmäßig konsumierter Menge, ein Knoblauchatem riechen muss?
Im übrigen mal wieder typisch für Wolf, dass er "Mädchen minus lange Haare gleich vermutlich unansehnlich" unbedingt noch reinnehmen musste. Müssen Frauen und Mädchen denn immer einem Klischee entsprechen? Schade auch, dass in der Neuauflage eine Tonschwankung zu hören ist: "...so dicht, dass Tarzan die Berührung an den Ziernähten seiner Jeans spürte." (auf der CD Track 3, bei ca. 4:50). Dort wird der Ton plötzlich höher. Leider so deutlich, dass es wirklich etwas irritiert und man aus der "Hörspielwelt gerissen" wird und zu einem Punktabzug führen muss. Dafür wurden aber nur zwei, drei kleine Sätze gestrichen. Ich vergebe daher 83% für Alt und 80% für Neu!
Meine Wertung: 83%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.04.2021
TKKG Junior
(16) Trügerischer Paddelspaß
Erschienen: 2021
Dauer: 44:15Sommerlicher Wochenendausflug mit den Glockners ins idyllische Naturparadies Oberwald. Tim, Karl, Gaby und Klößchen freuen sich auf eine abenteuerliche Kanutour durch abgelegen Flusslandschaften. Doch der Paddelspaß endet schnell, als die drei Kanus samt Insassen in einer Schleuse eingesperrt werden. Als dann nachts auf dem Zeltplatz auch noch die Handtasche von Gabys Mutter geklaut wird, stellen TKKG Nachforschungen an und stoßen auf interessante Spuren. Als schließlich eines ihrer Kanus wegen eines Lochs im Boden kentert, ist klar: Das kann kein Zufall sein!Mein Kommentar: Ungewöhnlich, in der heutigen Zeit eine neue Hörspielproduktion zu hören, die unter 45 Minuten Spielzeit hat. Ich würde das an dieser Stelle jetzt mit "In der Kürze liegt die Würze" relativieren, aber diese gewisse Würze, die fehlt mir in Trügerischer Paddelspaß leider. Das liegt allerdings keineswegs an "zu wenig Spielzeit", sondern an zuviel Vorhersehbarkeit. Ich werde hierzu spoilern...
Dass Finn am Anfang seine Schau abzieht, um bei der Hörerschaft unsympathisch zu wirken und sicher für den Fall später irgendeine Relevanz haben wird, ist klar. Da er aber außer ziemlich frech zu sein und seine Unschuld in einer anderen Sache zu beteuern, nicht weiter auffällt, ist klar, dass er "es" nicht gewesen sein kann. Dass gleichermaßen die Person, die am unscheinbarsten ist, und die Person, die zuerst hart verdächtigt wird, dann am Ende ihre Rollen quasi tauschen, ist beim jeweils ersten Vorstellen im Verlauf der Geschichte leider ebenfalls klar, denn sonst wäre der Fall direkt geklärt und würde nur etwa 25 bis 30 Minuten dauern.
Für Kinder geht das eventuell noch völlig in Ordnung, doch für routinierte Hörer/innen oder TKKG-Kenner/innen, egal ob Junior oder das Original, ist das nur allzu offensichtlich. Darum muss ich in der B-Note diverse Punkte abziehen. Dafür stimmt alles andere. Super Produktion, gute Sprecher/innen, tolle Musiken, die hin und wieder sogar einen waschechten 80er-Vibe haben.
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.06.2021
TKKG Junior
(17) Oskar in Gefahr
Erschienen: 2021
Dauer: 53:20In Gabys Nachbarschaft verschwinden neuerdings Haustiere. Jedes Mal, wenn das geschieht, wird ein weißer Lieferwagen in der Siedlung gesehen. Sind die Tiere vielleicht entführt worden? Seltsam ist allerdings, dass kein Lösegeld gefordert wird. TKKG übernehmen den Fall und fischen zunächst im Trüben. Als TKKG eines Nachmittags hilflos dabei zusehen müssen, wie auch Gabys Hund Oskar entführt wird, ist es höchste Zeit, die skrupellosen Tierfänger dingfest zu machen. Doch wo steckt Oskar nur? Und wie finden sie die Täter? Mit Mut und Köpfchen geraten TKKG schließlich auf die richtige Fährte.Mein Kommentar: Wie bei vielen Hörspielen funktioniert auch Oskar in Gefahr sehr gut, wenn man hier und dort ein Auge zudrückt. Zum Beispiel tauchen immer wieder ein "seltsames Paar" und ein bestimmter Lieferwagen "mit Nummernschild hier aus der Stadt" auf und mehrere Tiere sind verschwunden. Wie wäre es, da mal Fotos zu machen oder der Polizei bescheid zu stoßen? Spätestens wenn die TKKGs mit einem Nachbarn sprechen, und dieser sogar vorschlägt, die Polizei zu informieren, meinen die, dass die Polizei da gar nicht zuständig sei. Selbst wenn, warum nicht zumindest die zuständige Behörde informieren? Dennoch bezweifle ich, dass die Polizei sich heraushielte, wenn man erklärte, dass da komische Leute im Ort und mehrere Tiere verschwunden - offenbar gestohlen worden - seien. Als dann aber Oskar quasi entführt wird, geht man auf einmal doch zur Polizei - ist die jetzt also doch zuständig!?
Naja, wie erwähnt, insgesamt ein gutes Hörspiel, das sehr gut produziert wurde. Und es kann mit einer Handvoll Querverweise auf vergangene - oder eigentlich zukünftige - Fälle aufwarten. Wie etwa der Ort Bad Finkenstein.
Meine Wertung: 68%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 20.07.2008
Die drei ???
(17) ...und die gefährliche Erbschaft
Erschienen: 1980
Dauer: 40:14Der geheimnisvolle Einsiedler Marcus Towne, genannt Dingo, hinterlässt ein mysteriöses Testament. Es ist in Form einer mehrteiligen Rätselaufgabe abgefasst - das Vermögen soll demjenigen zufallen, der das Rätsel um diesen seltsamen "letzten Willen" löst. Warum setzte Dingo so ein verrücktes Testament auf? Wollte er damit eventuellen Erbschleichern einen Stein in den Weg legen? Die rechtmässigen Erben wenden sich zusammen mit dem Rechtsanwalt an die drei ??? und bitten um Hilfe beim Rätsellösen. Rätsel für Rätsel beginnen nun die drei ??? zu entwirren. Sie stellen bald fest, dass man leicht in die Irre geht, wenn ein Rätsel- und Ränkeschmied zur Nachwelt spricht. Aber nicht nur das bereitet ihnen Kopfzerbrechen. Seit sie den Fall übernommen haben, sind sie von lauernden Gefahren und ungeahnten Bedrohungen umgeben. Doch nichts kann die drei ??? erschüttern. Sie besitzen genug Wagemut, dem Rätsel dieser geheimnisvollen Erbschaft auf den Grund zu kommen!Mein Kommentar: Von vielen als _die_ ???-Folge überhaupt angesehen. Ich persönlich mag die Erbschaft ja auch ganz gern, aber so hyper-super-geil find ich sie auch wieder nicht. Die Story ist klasse (Action, Abenteuer, die Wasserfall-Szene, Rätseleinlagen, ...), die Sprecher/innen auch (u.a. Gottfried Kramer, Lothar Grützner, Hans Irle) - und die Produktion ist typisch für Europa in den 80ern: spitzenmäßig. Aber es wurde einfach viel zu viel von der Buchvorlage zusammengefasst und gekürzt; teilweise fehlen manche Szenen sogar völlig.
Schade ist auch, dass die Rätsel mal wieder einfach so im Schnellverfahren gelöst werden, und so die Hörerschaft kaum folgen kann, bzw. Zeit hat, sich eigene Gedanken zu machen. Eine Möglichkeit: Das Rätsel "Zähl und lies bis Zehn, stoppe bei T." könnte auch heissen, dass man bei der Zahl Acht stoppen soll, weil dies die erste Zahl ist, die ein T im Wort hat. Insofern finde ich es merkwürdig, wieso Justus doch sehr schörkellos auf die Lösung kommt - so, als sei diese die einzige Alternative. Aber ok, vielleicht spricht da auch nur der gekränkte Stolz aus mir! ;)
Die Erbschaft ist ohne Zweifel ein Klassiker, keine Frage, aber das Buch lässt mehr Raum zum Mitraten und es fühlt sich auch nicht so ruckzuck an, wie im Hörspiel; wieder ein hervorragendes Beispiel, wie eine verkürzte Laufzeit eine hervorragende Vorlage zu einem nur gutklassigen Hörspiel macht. Tja, war eben die Zeit des Vinyls, und eine Doppel-LP hätte vermutlich den Kaufpreis zu sehr erhöht. Trotzdem bleibt die gefährliche Erbschaft ein Muss für alle, die die ??? mögen! ;) Kaufen! 81% für Alt und Neu!
In der Neuauflage gekürzt wurde meinem Gehör nach nur der Satz "Das ist Betrug" von Peter; gegen Ende des Falls. Die Non-Bohn-Musiken gefallen mir sehr gut. Nicht nur von der Komposition selbst, sondern auch von der Stimmung.
Meine Wertung: 81%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 28.07.2011
Masters of the Universe
(17) Angriff der Magier
Erschienen: 1986
Dauer: 47:04Skeletor hat einen gefährlichen Fund gemacht - eine Schrifttafel der verschollenen Magier. Sie verhilft ihm zur Macht. Und so gelingt es ihm, die MASTERS OF THE UNIVERSE gefangenzunehmen. Nur He-Man und Battle Cat können der Gefangenschaft entgehen. Aber He-Man kann nichts ausrichten gegen die magischen Kräfte. Skeletor scheint den Machtkampf nun endlich gewonnen zu haben...Mein Kommentar: Dass die Europa-Hörspiele zu Masters of the Universe eine grandiose Symbiose aus "Werbung" und tollen und produktgetreuen Geschichten sind, beweist unter anderem der "Angriff der Magier". Es werden nämlich nicht nur stumpf alle Figuren runtergerattert, die man für Geld kaufen kann, sondern die Story ringsrum ist wieder mal einfach super. Super produziert, super geschrieben, super eingesprochen.
Dennoch bleiben leider wieder mal einige Fragen offen. 1) Die Idee, He-Mans Freunde gefangen zu nehmen, damit He-Man am Ende allein darsteht, ist gut. Doch andererseits könnte man ihn ja auch einfach aus der Ferne mit einem Laser abknallen - doch in diesem Punkt drücke ich gern ein extragroßes Auge zu. 2) In der Vergangenheit - und auch der Zukunft - langte ganz häufig schon, dass He-Man bei einer Schlacht auftauchte, und die Monsterkämpfer flohen aus Angst vor He-Man. Warum sollte also ein isolierter He-Man plötzlich keine Gefahr mehr sein?
3) Warum murkst Skeletor die gefangenen Freunde He-Mans nicht einfach ab, sondern geht das Risiko ein, dass die Magier durch ihre Lebensenergie zurückkehren? Na klar, ok, es ist ein Jugendhörspiel und da bringt man nicht mal eben massenweise Leute um, doch das ist gar nicht mal der Punkt. Der Punkt ist vielmehr, dass Skeletor sich mal fragen sollte, wieso er die Leute an eine Maschine anschliessen sollte, wenn es doch genügt, sie von He-Man zu trennen (also z.B. einfach nur in ein Verlies zu sperren), wenn dadurch die Magier erstarken? 4) Warum sind Arms, Orko, Teela und Co. am Ende wieder völlig bei Kräften, wo sie doch die ganze Zeit "ausgebeutet" wurden?
5) Wieso weiss Hordak, dass Skeletor in den Vulkan fallen wird? Und noch mehr: Woher weiss er, an welcher Stelle genau er warten muss, um ihn zu aufzufangen? Der Radius einer Vulkanöffnung dürfte mehrere dutzend Meter umfassen, der sich nach unten hin mehr und mehr ausdehnt. Außerdem: Wie kann Hordak Skeletor auffangen? Er wird ja steil nach unten fallen, da der Radius aber eben nach unten hin größer wird, kann Hordak Skeletor also eigentlich nur - wenn überhaupt - am Rand stehend auffangen. Oder Hordak müsste unterhalb der Öffnung über der Lava schweben oder in einem Fluggerät sein. Kann Hordak also zaubern und/oder in die Zukunft sehen? Oder wie ist das sonst zu erklären? Und mehr noch. Hätte er Skeletor in die Glut stürzen lassen, wäre er sofort die Nummer #1 bei den Dämonen gewesen und hätte gar nicht erst groß mit Skeletor rummachen müssen. Obwohl, hier könnte man ja noch argumentieren, dass es mit Skeletor an der Seite zunächst leichter ist, sich auf Eternia einzuleben und die Dämonen des Bösen unter sich zu bringen.
6) Als letzten kleinen Schnitzer möchte ich noch fragen, warum Adam nicht als He-Man in Snake Mountain eindringt, denn es wäre doch sehr wohl möglich, dass er bereits auf dem Gelände entdeckt wird und dann - als Adam - in arge Bedrängnis geriete.
Nunja, diese Fragen lassen sich zwar nicht alle einwandfrei auflösen, dennoch bleibt dieses Hörspiel grandios und vorallem die Überraschung um Hordak, als er ganz am Ende plötzlich auftaucht, ist großartig. 93% - must hear!
PS: Erinnert Euch die Stelle, in welcher Skeletor zu He-Man spricht, während er im Wind Raider sitzt, auch immer an das Mikrofon-Feature des alten Snake-Mountain-Playsets?
Das Zitat der Folge kommt von Hordak: Nicht doch, nicht doch, Skeletor. Wir haben Zeit.
Meine Wertung: 93%
Rezension vom: 24.08.2021
TKKG Junior
(18) Stimmen aus dem Jenseits
Erschienen: 2021
Dauer: 55:01Es gibt keine Geister! Oder etwa doch? Das behauptet zumindest der alte Kinobesitzer Herr Ambrosios. Der hört beim Vorführen seiner alten Stummfilme nämlich neuerdings unheimliche Stimmen im Kinosaal. Doch TKKG sind sich sicher: Dafür muss es eine logische Erklärung geben! Doch als sie dann die Stimmen aus dem Jenseits mit eigenen Ohren zu hören bekommen, sind auch sie verunsichert. Ruft da vielleicht wirklich der Geist der vor langer Zeit bei Dreharbeiten verschwundenen Stummfilm-Darstellerin Dita von Hohenfels um Hilfe? Ein bisschen mulmig ist TKKG schon bei diesem Gedanken, aber sie wollen der Sache auf den Grund gehen!...Mein Kommentar: Der erste Junior-Fall, an dem ich gleich mehrere Dinge zu bemängeln habe. Zwar fehlen die sonst so üblichen überfröhlichen Giggeleien der Junioren, doch fiel mir dafür gleich von Anfang an auf, dass vor allem Gaby sehr geschauspielert-affektiert klingt. Ich sah vor meinem geistigen Auge durchweg, wie eine junge Frau am Mikrofon steht und darum bemüht ist, wie ein kleines Mädchen zu klingen. Klar gab es das bei früheren Fällen auch schon immer wieder mal, es fiel mir aber nie so durchgehend deutlich auf.
Dann ist die Idee mit den Stimmen aus dem Jenseits durchaus toll gemacht, aber es ist sehr offensichtlich, dass hier nicht irgendwelche Gruselgestalten ihren Schabernack treiben, sondern dass der reale Hilferuf eines Mädchens hörbar wird. Meiner Meinung nach hätten eben diese Rufe beim Mischen einfach viel weniger laut und/oder verrauschter gemacht werden müssen, sodass beim Aufdrehen der Anlage nicht gleich schon die Lösung vorweg gegeben wird. ...und als dann auch noch der unfreundliche Eisverkäufer ins Spiel kommt, ist die ganze Nummer glasklar.
Sehr seltsam ist außerdem die Abschluss-Überraschung mit der verstorbenen Schauspielerinnen-Schwester. Die Idee dafür ist okay, aber die Auflösung ohne jeden Twist so unproblematisch zu präsentieren, ist sehr schade.
Bleibt summasummarum ein Hörspiel, dessen Prämisse stark verpufft. Natürlich habe ich den Gedanken, dass dies eine Geschichte für Kinder sein soll, und die denken eben oft noch nicht so voraus und haben auch noch nicht den Erfahrungsschatz von Erwachsenen, aber die von mir genannten Punkte hätte man leicht optimieren können, ohne dass Kinder davon überfordert gewesen wären.
Meine Wertung: 53%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 05.12.2021
TKKG Junior
(19) Verschollen im Stollen
Erschienen: 2021
Dauer: 51:00Ein Flugzeug wirft eines Nachts hinter dem Internat eine mysteriöse Kiste ab. Gleich am nächsten Tag untersuchen TKKG die Abwurfstelle, doch von der Kiste ist nur noch ein ziemlicher großer Abdruck zurückgeblieben. Eine heiße Spur führt TKKG ins Salamander-Tal. In einer Höhle im dortigen Steinbruch scheint des Rätsels Lösung zu liegen. Tief im Stollen kommt es zu einer abenteuerlichen Verfolgungsjagd und plötzlich bebt auch noch die Erde...Mein Kommentar: Was mir direkt auffiel, als ich die CD aus ihrem Case holte: Unter der CD-Halterung wird einiges über [Spoilervermeidung] erklärt. Sicherlich interessante Informationen. Aber wieso nimmt man noch vor dem Hören des Hörspiels einen Teil seiner Auflösung vorweg, indem man lang und breit Fakten über [Spoilervermeidung] herausgibt, aber im Klappentext kein einziges Wort dazu steht und auch erst später im Hörspiel davon die Rede ist, um die Spannung hoch zu halten?
Andererseits: Gleich nach der Titelmelodie gibt es eine dicke, fette Reminiszenz zu
Das leere Grab im Moor. Klößchen schnarcht sehr laut, darum kann Tim nicht schlafen und guckt aus dem Fenster... Netter Bezug. Ein weiter Bezug findet sich zu
Der Schatz in der Drachenhöhle, mit dem Namen Plotzka. Mehr als den Nachnamen hört man diesbezüglich nie, aber es wäre schon cool gewesen, wenn es Rainer Plotzka gewesen, oder wenn dieser Plotzka wenigstens von Oliver Rohrbeck gesprochen worden wäre. Es hätte sogar bei TKKG Junior auf das Alter übertragen funktionieren können, denn Rainer Plotzka war/ist ja aucn ein paar Jahre älter als der 13jährige Tarzan.
Die Produktion kann sich hören lassen. Nur kam bei mir leider zu keiner Zeit, auch nicht für einen kurzen Moment, das Gefühl von "in einer Höhle" oder "in einem Stollen" auf. Zwar wird dann und wann mal "Höhle" oder "Stollen" erwähnt, aber es wirkte auf mich nie so. Die Soundkulisse, obschon sonst wunderbar, bringt dieses Element einfach nicht ausreichend rüber.
Meine Wertung: 73%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.06.2008
TKKG
(19) Der Schatz in der Drachenhöhle
Erschienen: 1983
Dauer: 41:22Der Zufall spielt Tarzan eine geheimnisvolle Karte in die Hand. Was hat diese Karte zu bedeuten? Ist sie der Grund dafür, dass eine Bande rücksichtsloser Rocker Jagd auf Tarzan, Karl, Klößchen und Gaby macht? Die TKKG-Bande will nur eine vergnügliche Flußfahrt unternehmen, doch es wird eine Reise in tödliche Gefahren...Mein Kommentar: Auch einer meiner Faves. Schade nur, dass der Zusammenhang zwischen den Rockern und der Karte nicht eindeutig geklärt wird. Im Buch kann man das nämlich nachlesen. By the way: Das Kanu haben TKK und G übrigens von Helga Götze, der Lehrerin, die in
(18) Hexenjagd in Lerchenbach von den Vieren unterstützt wird, geschenkt bekommen; das steht übrigens auch in den Büchern...
Leider hat Stefan Wolf hier gleich wieder drei derbe Patzer drin. Zum Einen kämpft Tarzan selbstverständlich "nicht gegen Weiber", dann hat Slanski in der Drachenhöhle natürlich keine Chance gegen Super-Tarzan; ein wenig knapper hätte es schon sein dürfen! Zu guter Letzt die Sache mit den "Zigeunern". Davon aber abgesehen ist das Hörspiel sehr gut - typische TKKG-Klassiker-Qualität!
Für's Protokoll anmerken möchte ich aber zwei Zahlenfehler. 1.) 6 Personen und Gepäck für 14 Tage passen gewiss nicht in den Innenraum eines Jaguars. 2.) Rosa spricht davon, dass sie es albern findet, dass die Rocker mit 17(!) Mann zur Insel rüber wollen. Als Tarzan, der dies belauschte, auf die Insel zurückkehrt, spricht er davon, dass die Rocker mit 7(!) Mann hoch angreifen wollen...
Für die Neuauflage wurden super Bohn-Austausch-Musiken gewählt, und nur zwei winzige Passagen im Gespräch zwischen Tarzan und Klößchen - gleich zu Beginn der Folge - wurden geschnitten. Fazit: Mir gefällt die Neuauflage (88%) einen kleinen Zacken besser, als die Erstauflage (87%), was an den tollen Musiken liegt...
Meine Wertung: 88%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 01.02.2022
TKKG Junior
(20) Die gestohlene Stimme
Erschienen: 2022
Dauer: 1:12:11Gaby bekommt von ihren Eltern Eintrittskarten für die Oper geschenkt. Wenig begeistert begleiten TKKG Herrn Glockner zum Konzert des gefeierten Opernsängers "Le Mystique". Mit einer derart spektakulären Bühnenshow hatten sie absolut nicht gerechnet. Noch viel überraschender ist allerdings die Stimme des hochgelobten Opernsängers. Die klingt nämlich alles andere als bühnentauglich und als TKKG nach der Show auf den Weltstar treffen, stellt dieser schließlich eine unglaubliche Behauptung auf: Seine Stimme wurde gestohlen! Aber wie soll das gehen? TKKG starten mit den Ermittlungen und finden Unglaubliches heraus.Mein Kommentar: Im Ernst!? Kommissar Glockner schenkt seiner Gaby etwas zum Geburtstag, auf das die Kids heute voll abfahr'n? Ein Abend in der Oper? Ach, come on!!!! Gaby und ihre Freunde reagieren sogar mehr als verhalten und jeder Kriminalkommissar mit etwas Spürsinn sollte, nein: müsste, an dieser Stelle raffen, dass das Geschenk ein Griff ins Klo war. Naja, vielleicht ist Kommissar Glockner ja doch nicht so ein Superpolizist...
Dafür ist der Rest des Plots größtenteils interessant und recht spannend. Im Besonderen, weil mehrere Fährten gelegt werden, die sich beim Hören aber als geschickte Holzwege herausstellen, wenn man sich als Hörer/in überlegen fühlt und meint, die Auflösung ja jetzt eh schon zu kennen.
Nichtsdestotrotz stoßen mir zwei Dinge sehr auf. Hierfür muss ich allerdings ein wenig spoilern! Also: Die ursprüngliche Assistentin mag ja gefeuert worden sein, aber niemandem fällt auf, dass der mystische Superstar eine andere Körpersprache hat? Seine Stimme eine andere Klangfarbe hat? Das gesamte Team bekommt nichts davon mit, dass da auf einmal jemand, noch dazu die Attraktion der Truppe, sich völlig anders verhält als sonst? Sehr, sehr unglaubwürdig. Reichlich hanebüchen auch, wie die Junioren der Sache am Ende auf die Spur kommen. Denn natürlich war "O.W." dumm genug, seine echten Initialen unter jeden Brief zu schreiben, und für seine Machenschaften sogar noch einen Ort unter seinem echten Namen zu wählen. Oh man! Das hat ja schon Wolf-esque Züge. Aaaber hey, zugegeben, dieses Hörspiel ist im Kern wirklich gelungen, weshalb es nicht zuuu schwer fällt, die 5 gerade sein zu lassen. Machen wir bei den Original-TKKGs ja auch immer und immer wieder, oder?
Die Produktion ist ohne Fehl und Tadel. Abgesehen von Peter Kirchberger, der mir um Welten zu affektiert spricht. Ausgerechnet bei jemandem seines Kalibers hätte ich mehr Natürlichkeit beim Spiel erwartet. Sicherlich, seine Rolle soll für Kinder leicht zu durchschauen sein, aber diese Performance ist wahrlich zu dick aufgetragen.
Meine Wertung: 71%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 22.04.2022
TKKG Junior
(21) Der Fluch der Mumie
Erschienen: 2022
Dauer: 57:06Beim Herumstöbern auf dem Dachboden der Viersteins finden Karl und Klößchen zwei alte Kisten. In der ersten: eine ägyptische Maske und ein verzierter Dolch. Schnell werden Gaby und Tim eingeweiht. Gemeinsam entdecken TKKG in der zweiten Kiste einen Sarkophag mit ägyptischen Schriftzeichen. Karls Opa muss die Sachen vor vielen Jahren von seinen Ausgrabungsreisen mitgebracht haben. Als sich dann noch herausstellt, dass auf einem der Fundstücke ein uralter Fluch liegen soll, scheint die Sensation perfekt!Mein Kommentar: Karl und Klößchen haben tatsächlich eine Szene, in der sie ganz allein agieren und sogar "zum Fall" beitragen. Na gut, ist ja auch nicht TKKG, sondern TKKG Junior, aber trotzdem schön, ihnen etwas Spotlight zu gönnen. Dann aber passiert im Grunde gar nichts. Man weiht zwar Onkel Pit ein, und der sogar noch einen Kollegen, man rätselt ein wenig, man recherchiert ein wenig, doch an und für sich fühlt es sich auch zum Ende des Falls so an, als sei schlicht weg nichts passiert.
Naja, ok, der von Rachenfels (Jürgen Thormann!) wird etwas spinnert dargestellt, und ganz am Ende setzt man dem sogar noch die Krone auf, und eine Spur seltsam benimmt er sich auch, aber alles in allem war es das. Auch das, was es mit der Mumie auf sich hat, ist etwas mau, da schon zigmal serviert bekommen.
Dennoch, die Story ist zwar nur ok, aber Atmosphäre und Sprecher/innen hieven das Niveau merklich nach oben. Nochmal Glück gehabt...
Meine Wertung: 59%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.09.2008
Die drei ???
(21) ...und der tanzende Teufel
Erschienen: 1980
Dauer: 40:59Eine Serie Diebstähle in Rocky Beach - und jedesmal fehlt einer jener verbeiteten schwarzen Bordkoffer. Die drei ??? nehmen sich dieses ominösen Falls an. Und immer dann, wenn sie gerade eine neue Spur verfolgen, taucht die unheimlich reale Gestalt eines "Tanzenden Teufels", eines Dämons aus einer fremden Kultur mit schrecklichen Drohungen und Feuer und Rauch auf...Mein Kommentar: Hach, Europa, wieso übertreibt Ihr immer so, wenn Ihr Asiaten mit Akzent in Euren Hörspielen habt? "Wohl ist dell tann zel del Teu fel" - grausig! Muss sowas sein? VORALLEM, wenn man im Buch erfährt, dass diese Person eigentlich ein akzentfreies Englisch spricht!?
Und, wenn ich gerade meckere, merke ich noch an, dass ständig "Ha Peh Clay" gesagt wird, statt "Äitsch Pieh Clay", wie es richtig wäre - denn alle anderen Namen werden ja auch englisch artikuliert. Ist nichts Wildes, zugegeben, aber erwähnen wollte ich es trotzdem. :)
Die Sprecher/innen sind wie üblich sehr gut, doch stört mich, dass Tina Dalton sehr, sehr künstlich klingt; wie eine Frau, die ihre Stimme künstlich auf "kleines Mädchen" trimmt und gepitcht wird. Gut nur, dass Tinas Sprachanteil kaum der Rede wert ist.
Sounds und Musik sind (in Erst- und Neuauflage) ebenfalls gut, die Story eigentlich schön durchdacht, und Justus hat am Ende auch wieder ein Detail bedacht, das die Lösung des Falles voranbringt - sehr gut. Ich weiss, dass viele Fans den tanzenden Teufel sehr mögen, aber mich haut er nicht um: zu sehr versuchte man, es unheimlich und gruselig sein zu lassen, und zu sehr geht mir der Chinese Chiang auf den Keks.
Geschnitten wurde, so, wie ich das in der Neuauflage gehört habe, offenbar nichts. Ich weiss, so manche Fans werden an meinem Verstand zweifeln, aber mehr als 69% kann ich einfach nicht geben!
Meine Wertung: 69%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 28.05.2022
TKKG Junior
(22) Abenteuer im Safari-Park
Erschienen: 2022
Dauer: 53:49TKKG haben den ersten Preis beim Biowettbewerb der Schule gewonnen: Eine VIP Tour durch den Safari-Park. Aber nicht nur, dass Gaby ausgerechnet an dem großen Tag total verschläft; der ganze Ausflug entpuppt sich als spannendes und auch ziemlich gefährliches Abenteuer. Wobei die größte Gefahr allerdings nicht von den wilden Tieren im Park ausgeht, sondern von Menschen, denen die Kinder eigentlich vertraut hatten...Mein Kommentar: Schön, wenn der Klappentext schon alles vorweg nimmt. ...wobei, einer der bösen Menschen gibt sich die größtmögliche Mühe, als echter Kotzbrocken rüberzukommen. Gleich im ersten Moment seines Vorkommens weiß man, dass der irgendwas gemeines plant.
Leider passiert in diesem Fall nicht wirklich viel. TKKG werden in einer Tour angepampt, Gaby zähmt gewissermaßen einen wilden Geparden - einfach, weil sie Gaby ist, wie TKK kurz darauf feststellen! -, und die liebe Lehrerin, naja... Kurz: Alles ist von Anfang an vorher- und absehbar. Keine Überraschungen und kein Abenteuerfeeling.
Fazit: Standardkost. Der Fall geht okay, weil er nicht wirklich nach unten ausreißt, sich aber genauso keine Mühe gibt, nach oben auszureißen. Und, sorry, aber der Gaby-Geparden-Augenblick ist etwas zuviel des Guten - und wie das dann von Tim, Karl und Willi erklärt wird... Also nee... Immerhin, die Produktion ist ohne Fehl und Tadel.
Meine Wertung: 62%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 28.09.2022
TKKG Junior
(23) Schmugglerbande voraus!
Erschienen: 2022
Dauer: 46:11TKKG machen einen Bootsausflug zur Vogelinsel, die im Fluss der Millionenstadt liegt. Vor Ort kommt es zu einer überraschenden Begegnung. Als dann auch noch vier schwarze Plastiksäcke an den Strand gespült werden, stecken die vier Juniordetektive und Oskar schon mittendrin in einem neuen Abenteuer. Denn es gibt zwei Personen, die es auf die Säcke abgesehen haben. Eine von ihnen trägt eine Totenkopfmaske...Mein Kommentar: Ganz gute Folge. Vor allem deshalb, weil sie in einer Dreiviertelstunde auf den Punkt kommt. Dennoch ist sie auch eine Spur zu geradlinig und vorhersehbar, mag aber dem "Junior"-Ansatz geschuldet sein. Trotzdem, bei nur drei Rollen, die außer den Stammstimmen im Inlay genannt werden, ist schnell deutlich, wie der Hase läuft.
Und dann möchte ich noch der Regie auf die Finger klopfen. Denn die arme Katharina Gast wird in ihrer Rolle ständig anders genannt. Mal Seh-wiem, dann Sewimm und noch einiges mehr. Etwas mehr Konsistenz, bitte. :)
Und ach ja: Die Vogelinsel. Erneut ein Ort, den man vorher noch nie zu hören bekam. Dabei waren TKKG ja mindestens in
Der Schatz in der Drachenhöhle auf einem weiteren "Eiland im Strom". Oder genauer: Sie werden es später mal sein. Wobei möglich wäre, dass es sich dabei um dieselbe Insel handelt...!? Andererseits hat der im Klappentext genannte Fluss sogar mehr Inseln als nur diese eine. Dennoch erstaunlich, dass der TKKG-Vierer wirklich nie mehr als ein-, vielleicht zweimalig in ein und denselben Laden oder gar dasselbe Viertel gehen. Hier würde ich mir wünschen, wenn die Schreiber/innen der mittlerweile zwei TKKG-Universen auf mehr Kontinuität achten würden. Denn ja, ok, Millionenstadt, aber auch die hat ihre geografischen Grenzen, nicht wahr!?
Die Produktion jedenfalls ist wunderbar, die Sprecher/innen machen ihre Arbeit gut und auch Katharina Gast, die längst kein Schulmädchen mehr ist, klingt angenehm natürlich in ihrer kindhaften Rolle. Da könnten sich viele weibliche erwachsen-aber-klindlich-klingen-wollende Stimmen eine Scheibe von abschneiden.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 28.09.2022
TKKG Junior
(24) Das doppelte Klößchen
Erschienen: 2022
Dauer: 51:50Tim, Karl und Gaby sind fassungslos! Zufällig haben sie ihren besten Freund Klößchen dabei beobachtet, wie er mutwillig fremde Autos zerkratzt und massiven Sachschaden anrichtet. Nach langem Überlegen beschließen sie, Klößchen zur Rede zu stellen, doch dieser bestreitet, die Taten begangen zu haben. Die Enttäuschung darüber, dass seine Freund:innen ihn verdächtigen, steht ihm ins Gesicht geschrieben. Doch wieso sagt er nicht, wo er zur Tatzeit war? Irgendwas stimmt nicht, und auch wenn Tim, Karl und Gaby ihrem Freund glauben wollen, ermitteln sie hinter seinem Rücken weiter. Die Freundschaft der vier kleinen Detektiv:innen wird auf eine harte Probe gestellt.Mein Kommentar: Der arme Oskar soll wegen einer Blessur erstmal keine Abenteuer mehr bestreiten. Gaby pfeifft aber trotz gegenteiligem Versprechen darauf und schleppt ihn trotzdem mit. Am Ende dann ermahnt die Tierärztin erneut, dass sie ihren Rat ernst meinte und er darum jetzt wirklich erstmal keine Abenteuer mehr bestreiten soll. Gaby verspricht das zum zweiten Mal - und Oskar geht, als Abschlussgag, ohne Umschweife erneut in den nächsten Fall. Das mag man schmunzelnd oder gar lachend aufnehmen. Ich frage mich aber, warum in Zeiten von allerorts vorzufindender politischer Korrektheit (selbst im Klappentext und dem "Wusstest du schon"-Hinweis dieser Folge wird gegendert - im Inlay übrigens nicht: "Sprecherangaben"!), nicht auch auf etwas pädagogische Korrektheit geachtet wird...!? Ich meine, Kinder sind nunmal Kinder, und man soll ihnen auch ihre Freiheiten lassen, beziehungsweise die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen. Aber wenn schon, denn schon, liebes Hörspiel-Team! Und Gaby scheint ja ganz offensichtlich nichts daraus zu lernen. Und was sollen die Kinder, die sich dieses Hörspiel anhören, daraus lernen? Zumal, Oskar hätte auch einfach ein paar Tage daheim bleiben können - das wäre doch die perfekte Lösung gewesen, nicht wahr?
Davon mal abgesehen ist der Fall gut gemacht. Andererseits ist wieder einmal die Namensliste im Inlay so kurz, dass man vieles gleich zu Anfang ausschließen kann. Ebenso die Tatsache, warum Klößchen zu den Vorwürfen schweigt. Dennoch bleibt die Frage, warum TKG ihrem Freund nicht mehr vertrauen und sich nicht wundern, dass Klößchen mal mit diesem, mal mit jenem Pullover durch die Gegend tingelt, beziehungsweise seine Körpersprache eine andere ist. Klar, Es heißt TKKG Junior(!), aber was auch in den Junior-Hörspielen schon für Schlüsse gezogen wurden, also da sollte man doch durchaus erkennen können: "Hey, er sieht zwar so aus, aber er bewegt sich irgendwie anders"... Seltsam auch, dass die verantwortliche Mutter dann meint, man solle das doch bitte nicht an die große Glocke hängen, weil sie sonst ihren Job verlöre... Ah ja... und all die geschädigten Dritten? Die werden bei fetten, mit dem Schlüssel gezogenen Kratzern im Lack bestimmt nicht alle cool bleiben oder gar die Polizei uninformiert lassen. Früher oder später hätte doch auffallen müssen, dass es zwar Klößchen hätte sein können, aber er es am Ende doch nicht war, weil er z.B. zur Tatzeit die Schulbank drückte oder im Schimmbad war, oder irgendsowas. Wieso denkt eine Mutter, noch dazu, wo sie aus einer sinnverwandten Branche kommt, nicht an sowetwas?
Was die Produktion anbelangt, ist alles in Butter, tolle Atmo, gute Soundeffekte, passende Stimmen...
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 11.08.2008
TKKG
(24) Gefährliche Diamanten
Erschienen: 1983
Dauer: 35:47Ein Gangster überfällt ausgerechnet Karl, Klößchen und Gaby. Ein Grund für den TKKG, sofort die Fahndung aufzunehmen. Doch der Gesuchte ist gefährlich! Und das nicht nur, weil er von der Waffe Gebrauch macht, er hat vermutlich auch die Pest! Hat Gaby sich bereits angesteckt? Die Jagd nach dem Täter weitet sich zu einem überaus spannenden Fall aus...Mein Kommentar: Gefährliche Diamanten? Gefährlich? Diamanten? Welche Diamanten? Und wieso reitet der Klappentext auf der Pest rum, mit der Gaby sich infiziert haben könnte? Dass dem nicht so ist, wird noch in den ersten paar Minuten aufgeklärt...?! Naja, lässt man den Inhalt also fernab von Titel und Beschreibung völlig für sich allein sprechen, gefällt mir TKKG-Folge 24 sehr gut.
Zwar ist der Name von Andrè Minninger nicht Michael Lampe, Horst Naumann heisst nicht Fritz Reichel, Douglas Welbats Name ist nicht Hans Meinhart, das Buch wurde sehr stark gekürzt, und überdies hat Tarzan eine seiner ersten Szenen, in denen er eine eigentlich äusserst gefährliche Situation mit Bravour meistert, aber dennoch gefällt mir die Folge ehrlich gut: es geht zügig voran, keine langen Laberphasen, relativ viel Action...
Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie aus all diesen Fehlern und kleinen Dämpfern so eine runde Sache werden konnte. Der Beweis, dass Europa es in den 80ern noch echt drauf hatte, am laufenden Band geile Hörspiele zu produzieren...
Geschnittene Szenen in der Neuauflage habe ich keine hören können und die ersetzten Musiken mag ich ebenfalls sehr - wohlverdiente 78% für beide Fassungen!
Meine Wertung: 78%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.02.2023
TKKG Junior
(25) Heiße Spur im Nebelhafen
Erschienen: 2023
Dauer: 55:09Tim, Karl, Klößchen und Gaby finden im Rathaus der Millionenstadt durch Zufall eine alte mysteriöse Karte in einem Modellschiff, auf der ein geheimer Ort verzeichnet ist. Kurz darauf stoßen sie auf eine Reihe von Rätseln, die es zu lösen gilt. Nur was steckt dahinter? TKKG beginnen mit ihren Ermittlungen und eine Spur führt sie in den Hafen. Doch dort sind die Juniordetektive nicht allein. Sie werden verfolgt und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.Mein Kommentar: Immer, wenn mir im Klappentext versprochen wird, es würde in ein Wespennest gestoßen, ein Strudel dramatischer Ereignisse würde losgetreten, die Hölle bräche auf, oder es begänne ein Wettlauf gegen die Zeit, zucke ich direkt mit den Achseln: "Stimmt ja eh nicht!", murmle ich dann jedes Mal. Und so auch hier. Es stimmt nicht, dass es einen Wettlauf gegen die Zeit gäbe. Nunja, er wird mild angedeutet, aber das war es dann auch schon wieder...
Dennoch geht diese Folge einigermaßen in Ordnung. Ich freue mich, Frau Schermutzki mal wieder zu hören und Herr Ziesmer ist ebenfalls gern gehört. Abgesehen vom Erzähler und den vier Junioren waren das aber auch bereits alle, die im Hörspiel vorkommen. Das heißt, die meiste Zeit machen TKKG mehr oder weniger mit sich selbst aus - was erstaunlicherweise nicht langweilig wird. Aber es wird auf eine nervige Weise ermüdend. Denn die vier werden derart ausgelassen fröhlich und scherzend dargestellt und gespielt, dass es in der Tat nervt. Ein flacher Kalauer jagt den nächsten und es vergehen gefühlt keine 5 Minuten, in denen nicht zumindest einmal gekichert wird.
Mir ist bewusst, dass TKKG Junior sich an ein eher junges Publikum richtet. Doch wenn man konsequent jede Anwandlung von Spannung oder Gefahr in Grund und Boden scherzt... naja... wie ich schrieb: Einen Wettlauf gegen die Zeit nehme ich einfach nicht wahr.
Wobei, eine Sache war dann doch: Wird hier tatsächlich gelüftet, in welcher Stadt die TKKGs leben? Immer wieder fielen Vermutungen, welche deutsche Stadt es wohl wäre, aber Mal um Mal wurde gesagt, nein, es sei eine fiktive Stadt. Doch hier werden Koordinaten genannt, die eindeutig auf den Hamburger Hafen hinweisen.
Meine Wertung: 72%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.09.2012
Masters of the Universe
(25) Teelas Verrat
Erschienen: 1987
Dauer: 40:50Teela macht einen großen Fehler: Allzu neugierig glaubt sie der Hexe Mala. Und das nur, weil diese wissen will, welches Geheimnis He-Man umgibt. Erbarmungslos schlägt Skeletor zu und da endlich begreift Teela, was sie getan hat! Aber für He-Man ist es jetzt zu spät. Nur ein Zauberer könnte ihm noch helfen!Mein Kommentar: Dieses Hörspiel ist wohl die "Mutter aller schlechten Hörspiele". Selten habe ich so einen Schmu gehört. Dass Teela etwas naiv sein soll, wurde ja schon öfter in den Hörspielen gezeigt, aber dass sie derartig blöd sein soll...
Die Hexe Mala kommt vorbei, und erzählt Teela, sie solle das Zauberschwert He-Mans stehlen und dann für eine Nacht in der Wüste vergraben, damit sie das Geheimnis He-Mans erfahren könne: Woher kommt er, wo geht er immer wieder hin, wenn er gerade fort ist, wer ist er und so weiter... Das Vergraben des Schwertes sei unbedingt nötig, weil es mit seiner magischen Ausstrahlung verhindere, dass sich ihr (Teela) die Geheimnisse öffnen könnten. Und wenn Mala Teela das alles erklärt, dann müsste sie doch schon einiges darüber wissen, sonst könnte sie Teela ja nicht diesen Floh ins setzen, welch positive Dinge all das mit sich brächte. Warum kann dann Mala also nicht selbst schon einiges über diese Dinge sagen?
Und wenn Teela ewigen Frieden für Eternia wolle, dann MÜSSE sie es einfach tun. Ist ja auch total logisch: Wenn das Schwert in der Wüste versteckt wurde und Teela weiss, wer He-Man ist, dann hat das Böse keine Chance mehr - das macht total Sinn. Nun, Teela tut, wie ihr eingeredet wurde, und kommt zu keiner Zeit auf die Idee, dass man sie vielleicht grandios an der Nase herumführen will, oder dass vielleicht irgendjemand das Schwert aus der Wüste holen wird, wenn sie wieder abgezogen ist. Kurz: Das Schwert ist also futsch, Teela ist ganz allein dafür verantwortlich, und He-Man kommt alsbald in die Situation, sein Schwert zu benötigen...
Derweil fädelt nämlich ein falscher Diener des Königs ein, dass He-Man ohne lange nachzudenken sofort losstürzt, als ihm dieser Verräter erzählt, der König und die Königin würden vor Castle Grayskull von Skeletors Monstern überfallen. Was sollen König und Königin vor Castle Grayskull? Warum checkt He-Man nicht mal eben ab, ob König und Königin nicht vielleicht doch im Palast sind? Wieso hört er nicht im Geringsten auf die mahnenden Worte Orkos? Er könnte zumindest aus der Ferne erst einmal 1-2 Minuten beobachten, was da vor sich geht? Da haben die Flugzeuge, Laser, sogar Magie, aber keine Ferngläser? Und warum geht niemand sonst von den Masters mit, wie z.B. Battle Cat, Ram Man, Mekaneck oder sagen wir Stratos?
He-Man schafft es dann noch gerade eben in Castle Grayskull Schutz zu finden. Die Zauberin wirft ihn allerdings mehr oder weniger sofort wieder raus, und erklärt ihm nochmal: "Hüte dich vor Skeletor. Er hat eine Falle aufgebaut, die dir (He-Man) zum Verhängnis werden kann... Eternia steht am Abgrund, ich warne dich noch einmal. Noch nie war Skeletor so nah davor, dich (He-Man) zu besiegen", als wenn das Spannung in diese lahme Folge brächte. Wie wäre es mit: "Sorry He-Man, Du kannst nicht lange hierbleiben, ist einfach nicht möglich, aber Dein Schwert hat Teela versteckt, und das hat die Hexe Mala nun, um es Skeletor zu geben. Da ich eine mächtige Zauberin bin, habe ich hier einige magische Nüsse, die Dich unsichtbar machen können... ups, nee, gib die Nüsse wieder her, die kommen erst in
(35) Skeletor - König von Eternia, hab' mich vertan. Du musst stattdessen den vergammelten Sportdrachen nehmen, der oben auf den Zinnen rumliegt. Ich weiss nicht, wie der da hinkommt und Du wirst auch garantiert abgeschossen werden, aber was soll's - und jetzt raus hier!".
So wird He-Man also gefangen genommen und soll in eine Teleportermaschine gestopft werden, die ihn auf einen weit, weit entfernten Planeten beamen soll. Nun, ich will ja nicht blutrünstig sein, aber wäre eine Laserwaffe oder ein Schwert nicht viel wirkungsvoller und unkomplizierter, um sich He-Mans zu entledigen? Aber ok, das ist das Einzige, was ich den Hörspielen schon immer verziehen habe, weil es eben einfach ZU definitiv und in der Tat etwas ZU brutal wäre. Es ist aber seltsam, dass Skeletor in früheren Folgen immer davon spricht, He-Man töten oder zumindest demütigen zu wollen, und jetzt langt es ihm, diesen wegzubeamen.
Aber es ist nicht nur, dass man sich andauernd gegen die Stirn patscht oder den Kopf schüttelt, wenn man diese Folge hört. Es ist auch, dass ansonsten vieles so ganz anders ist, als in früheren MOTU-Hörspielen: Teela ist dümmer als vertrocknetes Brot, die Zauberin spricht nicht mehr telepathisch mit Teela, sondern mit einer sich drehenden Scheibe, Webstor ist nicht mehr Manfred Steffen, Beast Man ist nicht mehr Christian Rode, Skeletor holt nicht selbst das Schwert aus der Wüste, sondern lässt das Mala tun, die nicht selbst das Schwert nutzt, sondern es Skeletor tatsächlich bringen will, es jedoch letztlich noch abgenommen bekommt, nämlich von Orko, der nun plötzlich doch mit dem Schwert beamen kann, obwohl er es in
(6) Im Kerker Skeletors nicht konnte, und dann gibt es eben noch so seltsame Dinge wie Sportdrachen, allzu wissenschaftliche Experimente, kein Tri-Klops, kein Trap Jaw, kein Battle Cat, kein Hordak... Denn, ja, WO ist eigentlich Hordak und seine wilde Horde? Schlimm genug, dass all diese Charaktere und ihre Sprecher schon in
(24) Skeletors Meisterplan fehlen.
Es scheint, als ob fast gesamte Gefolgschaft Skeletors und He-Mans für zwei Folgen Betriebsferien macht, oder so. Denn auch Teelas Verrat wirkt - wie der Vorgänger
(24) Skeletors Meisterplan - nicht nur sehr untypisch, sondern auch vollkommen kahl, und der Plot ist äußerst flach. Wie soll man Teela jetzt je wieder ernstnehmen? Wie unintelligent kann denn eine Person sein, die immerhin die Oberbefehlshaberin der königlichen Wachen ist - UND der Zauberin Tochter!?
Keiner war auch nur den kleinsten Funken enttäuscht von Teela. Auch die "neuen" Stimmen für Webstor und Beast Man gefallen mir absolut nicht, denn das verfälscht das Charakterbild, das man früher immer hatte, viel zu sehr; im Besonderen ist Beast Man der Obertrottel vom Dienst geworden. Man hätte für die Stimmen lieber andere MOTU-Charaktere wählen sollen, oder irgendwelche namenlosen Laufburschen Skeletors, dann wäre das mit den Stimmen nicht wirklich tragisch gewesen.
Naja, somit verbleibt immerhin eine schöne Moral für Kinder ("Vertraue keinem Fremden einfach so") und wir haben mit
(24) Skeletors Meisterplan und Teelas Verrat endlich unseren Masters-Hörspiel-Tiefpunkt gehabt, den ja jede Serie haben muss, und jetzt wird's wieder viel, viel besser! Ärgerlich nur, dass der Tiefpunkt SO tief sein muss. Diese Folge ist einfach total öde, über die Maßen untypisch und leerwirkend. Ich habe fast den Eindruck, als wären das hier eigentlich gar keine Masters-Skripte gewesen, sondern als hätte man sie einfach so umgeschrieben, dass die Namen und Ortsbeschreibungen auf die Masters-Welt passen, und dann ab an die Mikrofone...
Das Zitat der Folge kommt von He-Man: Was ist das für ein Käfig? Skeletor: Ein Transmitter. Eine von mir entwickelte Maschine. Steige hinein und du erfährst, wie sie funktioniert. Los doch, hinein mit dir! He-Man: Nicht, bevor ich weiss, was dann mit mir geschieht.
Meine Wertung: 15%
Rezension vom: 07.04.2023
TKKG Junior
(26) Achtung, Fahrraddiebe!
Erschienen: 2023
Dauer: 47:27Es scheint ein gewöhnlicher Morgen zu sein, als Gaby gut gelaunt das Haus ihrer Eltern verlässt, um gemeinsam mit Karl zur Schule zu radeln. Doch entsetzt stellt sie fest: Ihr Fahrrad wurde gestohlen! Über Kommissar Glockner erfahren TKKG, dass aktuell eine Bande ausgefuchster Fahrraddiebe die Millionenstadt unsicher macht, die von der Polizei nur "Die fiesen Drei" genannt wird. Tim, Karl, Klößchen und Gaby wollen die Fahrraddiebe in eine Falle locken, aber leider durchschauen diese TKKGs Plan - und somit ist auch Klößchens Fahrrad weg! Doch so schnell geben sich die Junior-Detektive nicht geschlagen! Sie stellen weitere Ermittlungen an und sind den fiesen Drei auf den Fersen! Schließlich läuft es auf ein spannendes Großstadtduell hinaus: TKKG gegen die fiesen Drei!Mein Kommentar: Echt guter Fall! Es ist immer was los, die Story wird flott erzählt, aber es wird nie hektisch oder unnachvollziehbar. Darum von mir schon mal vorab ein: Los, kaufen!
Es gibt nur, wie fast immer, zwei, drei Dinge, die einfach nicht nötig wären. Da wäre vor allem der Name "Die fiesen Drei". Geht es noch phantasieloser? Das klingt wie jeder generische Jugendbandenname, den man seiner Bande während seines Pferderhofurlaubs gibt. Natürlich mag man das auf das Alter der Kinder schieben wollen - wie viel Erfahrung und Wortgewandheit mögen die schon haben!? Doch diese drei "Kinder" hier sind ja immerhin auch schon 16 Jahre alt und scheinen in der Tat reichlich Phantasie zu haben. Oder mit anderen Worten: Selbst Stefan Wolf wäre ein weniger einheitsbreiiger Name eingefallen. Und wäre es nur ein "Die Argentinos"...
Davon ab war das Treffen zwischen TKKG und der jungen Dame reichlich offensichtlich. Obwohl ich hier beide Augen zudrücke, schließlich sollen die (zuhörenden) Kinder ja auch eine Chance haben, mitzuraten und Dinge zu bemerken.
Weniger überzeugend fand ich dafür, wie die TKKGs zum Ende hin die App auf dem Smartphone beobachten, um dann die verstecke Botschaft zu lesen. Wie schnell sind diese fiesen drei eigentlich unterwegs, um auf der Landkarte "schreiben" zu können? Hört man den TKKGs dabei zu, dauert das Ganze jedenfalls nur einige Augenblicke. Ich verstehe das Dilemma, dies nachvollziehbar und spannend vertonen zu wollen, ohne, dass es dann 30 Minuten dauert, aber gleich beim ersten Anhören fand ich es seltsam, wie unglaublich schnell die Botschaft der fiesen drei vorlag.
Dennoch, lassen wir die Kirche im Dorf: Es ist ein sehr gutes Kinderhörspiel und auch für Erwachsene bietet die Story ausreichend Unterhaltung.
Meine Wertung: 81%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 01.10.2012
Masters of the Universe
(26) Orkos schwerste Stunde
Erschienen: 1987
Dauer: 39:05Orko erlebt eine böse Überraschung - er kann plötzlich nicht mehr zaubern! Und nicht nur das, er kann auch nicht mehr beamen (sprich: bimen). Etwas Schreckliches ist geschehen. Das wird klar, als Prinz Adam sich nicht mehr in He-Man verwandeln kann. Und Skeletor triumphiert, denn nun gibt es niemanden mehr, der ihn aufhalten könnte!Mein Kommentar: Liebe Teela, in
(25) Teelas Verrat fabrizierst Du selbst noch den größten Mist, aber jetzt lehnst Du Dich weit aus dem Fenster und fragst Adam entrüstet, wo er war, als ihr um eure Leben gekämpft habt... Tze, tze, tze... Aber gut, lassen wir das! :) Denn diese Folge ist Gott sei Dank wieder eine der guten!
Allerdings ist hier etwas nicht so ganz logisch! Skeletor, der wie fast jeder Eternianer das Geheimnis He-Mans nicht kennt, sagt zu King Hiss sinngemäß: "Ich weiß, dass ich gegen He-Man nicht kämpfen muss!"... Das lässt darauf schließen, dass er offenbar doch vom Geheimnis He-Mans weiß. Denn das hieße, er hätte gewußt, dass Adam sich durch dem Hexenturm im Land der Grauen nicht mehr in He-Man verwandeln kann! Denn wenn er es nicht wusste, warum war er im Land der Grauen, um den Hexenturm zu manifestieren? Der Hexenturm ist ja magisch und sollte einen positiven Effekt für Skeletor haben - nämlich, dass er die Masters behindert, wenn man so will. Aber was sollte er behindern, wenn alles, was sich änderte nur ist, dass Orko nicht mehr zauben kann und Adam nicht zu He-Man werden kann. Das mit Adam konnte Skeletor nicht wissen, und ob Orko zauben kann, sollte Skeletor relativ egal sein...
Nochwas, was mir ein kleinwenig aufstößt: Wie um alles in der Welt kann Prinz Adam ein Katapult spannen, dass eigentlich von 10 Männern gespannt werden müßte? Das impliziert doch, dass Adam wenigstens so stark wie 10 Männer ist. Wofür braucht er denn da ein Zauberschwert, welches ihn in He-Man verwandelt? Adam sagt ja selbst, er sei als Adam nur halb so stark wie He-Man - und wenn das heisst, dass er so stark wie wenigstens 10 Männer ist, dann ist das doch wirklich gar nicht so übel, hm? Dann dürfte er doch locker auch stärker als die meisten anderen Masters sein. Darüberhinaus wird doch von den Masters mal jemand wissen wollen, was im Land der Grauen passierte, wie sollen Orko, Adam und Man-at-Arms dann also erklären, wie einer allein, im Besonderen Adam, dieses Katapult spannen konnte?
Und noch was spielt da hinein. Adam spannt also das Katapult, der Turm wird zerstört und Adam verwandelt sich sofort in He-Man. Vor den Augen der Grauen, und den Augen Stonedars und Rokkons, wohlgemerkt! Sicher, Stonedar und Rokkon können gewiss den Mund halten, aber was ist mit den Grauen?
Nun, unabhängig davon habe ich eigentlich nur noch eine einzige Sache zu Meckern: Beast Man! Grauenhaft, was hier aus ihm gemacht wurde, in
(24) Skeletors Meisterplan und
(25) Teelas Verrat missfiel er mir bereits, aber das hier ist die totale Grütze. Er freut sich wie ein pubertierendes Kind, weil Orko nicht mehr zaubern kann, obwohl der
(5) Höhle des Schreckens-Beast Man ihm sicher seine Peitsche zu spüren gegeben hätte. Stattdessen unterhält er sich ganz cool mit Orko und scherzt sogar mit ihm. Nicht zu vergessen, dass Beast Man sich mehr als nur äußerst dämlich benimmt und natürlich alles Wissenswerte ausplaudert. Warum hat man nicht Beast Man hier ganz rausgelassen und Zoar oder irgendein Bote hätte die Masters informiert?
Abschließend: Trotz der Kritikpunkte, allen voran Beast Man, ist diese Folge gelungen und hörenswert. Lediglich das Cover verstehe ich bis heute nicht: Was macht Adam da? Schattenboxen!? Versucht er Orko auszuknocken? Oder symbolisiert es den Faustkampf gegen die Grauen, die man dann zumindest schemenhaft hätte darstellen können...?
Das Zitat der Folge kommt von Beast Man: Nein, klug bin ich nicht. Skeletor sagt, ich bin ein bisschen dumm im Kopf. Orko: Jaja, wenn man dumm ist, dann meistens im Kopf.
Meine Wertung: 73%
Rezension vom: 06.09.2008
TKKG
(26) Das Geiseldrama
Erschienen: 1984
Dauer: 37:41Tarzan entlarvt einen Lehrer als Dieb, doch die Beweise reichen noch nicht aus für eine Meldung an den Direktor. Dann aber stellen die TKKG-Freunde fest, dass es eine Verbindung zwischen dem Lehrer und Terroristen gibt. Damit beginnt ein außerordentlich gefährlicher und spannender Kampf gegen unberechenbare Gangster.Mein Kommentar: Mit diesem Buch ging Wolf vermutlich auf die damalige RAF ein; und eigentlich gelang ihm das ganz gut. OK, Tarzan hat mal wieder Nerven aus Stahl, und auch das Cover ist arg plakativ und stereotpyisch (im Hintergrund Terroristen mit Maschinenpistolen in drohender Haltung, und im Vordergrund Tarzan, der die hilfesuchende Gaby schützend in seine Arme nimmt) - aber das sind wir ja schon gewöhnt!
Trotzdem: Gabi Libbach als Francesca Oliviri ist unschlagbar; die macht das Hörspiel fast allein zu einem Kaufgrund. Nicht nur die Rolle selbst ist kultig gemacht, sondern Frau Libbach spielt sie auch noch gekonnt. Dazu noch Matthias Grimm (den einige von uns wohl vorallem als "Orko" kennen werden), Michael Harck, Katharina "Scheisse, ich verlier' mein Gebiss" Brauren, Ingeborg Kallweit... absolute spitze!
Dazu die Produktion, die super Musiken (egal, ob neu oder alt!)... wirklich gut! Nur ist mir unverständlich, warum auf der Neuflagen-CD, mittem im Dialog zwischen Tarzan und Klößchen mit Musik ausgeblendet und wieder eingeblendet wird; auf meinem alten Erstauflagen-Tape ergibt das Sinn, wegen des Seitewechselns, aber auf der CD hätte man sich das doch echt sparen können. Somit bekommt die Neuauflagen-CD 2% Punktabzug wegen eines vermeidbaren Schönheitsfehlers: 88%, beziehungsweise 86%! SOFORT KAUFEN!
Meine Wertung: 88%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 31.05.2023
TKKG Junior
(27) Abrechnung in der Westernstadt
Erschienen: 2023
Dauer: 52:09Tim hat bei einem Gewinnspiel ein Wochenende für vier Personen in einer Westernstadt gewonnen. Klar, dass Karl, Klößchen, Gaby und Oskar mitfahren, verstärkt durch Herrn Sauerlich. Beim Goldwaschen, Zielschießen und Bullenreiten haben die Juniordetektive den Spaß ihres Lebens - bis eine Gruppe Banditen in die Stadt reitet und beginnt, ihr Unwesen zu treiben. TKKG heften sich an die Fersen der Bösewichte und geraten schon bald in höchste Gefahr...Mein Kommentar: Ich erinnerte mich schon beim Lesen des Folgentitels an TKKG-Folge
X7 antwortet nicht, die ja auch einen Westernstadtbezug hat. Ob es sich hierbei um eine bewusste Reminiszenz handelt?
Klößchens Hartnäckigkeit gefällt mir sehr gut, er lässt einfach nicht locker und macht mehrfach deutlich, dass er nicht aufgeben werde - schließlich gehe es um seine Schokolade. Dass das Setup aber sehr gestellt ist, ist direkt klar. In dem Moment, wo angekündigt wird, "Wenn Sie ausgeraubt werden, spielen Sie einfach mit, Sie bekommen später alles wieder zurück.", weiß man "Ja, klar, wetten, die werden gleich WIRKLICH ausgeraubt!?"...
Ebenfalls, so sehr mir diese Folge Spaß bereitet, weil das Setting echt toll eingefangen wurde, aber wieso lässt man sich darauf ein, will die Gäste anlügen und es dadurch nur noch schlimmer machen, und verlässt sich dann auch noch darauf, dass die Kinder es schon auflösen werden? Ich meine, natürlich, es ist ein Kinderhörspiel, aber hey, es wird so oft auf Realität gepocht und Dinge werden erläutert, wieso hofft man also frohen Mutes darauf, dass vier Kinder das Ding schon schaukeln werden? Hätte man es nicht so drehen können, dass man den Gästen eingesteht, dass sie gerade eben wirklich beraubt wurden, aber die Polizei wurde bereits verständigt, und TKKG ermitteln einfach schon mal drauf los, oder etwas in der Art?
Die Produktion ist top, keine Frage, die Sprecher/innen liefern gewohnt hochklassig ab. Nur sind mir Junior-TKKGs in den fröhlichen Momenten immer noch viel zu ausgelassen und herumalbernd-scherzend. Das könnte man bitte endlich noch abstellen, denn es wirklich für mich leider nicht aufrichtig.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.08.2023
TKKG Junior
(28) Tatort Zirkus
Erschienen: 2023
Dauer: 53:06Tim möchte seiner Großtante Erna an einem ganz besonderen Tag eine ganz besondere Freude machen und lädt sie, zusammen mit seinen Freunden, in den Zirkus Rivaldi ein. Tante Erna war als junge Frau selbst Zirkusartistin und ist auf einem Elefanten geritten! Obwohl Gaby das eigentlich nicht so toll findet, will sie der alten Dame nicht die Freude verderben. Doch als die Zirkusdirektorin ihre Hauptattraktion, die Elefantendame Rosi, ankündigt, passiert etwas völlig Unerwartetes: Rosi ist spurlos verschwunden! TKKG übernehmen den Fall und machen sich auf die spannende Suche nach Rosi - bei der sie eine wahrhaft "elefantöse" Überraschung erleben...Mein Kommentar: Gleich zwei Benjamin-Blümchen-Anspielungen in einem Hörspiel. Zuerst kommen ein Elefant und der Name Karl vor, und dann schreit Klößchen doch tatsächlich "Töröö!"-Rufe durch die Gegend, um nach der guten Rosi zu suchen. Wie die darauf aber reagieren soll, wenn jemand herumbrüllt...? Aber dass genau das im Grunde nur ein Aufhänger sein würde, die jungen TKKGs voll in die Lösung des Falls zu schubsen, ist ohnehin klar.
Und dann kommt wirklich jemand, beklagt den Lärm und meint indirekt doch allen Ernstes, Elefantentröten klänge wie ein menschengemachtes Blasinstrument. Da fiel ich doch echt vom Glauben ab! Ich dachte zuerst ja noch, man spiele absichtlich so falsch, um das Tröten zu überdecken, aber nein, Rosi war gemeint. Naja...
Schräg mutet auch an, dass Elefantendame Rosi der Star des Zirkus' sein soll. Das Argument, man hänge an dem Tier und hätte es gern wieder, hätte ich nachvollziehbarer gefunden, als das. Ich meine, wenn Rosi sprechen könnte, oder sowas, aber was wird Rosi schon anders machen, als andere in einem Zirkus lebende Elefanten? Vermutlich im Kreis laufen, auf sich reiten lassen, auf Podeste steigen... Gewiss eine Leistung, aber nichts Besonderes aus Sicht von jenen, die einen Zirkus besuchen. Und am Ende geht mir auch die Lari-fari-Auflösung etwas auf den Keks. Wirkt sehr konstruiert, zumal die Lösung zu weiten Teilen schon sehr früh verraten wird - warum bloß?
Worauf ich hinau will: Mir ist bewusst, dass TKKG Junior vornehmlich für jüngeres Publikum gedacht ist. Und zum Beispiel ein Abenteuer, verbunden mit einer Elefantensuche auf Zirkusterrain, könnte passen. Doch wie es hier hingebogen wurde, naja... ...auch Kindern als Publikum darf man ruhig ein wenig was zutrauen. Nicht zu vergessen, dass meine Generation in den 70ern und 80ern auch mit 5-6 Jahren, oder noch nicht allzu viel älter, Die drei ???, TKKG und Co. gehört haben, ohne überfordert zu sein.
Die Leistungen aller Sprecher/innen sind gut bis sehr gut. Doch mit der Anmerkung versehen, dass die vier Hauptstimmen selbst für ihre Verhältnisse zu fröhlich und verlacht und verkichert klingen. Produktion gut, Fall okay, Story deutlich zu simpel gestrickt.
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.09.2023
TKKG Junior
(29) Die Geisterjagd
Erschienen: 2023
Dauer: 46:38Bei einer Freundin von Karls Mutter spukt es. Dinge verschwinden, im Haus gibt es seltsame Geräusche und nachts geht ein Gespenst um. Das klingt nach einem sehr außergewöhnlichen Fall für TKKG! Bei einem Wochenendbesuch wollen die Juniordetektive der Sache auf den Grund gehen. Aber nicht jeder der Hausbewohner ist von ihrem Besuch begeistert. Werden Tim, Karl, Klößchen, Gaby und Oskar es trotzdem schaffen, Licht in diese Gruselgeschichte zu bringen?Mein Kommentar: Ja, TKKG Junior sollen ein junges Publikum ansprechen - und das ist auch völlig in Ordnung. Darum verstehe ich, wenn es nicht wirklich fies zugeht, sondern eben kindertauglich und auch etwas offensichtlicher verläuft.
Doch es war gleich nach nur wenigen Minuten klar, wie was genau am Ende aufgelöst werden wird. Eine alte Dame beklagt Spuk in ihrem Haus und zwei grantige Personen im selben Haus empfehlen, die Dame solle vielleicht doch lieber in ein Altenpflegeheim umziehen, da würde es wohl bestimmt nicht spuken. Noch deutlicher kann man es seinem Publikum nun wirklich nicht ins Gesicht sagen. Aber ok, die Serie heißt schließlich TKKG __Junior__, nicht wahr!? Also: Beide Augen zudrücken...
Aber es hapert noch an weiteren Stellen, und zwar zu gewaltig, als dass ich das mit dem Namen der Serie wegerklären könnte, oder gar möchte. Die 4 Junioren lösen erneut einen Fall nur durch puren Zufall. Sie hören oder entdecken mir in letzter Zeit zu häufig zufällig die Lösung des Falls. Wobei: HIER war's wirklich sowieso direkt klar, wie Hase läuft. Aber der Burner ist das Ende selbst. Na klar, wären die Menschen "in Scharen" (Zitat!) gekommen. Alle wollen Fake-Gespenster in einem Haus sehen. Klar. Damit kann man schließlich Millionen verdienen...
Wie "die böse Person" sich dann übertrieben schon fast in Hose macht und haste-was-kannste aus dem Haus rennt, dabei ein konstruiertes, schräges Von-hinten-durch-die-Brust-ins-Auge-Geständnis von sich gibt, und anschließend alle erleichtert lachen, und dann lachend und mit einem Schmunzeln auf den Lippen getönt wird, die Taten der "bösen Person" waren "daneben", hihi, aber man wird mal mit der "bösen Person" reden und dann darf sie auch wieder zurück, hihi... Wenn eine "böse Person" derartig egoistisches und egozentrisches tut, klar, da drückt man halt gern mal ein Auge zu...
Nee, sorry, ich habe allzu oft den Kopf geschüttelt. Man kann durchaus kindgerecht eine Konsequenz durchziehen, und zwar so, dass Kinder dies verstehen. Aber diese Auflösung ist mir viel zu wischi-waschi und hingekitscht. Da ist Potenzial für viel kindgerechte Spannung, vielleicht könnte man im weitesten Sinne sogar kindgerechte Dramatik sagen, und dann kommt so ein Käse dabei raus...
Die Produktion ist allerdings top; abgesehen von der Telefonstimme der Dame, mit der Karl zu Beginn spricht. Viel zu quäkig. Selbst in den 80ern klangen Personen am Telefon nicht so. Das hätte man viel besser machen können...
Meine Wertung: 53%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 29.09.2008
TKKG
(29) Hundediebe kennen keine Gnade
Erschienen: 1984
Dauer: 33:44Die TKKG-Bande kommt wahrhaft gemeinen Verbrechern auf die Spur, als mitten in der Stadt harmlose Leute überfallen und Hunde gestohlen werden. Was steckt hinter diesen schlimmen Taten? Die TKKG-Bande greift ein und muß eine böse Niederlage einstecken! Denn plötzlich schwebt Gabys Hund Oskar in tödlicher Gefahr - und es sieht nicht so aus, als könne man ihn noch retten.Mein Kommentar: Eine der kürzesten TKKGs überhaupt. Mit nur etwas über 33 Minuten. Die Story ist zwar durchaus gut verskriptet worden, dennoch ziehen diese 33 Minuten unglaublich schnell vorbei. Was ich schade finde, denn ich mag das Buch sehr, und dort passiert noch so einiges mehr.
Trotzdem: ein gutes Hörspiel. Nicht zuletzt, wegen der mal wieder hervorragenden Stimmgeber/innen! Stephan Chrescinski, Gottfried Kramer, Anne Marks-Rocke und vorallem Stefan Brönneke. Gerade Brönneke spielt seinen Part (Rocker am Bahnhof) so hervorragend ("Was willst Du, Pinsel?", "Zwanzig Mark her, aber schnell!"), dass allein diese Szene das Hörspiel zu einem Ohrenkino werden lässt. Ich mag Brönneke ja sowieso, aber das hier ist für mich eine seiner besten Hörspiel-Szenen überhaupt.
Musikalisch ist hier ebenfalls alles im Lot, wenn allerdings auch viele Stücke für die Neuabmischung ausgetauscht wurden - ganz besonders das charismatische Geigenspiel gleich nach der ersten Szene (Frau Mattheil bangt um ihren Hund und legt den Hörer auf), vermisse ich. Aber auch die ganzen anderen, wunderbaren Sounds fehlen. Denn gerade die verleihen dem Hörspiel seinen Charme; und der fehlt bei der Neuauflage leider ein wenig. Zwar ist die Auswahl der Neuklänge durchaus in Ordnung, aber es fehlt jetzt eben eine gewisse "Wärme".
Geschnitten wurde zwar nichts, wenn ich das recht bemerkt habe, aber dennoch fällt meine Wahl eindeutig zu Gunsten der Erstauflage aus. Zu charakteristisch ist für mich der Klang des Bohn in diesem Hörspiel - und den vermissse ich hier ausserordentlich.
79% für die Erstauflage - 75% für die neue Abmischung.
Meine Wertung: 79%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 22.11.2023
TKKG Junior
(30) Kletterhalle in Gefahr
Erschienen: 2023
Dauer: 56:14TKKG haben sich in den Sommerferien für einen Kurs im Kletterverein von Susanne Ehrlicher angemeldet. Die sympathische Trainerin ist eine wahre Kletterkünstlerin. Doch dann entdeckt die Polizei bei einer Durchsuchung der Kletterhalle in Susannes Ehrlichers Umkleideschrank einen wertvollen Diamantring, welcher kürzlich gestohlen worden ist. Ein anonymer Anrufer hatte Kommissar Glockner einen Tipp gegeben. TKKG glauben fest an die Unschuld ihrer Trainerin und übernehmen den Fall! Doch der ist viel verzwickter, als sie zunächst vermutet haben - und bei ihren Ermittlungen geraten die Freunde in große Gefahr...Mein Kommentar: Ein gutklassiger TKKG-Junior-Fall, wenn auch etwas routiniert, bzw. vorhersehbar. Denn es können eigentlich nur 3 Personen gewesen sein - und zwei davon werden kategorisch ausgeschlossen (obwohl sie es theoretisch trotzdem gewesen sein können), also bleibt nur eine übrig. Warum da dennoch mitten im Wald die Bäume nicht gesehen werden, kann ich mir nur so erklären, dass es eben für die Jüngeren gemacht ist. Trotzdem habe ich ganz schön mit den Augen gerollt und mich gefragt, wieso etwas derart offensichtliches nicht gesehen oder zumindest erwogen wird.
Auch das Motiv ist... hmmm... naja... reichlich panne, tut mir leid. Es ändert nichts an der Situation, an der ohnehin niemand so wirklich richtig schuld war, und (SPOILERALARM!) wen interessiert schon ein solch im Grunde unbedeutender Rekord? Die "böse Person" scheint nämlich eigentlich nicht unintelligent oder übermäßig rührselig zu sein... Aber auch hier, es ist eben für die Kleinen! Erwachsene dürfen darüber nicht gar zu sehr nachdenken - denn selbst, wenn es solche Menschen (wie die "böse Person") tatsächlich geben sollte, es ist einfach ein großes Kopfschüteln.
Alles in allem bleibt Kletterhalle in Gefahr ein ordentlicher Fall, der sauber produziert ist und flott, aber nicht hektisch, erzählt wird. Selbst die brenzlige Lage, in der die Juniors gegen Ende stecken, ist erstaunlich, denn es wundert mich, muss ich zugeben, dass diese so intensiv enthalten ist. Denn, wenn schon "für die Kleinen", dann passt das irgendwie nicht so ganz in dieses Konzept. Gerade deshalb wundert mich die Diskrepanz zwischen Fallaufbau und Fallende. ...und, wie schon mehrfach in meinen TKKG-Junior-Rezensionen genannt, die ständige Dauerfröhlich- und -scherzhaftigkeit der vier, kann ein wenig nerven.
Meine Wertung: 68%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 29.09.2008
TKKG
(30) Die Mafia kommt zur Geisterstunde
Erschienen: 1984
Dauer: 38:49Das Fitneß-Studio Strong wird von Verbrechern bedroht. Der ehemalige Sportlehrer Strong soll eine Schutzgebür bezahlen. Als er sich weigert, beginnt der Krieg der Mafia, der unversehens zu einem Fall für die TKKG-Bande wird...Mein Kommentar: Besonders lustig an diesem Hörspiel finde ich das Inlay! ;) Da steht der gute André Minninger doch tatsächlich mit dem Pseudonym "Peter Karstens" in der Sprecherliste, tze, tze, tze... ;)
Aber gut, gehen wir auf den Inhalt ein, denn darum geht's ja auch eigentlich. Der brilliante Lutz Mackensy wird als Werner Strong bei TKKG zwar nicht gerade gefordert, dennoch füllt er seine Rolle gut aus, sehr gut sogar. Die wunderbare Katja Brügger, die eine Vornamens-Vetterin ihrerselbst im Hörspiel übernommen hat... ...und Manfred Schermutzki in der Rolle des Pölke.
Bemerkenswert finde ich, dass Dieter Manowski, genannt Mano - wie bereits erwähnt von André Minninger gesprochen -, im Hörspiel als Martial-Arts-King wegkommt, obwohl er das im Buch überhaupt kein Bisschen ist. Aber ich finde, Minninger spielt den süffisanten Unsympathen sehr gut, und seine Stimme passt dafür auch hervorragend; vielleicht war's also gut, dieses Detail für das Hörspiel zu ändern!?
Die Story selbst ist absolut in Ordnung, aber Tarzan ist gleich zwei Mal der Held der Tages - und das stört mich ein wenig. Erst das mit der Bombe, und am Ende ist er einer derjenigen, die Mano in Schach halten. Ich weiss nicht recht, aber mich stört das - doch vielleicht ist es auch der insgeheime Wunsch, dass Tarzan mal so richtig eine gelangt bekommt; wo er doch immer so schön oberlehrerhaft daher kommt! ;)
Geschnitten wurde nichts, und sowohl bei der Erst- als auch bei der Neuauflage, gefällt mir die Musik (der Track, zu dem KK und G bei Strong trainieren ist sogar derselbe geblieben!) - eine solide Sache, 72% für beide Ausgaben.
Meine Wertung: 72%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 18.08.2014
Masters of the Universe
(31) Die Pyramide der Unsterblichkeit
Erschienen: 1987
Dauer: 45:17Übermütig feiern die Masters Of The Universe ihren Sieg über Skeletor. Und dann hat He-Man eine Idee: Sollte man Skeletor nicht mal gehörig auf den Arm nehmen? Ausgelassen stellen die Helden ihm eine Falle, und der Herr der Bösen tappt hinein. Aber dann vergeht He-Man und seinen Freunden das Lachen. Niemand hat geglaubt, dass es die "Pyramide der Unsterblichkeit" gibt! Doch schon allzubald müssen die Masters erkennen, wie sehr sie sich geirrt haben...Mein Kommentar: Diese Doppelfolge (31 und
(32) Der Meister-Zauberer) ist an und für sich sehr gelungen und ich habe an der Rahmenhandlung eher wenig zu kritisieren, lediglich, dass man etwas genauer hätte erklären können, wie und von wem genau King Hiss die Information erhielt, dass Unsterblichkeit möglich sei. Er bezieht sich lediglich auf "einer unserer Spione verriet mir". Außerdem interessant ist noch, wie dieser Spion an diese Information gelangte. Hat Prinz Adam überall im Palast Plakate aufgehängt und darauf verkündet, es gäbe ein tolles Buch in der Bibliothek, das Skeletor auf keinen Fall in die Hände fallen dürfe? Wie genau also dem Spion diese Info zugespielt wurde, hätte man ruhig in wenigen Sätzen in die Geschichte einbringen können.
Merkwürdig finde ich auch, dass Man-at-Arms meint, Hordak und die anderen hätten sicher nicht die Absicht gehabt, jemanden zu verletzen. Und wieso sollte Hordak den Angriff in die Länge ziehen? Offenbar waren er und seine Mithelfer doch in der Überzahl und He-Man war auch nicht zu sehen, da hätten sie doch kurzen Prozess machen können, vielleicht sogar müssen, denn ob es das Buch nun gäbe oder nicht, eine solche Chance, den Masters großen Schaden zuzufügen, gab es vermutlich noch nie. Und um die Bibliothek kümmert sich dann erst recht niemand, wenn man sich um die Verletzten und sonstigen Schäden hätte kümmern müssen. Hier finde ich darum äußerst seltsam, dass Hordak und Co. wohl ganz bewusst nur zum Schein angriffen, denn das ergibt schlicht keinen Sinn. So oder so: Sie hätten in jedem Fall einen "richtigen Angriff" starten können, um von Skeletor und den anderen abzulenken.
Doch auch in Bezug auf die Charaktere gibt es mehrere Unstimmigkeiten. Evil-Lyn beispielsweise taucht einmal in
(13) Skeletors Sieg auf, und erst jetzt noch einmal in der ersten Hälfte dieser Doppelfolge. Ich habe nichts gegen Evil-Lyn, und ich hätte sie sogar gern viel häufiger gehört, aber ihr Auftritt wundert mich dennoch, zumal sie ja sogar ein Teil der Covergestaltung ist. Merkwürdig ist das eben deshalb, weil sie zwar mit Skeletor, Hordak und Co. von Anfang an dabei ist, alles plant und durchführt, aber ab Beginn von
(32) Der Meister-Zauberer ist sie auf einmal spurlos verschwunden. Außerdem ist urplötzlich Stinkor nach dem Scheinangriff der Masters mit dabei - obwohl von ihm vorher nie die Rede war, hat nur in der Tunnelgleitszene zu Beginn einige wenige und kurze Sätze und verstummt danach für den Rest der Folge.
Ebenso erklärt der Erzähler, dass auch Kobra Khan mit an Skeletors "Sterbebett" stünde. Er wird nur hier einmal kurz genannt, spricht aber in der gesamten Doppelfolge keinen einzigen Satz, beziehungsweise wird danach nie mehr erwähnt. Wenn man also schon eine Doppelfolge schreibt und vertont, wieso achtete man nicht stärker auf die Charaktere, die genannt werden und/oder Sprechrollen haben?
Für die Kontinuität gilt ähnliches auch für Multi-Bot, der bereits in
(29) Das ewige Feuer - neben Leech, Modulok, Mantenna und Dragstor - von Grizzlor zu sich gerufen wird, um die Fright Zone zu verteidigen, doch hier wird er plötzlich als Wesen beschrieben, dass vermeintlich von Orko hergezaubert wurde und das zuvor noch nie jemand gesehen haben will. Zu erwähnen ist dann noch Mantisaur, der zum einzigen Mal in dieser Folge zu hören ist; er wird in der Sprecher/innen-Liste des Hörspiels nicht offiziell aufgeführt, aber sein Sprecher ist Wolf Rathjen. Dies ist deutlich an einzelnen Phrasierungen, der Atmung und natürlich eben an der Stimme zu erkennen; auch, wenn Herr Rathjen sie sehr verstellt.
Doch sieht man davon ab, und das ist nicht sonderlich schwer, weil die Story einfach unterhaltsam und spannend ist, kann man nicht viel mehr kritisieren. "Die Pyramide der Unsterblichkeit" ist eine sehr gelunge Hörspielfolge mit für die Story fast keinen Logiklöchern, doch das Drumherum, also vor allem die Sprecher/innen und Charaktere, kann bisweilen etwas verwirren...
Das Zitat der Folge kommt von Skeletor: Ich spüre den Tod bereits. Er klopft mir auf die Schulter.
Meine Wertung: 89%
Rezension vom: 02.03.2024
TKKG Junior
(31) Zu viele Alibis
Erschienen: 2024
Dauer: 46:52In Klößchens Nachbarschaft wohnt neuerdings der Rapper Ali Bi. TKKG lernen ihn kennen, als er sich vor seinem Grundstück mit einem Nachbarn streitet. Klößchen und Tim sind große Fans und schwer begeistert, dass sie in Alis Villa eingeladen werden. Doch leider sind sie dort nicht allein. Als in der Nacht bei dem Rapper eingebrochen wird, gibt es allerhand Verdächtige. Alle könnten es auf einen bestimmten Gegenstand abgesehen haben: das goldene Mega-Herz. Wird es den Juniordetektiven gelingen, Licht ins Dunkel zu bringen und das Herz wiederzubeschaffen?Mein Kommentar: Yo, Digga, dieses Hörspiel is' safe okay! ...aber mehr isses auch nicht: okay. Ja, die Geschichte selbst ist völlig in Ordnung, ja, stellenweise sogar spannend. Nur, naja, also... Ich bin hier sehr ambivalent gepolt. Ich verstehe den Wunsch nach und auch die Notwendigkeit für aktuelle Themen. Wir sind eben nicht mehr in den 80ern - oder auch nur 2000ern. Und mit zugedrückten Augen ginge bei mir auch noch das Argument durch, dass TKKG und TKKG Junior lediglich den Grundgedanken - und diverse Namen - teilen.
Dennoch klingt mir das hier viel un-TKKG-ig. Tim und Klößchen stehen voll auf einen Rapper? Tim!? Der sonst eigentlich eher konservativ ist? OK, ja, Klößchen passt da schon ein wenig mehr drauf, trotzdem verwischt sich die Schablone schnell, wenn man an den Ur-TKKG-Klößchen denkt; selbst in den mordernen Zeiten. Tim und Klößchen waren nie derartige Fanboys, und bei zum Beispiel Cathy Fidelitas aus
Die Entführung des Popstars wurde überbetont, dass sie sowohl die Sängerin (Zitat: "Heulboje") als auch ihre Musik nicht gut finden, obwohl die eigentlich auch nur um die Ecke wohnt(e).
Worauf ich hinaus möchte: Ich tue mich schwer, Tim und Klößchen glaubwürdig zu finden. Doch selbst, wenn ich es täte (also sie glaubwürdig finden), nerven sie mich ausreichend genug mit ihrer Ali-Bi-Tollfinderei. Noch dazu das anerkennende Glucksen, wenn Ali seine "spontanan" Raps einstreut. Ferner noch, wenn es wenigstens echte Poesie und Wortspielerei wäre, wie sie bei Raps ja durchaus vorkommen kann, könnte ich das verstehen. Doch im Grunde sind es einfach nur simple Reime, die nicht einmal mit einem besonderen Flow vorgetragen werden. Karl und Gaby sind ihrerseits zwar nicht ganz so anstrengend anzuhören, doch ist bei ihnen (und auch Tim und Klößchen) immer noch die allgemeine TKKG-Junior-Fröhlichkeit im Schauspiel gegenwärtig.
Darum, ja, wie ich schon erklärte: Das Hörspiel ist okay, der Fall selbst sogar gut, aber die TKKGs sind mir eine Spur zu aufgedreht, zu verspielt. Sicher, Kinder sind das bisweilen, wenn sie sich für etwas begeistern, aber wenn man das gepaart mit Pseudorap eine Dreiviertelstunde anhören muss... Naja...
Die Produktion ist gewohnt wunderbar und die Sprecher und Sprecherinnen liefern auch ab. Aber dennoch meine Bitte, die vier Hauptcharaktere in Zukunft ein, zwei Nuancen weniger kichernd und fröhlich zu zeichnen.
Meine Wertung: 68%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 27.10.2008
TKKG
(31) Die Entführung in der Mondscheingasse
Erschienen: 1984
Dauer: 38:47Der Verbrecher Uckmann erhält den Auftrag, Kommissar Glockner zu töten. Er folgt diesem und der TKKG-Bande nach Österreich. Uckmann hat seinen Anschlag sorgfältig vorbereitet: Näher und näher kommt er seinem ahnungslosen Opfer...Mein Kommentar: Für mich ist diese Folge eine der TKKG-Kulthörspiele. Vorallem Christian Rode mit seinem Berliner Dialekt ist spitze ("Aaah, dett ittet also!" - "Du siehst aus wie die Glöckner-Jöhre, und du bist die Glockner-Jöhre"). Aber auch alle anderen machen hier einen hervorragenden Job: Claudia Schermutzki (unter dem Pseudonym Helga Sommer), Peer Schmidt, Ingeburg Kanstein, Henry Kielmann, Wolfgang Draeger, Lothar Grützner und Ingeborg Kallweit; wer genau hinhört, wird sogar Stefan Brönneke bemerken. Fantastico - diese Leute lassen das Hörspiel zur Höchstform auflaufen!
An der Story selbst stört mich eigentlich nur, dass Sofie Zinke-Schollau mal eben so herausfindet, dass mit Heise und Uckmann irgendwas im Busch ist, bzw., dass TKKG ihn so ohne lange drüber nachzudenken, erstmal verdächtigen. Hier hat Stefan Wolf wieder mal zu stereotypisch gedacht. "Merkmale erschreckender Brutalität" lassen sich also in beiden Schriften finden? Und man kann sich in der Schrift nicht verstellen, egal, wie sehr man sich anstrengen mag? Na, ich weiss nicht... Dass die Graphologie schon lange nicht mehr als echte Wissenschaft angesehen wird, und dass es eben schwer ist, nur anhand des Schriftbilds einen Charakter einzuschätzen, wird voll und ganz verschwiegen. Andererseits macht dieser Fakt am Rande das Hörspiel noch kultiger, weil Wolf seinem Weltbild wieder mal derbe Ausdruck verleiht.
Die Erst- und die Neuauflage zu vergleichen, will ich auch in dieser Rezension nicht vergessen. Musikalisch finde ich beide Versionen wirklich sehr, sehr gut. Irritierend ist allerdings, dass in der Szene, in welcher man TKKG und Kommissar Glockner während ihrer Fahrt zum Tiroler Hof belauschen kann, über die alte Musik eine neue drübergespielt wird. Schade nur, dass das nicht wirklich gelungen ist, weil man nicht mal sonderlich angestrengt hinhören muss, um das zu bemerken. Bemerkenswert ist hierbei jedoch, dass beide übereinanderliegende Musiken ganz gut zueinander passen.
Neuauflagen-Schnitte konnte ich nicht wahrnehmen. Ich wundere mich aber über den unsauberen Übergang von CD-Track #4 zu Track #5: Track #4 beginnt eine Musik und endet auch damit. Track #5 beginnt dann dieselbe Musik erneut, bevor es mit der Geschichte weitergeht. Wieso liess man das nicht einfach ineinander gehen? Schliesslich macht das nur auf der MC-Ausgabe Sinn. Na, sei's drum.
Zwar findet die Entführung erst ganz am Ende des Hörspiels statt - wie übrigens auch im Buch -, und daher wäre ein anderer Titel sicherlich angebrachter; insbesondere deshalb, weil die Entführung keine 3 Minuten dauert, und Uckmann Gaby schnell wieder laufen lässt. Nichtsdestotrotz gibt's von mir 82% für beide Auflagen!
Wieder einmal der Beweis, dass TKKG trotz vieler offensichtlicher Kriterien (Mädchen müssen abends ins Bett, Jungs aber nicht; Vorurteile; Stereotypen und dergleichen), sehr gut als Hörspiel funktionieren können, weil Europa es einfach versteht, das Ganze so gut verpacken zu können, dass man über die paar Mängel hinwegsehen und stattdessen sogar ironisch betrachten kann - in meinen Ohren ein TKKG-Must-Have.
Meine Wertung: 82%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 18.08.2014
Masters of the Universe
(32) Der Meister-Zauberer
Erschienen: 1987
Dauer: 45:45Skeletor ist blind vor Begeisterung, als er glaubt, unsterblich werden zu können. Er begeht einen schweren Fehler und bringt damit den ganzen Planeten Eternia in Gefahr: Eine geschärfte Zeitbombe liegt unter dem Königspalast - und sie ist unerreichbar. Selbst der Zauberer Orko kommt nicht an die Zeitbombe heran. Allzu schnell verrinnen die Minuten, der Zeitzünder tickt unerbittlich weiter...Mein Kommentar: Ich finde die Grundidee, die letztlich zur Rettung Eternias führt, sehr geil - also das mit den sogenannten Trickbällen -, doch verstehe ich einiges nicht. Die Bälle fliegen also von selbst, schön und gut. Aber auf welche Weise fliegen sie? Sind es kleine Flugapparate, also sowas wie Modellflugzeuge? Und wie werden diese Bälle aktiviert? Ich meine, fliegen sie unentwegt, oder werden sie durch irgendwas zuerst noch aktiviert? Denn beim Jonglieren wirft man einen Ball von einer Hand in die andere, dann gehen sie hoch, fallen in einer Art Kreisbewegung wieder herab, etc. Wie also wissen die Bälle, wie sie in welchem Augenblick zu fliegen haben? Werden sie elektrisch/mechanisch, magisch oder telekinetisch gesteuert? Oder haben diese Bälle quasi die Fähigkeit, zu erahnen, was man nun von ihnen verlangt? Ich wundere mich nämlich darüber, wie Orko seinerseits die Bälle an sich nehmen und zum Beispiel unter seinem Mäntelchen verstecken konnte, um mit ihnen zu beamen, ohne dass die Bälle fliegen oder schweben. Und wieso weiss oder ahnte Orko, dass er vier Bälle zum Beamen benötigt, statt vielleicht 2 oder 6? Einfach mal ausprobiert und Glück gehabt? Naja, ich gebe zu, man könnte auch schlicht sagen: "Was soll's, es sind magische Bälle, leb' damit und fertig!". Trotzdem schade, dass man sich als Hörer/in allzu oft mit "Denk Dir die Unstimmigkeiten irgendwie selbst zurecht!" abgespeist wird.
Das Erwähnen der Charakter-Unstimmigkeiten in dieser Doppelfolge, will ich auch hier nicht außen vor lassen, denn ich finde den Einsatz von Douglas Welbat als Jongleur, der ansonsten immer den Mekaneck innerhalb dieser Hörspielreihe sprach, verwirrend. Welbat macht das natürlich wunderbar, aber seine Stimme ist einfach so sehr mit Mekaneck verwoben, dass mich das durchaus ein wenig stört - ähnlich ist es ja mit dem Priester aus
(2) Das Todestor (Christian Rode, der ja sonst immer Beast Man sprach).
Und auch Multi-Bot wird gleich zweimal aus dem Kontinuitätsstrang geworfen. So wird er also bereits in
(29) Das ewige Feuer erwähnt, taucht dann in
(31) Die Pyramide der Unsterblichkeit plötzlich als neuer Charkater auf, weil das Universum, aus welchem er stammt, stirbt, doch in diesem Teil der Doppelfolge erklärt er, er wäre gekommen, um Skeletor zu helfen. Man könnte mit Wohlwollen allerdings behaupten, das Universum lag zwar im Sterben, und weil er nun schon mal fliehen musste, schlug Multi-Bot zwei Fliegen mit einer Klappe und kam eben auf Eternia, um Skeletor zu helfen.
Also gilt auch jetzt, was ich bereits für
(31) Die Pyramide der Unsterblichkeit schrieb: Wenn man eh schon eine Doppelfolge schreibt und produziert, dann kann und sollte man besser darauf achten, welche Charaktere und Sprecher/innen man einsetzt!
Insgesamt bringt "Der Meister-Zauber" den Zweiteiler mehr als nur zufriedenstellend zum Ende. Alles in allem geht es unterhaltsam und spannend weiter, ohne dass man auf Logiklöcher stößt, sofern man vom Charakterwirrwarr absieht und das mit den Trickbällen als "It's magic!" abhakt, was in einer Fantasy-Welt nicht GAR zu schwer fällt...
Das Zitat der Folge kommt von Orko: Geduld ist, wenn man einen Wasserhahn solange zudreht, bis er kräht!
Meine Wertung: 90%
Rezension vom: 05.05.2024
TKKG Junior
(32) Ein rätselhafter Einbruch
Erschienen: 2024
Dauer: 47:45Der Schulausflug ins Planetarium, auf den sich TKKG seit Tagen gefreut haben, wird kurzerhand gestrichen. Ihr netter Naturkundelehrer Herr Brauner kann die Klasse nämlich nicht begleiten, weil in der Nacht bei ihm eingebrochen wurde. Dabei wurde seine Orchideenzucht rücksichtslos verwüstet und im Boden des Gewächshauses klafft ein riesiges Loch, genau wie im Glasdach genau darüber. Aber gestohlen wurde scheinbar nichts! Nicht mal eine der wertvollen Orchideen. Kommissar Glockner und seine Kollegen stehen vor einem Rätsel. Da können nur noch TKKG und die Superspürnase Oskar helfen! Ob es ihnen am Ende gelingen wird diesen äußerst merkwürdigen Fall zu lösen?Mein Kommentar: Jo, läuft so durch. Keine Ausreißertendenz nach oben oder unten. Es passiert eben einfach nichts; abgesehen vom immer noch dauerpräsenten Gute-Laune-Glucksen in den 4 TKKG-Stimmen, und dem kleinen "Papi"-Gag zwischendurch, der in der Tat witzig ist.
Aber sonst wird groß herumgerätselt, wie denn das alles zusammenpasst, obwohl es doch ziemlich offensichtlich ist; jedenfalls, sobald man die CD aus ihrer Halterung nimmt. Denn im darunterliegenden "Wusstest du schon...?"-Infoartikel wird ausführlich und gut leserlich über [Spoilervermeidung] berichtet. Und da das Hörspiel direkt mit guten, alten "Mein Vater erklärt..."-Sonnensystemmerkspruch startet... also, mal ehrlich, was, wenn nicht Astronomie, soll denn das bitte sonst erklären? Zumal der Zusammenhang andauernd erneut auf die Bühne gezerrt wird.
Davon abgesehen passiert einfach nichts in diesem Hörspiel. Die Geschichte flutsch in einem Rutsch durch den Gehörgang, ohne, dass viel hängenbliebe. Man wundert sich eigentlich nur die ganze Zeit, warum nicht schon nach 15 Minuten die Abspannmusik erklang, weil doch die Lösung so offensichtlich ist, bzw. offensichtlich war.
Wie bitte, ein Fall für Kinder!? Das ist schließlich TKKG Junior!? Ja, das stimmt, aber es sollte schon mehr geboten werden, als - ich erwähnte es schon - dass die TKKGs ständig miteinander scherzen und kichern. Kein Abenteuer, keine Ermittlungen, keine heiße Spur, keine Spannung. Und am Ende soll man dann ganz überrascht sein, wenn man inmitten der zahllosen Bäume plötzlich den Wald präsentiert bekommt.
Fazit: Produktion super, der Geschichte selbst gelingt gerade noch der Klassenerhalt.
Meine Wertung: 57%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 27.10.2008
TKKG
(32) Wilddiebe im Teufelsmoor
Erschienen: 1985
Dauer: 38:42Mit einer "Bio-Tour" fängt alles an. Tarzan, Karl, Klößchen und Gaby suchen Pflanzen für den Biologie-Unterricht. Aber dann wird es plötzlich gefährlich! Die TKKG-Bande macht eine gräßliche Entdeckung - und steckt auch schon mitten in einem neuen Fall. Kommissar Glockner warnt die vier Freunde, doch von Gefahren haben sich diese noch nie abhalten lassen...Mein Kommentar: Eine meiner Lieblingsfolgen! Das Moor-Feeling kommt sehr gut rüber, dazu der Regen im Hintergrund, einfach klasse. Und Stefan Wolf hat hier kaum Füllmaterial, das man hätte wegschneiden müssen, weil die Teufelsmoor-Geschichte nicht als übliches Buch, sondern nur als Taschenbuch erschien. Lediglich die Szene, in der Gaby durch das Moor flieht und verfolgt wird, fehlt. Gott sei Dank sogar, denn diese "Mädchen leben gefährlicher als Jungs"-Geschichten gibt's bei TKKG ja schon genug.
Um noch einmal zurück auf das Moor-Feeling zu kommen: Wirklich super gemacht, die Soundkulisse, die Stimmung, die verbreitet wird, alles klasse. Einen Schönheitsfehler gibt's aber dennoch! Karl wird mehr oder weniger angeschossen - mit einem Luftgewehr, das logischerweise nicht zu hören ist (auf diese Distanz und bei Regen). Als Tarzan dann testweise seine Reckenjacke hochstreckt, ertönt ein sehr merkwürdiges Schussgeräusch, das keineswegs nach Luftgewehr klingt - und wieso kann man den zweiten Schuss jetzt hören!? Auch frage ich mich, wie Tarzan eine Regenjacke an einem Stock hochalten kann, die also wie ein nasser Sack nach unten hängen wird, und dann bestimmen kann, aus welche Richtung ein Schuss gekommen ist. Im Hörspiel wird das zwar akustisch dargestellt (auch, wenn es unlogisch ist), aber es wird ja darauf hingewiesen, dass Tarzan dann aber anhand des Einschussloches schlussfolgert, woher der Schuss kam - und das will mir nicht so recht einleuchten, wenn die Regenjacke wie ein nasser, lebloser Sack einfach nur an einem Stock hochgehalten wird. Naja, sei's drum! :)
Die Sprecher und Sprecherinnen sind mal wieder allererste Sahne! Wolfgang Draeger, Friedrich Schoenfelder, Joachim Richert, Utz Richter, Lothar Grützer, Astrid Kollex und obendrauf noch die Sprecher der drei ??? in ihren Rollen als Daniel Schütt, Christian Satori sowie Thilo Schenk. Spitzenmäßig!
Da ich gerade auch vom Sound schrieb: In der Neuauflage wurde nur sehr wenig geschnitten; leider aber unter anderem der kultige Nachsatz von Karl, dass Klößchen Hansi wohl "mit seinem Urgs, Glub, Bummbumm verjagt" habe. Auch wurde nur an 3-4 Stellen andere Musiken verwendet, der Rest ist genauso, wie auch in der 1984er-Erstauflage.
Ich kann daher allen nur die Wilddiebe im Teufelsmoor empfehlen. Rundum eine feine Sache und die fetten 88% sind mehr als verdient!
Meine Wertung: 88%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.12.2008
Die drei ???
(33) ...und die bedrohte Ranch
Erschienen: 1983
Dauer: 40:31Der Zufall vermittelt Justus, Bob und Peter die Bekanntschaft mit dem exzentrischen Ehepaar Barron, und unerwartet finden sie sich auf Rancho Valverde eingeschlossen, ohne Kontakt zur Umwelt! Geht der Kampf nun gegen ausserirdische Wesen oder gegen kriminelle Betrüger und Diebe? Unsere drei klugen Detektive werden die Wahrheit herausfinden - wetten?Mein Kommentar: Ich finde den Plot dieser Folge genial! Schade nur, dass er - der Plot - so stark gekürzt wurde, denn das Buch gibt soviel mehr her, als das Hörspiel zeigt... Umso mehr spricht es für Europa (und H.G. Francis), dass solch ein gutklassiges Hörspiel daraus wurde.
Da das Hörspiel zweifelsfrei sehr gut ist, und einfach in jede gutsortierte ???-Sammlung gehört, bleibt nur noch zu entscheiden, ob man die Erst- oder die Neuauflage haben sollte. Denn hier wurde nicht nur der übliche Austausch der Bohnmusiken vorgenommen, sondern weit mehr! Zwei Rollen wurden neueingesprochen - Onkel Titus (vorher Peter Kirchberger, jetzt Andreas Beurmann) und Elsie Spratt (vorher Barbara Focke, jetzt Hansi Jochmann) -, und der "Hail to the Chief"-Fehler wurde korrigiert (In der Erstauflage wird behauptet, dass HTTC gespielt werden würde, obwohl es nicht(!) HTTC ist! Jetzt ist es tatsächlich HTTC!). Ferner natürlich ein (sehr gewichtiger) Schnitt: Mr. Barrons Schimpfesrede "Kommunisten! Anarchisten! Pack!" wurde verkürzt auf "Kommunisten! Anarchisten!", und natürlich wurden alle Musiken ausgetauscht.
Lässt man die beiden neuen Sprecher aussen vor, denn ich finde, sie passen perfekt in die Neuabmischung, ist die neue Musik nicht immer perfekt gewählt. Manchmal ist sie mir zu düster und bedrohlich, hier hätte man auf jeden Fall etwas feiner zu Werke gehen können. Das "Pack!" fehlt eigentlich nur, wenn man die Erstauflage aus dem Effeff kennt. Natürlich kann man darüber diskutieren, wie schwer das Fehlen dieses Wortes wiegt, aber so oder so bleibt es mir unverständlich, wieso es überhaupt fehlt...
Nichtsdestotrotz wohlverdiente 78%. Sollte man haben! ...schon wegen Pinkas Braun in der Rolle von Charles Barron!
Meine Wertung: 78%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.08.2024
TKKG Junior
(33) Wirbel um die Wilde Wespe
Erschienen: 2024
Dauer: 45:32Die Kirmes ist in der Millionenstadt. TKKG dürfen auch hingehen und stolpern schon bald in einen neuen Fall. Wer ist die Frau, die sich am Gerüst der Wilden Wespe zu schaffen macht? Ist die seltsame Wahrsagerin eine Schwindlerin? Können Gaby und Karl dem Schnurrbartmann entkommen? Was hat Doppel-Pieter mit der ganzen Sache zu tun? Sollte man Paradiesäpfeln misstrauen? Und warum ist in Geisterbahnen äußerste Vorsicht geboten? Fragen über Fragen, auf die die Juniordetektiv:innen Antworten finden müssen...Mein Kommentar: Bislang fand ich die Juniors immer ganz okay bis gutklassig. Doch bei dieser Folge höre ich nicht wirklich ein Hörspiel, sondern Unstimmigkeiten und massig TKKG-ismen der Stefan-Wolf'schen Schule. Denn "Wirbel um die Wilde Wespe" ist in so mancher Hinsicht sehr (Original-)TKKG-ig.
Zum Beispiel ist Kind-Karl durchaus vorlaut und unverschämt, als er fragt, ob die Wahrsagerin Madame Zamura "schlechtes WLAN" hätte, weil sie sagt, etwas nicht erkennen zu können. Man mag ja die Dame vielleicht als Schwindlerin abtun, aber wenn Gaby "den Spaß" mitmachen will, und man schließlich auf einer Kirmes ist - was soll das denn? Man könnte das auch tun, wenn die Dame später wieder außer Hörreichweite ist. Zum Einen ihre Dienste in Anspruch nehmen, andererseits aber vor ihr über sie abledern... Und selbst, als die Dame ihnen wenig später aus der Patsche hilft, entschuldigt Karl sich nicht einmal... Man könnte nun sagen: Karl ist ein Kind und Kinder sagen oft unbedachte Dinge, also ist das keine große Sache. Das passt hier aber nicht. Auch als Junioren waren die vier bislang immer ungewöhnlich gescheit, korrekt und deduzierend. Nun, das hier ist jedenfalls das mir erste bewusste Mal, dass TKKG Junior so weit ins Ur-TKKG-Territorium vordringt.
Aber, es geht ja noch weiter: TKKG hören Leute ab, ohne es denen zu sagen... uuuuhh, wenn das mal nicht verboten ist. Naja... Okay, es sind Kinder und sie wollen Personen überführen, die für sie verdächtig sind. Aber auf der anderen Seite waren die Juniors bislang deutlich "sauberer" als ihre älteren Abbilder. Nicht zu vergessen, dass Gaby ein Kommissarstöchterchen ist, sie könnte sowas also durchaus wissen.... Ebenfalls nicht zu vergessen: Das Abhörgerät wurde vorher einfach sicherheitshalber eingepackt, um es dann als Überraschung aus der Tasche zu ziehen. Echt plump.
Und es geht immer noch weiter: TKKG erklären gegen Ende, vor der anwesenden Polizei, sie hätten die Bösewichte mit einer eigens dafür angebrachten Abhöranlage belauscht. Und die Polizei - bzw. Herr Glockner - sagt gar nichts dazu? Darüberhinaus könnten die Bösewichte einfach leugnen, was TKKG "behaupten", gehört zu haben. Glockner sagt anschließend sogar noch, man fahre mit den Unredlichen nun auf das Revier und er wolle keinen Ton mehr von diesen hören. Nanu, ging der Spruch nicht mal, "...kann alles, was Sie sagen, gegen Sie verwendet werden"? Wäre es nicht sogar im Sinne der wahrscheinlichen Anklage, wenn sie sich durch eventuell weitere Aussagen (z.B. gegenseitige Schuldzuweisungen) noch tiefer reinreiteten?
Fast könnte man meinen, Wolf hätte hier seine Hände im Spiel gehabt. Dafür aber gab es bei ihm, anders als hier, soweit ich mich spontan erinnern kann, keine Situationen, in denen er jemanden entführen ließ, die Anderen machen sich Sorgen und suchen fleissig, obwohl wir auf der anderen Seite der Lautsprecher längst wissen, die entführte Person unmittelbar danach von allein entkommen konnte... Ehrlich, warum erstickt man direkt jede Spannung im Keim?
Dass Klößchen gegen Ende in seiner kindhaft-coolen Art "Schuldi" sagt (er meint "Entschuldigung"), winke ich mal großzügig durch - dennoch klingt auch diese fiktive(?) Jugendsprache verdächtig nach Wolf, zumal die Juniofs bislang nicht so redeten.
Abschließend sei noch gesagt, dass der Fall ansich eben nunmal ist, was er ist. Doch ist mir aufgrund der Produktwebpage aufgefallen, dass dort die Rollen "Koberer" und "Losverkäufer" aufgelistet sind. In derjenigen CD-Auflage, die mir vorliegt, fehlen sie im Inlay. Ob das daran liegt, dass man sie beim Schnitt später doch entfernte, weiß ich nicht. Will sagen, mir fallen all die eben genannten Dinge immer so sehr auf, dass ich kaum auf die Personen selbst achte, die zu hören sind, sondern ich nur bemerke, was gesagt wird. Nichtsdestotrotz sind Geräusche, Musiken und dergleichen wie immer von hoher Qualität - ebenso, wie das Junior-Gekichere in der Quantität.
Meine Wertung: 45%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 27.10.2008
TKKG
(33) Wer raubte das Millionenpferd?
Erschienen: 1985
Dauer: 34:59Ringo ist das wertvollste Pferd eines berühmten Pferdezüchters. Es erregt die Aufmerksamkeit eines arabischen Scheichs. Dieser will Ringo kaufen. Doch will der Züchter wirklich verkaufen? Und was plant der seltsame Beppo? Will er das Pferd stehlen? Die TKKG-Freunde schalten sich ein, und sie kommen einem geheimnisvollen Spiel auf die Spur. Es scheint, als sei Ringo plötzlich nur von Gaunern umgeben...Mein Kommentar: Beim Millionenpferd frage ich mich immer wieder, wieso sich der Scheich auf Beppo einlässt, bzw. ihn überhaupt anhört, wenn er sich mit dem Grafen offenbar längst geeinigt hat. Oder hat er das nicht, und es ergibt sich erst im Laufe der Zeit, dass Beppos Angebot weniger gut/praktikabel ist, als jenes vom Grafen? Ich finde, dies hätte man zwischenzeitlich noch herausstellen sollen. Denn weil dieser Aspekt unklar ist, ergibt die Beppo-Szene einfach keinen großen Sinn - somit kommen TKKG zwar erst auf die Spur des Ganzen (Walkie-Talkie-Lauschaktion im roten Salon, als Beppo sein Angebot macht!), aber es fehlt der Hinweis, wieso man auf Beppos "Dienste" verzichtet.
Sieht man davon aber ab, ist die Millionenpferd-Folge wie alle anderen 30er-Hörspiele echt klasse! Dafür sorgen natürlich auch alle Sprecher/innen; obwohl im Inlay leider nicht alle aufgelistet sind. Neben Eckart Dux, Krystian Martinek, Joachim Richter und Karl-Walter Diess fehlen Astrid Kollex (als die Sekretärin des Grafen am Telefon) und Helmut Ahner (als Ober im Restaurant, der TKKG bittet, in den anderen Raum zu gehen). Wie man sieht/hört, typische Europa-Qualität der 80er!
Dazu dann noch die tollen Soundeffekte und stimmigen Musiken. Ach, apropos Musiken: Zwar ist das Neuauflagen-Hörspiel ungeschnitten, jedoch wurde die ein oder andere Musik ausgetauscht - ok, so ist das durch die Bohn-Misere bei vielen Europa-Neuauflagen. Aber hier und dort wurde Musikstück X beibehalten, und an anderer Stelle nicht. Sicherlich wollte man nur eine Szene besser ins Licht rücken, verstehe ich gut, doch stellenweise sind mir einige Szenen nun einen kleinen Tick zu düster gehalten.
Dennoch kann ich Euch allen sowohl den 1984er- als auch den 2004er-Output "Wer raubte das Millionenpferd?" nur wärmstens ans Herz legen, und vergebe 80% für die Neuauflage und 81% für die Erstauflage.
Meine Wertung: 81%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.08.2015
Masters of the Universe
(34) He-Man und das Reich der Schrecklichen
Erschienen: 1987
Dauer: 41:48Mossman und Buzz Off sind in den Hyperraum entführt worden - und mit ihnen das Zauberschwert von He-Man. Grund genug für die Masters of the Universe, in dieses geheimnisvolle Reich vorzudringen. Gut, dass vorher niemand wußte, was sie dort erwartet, denn es ist das Reich der Schrecklichen!Mein Kommentar: Betrachtet man es ganz genau, passiert in "Das Reich der Schrecklichen" nur wenig: Die Masters dringen in den Keller vor, bauen die Maschine, He-Man, Man-At-Arms und Orko befreien Moss Man und Buzz-Off und kehren mitsamt des Zauberschwertes nach Eternia zurück - Ende.
Mir fällt das immer wieder auf, wenn ich diese Folge höre: Wie wenig eigentlich doch passiert. Es ist schwer, die Geschehnisse widerzugeben, weil für uns Hörer/innen alles etwas zu sehr gestrafft wurde. Vor allem die Reise durch den Hyperraum hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht, doch eigentlich erfahren wir nur, wie dort die Pflanzen aussehen, dass dort das verschwundene Stück Holz aus
(33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen wieder aufgetaucht ist, und dass "da hinten" eine Burg steht, in der die zwei vermissten Freunde gefangen gehalten werden. Man könnte natürlich lobend betonen, dass die Folge gerade deshalb "keine Längen hat" und darum "schön flott erzählt ist, weil sie sich auf das Wesentliche konzentiert". Aber ist gerade bei soetwas nicht das Wesentliche, dass man nicht bloß Zauberschwert und Freunde finden muss, sondern in einer fremden Welt kleine Abenteuer zu bestehen hat? Um die Reise auch als Reise darzustellen? Denn es ist hierbei auch seltsam, dass He-Man, Orko und Man-At-Arms, bis auf wenige Dutzend Meter, genau dort im Hyperraum erscheinen, wo Zauberschwert, Buzz-Off und Moss Man zu finden sind. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass ja die Zeit im Hyperraum viel langsamer verläuft, als auf Eternia. Wirkt es dann nicht noch viel lahmer, wenn in der sehr, sehr kurzen Zeitspanne, welche die drei sich im Hyperraum befinden, auch noch alles absolut glatt geht?
Umso spannender finde ich dahingegen widerum die kleine Szene im Keller, die zeigt, wie verzweifelt die Masters auf die Rückkehr der Freunde warten, weil schon so viel Zeit vergangen ist - und dann auch noch Dragstor hineinplatzt und somit eine ganz neue Dynamik des Zeitdrucks entsteht. Damit einhergehend finde ich den Sieg über Satma und seine Mannen etwas platt, denn wie besiegt man eine feindliche Übermacht, die drauf und dran ist, He-Man und die Anderen - trotz wiedererlangtem Zauberschwert! - niederzudreschen? Richtig, Orko zaubert und alles ist gut. Nicht, dass ich dem Kleinen das nicht gönne, aber diese "Orko rettet in letzter Sekunde den Tag"-Momente wirken in dieser Quantität eben irgendwie simpel, denn es passierte ja nicht zum ersten Mal.
Hier übrigens auch wieder klar die Handschrift von Francis zu erkennen, der wie so häufig sein Fabile für die Wissenschaft einbezieht (Hyperraum, Zeitverlauf und dergleichen).
Oh, bevor ich es vergesse: Bereits in meiner Rezension zu
(33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen ging ich ausführlich auf Kontinuitätsfehler ein, deshalb verzichte ich darauf, die auf diese Folge zutreffenden Fehler nochmal in epischer Breite zu erklären, der Vollständigkeit halber sei darum nur kurz auf die Ram-Man-Snout-Spout- und die Icebird-Sache hingewiesen.
Gute Folge, eigentlich, deren Dauer von deutlich über 40 Minuten wie im Fluge vergeht. Man mag das positiv oder negativ sehen ("Keine Längen", etc.), aber ich vermisse jedes Mal wieder ein paar mehr Abenteuer im Hyperraum, oder gern auch eine etwas ausführlichere Flucht vor Skeletor, der am Anfang ja eine sehr kurze Szene spendiert bekommt. Rein technisch gibt's jedenfalls nicht zu bekritteln; super produziert, von vorne bis hinten.
Meine Wertung: 80%
Rezension vom: 14.11.2008
TKKG
(34) Vampir der Autobahn
Erschienen: 1985
Dauer: 38:33An der Autobahn verschwindet eine Freundin von Gaby. Ist sie dem "Vampir" in die Hände gefallen? Wer ist dieser unheimliche Mensch, der sich an der Autobahn herumtreibt? Die TKKG-Bande stellt Nachforschungen an und entdeckt eine grausige Wahrheit. Für die Suche nach Susanne weden Hunderte von Polizisten alarmiert. Es geht um Minuten...Mein Kommentar: Zwar finde ich es etwas bizarr, wie Wolf hier die Thematik der Sittlichkeitsverbrechen umschifft, aber obwohl Kinder das beim Hören oder Lesen sicherlich nicht so ohne Weiteres bemerken werden, ist ihm, Wolf, das eigentlich ganz ordentlich gelungen.
Davon abgesehen gibt's auch recht viel zu Schmunzeln. Karl z.B. outet als Fan des schwarzen Humors und sagt: "Im Winter kehrt er nach Murrenbach zurück. Rechtzeitig zu Weihnachten. Weil es immer so stimmungsvoll ist, wenn Igor sich als Weihnachtsmann verkleidet." - interessanter Weise lässt hier Wolf durch Tarzan verkünden, dass man dankbar sein sollte, wenn man keine körperlichen, geistigen oder selischen Gebrächen hat, und man darüber deshalb keine Witze machen sollte. Das ist natürlich richtig, doch frage ich mich, wieso er z.B. bei tatverdächtigen Personen, Frauen im Allgemeinen, Rockern oder Obdachlosen weitaus schonungsloser zu Werke geht, und fast immer sehr einseitige Charakterbilder zeichnet!?!?
Wie so oft bei Europa-Produktionen in den 80er-Jahren, sind die Stimmgeber und -geberinnen klasse besetzt! Kerstin Draeger, Ferdinand Dux, Karl-Walter Diess (YES!), Renate Pichler, Wolfgang Draeger, Joachim Richert und Edgar Bessen, der schon mal in TKKG reinschnuppert, da er ja nur wenige Folgen später Herrn Draeger als Kommissar Glocker ablösen wird. Etwas merkwürdig, diese beiden in ein und demselben Hörspiel zu hören; aber das hatten wie bei
(28) Verrat im Höllental ja bereits schon einmal.
Auch musikalisch ist auch alles bestens, und die Neuauflage ist 1:1 übernommen worden. Keine Schnitte, keine neuen Musiken!
Da gibt's kein Wenn und kein Aber, 86%, jawohl!
Meine Wertung: 86%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.08.2015
Masters of the Universe
(35) Skeletor - König von Eternia
Erschienen: 1988
Dauer: 36:56Skeletor hat die Stadt Eternis erobert. Jetzt herrscht er mit seinen Monsterkämpfern über Eternia, den schönsten Planeten des Universums. He-Man und die Masters of the Universe gehen in den Untergrund. Sie kämpfen um die Freiheit ihres Heimatplaneten, aber ihre Lage ist schlechter als je zuvor, denn Skeletor läßt sich zum König krönen!Mein Kommentar: Der Titel der Folge ist zwar eigentlich schon passend, aber nicht treffend, denn Skeletors Krönung zum König, beziehungsweise Skeletor, der König von Eternia ist, wird äußerst nebensächlich behandelt und ist praktisch nicht von Belang für diese Folge.
Doch auch der Rest des Hörspiels ist ohne tatsächlichen Mehrwert. Alles das, was im Grunde passiert, ist, dass die Masters - merkwürdigerweise! - mit der Zauberin sprechen (den Kontinuitätsfehler hierzu erklärte ich bereits zu
(33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen) und dann am Ende Snake Mountain besetzen, um erstmal wieder eine Basis zu haben.
Zwischendrin geschieht eigentlich nur Geplänkel, wie etwa die Szene, in der Teela, deren Naivität ja bereits Teil diverser MOTU-Hörspiele (allen voran in
(25) Teelas Verrat) war, einem Wildfremden beinahe - beinahe nur dank Orko! - in die Falle geht, einfach, weil sie ihm (dem Fremden) vertraut - auf welcher Grundlage auch immer dies fußen mag.
Ansonsten hören wir noch einen Dialog zwischen Hordak und Grizzlor. Hier verstehe ich übrigens nicht, warum man F.J. Steffens den Grizzlor hat sprechen lassen, denn als Mantenna war er mittlerweile bekannt geworden, und Grizzlor war zuvor Claus Fuchs' Metier. OK, Fuchs sprach nun ja bereits den Dragstor in diesem Fünfer-Zyklus, aber dann nicht Grizzlor wenigstens an dieser Stelle zu verschweigen und Mantenna mit Hordak sprechen zu lassen, macht man die Verwirrung noch größer... Hmpf!
Eine Frage zu einer Kleinigkeit am Rande hätte ich noch. Die Zauberin teilt den Masters mit, dass Skeletor das Gedächtnis von König und Königin löschen lassen will, damit sie ihm nie wieder gefährlich werden können. Und hier begreife ich wirklich nicht, inwiefern Randor und Marlena jemals gefährlich für Skeletor waren oder es einmal werden könnten? Das sind doch "nur" ganz normale Menschen ohne jedwede besonderer Form von Kraft oder Fähigkeit. Sie können weder fliegen, noch Gedanken lesen, Felsen mit einem Daumen heben, verstehen nichts von Telekinese, Telepathie, Zauberei, oder sonst irgendwas. Sie sind "nur" ein normaler Mann und eine normale Frau - mehr nicht. Haben König oder Königin jemals nur irgendwas dazu beigetragen, irgendeine Gefahr abzuwenden? Was an ihnen könnte also Skeletor gefährlich werden? Selbst, wenn das Volk den alten König und die alte Königin zurück an die Macht haben wollte, darauf könnte Skeletor doch nun wirklich pfeiffen. Er sagt ja sogar, dass er das tut, denn er betont deutlich, das Volk solle für ihn arbeiten und dass der Rest ihm ansonsten ziemlich wurscht sei. Ich würde verstehen, wenn Skeletor diese Gedächtnis-Sache rein zu seinem persönlichen Vergnügen machen wollte, aber um eine Gefahr auszuschließen? Naja...
Dennoch kann diese Folge technisch wieder voll punkten. Sie ist in der Story etwas dünn, aber alles andere stimmt. Perfekte Produktion, perfekte Sprecher/innen... Einfach wunderbar!
Meine Wertung: 78%
Rezension vom: 14.11.2008
TKKG
(35) Die Nacht des Überfalls
Erschienen: 1985
Dauer: 38:20Nur ein paar Minuten läßt Frau Vorbeck ihr Baby im Kinderwagen allein - zu lange! Die kleine Nicole wird entführt. Aber die Kidnapper wollen kein Geld. Was aber wollen sie dann? Die TKKG-Bande nimmt die Ermittlungen auf, aber sie kommt nicht recht voran - bis Klößchen einen Geistesblitz hat...Mein Kommentar: Frau Vorbeck gehört zwar der Hintern versohlt, weil sie ihre Tochter mutterseelenallein an der Straße abstellt - aber dennoch gilt: TKKG waren damals einfach am besten! Folge 35 ist für mich eine D-E-R Folgen überhaupt.
Lotti Krekel, Wolfgang Draeger, Judy "Clarissa Franklin" Winter, Ernst Hilbich, Peter Lakenmacher, Hans Paetsch, Oliver Rohrbeck, Andreas Fröhlich und Jens Wawrczek - nur leider komme ich einfach nicht auf den Namen des Mädchens, das die Tochter in der Juwelier-Szene am Ende spielt! Im Inlay steht sie auch nicht. Naja, das ändert nichts daran, dass alle Leute ihr Fach mehr als verstehen!
Auch Frau Körting in der Regie, H.G. Francis, der Wolfs Taschenbuch sehr gut ins Hörspiel umschrieb, und wer auch immer Autor oder Autorin der tollen Musiken ist, sei ebenfalls an dieser Stelle belobigt! :) Gute Atmosphäre gute Story, gutes Skript, gute Sprecher, gute Musik - und die Neuauflage entspricht zu 100% der Erstauflage! Was soll ich noch schreiben!? Einfach spitze! 90% - It's just that simple!
Meine Wertung: 90%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 14.08.2015
Masters of the Universe
(36) In den Krallen des Bösen
Erschienen: 1988
Dauer: 40:09Skeletor ist der neue König von Eternia. He-Man und die Masters of the Universe mußten sich auf Snake Mountain zurückziehen. Doch sie geben nicht auf. Sie wagen das schier Unmögliche: Sie dringen in das Königsschloß ein, um Skeletors Gefangene zu befreien. Und genau das ist es, womit Skeletor rechnet. Er wartet auf seine Feinde...Mein Kommentar: War
(34) He-Man und das Reich der Schrecklichen eigentlich nur etwas zu knapp mit den Geschehnissen im Hyperraum, und war
(35) Skeletor - König von Eternia insgesamt relativ belanglos in der Handlung, legt "In den Krallen des Bösen" umso fulminanter los.
Eine sehr, sehr spannende Jagd durch das Königsschloß müssen die Masters durchleben, während Skeletor ihnen desöfteren nah an den Fersen haftet... Darum belasse ich es an dieser Stelle dabei, zusammenzufassen, dass diese Folge schlicht großartig ist. Die Kampfszene zwischen He-Man und Hordak, Skeletor, der sich zu Beginn so herrlich süffisant im eigenen Ruhme sonnt und sich am Ende richtig schön in Rage wütet... Einfach nur Action am laufenden Band, super Produktion, super Sprecher/innen... alles wunderbar.
...oder... naja, ok, nicht ganz. Es gibt beispielsweise Kontinuitätsfehler. Denn während innerhalb der Story (fast!) alles soweit rund ist, gibt es sozusagen hinter den Kulissen einige Dinge, die ich ankreiden muss. Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum Jürgen Thormann hier den Buzz-Off spricht. OK, das tat er bereits einmal auch in
(27) Zoar im Strudel der Zeit, aber dennoch war ansonsten immer Lutz Mackensy in dieser Rolle zu hören. Umso kurioser wird das aber, wenn man bedenkt, dass Buzz-Off in
(33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen und
(34) He-Man und das Reich der Schrecklichen tatsächlich noch von Lutz Mackensy gesprochen wurde. Wurde dieser Fünfteiler also nicht "am Stück" aufgenommen?
Etwas störend empfinde ich auch immer wieder, wenn ich hier Douglas Welbat als einen der Köche höre. Natürlich macht er einen super Job, aber seine Arbeit als Mekaneck war so prägend, das ist für mich, als würde man Peter Pasetti plötzlich Fisto sprechen lassen.
Ebenso sei - wie bereits zu
(35) Skeletor - König von Eternia - auf F.J. Steffens hingewiesen, der Grizzlor spricht. Für mich ist dieser einfach Mantenna - hätte man ihn also nicht statt Grizzlor in dieser Folge aktiv agieren lassen können?
Naja, ich habe bis jetzt nur auf Sprecherumbesetzungen hingewiesen, aber gibt es denn sonst nichts anderes? Sollte hier denn tatsächlich alles einfach nur perfekt sein? Nein, zugegeben, auch hier gibt es zwei kritikwürdige Punkte innerhalb der Handlung.
Zum Einen stelle ich mir immer wieder die Frage, wie es gehen soll, eine Beamzelle in Snake Mountain, eine im Königsschloss und eine in Castle Grayskull zu verbergen. Snake Mountain ist klar, und wie das mit dem Königsschloss geht, erfahren wir ja im Detail im Verlauf dieser Folge. Aber Castle Grayskull? Haben wir in
(35) Skeletor - König von Eternia nicht ausführlich erklärt bekommen, dass Skeletor Castle Grayskull stark bewachen, ja sogar einzäunen lässt? So ohne Weiteres sollte eine der Beamzellen also nicht dort zu deponieren sein, oder? Jedenfalls, wenn doch, dann wird es leider versäumt, uns dies mitzuteilen.
Zum Anderen nagt an mir jedes Mal die Stelle, in der He-Man erzählt, dass er als Kind einmal einen Geheimraum erarbeitet hat. Nicht, dass damit grundsätzlich etwas falsch wäre, aber die Vorstellung von He-Man als Kind will mir nicht gelingen. Ohne jetzt zu trocken und theoretisch werden zu wollen, aber für mich ist He-Man diese Kunstfigur, die nur existiert, wenn Adam die Zauberformel sprach. Adam wusste aber als Kind noch nichts von He-Man, jedenfalls wird das allgemeinhin so angenommen, aber selbst wenn doch, ist es einfach seltsam, sich He-Man als Kind vorzustellen. Oder ist He-Man zur Zeit der Verwandlung immer so alt wie Adam? Andernfalls wäre natürlich möglich, dass er meinte, dass er in der Kindheit als Prinz Adam an diesem Raum gewerkelt hat. Naja, insgesamt bleibt mir hier nur zu sagen: He-Man, der von seiner Kindheit spricht, klingt einfach seltsam. Und ich belasse es mal dabei und breche die "Diskussion" an dieser Stelle ab! :)
Aber, wie ich eingangs schrieb: Klasse Hörspiel, mehr als hörenswert!
Meine Wertung: 91%
Rezension vom: 16.08.2015
Masters of the Universe
(37) Das Geheimnis der schwarzen Irrlichter
Erschienen: 1988
Dauer: 43:55Skeletor ist zu allem entschlossen. Er will den endgültigen Sieg über die Masters of the Universe, die sich auf Snake Mountain zurückgezogen haben. Deshalb befiehlt er den Angriff auf die Festung und - sein Sieg ist überwältigend! Skeletor wähnt sich auf dem Gipfel der Macht...Mein Kommentar: Tja, das ist nun also tatsächlich die letzte offizielle "Masters of the Universe"-Hörspielfolge von Europa. 37 Folgen - das ist schon nicht wenig. Interessant aber, dass diese Serie so hochklassig ist, obwohl sie mit Unmengen an Logiklöchern, Kontinuitätsfehlern und ähnlichem mehr hantiert.
Auch "Das Geheimnis der schwarzen Irrlichter" macht da keine Ausnahme. Denn ich verstehe im Wesentlichen schon einmal nicht wirklich, warum genau die Irrlichter von Nöten sind, um diese entscheidende "Schlacht" (zu den Anführungszeichen schreibe ich gleich noch etwas) zu gewinnen. Denn es ist doch so: Während Skeletor mit absolut allem in seiner Hinterhand auf Snake Mountain zugeht und dort alles in Schutt und Asche legt, haben sich die Masters allesamt dort aus dem Staub gemacht und sich wieder in die Stadt sowie den Königspalast begeben. Zum Einen also wären hierzu eigentlich keine Irrlichter nötig, zum Anderen aber bleibt zusätzlich die Frage: Die Masters sind zurück in der Stadt - na und? Was ist anders als vorher? Skeletor hat immer noch eine gigantisch große Streitmacht und unzählige Maschinen und Vehikel im Repertoire, während die Masters praktisch gar nichts haben. Skeletor mag zwar keine Munition haben, aber die kann er sicherlich auch flott herstellen. Außerdem hat Skeletor immer noch sein "Zauberschwert des Bösen". Am Anfang von
(33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen ist es indirekt schon eine Art Wunderwaffe, jedenfalls wird es so dargestellt. Ist also quasi die Ausgangslage von
(33) He-Man und das Zauberschwert des Bösen (ab dem Punkt, wo Dragstor aus der Ebene der Ewigkeit zurückkehrt) plötzlich nicht mehr gegeben? Und wenn nicht, warum nicht? Was ist anders seit dem? Hat Skeletor nicht JETZT sogar NOCH MEHR Schlagkraft als zuvor - wegen all der neuen grässlichen Monster, die ja nun "viel mehr" als vorher sein sollen? Gerade Ninjor und Blade werden sogar von der Zauberin als besonders gefährlich herausgestellt. Oder wegen all der Fahrzeuge und Maschinen, die vorher die Masters hatten? Wäre es nicht ein leichtes für Skeletor und seine Folgschaft, die Masters mal eben zu überrennen? Er hat überdies auch noch sein Zauberschwert, er könnte He-Man während einer zweiten Schlacht erneut besiegen, oder? Kurz: Ich verstehe die Prämisse für die Auflösung nicht so wirklich.
Aber nochmal zurück zu den Irrlichtern. Ob mit oder ohne Irrlichter, hätte Skeletor vermutlich nicht sowieso alles was er hatte auf die Burg niederprasseln lassen? Und ist es nicht irgendwie uneinsichtig von Skeletor, bei einem solchen Widerstand, einfach volle Kraft voraus jedwede Form von physikalischer Gewalt auf die Irrlichter niederregnen zu lassen? Hätte er nicht wenigstens für einen Moment überlegen können, was er tun sollte? Woher die Lichter kommen? Wer oder was dafür verantwortlich ist? Ob das alles nur eine Ablenkungstaktik sein könnte?
Etwas schade ist auch, dass Scare Glow, Ninjor und Blade etwas hoppla-di-hopp in die Serie eingeführt werden. Andererseits aber verständlich: Die Serie ist eh auserzählt, da kann Mattel vermutlich "von Glück" sagen, dass Europa immerhin zwei dieser Figuren sehr, sehr ordentliche Sprechezeiten einräumt. Und es stört auch beim Hören nicht. Warum ich das trotzdem erwähne? Weil ich mir gewünscht hätte, dann auch noch einmal ein paar "alte Recken" zu hören. Wie Beast Man, Tri-Klops, Zodac, Mekaneck, Mer-Man oder Hordak. Gerade Douglas Welbat, Jürgen Thormann und Eric Vaessen waren doch eh Teil dieses Fünfer-Turnus'.
Übrigens, erneut eine weitere Castle-Grayskull-Tor-Öffnungsvariante. Im Verlauf der gesamten Reihe hat He-Man das Tor von Castle Grayskull auf verschiedene Weisen geöffnet. Hin und wieder sogar half die Zauberin, wenn He-Man sein Schwert gerade nicht hatte. Aber hier hat er sein Schwert und die Zauberin ist gerade nicht in Grayskull, und das Tor geht nicht auf? Die Zauberin ist zwar gefangen, aber doch ansonsten eigentlich unversehrt. In
(23) Die Zauberrüstung und
(27) Zoar im Strudel der Zeit hatten wir ähnliche Situationen, aber hier hatte die Zauberin sogar noch genug Kraft, Bildnachrichten erscheinen zu lassen. Doch hier geht nicht einmal das Tor auf? Wenn doch die Zauberin offenbar eh notwendig ist, das Tor zu öffnen, warum ging es in der Vergangenheit ohne sie?
Insgesamt finde ich, hätte man
(35) Skeletor - König von Eternia auf die wirklich notwendigen Passagen kürzen und mit
(36) In den Krallen des Bösen verschmelzen, und dafür die Geschehnisse aus "Das Geheimnis der schwarzen Irrlichter" auf zwei Folgen ausdehnen sollen. Dann wäre mehr Raum gewesen, Skeletors Niederlage am Ende nachvollziehbarer zu gestalten und nochmal ein paar "ehemalige" Charaktere Revue passieren lassen, und sei es nur durch kleine Cameosprechrollen im Schlachtengetümmel, und eben, ja, um überhaupt eine angemessene Schlacht zu präsentieren (statt einfach nur einen Bombenhagel auf Snake Mountain herniederregenen zu lassen).
Somit bleibt abschließend auch hier wieder festzuhalten, dass die Folge trotz gewisser Ungereimtheiten insgesamt Spaß macht. Überhaupt tut dies der gesamte Fünfteiler in seiner Gänze. Zwar schwächelt
(34) He-Man und das Reich der Schrecklichen etwas(!) und
(35) Skeletor - König von Eternia ist eine Art Füller, einfach, weil nicht wirklich etwas darin passiert. Doch betrachtet man die fünf Folgen als Ganzes, wiegen sich die Schwächen etwas auf, weil die Geschichte so angenehm ausladend ist.
So überwiegt natürlich die Qualität der Produktion, die tadellos ist, doch schaut man mit etwas Distanz auf den Fünfer, beziehungsweise isoliert man die einzelnen fünf Folgen, dann offenbaren sich seine Schwächen recht deutlich.
Meine Wertung: 84%
Rezension vom: 19.02.2009
Die drei ???
(38) ...und der unsichtbare Gegner
Erschienen: 1986
Dauer: 42:20Ben Peck, Peters Grossvater, hat eine Reihe von Erfindungen gemacht und jetzt will er eine davon in New York verkaufen. Aber er hat ständig Angst, dass man ihm sein geistiges Eigentum stiehlt. Da ist vor allem Ed Snabel. Was hat dieser Mann vor? Warum verfolgt er Ben Peck? Die drei Detektive erleben eine atemberaubende Jagd quer durch Amerika...Mein Kommentar: Ich liebe dieses Hörspiel. Der schrullige Opa Peck und die Reise-Atmosphäre kommen hervorragend durch die Lautsprecher. Darüber hinaus ist auch noch die Musik klasse - und die Sprecher/innen sowieso: Wolfgang Völz, Horst Naumann, Lutz Mackensy, Marianne Kehlau... Da läuft einem das Wasser in den Ohren zusammen! ;)
Dafür ist aber leider die Story nicht sonderlich dicht und auch etwas unlogisch. Mr. Snabel will ja die Kamera wiederhaben, und Mr. Peck sagt, Snabel hätte ja einfach kommen und den versehentlichen Austausch erklären können. Doch hier hakt es meiner Meinung nach gewaltig! Peck hat in einer Tour auf Snabel geschimpft und sobald er zu sehen war, ihn sofort angeraunzt, was er wolle und er solle sich schnell wieder verdrücken.
Selbst WENN Snabel es mit ein paar Worten hätte aufklären wollen, Peck hätte ihn doch eh nur wieder vollgemeckert; doch für Justus ist das nicht-direkte Ansprechen der Kamera-Problematik ein klares Indiz dafür, dass Snabel offenbar Dreck am Stecken hat. Zugegeben, es gäbe noch andere Gründe, diesen Schluss zu ziehen, doch wirklich eindeutig ist dieses Indiz nicht. Vielleicht wäre es eleganter gewesen, wenn Bob einfach mal so zum Spaß die bisher gemachten Fotos auf dem Film gegen Licht gehalten hätte, oder sowas...
Naja, verzeihen wir dieses kleine Problemchen, denn auch mir fiel das erst nach vielen, vielen Malen des Anhörens auf, also scheint es nicht soooo offensichtlich und schwerwiegend zu sein! ;) ABER ich muss unbedingt bemängeln, dass der Hörspieltitel keinen Zusammenhang zum Inhalt macht, ebenso wenig wie das Covermotiv...
In der Neuauflage gefällt mir die Folge sogar noch einen Tick besser, weil die neuen Sounds das Ambiente gekonnter unterstreichen, als die alten. Darum empfehle ich auch, die Neuauflage zu kaufen, und nicht auf Flohmäkten oder im Internet auf die Erstauflage zu hoffen. OK, es wurden insgesamt zwei Sätze herausgeschnitten, aber das fällt überhaupt nicht auf und die neuen Musiken machen das Gesamtpaket eh hörenswerter. 84% für die neue und 81% für die alte Fassung!
Meine Wertung: 84%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.03.2009
Die drei ???
(41) ...und das Volk der Winde
Erschienen: 1987
Dauer: 51:33Der Wissenschaftler Arnold Brewster ruft die drei Detektive zu Hilfe, denn durch eine Intrige ist er in ein Altersheim abgeschoben worden. Justus, Bob und Peter versuchen, ihm zu helfen. Sie kommen dabei einem geheimnisvollen Geschehen auf die Spur, bei dem es um Indianer, Gold und einen rätselhaften "Tanzenden Saurier" geht. Tödliche Gefahren lauern auf die drei ???...Mein Kommentar: Ich weiss nicht recht, ich weiss nicht recht... Es ist schön, mal eine ???-Folge zu hören, die "etwas anders" ist; zumindest, wenn man bedenkt, dass das hier erst Folge 41 ist. Die Folge wirkt irgendwie erwachsener als alle anderen davor. Brewster wird entmündigt, die Verantwortung für ein Volk mehr oder weniger in den Händen der ??? und die Endszenen sind eigentlich auch interessant... ...aber hanebüchen!
Denn trotzdem wirkt das alles konstruiert und halbgar: Die drei ??? finden den Tanzenden Saurier, sind aber viel zu unvorsichtig mit diesem Schmuckstück und lassen es sich sogar stehlen.... Das Volk der Winde möchte nicht entdeckt werden, versteckt sich dann aber hinter einem popeligen Buschpfad...? Und dann auch noch in der Nähe eines auffälligen Vulkans, dessen möglicherweise bald bevorstehender Ausbruch keinem Wetterexperten oder Seismologen auffällt? Da rumort ein Vulkan, und sei es nur leicht, und niemandem fällt es auf?
Sicherlich, immer mal wieder gibt es Hörspiele, die diverse logische Fehler inne haben - teils auch relativ schwere Fehler. Aber welche eigentlich tragende Rollen hier Busch und Vulkan haben, und dann auch noch so offensichtlich... Nee, tut mir leid. Es gibt Dinge, da drücke ich gern mal ein Auge zu: Wenn das Gesamtwerk gefällt, ist man bei diversen Kleinigkeiten oftmals gnädig und lässt Fünfe gerade sein, doch bei "Das Volk der Winde" ist mir das einfach zu viel des Guten.
Ich vergebe 60% für beide Auflagen und merke noch an, dass in der Neuauflage die Freude über die Werdung der Ehrenmitglieder des Volkes der Winde und der Abschlusslacher fehlen (mitsamt der "Einstürzende Höhle"-Absatz-Korrektur nach der Brewster-Autkion, weil diese Szene eigentlich ja ganz ans Ende gehört).
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.12.2008
TKKG
(41) Heißes Gold im Silbersee
Erschienen: 1986
Dauer: 32:59Karl hat eine aufregende Neuigkeit erfahren. In einer uralten Bibel ist eine Schatzkarte versteckt. Und wenn alles stimmt, was er recherchiert hat, liegt der Schatz ganz in der Nähe verborgen. Plötzlich ist die Bibel verschwunden, und eine aufregende Jagd nach dem Schatz beginnt - und es sieht ganz so aus, als hätten die Ganoven einen erheblichen Vorsprung vor den TKKG-Freunden...Mein Kommentar: Die kürzeste TKKG-Folge, die bis dato veröffentlicht wurde; finde ich verdammt schade. Zwar ist die Vorlage kein reguläres TKKG-Buch, sondern "nur" ein Trampbuch, also eine Art "TKKG-Kurzgeschichte", aber dennoch gibt die Vorlage etwas mehr her, als das Hörspiel nacherzählt. So hätte man sicherlich noch 6-7 Minuten herausholen können, ohne dass die Qualität nachlässt. Denn das Tempo ist sportlich.
Naja, bis auf dass "Heißes Gold..." also geil, aber verdammt kurz ist, gibt's da auch nicht viel zu schreiben. Andreas Fröhlich, der den Theo Gräbig spricht, und Jochen Sehrndt, der Malermeister Streichinger vertont, werden im Booklet verschwiegen...
Alles in allem hätte dieses Hörspiel mehr als "nur" 87% verdient, aber die 33 Minuten, auch wenn sie flott und sehr unterhaltend erzählt sind, sind mir einfach zu wenig! ;) Super Musik, super Sprecher/innen, super Hörspiel, TKKG bringen einen Hammerspruch nach dem anderen - und ungeschnitten ist es in der Neuauflage auch noch! :)
Meine Wertung: 87%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.01.2009
TKKG
(43) Gefangen in der Schreckenskammer
Erschienen: 1986
Dauer: 47:21Es trifft die TKKG-Freunde wie ein Schock - Gaby ist verschwunden! Wer steckt dahinter? Haben die Horror-Mönche damit etwas zu tun? Wer steckt überhaupt hinter diesem Namen? Tim, Karl und Klößchen wollen alles über die Horror-Mönche wissen - und erleben eine Überraschung nach der anderen, denn sie haben es mit Leuten zu tun, die eine "Macke" haben.Mein Kommentar: Die Atmosphäre dieses Hörspiels ist wirklich klasse. Durch die Musik und das Setting der Szenen kommt eine wunderbare Stimmung auf; einer der Punkte, warum ich dieses Hörspiel so toll finde. Natürlich muss man bei einigen Stellen beide Augen zudrücken und das typische TKKG-Weltbild im Geiste aktivieren, damit die Story nicht dauernd dazu reizt, sich darüber zu ärgern, was hier mal wieder im Argen ist - dazu komme ich gleich! -, aber dennoch gut funktioniert, wenn man genannten Ratschlag beherzigt!
Nun, was ist also im Argen? Erstens: Gaby wurde - mal wieder(!) - entführt! Zweitens: TKK leiern Herrn Tickel ein äussert dünnes Täterprofil aus dem Hemd, und die verpfeiffen Tickel dafür gleich bei Herrn Glockner, der Herrn Tickel anschliessend mehr oder weniger dazu nötigt, jemanden zu verdächtigen, nur weil dieser Jemand zufällig 1-2 Übereinstimmung bietet. Harter Tobak - aber hier sind wir ja bei TKKG! ;) Drittens: Tim hatte bei Tickel natürlich schon immer ein ungutes Gefühl, irgendwie ist er ihm unsympathisch - und selbstverständlich hat Tickel keine weisse Weste... Tim hat wie immer den richtigen Riecher, obwohl noch gar nichts passiert war!
Am meisten ist aber diese eine Szene komisch, in der TKK und Glockner dahinter kommen, wieso das Motiv "Hass" berücksichtigt werden sollte ("Er war so voller Hass..."), das ich mich frage, wieso das jemanden verdächtig macht: Wer im Internat wünscht Tim denn bitteschön nicht die Pest an den Hals!? ;)
Naja, so und nicht anders ist das halt bei TKKG - und bedenkt man dies, kann man viel Spaß mit ihnen haben! Wieviel Spaß? Hmmm, sagen wir mal 75%! ;) Ach ja: Die Neuauflage ist 100%ig unverändert!
Meine Wertung: 75%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.01.2009
TKKG
(45) Unternehmen Grüne Hölle
Erschienen: 1987
Dauer: 41:33Ein Juweliergeschäft soll überfallen werden und die Verbrecher haben sich einen ganz besonders raffinierten Plan ausgedacht. Doch Tim und Klößchen kommen ihnen in die Quere. Mit ihrer Tat aber lösen sie ein weiteres Verbrechen aus! Die Spur des Täters führt in die "Grüne Hölle". Doch das wird ihnen erst bewußt, als sie schon mittendrin sind...Mein Kommentar: So reisserisch der Titel erstmal klingt, so gut ist die Folge aber auch gleichzeitig! Es wird nie langweilig, non-stop Action und viel zum Schmunzeln gibt's auch. Aber irgendwie gelingt hier eine selten geniale Gratwanderung zwischen alltäglichem TKKG-Wahnsinn und einem hintergründigen Augenzwinkern an die Leser/-Hörerschaft, dies nicht allzu ernst zu nehmen, so dass die Story vollends genossen werden kann, ohne, dass man ständig daran erinnert wird, wie sehr eigentlich übertrieben wird! ;)
Ich meine, kommt schon, Tim und Klößchen überfallen ein Juweliergeschäft; mit Waffengewalt! Sie lassen sich allen Schmuck unter Gewaltandrohung geben und dampfen dann gleich brav zur Polizei. Was für ein Glück, dass die TKKGs minderjährig, ja sogar nicht mal 14 Jahre alt sind! ;) Dass, selbst im Dienste einer guten Sache und mit 100%ig unschädlichen Pistolen, man keinen Raub tätigen darf, sollte jedem einleuchten, aber irgendwie verkaufen Sascha Draeger und Manou Lubowski - mitsamt dem gesamten Produktionsteam im Rücken - das so wunderbar souverän und mit einer gewissen Prise Witz, dass man darüber gar nicht nachdenkt und einfach nur die Szene genießt!
Und da stört es dann auch nicht, dass Kommissar Glockner nicht den geringsten Paragraphen wälzt und die Sache einfach auf sich beruhen lässt. Da ist Herrn Wolf und dem Europa-Team ganz ehrlich ein Kunststück geglückt - dies gilt auch für den Folgeplot mit der Reise ins Ausland. Daneben die tolle Musik, die grandiosen Sprecher und Sprecherinnen - und zack, fertig ist die Laube.
Unbedingt erwähnen will ich aber noch, dass uns der flache Abschlussgag des Buches im Hörspiel erspart geblieben ist: Denn eigentlich war der echte Saturn-Diamant ja gar nicht abhanden gekommen, sondern nur eine Replike... Was habe ich mir vor Lachen den Bauch gehalten... ;)
Im klassischen Sinne unbeschnitten ist die Neuauflage übrigens mehr oder weniger schon. Am Ende der Merpe-trifft-Gasthmi-Szene meint Gasthmi ja, wie hübsch Elisa doch geworden sei und es folgt Musik, die allmählich lauter wird. In der Neuauflage fehlt die abschliessende Bemerkung Gasthmis über Elisa und die Musik ist gleich mit voller Lautstärke dabei, das hätte man durchaus behutsamer abmischen können... Davon abgesehen ist die Neuauflage aber gänzlich unverändert belassen worden: 90% für alt, 88% für neu (die Musik kommt wirklich SEHR plötzlich!) - sollte man unbedingt gehört haben!
Meine Wertung: 90%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.03.2009
TKKG
(51) Gangster auf der Gartenparty
Erschienen: 1987
Dauer: 40:54Sauerlichs feiern eine Garten-Party und als die Stimmung auf dem Höhepunkt ist, gibt es eine böse Überraschung: Herr Sauerlich und Tim sind verschwunden - eine atemberaubende Jagd beginnt! Und vielleicht hätte alles ein böses Ende genommen, wäre nicht einer der Gangster Klavierspieler gewesen!Mein Kommentar: Weshalb das Hörspiel soo gut geworden ist, obwohl es im Buch um etwas völlig anderes geht, ist kein Wunder: Das Buch handelt von einem "Drecksack", der seine Mieter aus den Wohnungen ekeln will. Also hat H.G. Francis das Naheliegende getan: Er nahm den Teil, der für die Titelgebung nötig ist und schmiss den ganzen anderen Kram, gut 85% des Buches, über Bord. Das Ergebnis: Flott erzählt, kurzweilig und verbale Schlagfertigkeit am laufenden Band. Waren das noch Zeiten, als Tim noch nur mit dem Mundwerk schlagfertig war! ;)
Dazu natürlich der gute Soundtrack und die noch viel guteren Sprecher und Sprecherinnen, als da wären: Edgar Bessen, Henry König, Ursula von Bose, Frank-Dieter Tausch (angegeben als Frank-Dieter Teusch), Horst Michael Neutze... ...und eine gewisse Heta Mantsheff, bei der man vermutlich nur das "C" im Nachnamen vergessen hatte. ;)
An dieser Folge zu bemängeln wäre einzig der etwas merkwürdige (Hörspiel-)Einstieg: Woher wissen die Gangster von der Gartenparty? Und warum kommen sie mit ihren Rasenmähern genau DANN, als Herr und Frau Sauerlich gerade damit begonnen, sich um ihren Rasen zu sorgen? Natürlich kann man sich denken, dass Entführer alles genau planen, sich informieren, observieren, doch in einer Krimi-Geschichte wäre es vielleicht angebracht, so etwas irgendwie in den Plot einzubeziehen. Sozusagen der Vollständigkeit halber.
Naja, dafür gibt's dann halt ein bisschen Punktabzug von mir! ;) Bleiben immer noch sehr gute 84% - sollte man haben.
PS: Neuauflage unbeschnitten und unverändert!
Meine Wertung: 84%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 24.05.2009
Die drei ???
(53) ...und die Automafia
Erschienen: 1991
Dauer: 52:30Mit Autos kennt sich Justus Vetter Ty Cassey einfach phantastisch aus. Ein bischen zu gut, findet Kommissar Maxim vom Sonderdezernat Autodiebstähle und nimmt den verdächtigen jungen Mann vorläufig fest. Zugegeben, der geniale Mechaniker in den abgerissenen Klamotten, der die meiste Zeit durch die Gegend trampt, wirkt schon etwas ausgeflippt - aber ein Autodieb? Die drei ??? setzen alles dran, Tys Unschuld zu beweisen. Dabei bekommen sie es mit ausgekochten Profis zu tun, die vor nichts zurückschrecken.Mein Kommentar: Hier hat man die volle Packung typisch amerikanischer ???-Jugend vollendet, und die klassischen drei ???-Elemente drastisch zurückgeschraubt. Sicher, das ist eine Entwicklung der letzten 20-30 Folgen gewesen, und kam nicht plötzlich von einer Folge zur anderen, doch wird das mit einem Mal sehr deutlich: Peter ist ein Autonarr, der obendrein auch noch ohne Probleme daran herumschrauben kann. Justus will unbedingt ein Auto, interessiert sich nebenbei für Diäten und Kalorien, ist manchmal etwas trottelig oder zumindest in diversen Alltagssituationen leicht unbeholfen, und Bob bekam die Rolle eines Beinahe-Sunnyboys...
Naja, aber kommen wir endlich zur Folge und deren Inhalt: Dieser ist ganz gut und ausserdem war ich persönlich war eh schon immer Fan der Ab-40er-Folgen-Ära. Das heisst, die vordergründige Mystery ist weniger bis kaum vorhanden, und Justus, Peter und Bob sind "moderne" Detektive, die nicht dauernd nur Rätsel lösen und geheime Schätze jagen, sondern lieber typische Kriminalfälle lösen. Das mag man ganz individuell gut oder schlecht finden, aber ich persönlich finde es dann gut, wenn der Fall selbst es hergibt.
Und hier gibt er es her. Die Idee mit den geklauten Autos ist mal was anderes, nicht allzu offensichtlich erzählt, und man kann auch etwas mitraten - die Mischung aus Action, Ermittlungen und Beschattungen ist gelungen. Einzig, dass den drei Protagonisten zuviel typische-amerikanische-Kids-Background beigemischt wurde, stört mich etwas. In den üblichen, "klassischen Rollen" fand ich es immer ganz ausreichend, und für Detektivgeschichten müssen sie deshalb auch nicht viel eigene Persönlichkeit von sich preisgeben.
Alles in allem eine solide Folge, die ich sehr gern höre. Beinharte ???-Fans aber tun sich hier natürlich schwer, weil gleich zig neue/andere Elemente im Vergleich zu den Klassikern auf sie einprasseln, deshalb sollten diese von meiner 81%-Wertung lieber 10-15% abziehen! ;)
Meine Wertung: 81%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.03.2009
TKKG
(53) Schüsse aus der Rosenhecke
Erschienen: 1987
Dauer: 40:41Ex-Kommissar Weyer, ein Freund von Kommissar Glockner, ist seit einem Überfall auf einen Rollstuhl angewiesen. Von seiner verstorbenen Frau hat er ein beträchtliches Vermögen geerbt. Jetzt will Weyer wieder heiraten. Da wird ein Mordanschlag auf ihn verübt. Alle vermuten den Racheakt eines Ganoven, den Weyer hinter Gitter gebracht hat. Doch die TKKG-Freunde entdecken die schreckliche Wahrheit...Mein Kommentar: Haufenweise geniale Sprecher und Sprecherinnen, wow! Bessen, Welbat, Thormann, Monn, Fröhllich, Diess, Naumann, Doerk, Vaessen und Gabriel - ja, das klingt im Hörspiel so klasse, wie es sich hier liest! Und wo wir gerade bei den Sprecherinnen sind, sei noch erwähnt, dass mit diesem TKKG-Hörspiel Veronika Neugebauer wieder den Posten als Gaby aufnahm und Scarlet Lubowski denselben räumte. Es ist auch auffällig, dass Frau Neugebauer etwas kraftvoller und intensiver spielt, als damals. Was genau sie in der 9-Folgen-Abstinenz gemacht hat, weiss ich zwar nicht, aber ihr Spiel wurde auf jeden Fall nochmals besser; oder sie war nach der Pause auch einfach nur nochmal besonders motiviert... :)
Wie dem auch sei: TKKG haben seit den 30er-Folgen meiner Meinung nach einen Spitzenmäßige-Folge-Run, der auch hier konsequent fortgesetzt wird. Auffallend ist hierbei, dass zwar einer der in dieser Geschichte vorgestellten Charaktere der Täter sein muss, aber dass Odehaupt es nicht war, war irgendwie eindeutig, weil er zu offensichtlich präsentiert wurde; also blieb eigentlich nur noch Nante übrig, denn TKKG waren bislang noch nie sonderlich subtil in solchen Dingen. Aber das macht gar nichts, denn die Folge ist wirklich toll gemacht und Wolf verzichtet sogar auf seine stereotypen Ansichten. Dazu der logische und flüssige Erzählstil und tolle Musiken obendrauf, und - zack! - fertig ist die Laube.
Allerdings gilt zu bedenken, dass die Idee mit den Walkie-Talkies nicht klappen kann. Es sind vier Geräte nötig, und die zwei, am Telefon liegend, sind zwangsweise auf Dauersenden/-empfang gestellt. Das dürfte gigantische Rückkopplungen geben - hier bricht die Schose schon in sich zusammen -, und zum anderen, wie kann Nante mit den beiden anderen Walkies gleichzeitig hantieren und dabei zielen und schießen, vor allem, wenn er dauernd die Tasten drückt und der Onkel das hören müsste.
Naja... Im Kern gut geschrieben + hervorragend produziert = 85%-Wertung mit Kaufempfehlung!
PS: Neuauflage fast unbeschnitten. Nur das Gespräch zwischen Tim und Herrn Weyer ist um 4-5 Sätze gekürzt worden.
Meine Wertung: 85%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 14.04.2009
TKKG
(56) Todesgruß vom Gelben Drachen
Erschienen: 1987
Dauer: 38:10Tim wird Zeuge, wie sein chinesischer Karatelehrer Lam Wing Chung gezwungen wird, ein Paket Heroin zu verstecken. Was ist zu tun? Wenn die TKKG-Bande Kommissar Glockner einschaltet, ist Lam ein toter Chinese; darüber lassen die "Triaden" keinen Zweifel. Tim hat die rettende Idee - und bringt damit ungewollt Gaby in größte Gefahr. Ist dies der Todesgruß vom Gelben Drachen?Mein Kommentar: Leider, leider, leider war dies eines der letzten öffentlichen Lebenszeichen von Günther Dockerill, der mit dieser Folge zum letzten Mal als TKKG-Erzähler fungierte und nur kurze Zeit später verstarb. Schon deshalb ist dieses Hörspiel immer etwas Besonderes für mich gewesen...
Aber, vom Dockerill-Faktor einmal abgesehen, trotzdem ist diese Folge auch sonst sehr gut, und verdient es deshalb, gehört zu werden. Ein echter Kriminalfall, der mit Ermittlungen und Action absolviert wird. Zwar haut Herr Wolf mächtig in die Stereotypen-Kerbe, doch ihm gelang es dennoch, den Gelben Drachen gut zu inszenieren: Gaby wird mal wieder entführt, Chinesen sind alle Spezialisten im waffenlosen Nahkampf, selbstverständlich hat man es hier dann auch gleich mit der chinesischen Mafia zu tun, alle Chinesen können kein R sprechen, TKKG haben eine Idee, riskieren genau genommen eine Menge Gefahr, aber es geht natürlich alles gut aus... und sogar der böse Oberdrogenbaron, in dessen Gewalt Gaby ist, gibt dieser kein Heroin, sondern nur eine Vitaminlösung...
OK, eine echte Ladung Heroin wäre sicherlich ein wenig hart für einen Kinder- und Jugendkrimi, aber wieso dann bitte überhaupt eine Spritze verabreichen? Gaby war eh bewusstlos, und hat demnach auch nichts mitbekommen, aber jeder dealende Gangster wird bei Gabys Anblick schwach - jaja, unsere TKKG-Lady muss scheinbar die ultimative Augenweide sein... ;) Trotzdem: Die Verabreichung einer Placebospritze ergibt einfach keinen Sinn, wenn Gaby davon nicht wenigstens was mitbekommt.
Bleibt nach Berücksichtigung aller Eckpfeiler nur noch zu sagen: Schöne Story, die einen gaaaaanz sachten Vorgeschmack auf die Folgen 90+ gibt, tolle Sprecher, super Musik, flott erzählt, gute Produktion, keine Neuauflagenveränderungen... Macht nach Adam Riese und Eva Zwerg gute 80% mitsamt Kaufempfehlung.
Meine Wertung: 80%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 14.04.2009
TKKG
(57) Jagt das rote Geisterauto!
Erschienen: 1988
Dauer: 46:14Ein offenbar wahnsinniger Autofahrer verbreitet mit seinem roten Sportwagen Angst und Schrecken. Absichtlich überfährt er Fußgänger und Radfahrer. Als auch Computer-Karl ein Opfer des Irren wird, nehmen die TKKG-Freunde die Jagd auf - und jetzt wird es richtig gefährlich, denn sie stoßen in ein Wespennest des Verbrechens...Mein Kommentar: Man, Klößchen muss aber verdammt viel pinkeln in dieser Folge. ;) Erst stöbert er so Marga auf, und dann noch einen Koffer - und beide Male war das für den Fall sehr wichtig. So hat das Ganze den typischen Kommissar-Zufall-Touch, was aber eigentlich nicht weiter schlimm ist. Schliesslich ist die Geisterauto-Story eine meiner ewigen TKKG-Lieblinge. Schmissig erzählt, viele Ermittlungen, mehrere Verdächtige - sehr schön.
Ein wenig nervig wird nur allmählich, dass Wolf andauernd einen Fall präsentiert, der irgendwas mit sich ganz besonders ähnlich sehenden Menschen beinhaltet. Ich weiss gar nicht, der wievielte das hier ist, aber es ist mindestens schon der vierte oder fünfte von 57 Folgen. Wenn man jetzt noch diejenigen hinzuzählt, die später ja noch dazukommen, werden es sicherlich um die 15. Naja, aber hier ist es wenigstens nicht allzu tragend, und daher verschmerzlich.
Auffallend, und schon eher störend, ist indes, dass TKKG natürlich sofort wissen, dass Marga nur Jan Zeckel meinen kann, als sie beschreibt, wer sie überfallen hat. Ich meine: Angeblich leben die 4 in einer Millionenstadt, und von dieser Million kann nur ein einziger Mann es gewesen sein - na klar, das ist ja auch logisch... Dafür aber kredenzt man uns nochmal den Namen Seibold (
(6) Angst in der 9a) - ob das bewusst geschah oder nicht, weiss ich nicht, aber dieser kleine Querverweis am Rande macht irgendwie Spaß. Ferner ist die Rolle von Polizeimeister Seibold sogar schon zum zweiten Mal dabei (zuerst bei
(55) Der Mörder aus dem Schauerwald), wieder gesprochen von Douglas Welbat. Löblich, dass darauf geachtet wurde
Interessant auch, dass der "irre Geisterfahrer" Adolf Hussler heisst. Wer nicht dahinter kommt, tauscht einfach das "uss" im Nachnamen gegen ein "it" aus. Interessant ist das auch deshalb, weil Wolf Rathjen dessen Part spricht. Warum? Nun, achtet mal darauf: Wann immer Ihr Wolf Rathjen hört/et, spielt/e er meistens irgendwelche abgedrehten, irren, durchgeknallten, selbstherrlichen oder irgendwie wunderlichen Gestalten.
Naja, der Hussler-Name geht in Ordnung, schliesslich hätte er ihn ja auch "Adolf Autofski" oder "Franz Fahrske" nennen können - so, wie in der Vergangenheit ja sehr häufig. Und dass man sofort Jan Zeckel auf dem Kieker hat, verzeihe ich auch gnädig, weil an der Folge sonst wirklich sehr viel stimmt, und obendrein die Musiken das Ganze noch zusätzlich verzuckern. Sehr solide 84%.
Meine Wertung: 84%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 14.04.2009
TKKG
(58) Der doppelte Pedro
Erschienen: 1988
Dauer: 43:10Rätsel um Pedro Riguera! Kunden und Mitarbeiter des Bankhauses Thaler bezeugen, dass er den Überfall auf das Geldinstitut begangen hat. Gäste und Angestellte eines Restaurants versichern jedoch, der Spanier sei zur gleichen Zeit dort gewesen. Wer hat recht? Die TKKG-Freunde lösen das Rätsel - und Oskar ist der Held des Tages!Mein Kommentar: "Ich weiss, was sie jetzt denken, und sie haben recht!" Kennt das irgendjemand? Jawoll, das ist einer der Sätze, die man häufiger hört, wenn man die Serie "Magnum, p.i." sieht. Dargestellt wird Magnum ja von Tom Selleck und im Deutschen gesprochen von Norbert "He-Man" Langer. Und wenn Ihr Euch jetzt mal das Cover dieser Folge anguckt, müsstet doch auch Ihr der Meinung sein, dass man dem Bankräuber eine gewisse Ähnlichkeit zu "Thomas Magnum" nicht abstreiten kann, richtig? Ich erwähne das deshalb, weil Pedro und Alfredo (einer von ihnen ist als Bankräuber auf dem Cover zu sehen!) beide von Norbert Langer gesprochen werden.
Doch nicht nur das, Langer spielt die süffisanten und überheblichen Spanier Pedro und Alfredo wirklich klasse, und schon deswegen ist dieses Hörspiel sehr zu empfehlen. Ebenso auch wie der Rest des Stimm-Kollegiums, das allesamt eine super Performance für's Ohr abliefert. Ich habe beim Geisterauto ja schon erwähnt, dass Wolf andauernd sich ähnelnde Menschen in seine Fälle verwickelt, doch hier, in dieser Folge, passt das optimal, es wirkt nichts zufällig, und am Ende wäre das alles auch tatsächlich überraschend, wenn nicht die Namensliste im Inlay wäre! ;)
Ach, was schwafel ich hier rum: Langer ist einer der Besten, die man an ein Mikrofon setzen kann, und schon deshalb wäre der Doppelte Pedro zu empfehlen. Weil aber alle anderen ebenfalls super rüberkommen, der Fall sauber abgespult wird, die Musiken spitze ausgewählt wurden und auch die Produktion hervorragend ist, sollte man dieses Hörspiel unbedingt gehört haben. Eine 87-prozentige Kaufempfehlung!
Meine Wertung: 87%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 08.05.2009
TKKG
(60) Der Teufel vom Waiga-See
Erschienen: 1988
Dauer: 49:45Geheimnisvolle Dinge ereignen sich am Waiga-See - bis eines Nachts ein Gehöft in Flammen aufgeht. Die TKKG-Freunde, auf die Spur gebracht von der Ausreißerin Thea, jagen den Feuerteufel. Werden die Gefahren, mit denen sie zu kämpfen haben, immer tödlicher?Mein Kommentar: Da es keinerlei Unterschiede in den Szenen sowie den Musiken im Vergleich zur Erstauflage gibt, kann ich ohne Umschweife zur eigentlichen Bewertung kommen. ;)
Ein wenig an den Haaren herbei gezogen ist die Grundidee für diesen Fall zwar schon, aber Stefan Wolf hat's trotzdem gut erzählt und Europa nochmals besser produziert! Leider aber gibt's einen groben Patzer: obwohl wir uns zu weiten Teilen in Österreich befinden, spricht bis auf ein Gendarm niemand dort Dialekt, da hätte man vielleicht ein wenig drauf achten können. Ansonsten aber gibt's nicht viel zu meckern.
Bekannte Größen wie etwa Gernot Endemann, Gottfried Kramer, Michael Harck oder Klaus-Peter Kähler bieten tolles Ohrenkino und auch sonst hat man das Gefühl, "auf Reisen zu sein" sehr gut eingefangen. Auch der Fall selbst ist soweit schlüssig und nachvollziehbar. Störend ist eigentlich nur, dass Tim ein bisschen zu sehr quengelt, weil er auch mal eins auf die Nuss bekam und, dass Prüffe sich tatsächlich von Tim beschwatzen lässt, obwohl Frau Gräfin zumindest nicht ganz unwissend war.
Aber gut, das hier ist ja auch Stefan Wolfs Schwarz/Weiss-Weltbild, nicht wahr!? ;) Dennoch, sehr gut hinbekommen! 84%, sollte man haben!
Meine Wertung: 84%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 14.07.2009
TKKG
(67) Hinterhalt im Eulenforst
Erschienen: 1990
Dauer: 42:39Im Eulenforst gehen Vogeltöter auf die Jagd. Auch Rotwild wird geschossen! Der Verdacht fällt auf einen Italiener, der vor kurzem ein Feinschmeckerlokal eröffnete. Doch er wird im Wald selbst von einer Kugel getroffen! Zufall oder Mordanschlag? Die TKKG-Bande nimmt die Fährte auf und gerät selbst in die Schußlinie...Mein Kommentar: Diese Folge besitze ich seit ihrem Erscheinen und ich finde sie super! Die "Waldatmosphäre" kommt hier ungemein gut rüber, der Fall selbst ist einigermaßen spannend, obschon etwas vorhersehbar, und die Art und Weise, wie hier die Personen miteinander sprechen, also ihre Worte wählen, gefällt mir besonders; vorallem Klößchen hat 3-4 klasse Bemerkungen auf der Pfanne.
Leider aber muss ich dennoch ein paar Kleinigkeiten anmerken: Es wird stark der Anschein erweckt, als wenn TKKG Wilderei, bzw. Tiermord, nur deshalb nicht in Ordnung finden, wenn es vom Gesetzgeber keine offizielle Erlaubnis dafür gibt. Herrlich, Herr Wolf, wunderbar doppelmoralisch... ;) Und auch Dario wirkt arg unglaubwürdig: Er liebt Tiere, und am liebsten würde er nicht mal Fleisch anbieten - aber die Gäste würden es ja wollen. Wieso bereitet er dann nicht einfach andere Speisen zu oder arbeitet gleich in einem anderen Beruf? Merkwürdig finde ich auch, dass Tim urplötzlich doch von der Unschuld Darios überzeugt ist - aber wieso? Rein theoretisch könnte Dario nach wie vor der sog. Wilddieb sein - wieso ist Tims anfänglicher Argwohn so ohne Weiteres vom Tisch?
Loben möchte ich dafür Herrn Ahner, der den Dario spricht, um so mehr! Denn er bringt den italienisch-deutschen "Akzent" 1A rüber - und Herr Kümmelkerns Bayrischer Dialekt macht die Rolle eigentlich erst interessant. Gerade die Szene, in denen er sich von TKKG ertappen lässt, und mit diesem "Bollobollobob, was wollt's ihr eigentlich von mir?"-Konter um die Ecke kommt - genial! ;) Und als Randnotiz vermerke ich, dass erneut der Name Seibold ins Spiel gebracht wird - wenn auch hier mit "DT" am Ende, also Seiboldt.
Kurzum: Eine völlig geniale Folge, deren Hörgenuß nur dadurch getrübt wird, dass die Charakterbilder der "Guten" in diesem Hörspiel im Grunde stark ambivalent sind. Gott sei Dank sind wir das als TKKG-Fans mittlerweile gewohnt, und weswegen wir uns diese Folge ohne Zögern kaufen werden! ;) 89%!
Meine Wertung: 89%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 29.11.2009
Die drei ???
(70) Schüsse aus dem Dunkel
Erschienen: 1996
Dauer: 1:02:46Mit einer flotten Bühnenshow präsentiert die erfolgreiche Modedesignerin Sally Samson ihre neue Kollektion. Bei der Westernmode passiert es: Ein Model bricht, von einem Schuss getroffen, zusammen. Ein kaltblütiger Anschlag? Wem war die junge Frau im Weg? Oder war es ein Ablenkungsmanöver? Gibt es eine Verbindung zwischen dem Schuss und den geraubten Entwürfen aus Sally Samsons Tresor? Für Justus, Peter und Bob, die drei erfolgreichen Detektive aus Rocky Beach, gibt es nur eine Möglichkeit, dem Täter auf die Spur zu kommen: Sie müssen sich als Model bewerben.Mein Kommentar: Eine der ???-Hörspielausnahmen aus der BJHW-Ära, die ich wirklich ganz gut finde. Nachvollziehbare Handlung, mal was Neues, nicht zu weit weg vom typischen ???-Stil, ermittelt und geschlussfolgert wird ebenfalls.
Ich finde zwar, dass die Szenen, die eigentlich ja lustig und unterhaltsam gemeint sind, eher stören (z.B. Justus gewinnt das Powackel-Casting), aber die sind nicht sooo schlimm, dass sie das Hörspiel vermiesen. Nur bei der Auflösung fing die gute Frau Henkel-Waidhofer an, alles zu verkomplizieren: Sperrminorität, eifersüchtige Schwester, Zwang zum Fallenlassen von Anteilen, "Wer liebt wen?", die Schwester wollte doch eh schon längst... usw... Das hätte nicht sein müssen und wirkt so konstruiert - zumal es die ganze Zeit vorher nicht zur Sprache kam und deshalb eigentlich irrelevant ist. Es hätte, finde ich, auch genügt, wenn man die Schwester durch die Entführung dazu zwingen wollte, ihre Anteile zu verkaufen - und fertig.
Gibt zwar noch ein paar Dinge, die "Schüsse aus dem Dunkel" auch sonst nicht ganz rund erscheinen lassen (z.B. verräterisch gekritzelte Dollarzeichen), aber in Anbetracht der größtenteils katatrophalen Mängel in den meisten BJHW-Folgen erlasse ich mir das Schreiben darüber und belasse es bei: Ich kann diese Folge echt gut leiden - 73%.
Meine Wertung: 73%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: [unbekannt]
TKKG
(70) Wer hat Tims Mutter entführt?
Erschienen: 1990
Dauer: 43:49Tim ist außer sich. Seine Mutter ist verschwunden! Hals über Kopf verläßt er das Internat, um sich auf die Suche nach ihr zu machen. Doch dann fordern die Kidnapper 500 000 Mark Lösegeld von ihm!Mein Kommentar: Eine - wie ich finde - eigentlich sehr gute Folge. Sie krankt nur an Karls "Banozifa", mit der TKKG die Entführer überführen wollen. Da wäre es mir irgendwie lieber gewesen, Tim erkennt einen Schein wieder, weil darauf z.B. etwas Handschriftliches festgehalten wurde; eine Telefonnummer, oder irgendsowas. Oder noch besser: Man beobachtet die Entführer bei der Lösegeldübergabe, oder sowas. Aber diese Sonnenbrillen-Geschichte wirkt arg merkwürdig.
Und, ja, zugegeben, gerade hier fällt Tim sehr aus der Rolle eines 13jährigen Jungen, der an ein Internat gebunden ist - und Dr. Freund hat sogar Verständnis und lässt ausserdem Grüße ausrichten? Aber hey: That's TKKG, right? ;) So mögen wir sie, so lieben wir sie.
Nein, wirklich, diese Folge ist toll. Es wird ermittelt, es ist spannend und interessant, Action gibt's auch. Einzig den guten Martin Drump hätte man besser nicht "öffentlich" im Hörspiel preisgeben sollen, denn Jürgen Thormanns Stimme ist sehr leicht wiederzuerkennen. Darum wäre es vielleicht besser gewesen, ihn NUR als geheimnisvollen Anrufer in Erscheinung treten zu lassen.
Ich resümiere mit 74%.
Meine Wertung: 74%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: [unbekannt]
TKKG
(79) Ein Toter braucht Hilfe
Erschienen: 1992
Dauer: 42:05Vor Jahren kam Tims Vater bei einem Unfall ums Leben. Jetzt wird der als untadelig bekannte Ingenieur in einer mysteriösen Geheimakte für ein schweres Verbrechen verantwortlich gemacht. Tim rollt gemeinsam mit seinen TKKG-Freunden den Fall wieder auf, denn sein toter Vater braucht Hilfe gegen üble Verleumdungen. Bald kommen die Vier einer internationalen Giftgas-Affäre auf die Spur.Mein Kommentar: Ich hege den Verdacht, dass der TKKG-Hörspielzerfall darin begründet liegt, dass Wolf bald nicht nur die Geschichten schreibt, sondern auch das Hörspielskript noch erstellt. Denn innerhalb von 20 Folgen schreibt man nicht plötzlich nur noch doofe Bücher, aber noch okaye bis gute Hörspiele, weshalb ich glaube, dass H.G. Francis wirklich ein goldenes Händchen dabei hatte, Wolfs (aktuellere und mittelmäßige) Bücher zu Hörspielen zu verskripten.
Aber wie dem auch sei: Ich mag "Ein Toter braucht Hilfe". Tim hat selbstverständlich gegen Windmühlen zu kämpfen und alles, was irgendwie schief gehen kann, geht schief. Das wirkt zwar etwas konstruiert, gerade, weil Tim erst 13 ist und er sehr oft Situationen oder Gespräche führt, bei denen ich mich frage, welcher Über-20jährige ein Kind so dermaßen ernst nimmt, aber wenn man das ausblendet und man sich TKKG einfach als 25jährige vorstellt, dann geht alles klar. Sieht man davon ab, dass das Geständnis unter Zwang und vor allem eh schon stressigen Gesichtspunkten für den Ausstellenden abverlangt wurde, wieso sollte das vor Gericht bestehen können?
Wer mit diesem kleinen Kuriosum auskommt, hat eine ganz gute 72%-Folge.
Meine Wertung: 72%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.11.2009
TKKG
(83) Hilfe! Gaby in Gefahr
Erschienen: 1993
Dauer: 46:42Auf der Fahrt im Intercity erkennt Tim den gesuchten Unhold Diel. Tim stellt ihn, aber der Verbrecher entkommt. Jetzt will er sich an dem TKKG-Häuptling rächen und droht, Gaby zu überfallen. Ihr Leben ist in Gefahr, aber niemand weiß, wann und wo die Bestie zuschlagen wird.Mein Kommentar: Natürlich wünsche ich niemandem was Schlechtes, und was Herr Diel hier Gaby androht, ist kein bisschen spaßig. Wolf scheut zwar, auch nur ansatzweise zur Sprache zu bringen, was Gaby blühen soll, aber es ist ja klar, was gemeint ist. Mich stört nur, wie Wolf Gaby hier instrumentalisiert: weiblich, attraktiv - und Tim verschuldet es indirekt. Aber natürlich ist Tim so dargestellt, dass er trotzdem im Recht ist und der bedrohende Diel einfach nur Rache will.
Ich meine, die Gaby-Opferrolle hatten wir nun echt schon eine Million Mal und Tim könnte ruhig auch mal einen Dämpfer bekommen. Kann ja nicht wahr sein, dass ein 13jähriger dauernd alle auf die Matte knallt, selbst, wenn sie in Gruppen auftreten und so groß wie Kleiderschränke sind, und nicht eine einzige Person ihm in einer direkten Auseinandersetzung mal überlegen ist. Könnte man das nicht so drehen, dass wenigstens(!) Tim eine auf's Maul kriegen sein soll, ähnlich wie damals bei
(19) Der Schatz in der Drachenhöhle mit den Rockern?
Tja... Diese Folge macht es mir schwer. Sie ist super produziert, ein großer Name nach dem anderen steht im Inlay, spannend erzählt... Aber diese Gaby-Opfer-Tim-Held-Situation schraubt bei mir an der Euphorie einiges weg. Schön ist zwar, dass Wolf Gaby als ausgesprochen mutig und gefasst kennzeichnet, sie aber dann tatsächlich auch in die Fänge des Diel geraten lässt und dass dieser auch noch ausgerechnet der "Fensterbohrer" sein muss... ...und warum wird auf Kommissar Glockner gewartet, bevor die Polizei in der Sache informiert wird?
Hätte man die Zusammenhänge nicht so stereotypisch, eindimensional und platt geschildert - schon der Titel ist fast eine Plattitüde! -, wäre das hier ein toller Fall. Wegen der genannten Punkte aber vergebe ich so gerade noch 66%!
Meine Wertung: 66%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.06.2010
Die drei ???
(86) Nacht in Angst
Erschienen: 1999
Dauer: 56:16Freitag abend, 20.25 Uhr, Steadman-Museum, Los Angeles: Mr. Peacock, der freundliche, aber schusselige Museums-Direktor, betritt mit Justus, Peter und Bob das Gebäude. In wenigen Minuten werden die drei Detektive exklusiv den wertvollsten Diamanten der Welt sehen: das berühmte "Feuer des Mondes". 20.28 Uhr: Im Museum gehen die Lichter aus. Stromausfall? Sabotage? 20.30 Uhr: Fünf Gangster dringen in das Museum ein. Kurze Zeit später befinden sich Mr. Peacock und die drei ??? in ihrer Gewalt. Die Verbrecher wollen den Diamanten und sie sind bereit, dafür über Leichen zu gehen.Mein Kommentar: Bämm! Das hier ist das volle Brett. Spannend wie nichts, stringent wie nichts, und haufenweise geniale Stimmen, die man seit Jahren liebt: Brügger, Schülke, Ahner, Quiatkowski, Hartmann, von der Meden...
Hier brauche ich einfach nicht viel schreiben! Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten, die hier und da ein klitzebisschen seltsam wirken (wie z.B. Peter, der den Luftschacht von innen(!) zuschraubt, oder Justus, der total cool kontert, obwohl ein äusserst ungemütlicher Verbrecher eine Pistole auf ihn richtet - und gegen Ende wird schon vor Justs Monolog klar, WER der eigentliche Drahtzieher ist), aber die man bei diesem Gesamtpaket gern übersieht und verzeiht, weil Stimmung, Atmosphäre und Sprecher hier allesamt die perfekte Performance abliefern; allen voran "Alpha", dessen Skrupellosigkeit und Intelligenz optimal vermittelt werden.
Das einzig wirklich Negative ist, dass die Folge, so geil sie auch ist, länger hätte sein können. Denn sie bringt es nur ganz knapp auf eine Stunde; schade, dass man hier nicht die 80-Minuten-Grenze für CDs (bei MCs sind ja eh noch mehr drin!) voll ausgereizt hat, um die vielen Actionszenen aus dem Buch zu übernehmen (z.B. die Jagd auf Peter). 90%, so einfach ist das. KAUFPFLICHT FÜR ALLE!
Meine Wertung: 90%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 21.01.2010
TKKG
(87) Der böse Geist vom Waisenhaus
Erschienen: 1994
Dauer: 43:11Christian, der neunjährige Sohn eines Zahnarztes wird verletzt im Wald aufgefunden. Der Junge behauptet, ein Penner wäre der Täter. Der Verdacht fällt auf den Stadtstreicher Rotbart, der schon sein eigenes Kind gequält hat und deshalb im Gefängnis saß. Die Treibjagd auf den Stadtstreicher beginnt, allen voran TKKG. Doch dann geschehen unglaubliche Dinge...Mein Kommentar: Ich habe hier, wie bei
(85) Freiheit für gequälte Tiere, Bedenken, die Vorgehensweisen von TKKG in Ordnung zu finden, oder gar gutzuheißen. Die Thematik ist sehr ernst, und dass man nicht wegguckt, sondern handelt, ungeheuer wichtig. Aber dennoch maßt sich Tim ganz schön was an. Er dringt quasi in die Schengmann-Hütte ein und gibt Schengmann zu verstehen, dass er keine Probleme damit hätte, ihn aus seinen Latschen zu kicken - natürlich aus Notwehr.
Nunja, weiter im Text. Die Story ist sehr dünn. Wolf versuchte, bei aller Tragödie noch eine Geldraub-Geschichte einzuflechten, die aber viel zu simpel aufgelöst wird und natürlich mit den Misshandlungen im Zusammenhang steht. Komisch auch der Titel: Es gibt weder einen Geist, noch ein Waisenhaus, noch gibt es jemand ganz bestimmtes, der haufenweise Kinder misshandelt. Erst ganz am Ende quetschte man noch auf die Schnelle einen kleinen Hinweis durch eine Erzähler-Bemerkung in die Geschichte.
Wie gesagt, eigentlich würde ich hier sehr darüber herfallen, was TKKG, allen voran Tim, sich hier herausnehmen, und dass der Fall zu dünn und sehr geradlienig verläuft. Doch es ist wirklich wichtig, bei solchen Dingen bestimmt zu handeln, statt wegzuschauen - vielleicht sollte das im Vordergrund stehen? Andererseits wäre es vielleicht auch besser gewesen, die Polizei zu informieren, oder?!
Nicht gefallen will mir übrigens Oliver Rohrbeck in der Rolle des Herrn Doktor Beule - dieser aristokratische Tenor in seiner Stimme passt irgendwie nicht zu ihm, finde ich.
Ginge es NUR nach dem Fall und der stumpfen "Auflösung", wären das hier höchstens 40-45%, doch weil die Produktion gewohnt gut ist, und die eigentliche Message mir wichtig erscheint, gebe ich eine 70%-Wertung, um dazu zu animieren, sich diese Folge einmal anzuhören und sich über das Thema der Kindesmisshandlung Gedanken zu machen.
PS: Ungefähr ab hier beginnen die "neuen TKKG"... Tim, ein DREIZEHNJÄHRIGER, verhält sich pflichtbewusster, logischer und besonnener als Mutter Theresa, die UNICEF und PETA zusammen. Karl ist nur noch ein Durchschnittsfuzzi, der seine "Vorträge" für immer vergraben hat - diese Parts übernimmt Tim stattdessen ebenfalls! Klößchen ist absolut überflüssig geworden. Er ist weder Finanzier diverser Unterfangen, noch der Gagschieber für Zwischendurch. Gabys einzige Aufgabe besteht darin, auf Tierschänder zu schimpfen und gut, entzückend oder hübsch zu sein. DANKE, Stefan Wolf! Genauso sollten Mädchen sein... Wunderbar erkannt! --- Das musste ich bei aller Ernsthaftigkeit unbedingt noch loswerden, denn die vier TKKGs haben endgültig ihren letzten Funken Glaubwürdigkeit verloren.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 10.02.2010
TKKG
(89) Feind aus der Vergangenheit
Erschienen: 1994
Dauer: 50:06Tims Mutter, Susanne Carsten, beobachtet einen Bankräuber, der bei seinem Überfall einen Kunden schwer verletzt hat. Als einzige Augenzeugin kann sie den Unbekannten genau beschreiben, und in der Zeitung erscheint daraufhin ein Phantombild. Verhängnisvoll für Susanne, denn der Verbrecher begegnet ihr ein zweites Mal. So beginnt ein atemberaubender Fall für TKKG, der hineinführt in das weitgespannte Netz von Terroristen.Mein Kommentar: Tim, Tim, Tim... Der gute, alte Tim... Er hat immer alles im Griff. So bemerkt er natürlich sofort, dass Gert Haruschner sich beim Phantombild-Zeichnen sehr bemüht. Und er zögert auch nicht, vor den Ohren der Polizei zu verkünden, einen Polizisten zu vermöbeln (O-Ton: "Ich prügel es aus ihm heraus!"), weil er wissen möchte, wo seine Mutter ist. Und Stefan Wolf scheute sich auch nicht, Tim dem Rocker Leo die Rübe verwemsen zu lassen, und ihm sogar noch zu drohen, ihm die Eingeweide rauszuprügeln. Passenderweise ist auch das Cover-Motiv in Tim-Stimmung, und die Rocker-Kopfnuss-Szene in voller Action...
Ob das ein Wink mit dem Zaunpfahl sein soll, der strikt verdeutlichen soll, dass der neue TKKG-Style auf dem Vormarsch ist, der jetzt mehr und mehr durchscheint? Ok, zugegeben, Wolf schreibt es oft so, dass Tim fast keine andere Wahl bleibt, aber man muss es ja nicht so schreiben, als seien Gewalt und Drohungen das letzte Mittel. Besonders auffällig ist hierbei auch, dass Tim niemals unterliegt, sondern oftmals sogar haushoch überlegen ist.
Aber ok, lassen wir das Gemecker, denn die Folge ist auch so schon durchschnittlich genug, wenn auch die erste Hälfte echt unterhaltsam gemacht wurde. Doch die zweite Hälfte ist praktisch eine ganz andere Story, die, wenn man es genau nimmt, mit der ersten Hälfte rein gar nichts zu tun hat. Meinetwegen hätte man die "Nero-Terrorist versucht unterzutauchen, und wer ist »Nero«?"-Geschichte ruhig auf diesem Niveau weitererzählen können, statt diese seltsame Eifersuchts- und Chemiekonzern-Sache so ausladend im Schnellverfahren auszutrampeln und der Hörerschaft haufenweise neue Figuren vorzusetzen, zu denen sie in der kurzen Zeit keinen Bezug aufbauen kann. Verstanden habe ich auch die Szene nicht, in der das Auto explodiert. Fini ist schockiert, es macht BUMM!, dann röchelt Fini und Jan Niedermann trauert um sie. Ist Fini jetzt also noch lebendig? Ist sie doch noch schnell aus dem Auto gerannt? Die Kommentare von TKKG zu diesem Szenario bekräftigen diese Vermutung ja eigentlich. Aber wieso trauert Jan Niedermann dann?
Dafür kann ich hier viele Nerdfakten unter das Volk bringen. Der im Inlay genannte Lutz Schnell ist in Wahrheit natürlich Holger Mahlich; gänzlich ungenannt blieben André Minninger und Jens Wawrczek, die zwar nur Randfiguren vertonten, aber fragen muss ich mich dann, wieso Kerstin Draeger (als Kerstin Dräger) im Inlay steht, obwohl sie nur für 4-5 Sekunden zu hören ist. Vermerken möchte ich dann ausserdem noch kurz, dass der Inlay-Satz "Nero = Das ist die Frage!" in meinem Erstauflagen-Kassetten-Inlay kursiv geschrieben ist. Im Neuauflagen-CD-Inlay steht er in normaler Schrift.
OK, kommen wir zum Ende: Wirklich gefallen tut mir nur das Masters-of-the-Universe-Skeletor-Theme, das an einer Stelle eingespielt wird. Das Hörspiel selbst ist zwar wie gewohnt hervorragend produziert, doch das wird durch Supermann Tim einfach im Keim erstickt, weil der sich andauernd in den Vordergrund drängelt... Ohne die tolle Produktion und die sehr guten Sprecher/innen hätte diese Folge jedenfalls keine 55% verdient!
PS: Als Randnotiz sei erwähnt, dass dieses TKKG-Abenteuer stark auf "Tommy Tomix (4) Der Tod aus dem Koffer" von 1987 basiert.
Meine Wertung: 55%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 16.02.2010
TKKG
(90) Schmuggler reisen unerkannt
Erschienen: 1994
Dauer: 48:57Zwanzig Kilo Heroin aus Italien kommen in der TKKG-Großstadt nicht an. Das Rauschgift wurde in einem Auto versteckt, aber der Besitzer ahnte nichts davon. Der Drogenschmuggler sitzt in Italien für ein Jahr im Gefängnis - wegen eines anderen Verbrechens. Ein heißer Fall für TKKG. Tim, Karl, Klößchen und Gaby nehmen es mit den Rauschgifthändlern auf...Mein Kommentar: Hier haben wir gleich eine 1A Steilvorlage für konstruierte TKKG-Stories. Ein Auto wird von einem Verbrecher für einen Drogenkurierdienst missbraucht, der eigentliche Besitzer des Wagens weiss davon nichts. Der Verbrecher kommt dann unerwartet ins Gefängnis, und die Drogen verbleiben, unwissend für alle, nach wie vor im Wagen. Was für ein Zufall, dass dann der Verbrecher bald aus dem Gefängnis kommen soll und das Auto durch einen Unfall zum Wrack wird.
Angeblich zumindest. Denn der Besitzer wird vom Verbrecher nach seiner Entlassung heimgesucht, dieser fragt nach dem Fahrzeug, ohne zu sagen, was er sich von der Information verspricht. Und der Besitzer lügt dem Verbrecher die Hucke voll, von einem Unfall, durch den das Fahrzeug vollkommen ausgebrannt und ausgeglüht sei. Der Verbrecher geht dann einfach wieder weg, und... jetzt kommt der Brüller! Der Verbrecher kennt doch tatsächlich den KFZ-Werkstattbesitzer, in dessen Werkstatt das angeblich verkohlte Wrack zur Reparatur steht. Und der Verbrecher soll nun dem KFZ-Werkstattbesitzer einen Gefallen tun, weil er aus Versehen das Fahrzeug verdellt hat. Und durch diesen Zufall erfährt der Verbrecher, dass die Drogen immer noch intakt sind und er belogen wurde...
Nicht, dass so eine Geschichte nicht theoretisch möglich wäre, doch bei der TKKG-Folgen-Region, in der wir uns momentan befinden, sind solch seltsame Zufälle und Handlungsverläufe an der Tagesordnung - weshalb man das Ganze wirklich getrost als konstruiert und hanebüchen betrachten darf. Alle Leute kennen immer diejenigen Personen, die gekannt werden müssen, damit am Ende alle Fäden nahtlos zusammenlaufen; egal, wie zufällig das aussieht. Denn es ist auffällig, wie abgebrüht, durchtrieben, vorausschauend und umsichtig sich all diejenigen stets verhalten, die im TKKG-Kosmos quasi die Bösen sind - sogar dann, wenn sie ihre "Mit-Bösen" hintergehen möchten, und sei es nur, um mal zu schauen, was diese so planen und man nicht vielleicht mit deren Hände Arbeit absahnen könnte. Jeder ist jedem jederzeit gegenüber misstrauisch, um für den Fall der Fälle vielleicht einen Profit in Aussicht zu haben.
Ich jedenfalls kann trotz der echt guten Produktion und der nachvollziehbaren, noch nicht allzu sehr an den Haaren herbeigezogenen Story, nur sagen, dass dieserlei übertriebene Dinge bei mir nur zu Kopfschütteln führen - gerade auch, wenn Gaby dauernd einen Polizisten kennt, der ihr jeden Gefallen tut, nur, weil sie mit den Wimpern klimpert. Wolf dreht sich all seine Figuren so, wie er es braucht, damit die Folge am Ende sauber ausklingen kann. Ironie und Sarkasmus hin oder her - aber so geht das einfach nicht. Tim ist der Supermann - damit kann ich leben, macht oftmals sogar Spaß. Aber wenn jetzt auch noch Karl und Klößchen praktisch nicht mehr vorhanden sind und auch alle anderen Figuren ebenfalls unrealistisch agieren, kann ich einfach nicht anders, als mich dauernd zu fragen, was das eigentlich soll. Gerade noch mal 60% von mir.
PS: Als Randnotiz sei erwähnt, dass dieses TKKG-Abenteuer stark auf "Tommy Tomix (6) Heißes Gold und kalte Gangster" von 1987 basiert.
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 18.03.2010
TKKG
(91) Crash-Kids riskieren ihr Leben
Erschienen: 1995
Dauer: 38:01In der TKKG-Stadt wird das Verhalten der Crash-Kids zur Seuche. Jugendliche Täter stehlen Autos und fahren sie zu Schrott. Crash-Duelle finden statt, wobei die Wagen gegeneinander rasen. Idiotische Mutproben! Heller Wahnsinn! Der Fahrer, der zuletzt herausspringt, hat gewonnen. Auffällig ist, dass fast nur die Wagen der neuen Automarke RASANTO gestohlen werden. Was steckt dahinter? - Ein atemberaubender Fall für TKKG.Mein Kommentar: Schlimm, wie Stefan Wolf versucht, sich krampfhaft hipp und trendy zu geben; quasi ein moderner Autor mit zeitgemäßen Themen und zeitgemäßer Gesellschaft zu sein. Daran ist gewiss nichts wirklich falsches zu finden - WENN es nicht wie mit der Brechstange erzwungen wirken würde. Ein paar Beispiele gefällig? Eine Nur-Pärchen-Disco, Helga spricht von "Dünnschiss labern" und "abgefuckten Typen", Tim bezeichnet den Freund einer Discobesucherin als "ihren Macker", Tim erklärt, dass eine Kirche für ihn nicht "off-limits" sei - und Klößchen schiesst den Super-Duper-Mega-Vogel ab: "So ein Weib(!) macht mich an!", sagt er, als ihm ein ihn "attraktiv" erscheinendes Mädel vor die Augen kommt. Ich lass das mal unkommentiert stehen! Man muss ja nicht Eulen nach Athen tragen... ;)
Der Fall ist allerdings in Ordnung und behandelt ausserdem auch ein recht wichtiges Thema aus dem Bereich "jugendliche Mutproben, die die Welt nicht braucht". Statt das aber in einen interessanten Fall zu verpacken, lässt er die Protagonisten nur vermeintlichen Jugendslang reden, ohne die Thematik selbst zu klären. Da finde ich den Slang aus den guten, alten TKKG-Anfängen um einiges cooler (bspw. Drahtesel oder Kakaoathlet) und glaubhafter. Da versteht es sich hier völlig wie von selbst, dass die Automarke "Rasanto" und der eigentliche Drahtzieher auch noch "Bleifuß" heisst... ;)
Es sind Folgen wie diese hier, die es den TKKG-Hassern so einfach machen, gegen diese Serie zu wettern. Dröge Story, eine (Jugend-)Sprache, die effektiv keiner spricht (oder gesprochen hat), natürlich laufen alle Fäden wie von selbst zusammen, natürlich belauscht man die Verbrecher, Tim droht mit Handgreiflichkeiten (Kirchen sind nämlich nicht off-limits!)... Spannung? Wie schreibt man das!? Nie gehört! Hauptsache, wir greifen schnell ein Thema auf, das neulich mal in den Schlagzeilen auf Seite 2 stand...
Mit Ach und Krach noch 57%! Weil diese Folge wenigstens unfreiwillig komisch ist und man so was zum Schmunzeln hat.
Meine Wertung: 57%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 04.01.2011
Die drei ???
(92) Todesflug
Erschienen: 2000
Dauer: 59:09Justus, Peter und Bob sitzen fest: Mitten in der Wüste versagt ihr Auto und das Wasser geht zur Neige. Die Nerven der drei Jungs sind zum Zerreißen gespannt. Plötzlich durchbricht ein Dröhnen die Stille: Ein Tiefflieger zieht über ihre Köpfe hinweg und setzt zur Landung an. Die drei Detektive schöpfen Hoffnung. Das könnte die Rettung bedeuten. Doch unversehens geraten sie in eine tödliche Falle. Ein größenwahnsinniger Weltraumforscher bringt Bob in höchste Lebensgefahr. Wie können die drei cleveren Jungs verhindern, dass Bob ins Weltall geschossen wird?Mein Kommentar: *hüstel* Die drei Fragezeichen haben zwar schon diverse schlechte Folgen erlebt, doch soweit, wie bei TKKG hier und dort, waren sie noch nie: Eine Story, die einfach nur total blöde ist, und nicht den geringsten Sinn ergibt. Doch JETZT haben wir so eine ???-Folge, und sie heisst "Todesflug" - und es ist mir eine Freude, sie endlich mit einem kleinen Textchen bedenken zu können.
Eigentlich fängt "Todesflug" ganz gut an. Die drei ??? sind in der Wüste, brauchen plötzlich Hilfe, suchen danach - und schon gehen die Probleme los. Im Ernst: Die ersten ca. 40 Minuten sind töfte und recht spannend gemacht. Aber dann wird's einfach zuviel des Guten. Da gibt es ein Videospiel namens "Master of the Universe", bei dem man also auf die Erde ballert. Man zerstört dabei vornehmlich Flugzeuge. Klingt nach einem interessanten Videospiel - eigentlich!
Denn es stellt sich am Ende leider raus, dass Dr. Gregstone - übrigens gemimt vom wunderbaren Wolf Rathjen -, eine geheime Raketenstartbasis besitzt, die er mehr oder weniger selbst in Schuss hält. Darüberhinaus schickte er bereits mehrfach eine Rakete ins All (die dann auch später wieder auf der Erde landete!), und hat sogar Kontrolle über einen Satelliten im All, von dem aus er auf die Erde ballern lässt, über die per Internet vernetzten PCs ganz normaler Bürger - ALLES KLAR!
Niemandem bei den Raumfahrt-Behörden dieser Welt fällt auf, dass immer mal wieder Raketen starten und landen? Niemand merkt, dass ein Satellit auf die Erde schiesst? Niemand untersucht die Wrackteile der abgeschossenen Vehikel und stellt dabei fest, von wo ungefähr vermutlich oder womit geschossen wurde? ...und dann düst sogar Bob Andrews himself ins Weltall, um den Satelliten zu reparieren? Mal im Ernst, lieber Dr. Gregstone, woher soll Bob denn wissen, was kaputt ist und wie man es wieder repariert? Wie kann eine Rakete landen, beziehungsweise, wie kann Bob sie landen? Und wieso landet die Rakete GENAU DORT, WO SIE STARTETE?
Nee, lieber Ben Nevis, diese Story ist einfach nur Kappes; wobei der Anfang echt nett ist... Tut mir leid, 35%!
Meine Wertung: 35%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 08.04.2010
TKKG
(92) Der grausame Rächer
Erschienen: 1995
Dauer: 40:22Dr. Robert Hausschild, Studienrat und Vater der 9jährigen Regina, erhält den Anruf eines Unbekannten. Der beschuldigt ihn, er hätte vor zwei Jahren die Tochter des Anrufers tödlich überfahren und Fahrerflucht begangen, eine bis heute ungesühnte Tat. Aber nun sei er entdeckt - und Rache angesagt. Regina soll das gleiche Schicksal erleiden. - Eine schreckliche Drohung und ein heißer Fall für TKKG.Mein Kommentar: *gähn* Wie oft müssen wir uns noch anhören, dass jemand Opfer wird, nur wegen einer grandiosen Ähnlichkeit zu jemand anderem, dem die Opferrolle eigentlich gegolten hätte? Sind denn die Verbrecher in der TKKG-Stadt alle blind? Oder sehen die eine Million Einwohner dort einfach alle gleich aus? Ich schliesse ja eine mögliche große Ähnlichkeit zweier Menschen gar nicht aus - aber sooo oft? Wenn bei TKKG jemandem etwas widerfährt, ohne, dass man dafür eigentlich ein wahres Motiv finden könnte, weiss man gleich: "Der wird bestimmt wieder verwechselt" - und damit hat man dann fast immer recht.
Der Knaller ist aber sowieso mal wieder... na, wer will raten? Richtig: Peter Carsten, genannt Tim! Ohne überhaupt erstmal die Lage zu peilen, pampt er den Wasitzki an, und unterstellt ihm erstmal munter irgendwelche Dinge. Als dann die Sache aber von Regina aufgeklärt wird, gibt Tim klein bei. Aber! Wenn der schon so losprescht, wieso gibt er auf einmal Ruhe? Nur, weil Regina den Herrn schon kennt? Wie man Tim mittlerweile einschätzt, wäre das zu erwartende Verhalten eigentlich, dass er nicht locker lässt, und erstmal vom CIA und der Schufa alles abchecken lässt, wäre ja immerhin möglich, dass er irgendwann mal 2 Euro auf der Straße fand, die er anschliessend nicht versteuert hat!
Und dann kommt der Megahammer: Tim schreitet sofort zur nächsten Amtshandlung. Er krallt sich Dieter Doppelstock, schallert ihm genüsslich eine, nennt ihn "Doppelnull", droht ihm für die Zukunft eventeuell weitere Prügel an... Und das alles, ohne WIRKLICH einen Beweis zu haben, dass Dieter etwas gemacht hätte. Aber für Tim geht der Fall klar: Er begründet das damit, sich niemals zweimal zu irren (er meint die Sache mit Herrn Wasitzki). Und damit er hier auch nicht Lügen gestraft wird, lässt Stefan Wolf die Geschichte so enden, dass Dieter da NATÜRLICH und wahrhaftig was nicht so ganz korrektes gemacht hat...
So leid mir das tut, aber die TKKG-Folgennummern-Region, in der wir uns gerade befinden, macht einfach fast jeden guten Ansatz sofort zunichte. Konnte man damals über Tims Übermenschlichkeit noch viel schmunzeln, geht sie hier wirklich heftige Wege. Tim ist belehrend, oft von oben herab, und rechtfertigt eigentlich alles, was er tut, mit einem schlechten Gefühl in der Magengegend gegenüber Person XY, und lässt das nicht selten in körperlicher Züchtigung gipfeln. Das ist für einen 13jährigen wirklich harter Tobak, den man als Erwachsene/r gewiss irgendwie in Ironie und Lachsalven umsetzen kann. Aber was ist mit einem Kind oder Jugendlichen - sind die dazu auch immer in der Lage?
Wolf zeigt hier deutlich, dass er es versäumt hat, der Serie eine gut erkennbare Science-Fiction-Note beizumischen. Stattdessen lässt er alles, was geschieht, ungefiltert und "real" erscheinen. Na klar, das war jetzt ein Prozess, der sich bereits seit grob 30 Folgen abzeichnete, aber hier, beim "Grausamen Rächer", geht das eindeutig zu weit. Das einzig wirklich Positive sind wie so häufig die Produktion und die sehr guten Sprecher/innen (u.a.: Sievers, Brügger, von Rospatt, Welbat). NUR deswegen gibt's noch eine 40%-Wertung!
Meine Wertung: 40%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.04.2010
TKKG
(94) In dunkler Nacht am Marmorgrab
Erschienen: 1995
Dauer: 39:41Eine eiskalte Stimme am Telefon verbreitet Angst und Schrecken unter alleinstehenden Senioren - also unter Omas und Opas - in der TKKG-Stadt. Auch von Oma Lena, die von Gaby betreut wird, fordert der Anrufer Geld. Erpressung! Wer nicht zahlt, hat mir schlimmen Folgen zu rechnen. Die meisten alten Leute lassen sich einschüchtern und gehorchen, doch TKKG greifen ein.Mein Kommentar: Einigermaßen originelle Idee für die Folge, aber man hört dooferweise immer beide Seiten - die Guten und die Bösen/Täter, weshalb jedes Grämmchen Spannung sofort im Keim erstickt wird, und man auch nicht mitraten kann - man weiss ja immer schon, was passiert und warum wer was getan hat. Lutz Schnell und Nicholas König machen ihre Sache zwar ausserordentlich gut, und haben auch die perfekten Stimmen für die beiden Dellinquenten, aber was nützt das schon, wenn einfach kein Spaß beim Hören aufkeimt?
Da kommt mir dann gerade recht, wieso man das Kind als "Julia Süßkind" im Inlay angibt, obwohl sogar kleine Kinder deutlich raushören müssten, dass hier ein Mann versucht, wie ein kleines, jammerndes Kind zu quengeln. Auch die "Lachpower", wie Tim sie nennt, ist irgendwie nicht wirklich zum Lachen. Lachhaft ist höchstens, wie billig Wolf hier der Thematik des Satanismus begegnet. Wer hier lacht, dann nicht, weil es so ironisch oder augenzwinkernd gemacht wurde, sondern man lacht höchstens aus Spott, weil das hier wirklich popelig, fast schon dilletantisch, wirkt.
Wenn doch schon sooooo oft irgendwas aus einem Skript geflogen ist - häufig sogar wirklich gute Dinge -, hätte man denn dann nicht diese Satansschüler-Nummer rausschreiben können? Sie trägt doch sowieso nichts zur Folge bei und ist obendrein albern wie nichts.
Na, was auch immer, mehr als 43% sind einfach nicht drin. Sehr verzichtbar!
Meine Wertung: 43%
Rezension vom: 15.04.2010
TKKG
(95) U-Bahn des Schreckens
Erschienen: 1995
Dauer: 37:38In den U-Bahnen der TKKG-Stadt kommt es immer öfter zu nächtlichen Überfällen - zu Bedrohung, Raub und Mißhandlung. Besonders Frauen und Mädchen sind gefährdet, die Täter treten maskiert auf. Die Polizei ist überfordert; eine private Schutztruppe bietet an, dem Schrecken ein Ende zu machen. Doch TKKG schalten sich ein und decken ein böses Komplott auf.Mein Kommentar: U-Bahn des Schreckens? OK, es ist nicht abzustreiten, dass es für viele ein erschreckendes Ereignis ist, in der U-Bahn bedroht oder ausgeraubt zu werden; oder noch Schlimmeres... Aber wieso gab man dann nicht 2-3 Szenen mehr in diese Geschichte, die die Thematik der "U-Bahn des Schreckens" mehr Tiefe verleihen...!? Somit wurde viel Potenzial auf Spannung verschenkt.
Denn alles in allem wirkt es eher so, als wäre Eberhard Krummholz lediglich ein schlimmer Finger, aber sonst höchstens noch unsympathisch. Dass er aus Geldsucht eine ganze Stadt quasi terrorisiert, mehrfach Körperverletzung in Auftrag gibt, und soweiter, KLINGT zwar verdammt nochmal sehr, sehr mies, aber es fällt mir schwer, ihm das aufzubürden, weil es gegen Ende so nebenbei aufgedröselt wird.
Ansonsten geht dieser TKKG-Fall aber echt in Ordnung, sogar, wenn man ihn nach den "alten TKKG-Maßstäben" misst. Sicher, sicher, Tim hat mal wieder vor gar nichts Angst und nagelt auch die ausgebildesten Prügelknaben auf den Boden, aber wir tun mal so, als wäre das das Normalste auf der Welt. Und dass Wolf uns hier lang und breit erklärt, wie man sich als Mann und Frau in dieser Gesellschaft zu verhalten und pflegen hat, finde ich besonders dufte - wieder was gelernt! ;) 70%.
Meine Wertung: 70%
Rezension vom: 13.01.2011
Die drei ???
(96) ...und der rote Rächer
Erschienen: 2001
Dauer: 52:55Es brennt! - Ein anonymer Anrufer meldet Justus Jonas ein Feuer am Hafen von Rocky Beach. Doch als er als Helfer in der Not am Brandort eintreffen, wendet sich das Blatt: Die Visitenkarte der drei ??? Wurde am Tatort gefunden und bringt Justus, Peter und Bob plötzlich in den Verdacht der Brandstiftung. Eine brenzlige Situation! Nur die Überführung des wahren Täters kann die drei Detektive entlasten. Doch der Spur des Brandstifters zu folgen ist ein gefährliches Unterfangen. Die drei ??? müssen scharf kombinieren und vor allem einen kühlen Kopf bewahren.Mein Kommentar: Gute Folge, wirklich gute Folge. Die Idee ist mal was Neues, die Hinweise sind gut verteilt. OK, es gibt es paar potenzielle Meckereimomente, weil hier und da einiges zu offensichtlich ist (z.B. als Tante Mathilda erzählt, dass es einen Verehrer gab, den sie nicht mochte), doch lassen die sich eigentlich ganz gut verschmerzen, weil der Rest stimmt.
Auch Helmut Gentsch, der den Rawling mimt, ist gut gecastet, seine Stimme klingt immer ähnlich, aber nie gleich, gefällt mir. Dazu gibt's als Bonus noch die Stimmen von Ann Montenbruck, Heikedine Körting herself, Douglas "Du weisst, ich bin ein Siegertyp!" Welbat, Marius Kreissler und Wolfgang Kaven - allesamt gut besetzt und liefern eine Spitzenperformance ab.
Viel zu Schimpfen habe ich nicht. Minninger hätte vielleicht noch mal 20 Minuten zusätzliche Spielzeit reinnehmen können, um das Buch besser und etwas spannender zu adaptieren, aber auch so ist alles in Ordnung. Kein Smashhit der Hörspielkunst, aber man tut nichts Falsches, wenn man es sich einverleibt! ;) 80%...
Meine Wertung: 80%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 16.04.2010
TKKG
(96) Die Entführung des Popstars
Erschienen: 1996
Dauer: 46:09In einem Jackett, an dem bei der Änderungsschneiderin die Ärmel gekürzt werden sollen, findet sich ein Zettel. Er ist ins Seidenfutter der Jacke gerutscht. Ein Hilferuf. Die weltberühmte Pop-Lady Cathy Fidelitas teilt in hastig gekrizelten Worten mit, dass sie entführt wurde und in einem Kerker eingesperrt ist. Die Kidnapper fordern drei Millionen Lösegeld. TKKG greifen ein und erleben eine Riesenüberraschung.Mein Kommentar: Ausnahmsweise finde ich's mal gut, dass Wolf einige Dinge immer so ins Lächerliche zieht, denn die Art und Weise, wie und womit einige der sogenannten Stars heutzutage ihr Geld machen, gefällt mir auch nicht. Insofern kann ich nicht anders, als mich jedes Mal bei den genannten Songtiteln von Cathy Fidelitas (wer's noch nicht gemerkt hat: Fidelitas - Fidelity) zu beömmeln! ;)
Aber kommen wir mal zur Story: Wer kennt das nicht? ...man ist Fan einer mehr oder weniger großen "Berühmtheit" und hätte gerne alles, was mit dieser zusammenhängt, und wüßte gerne alles über seinen Liebling, das es zu wissen gibt!? Wer ging nicht auf (oder nach) Konzerten mal backstage und hielt seinen Helden um ein Autogramm an...? Seht Ihr, das alles ist eigentlich völlig normal. Auch, dass ein Star in der gleichen Stadt wie man selbst lebt, vielleicht sogar um die Ecke, aber das man "mal eben" zu einem Pop-Star mit dem Fahrrad fährt und sich ganz cool ein Autogramm abholt, ist ja wohl nicht ganz logisch, oder sehe ich das falsch!? Was mir daran missfällt?
Ganz einfach: Wieso lässt man TKKG auf das Gelände, bzw. zur falschen Cathy vordringen, und riskiert so, dass jemand der Sache auf die Schliche kommt? Vorallem weist Tim auch noch darauf hin, dass man Cathy ja eigentlich immer abschirmt, und dass sie keine Fans empfinge, und soweiter. Wieso also komplimentiert man die vier TKKGs nicht höflich aber bestimmt vom Gelände und bittet sich Ruhe und Erhohlung für Cathy aus?
Doch nochwas: Wieso erweckt das ganze Gelände den Eindruck, dass hier was faul wäre? Schliesslich ist doch niemand von aussen involviert? Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Es findet keine Entführung statt, aber man inszeniert eine Entführung...!? Man hätte Cathy auch einfach ins Wohnzimmer oder den Keller sperren können, oder irgendsowas, wenn sie schon längst im Gebäude ist...
Aber es geht noch weiter: WARUM lässt die Beutler das Autogramm von Evelyn schreiben? Das hätte sie selbst auch schnell machen können? Aber klar, Tim bestätigt für die Hörer/innen, dass es die "echte" Cathy wäre - DENN, na, wer kommt drauf? RICHTIG! Mal wieder geht es um Zwillinge und deren große Ähnlichkeit... *gähn*
Hier merkt man mal wieder, dass Wolf sich keinen Deut darum bemühte, einigermaßen realistisch zu bleiben. Viel lieber drehte er alles so, dass es für ihn passt. Und das ist HIER wirklich schade, denn mit etwas mehr Glaubwürdigkeit wäre das hier echt eine schöne Folge gewesen. Gerade nochmal 50% für "Die Entführung des Popstars".
Das Zitat der Folge kommt von Tim: Da kriegt ja Johnny Coolman heiße Hufe!
Meine Wertung: 50%
Rezension vom: 16.04.2010
TKKG
(97) Die Hand an den Sternen
Erschienen: 1996
Dauer: 40:35In der Jugendbande Streetpower müssen auch Mädchen ihre Mutprobe ablegen - müssen von noblen Automodellen die Symbolfiguren am Kühlergrill stehlen. Sandra wählt ahnungslos den Wagen von Klunker-Edi, einem gefährlichen Ganoven, der gerade mit einem Verbrechen beschäftigt ist: Er knackt den Tresor eines Juweliers. Sandra wird zur Zeugin. Eine erbarmungslose Jagd beginnt. TKKG, die nach Gabys Goldkettchen suchen, geraten in einen Strudel atemberaubender Ereignisse.Mein Kommentar: "Sie hatten sich geschworen, es im Leben zu nichts zu bringen!", absolute Klasse, dieser Satz! Ich sehe die Teenies förmlich in irgendeinem Hinterhof um brennende Mülltonnen herumstehen, alle mit 'ner Pulle Bier in der Hand, und sie stoßen feierlich darauf an, später mal in der Gosse zu landen, und auch mit 45 noch Mercedes-Sterne abzubrechen. Wie üblich kommen wir aber auch hier mal wieder nicht ohne die Wolf'schen "Ähnlichkeiten" aus, sodass Herr Anschütz also keine andere Wahl hat, Sandra mit Gaby zu verwechseln - ist ja klar! :)
Ach, was schwafel ich rum!? Diese Folge ist einfach nur panne, dämlich und über die Maßen konstruiert. Die zugrundeliegende Idee dafür finde ich ja wirklich gut, aber wie das hier zusammengeschrieben wurde... also das geht mal gar nicht. Stereotypisches Klischeebild der Jugend, TKKG hocken nur beim Anschütz in der Bude rum, alles wird ihnen zugespielt, und es gibt keinerlei Action oder was zum Lachen. Und dann ist Glockner mal wieder übergnädig, statt mal so richtig zu explodieren! Un-Be-Dingt-Fin-Ger-Weg! Ganz, ganz mies! 20%, mehr nicht, auf keinen Fall!
Meine Wertung: 20%
Rezension vom: 17.04.2010
TKKG
(98) Die Haie vom Lotus-Garten
Erschienen: 1996
Dauer: 58:52Im Wald finden Tim und Gaby die Tasche eines Bankräubers, randvoll mit Beute. Auch eine verschlossene grüne Kassette ist dabei. Dann überstürzen sich die Ereignisse. Eine wilde Verfolgungsjagd endet mit einer Geiselnahme, und eine heiße Spur führt in die Zentrale einer internationalen Verbrecherbande. Viel Action für TKKG...Mein Kommentar: Ein echter Ausrutscher nach oben, zwischen all dem mittelmäßigen bis schlechten Gemüse dieser TKKG-Epoche. Nachvollziehbare Handlung, flott erzählt, nicht allzu viel "Verbrecherbelauscherei"... Woran das liegt? Vielleicht an André Minninger. Denn achtet mal auf den Begleitsatz, der immer auf dem Cover steht: "Ein Hörspiel NACH Stefan Wolf". Bei den letzten Folgen (und auch den folgenden) steht häufig "Ein Hörspiel VON Stefan Wolf", was heisst, dass Stefan Wolf NUR das Buch schrieb, und jemand anderes sich dann um das Skript für's Hörspiel kümmert. Und das hört man einfach raus. Klar, Minninger musste sich schon an die Buchvorlage halten, aber er verstand es, dessen dröges, stereotypisches Geseier möglichst zu umschiffen und eine der besseren Neuzeit-TKKGs zu kredenzen.
Einige typische Merkmale sind zwar nach wie vor enthalten, aber man nimmt sie nicht so sehr wahr, weil das Drumherum echt in Ordnung geht. Übrigens wird so allmählich immer deutlicher, dass bei der Europa-Sprecher/innen-Riege ein Umbruch stattfindet: Es tauchen mehr und mehr neue Namen auf, und die Stimmen klingen alle oft auch noch sehr jung. Das ist beileibe nichts Falsches, aber ich wollt' mal draufhingewiesen haben.
Jedenfalls: Die Haie vom Lotus-Garten sind absolut in Ordnung, und wer einiges mit Ironie nimmt, wird sie sogar richtig gut finden. Der technische Aspekt ist ausserdem auch wie immer tadellos: Frau Körting macht ihren Regiejob wie immer wunderbar, hinter den Mikros sind Könner am Werk - nur die Musiken sind mir einen Tick zu dancefloorlastig, aber akzeptabel. Gute 73%.
Meine Wertung: 73%
Rezension vom: 02.05.2010
TKKG
(99) Hilflos in eisiger Nacht
Erschienen: 1996
Dauer: 1:09:42Nachts schrecken Tim und Klößchen aus dem Schlaf, denn unweit des Internats erfolgt eine gewaltige Explosion. Hinter einem Waldstück findet man einen tiefen Krater im Boden. Ein Landstreicher, der in der Nähe übernachtet hat, zittert vor Angst. Er hat eine sensationelle Beobachtung gemacht: Ein Ufo, behauptet er, wäre gelandet. Grünschillernde menschenähnliche Wesen hätten es fluchtartig verlassen. Denn sei das Raumschiff explodiert. Ein heißer Fall für TKKG - denn die Fernreisenden aus dem Weltall sind offenbar nicht in friedlicher Absicht gelandet, wie sich bald herausstellt.Mein Kommentar: Zweifelt ruhig an meinem Verstand, aber ich finde die Nummer 99 wirklich hübsch gemacht. Natürlich belauschen wir mal wieder ewig lange die Verbrecher, obwohl das überflüssig ist, weil Selbig dem Sommer am Ende sowieso erklärt, wie der Hase läuft, als er ihn quasi sterben lassen will - aber das ist halt ein Merkmal von Stefan Wolf, wenn ER die Hörspieleskripte schreibt: Spannung braucht man nicht. Und jeden hanebüchenen Sachverhalt muss man plausibel erklären, weshalb man das einfach den Bösen überlässt, denn die sind ja eh alle unzurechnungsfähig.
Aber davon ab hat die Folge viel Kultpotenzial. Tim hält sich echt mal wieder etwas zurück, und kontert nur dann mit Gewaltandrohung, wenn man im nahelegt, dass er sich selbst bald eine einfangen würde. Gerade das Gespräch zwischen ihm und Selbig - noch ganz am Anfang - ist lustig. Merkwürdig ist nur eine Sache: Ein Dreizehnjähriger will für seine Schülerzeitung darüber sprechen, was in einem bestimmten Brief steht. Selbig reagiert zwar etwas ruppig, doch geht es ihm da wie wohl den meisten: Was geht es andere an, was in persönlicher Post geschrieben steht? Noch dazu, wo es vielleicht in einer Schülerzeitung abgedruckt werden könnte!? Aber Tim ist auf Draht. Tim weiss, dass Selbig das nur deshalb nichts sagen will, weil er in eine "finstere Angelegenheit" verwickelt ist; ist ja vollkommen logisch.
Es passiert zwar die meiste Zeit kaum etwas actionreiches, aber dafür passiert auch nicht nichts. Es wird kombiniert, viele Orts- und Szenenwechsel, die Handlung ist nachvollziehbar. Echt gut. Dazu viele Altmeister: Kehlau, Rathjen, Schülke, von Rospatt... Corinna Wodrich, die vielen ???-Fans garantiert ein Begriff ist, hat hier übrigens einen Gastauftritt, auch, wenn er nicht von großer Bedeutung ist. Dasselbe gilt für André Minninger, der im Inlay ungenannt bleibt und dafür aber auch nur "Das ist der Kick'k!" vor sich hinbrabbelt.
Um zum Abschluss zu kommen: Natürlich ist diese Folge, besonders dann, wenn man sie den Klassikern vergleich, kein Superhit der Hörspielkunst. Aber für den Kohl, der im aktuellen TKKG-Folgenumfeld so verzapft wurde und noch wird, ist das hier wirklich super gelungen. Sodass man trotz der vielen Kopfschüttel-Momente mit Ironie an die Sache herangehen und dabei dann viel Spaß haben kann. 70%!
Meine Wertung: 70%
Rezension vom: 02.05.2010
TKKG
(100) Fieser Trick mit Nr. 100
Erschienen: 1996
Dauer: 45:18Hofgartenallee Nr. 100 war früher eine gute Adresse. Doch seit die Allee zur Stadtautobahn verkommen ist - mit Lärm und Abgasen - will hier niemand mehr wohnen. Max und Fred Lauerbier, die Eigentümer des Grundstücks, finden keinen Käufer für ihre Immobilie. Aber sie lassen sich einen Trick einfallen, der Nr. 100 scheinbar unermeßlich wertvoll macht - und zu einer Horrornacht führt: mit Schatzsuchern, drei betäubten Wachhunden und einem Knasti und TKKG als Bodyguard für eine bedrohte Frau und deren Tochter.Mein Kommentar: Hmmm... Hier haben TKKG wirklich schon ihr 100. Hörspiel rausgehauen - wenn man die Sonderfolgen am Rande ausser Acht lässt, natürlich! Und? lässt man es ordentlich krachen? Treffen die TKKGs auf alte Bekannte? Gibt es irgendeine Art von Besonderheit, die mit dieser Folge in Verbindung zu bringen ist?
Naja, ein bisschen schon. Am Anfang, gleich nach der TKKG-Musik direkt am Anfang, ertönt ein kleines Fanfare - das ist alles. Wäre es nicht cool gewesen, wenn Detlef Egge, Rocker King, Bettelmönch Grombali oder z.B. Nicole Tepler ein Stelldichein gegeben hätten? Das geht nicht, sagt Ihr jetzt, weil die vier TKKGs ja nicht älter werden? Doch, das ginge! Guckt nur bei den drei ??? - ausserdem ist TKKG auf so vielen Ebenen schon längst irreal geworden, dass es DARAUF nicht mehr angekommen wäre, finde ich. Und in diesem speziellen Fall wäre das sogar völlig egal. Stattdessen kriegen wir einen "okayen, durchschnittlichen" Fall und ein blödes Fanfare.
Naja... Die Folge geht ansonsten in Ordnung. Sie ist gut produziert und weist mit Rathjen, Schüler und von Rospatt sogar einige Sprecher der alten Schule vor. Auch die vier Stimmen für TKKG sind in guter Form; wenngleich Klößchens hohles "Ähöhöööö"-Gelache etwas nervig ist. Mich stört hier auch irgendwie gar nicht so wirklich, dass wir wieder mal bei den bösen Gesellen haarklein belauschen, was diese planen, weil ich mehr damit beschäftigt bin, enttäuscht über die verpatzte Chance zu sein, mit der Jubläumsfolge (HALLLOOO! FOLGE NUMMER HUNDERT!! HALLOOOOO! HUNDERT FOLGEN!) einen dicken, fetten Kracher zu landen - und alles, was wir kriegen, ist ein unscheinbares Fanfare... nicht mal eine Doppel-Folge oder eine Folge mit Überlänge hat man daraus gemacht... Oder ein Gewinnspiel.
Naja, die Folge ist nicht schlecht, aber auch nicht gut. Doch tut Euch den Gefallen und erwartet nichts, wenn Ihr diese Hörspiel kauft. Es ist nur eine ganz normale Hörspielfolge - und eine mittelmäßige noch dazu. 63%!
Meine Wertung: 63%
Rezension vom: 05.05.2010
TKKG
(101) Opfer fliegen 1. Klasse
Erschienen: 1997
Dauer: 56:59Im Grandhotel trifft sich alljährlich am 3. Mai eine bunt zusammengewürfelte Gruppe: 22 Männer und Frauen - die Überlebenden eines Flugzeugabsturzes, der an diesem Datum vor Jahren die Weltöffentlichkeit erschütterte, weil er zahllose Opfer forderte. Eine Bombe war an Bord. Aber der Täter konnte nicht ermittelt werden. Niemand ahnt, dass er sich unter den 22 Überlebenden befindet. TKKG werden hinzugezogen in eine unglaubliches Geschehen.Mein Kommentar: DAS HIER ist die lustigste TKKG-Folge aller Zeiten! Und ich meine nicht "ha-ha-lustig", sondern Zwerchfellkrampfalarm-lustig. Eigentlich ist diese Folge sooo witzig, dass sie "Hörer lachen 1. Klasse" heissen sollte.
Es fängt schon damit an, dass das beiderseitige Druckmittel von Herrn Leipel und Frau Flörchinger mehr als konstruiert ist: ein Bald-Toter, dem sein Ansehen auch posthum so viel wert ist, dass er der Flörchinger - auch posthum - aus der Hand frisst; obwohl niemand weiss, wer er, Leipel, eigentlich ist. OK, bei einigen Menschen ist das vielleicht so, aber es geht ja noch weiter! Die Flörchinger andererseits ist auch nicht ohne Tadel und ihrerseits erpressbar, wenn auch auf andere Weise. Denn natürlich MUSS sie dringend regelmäßig schwimmen; und zwar aus medizinischen Gründen, und natürlich hat sie auf öffentliche Freibäder keine Lust, weshalb der Leipel leichtes Spiel hat, sie bald zu sich in den Himmel zu holen - natürlich posthum, nicht zu vergessen. Und überhaupt: Hatten wir diese "Über den Tod hinaus"-Sachen nun nicht auch schon einige Male!?
Aber egal, denn auch DAS war noch nicht alles! Alles, und zwar wirklich alles, was TKKG, allen voran Tim, von irgendwem hören, wird sofort zu einer Theorie versponnen. Aber was für Freunde wären Karl, Klößchen und Gaby, wenn sie in seinen Vermutungen nicht des Pudels Kern erkennen würden!? Es geht also so: TKKG hören was von zwei Brüdern. Einer tot, aber dafür Daddys Liebling, der andere lebt noch - aber bald nicht mehr -, und hatte es im Leben stets bockschwer. Beide Brüder sind in eine Flugzeugexplosion verwickelt. Auf die eine oder andere Art - also ist es doch nur logisch, dass der noch lebende Bruder den anderen töten wollte.
Nun stirbt der Leipel also und TKKG erfahren, dass er seine Ex-Frau, Frau Flörchinger, überhaupt nicht leiden konnte. Und weil sie die Villa vom Leipel erbt, und sie viel Schwimmen muss - und die Villa einen Pool hat!! -, ist es doch klar wie Kloßbrühe, dass er die Flörchinger durch den Pool umbringen will. Sozial veranlagt, wie der Millionenstadt-Vierer nunmal ist, düsen sie zur Flörchinger, und stecken ihr, dass der Leipel sie - VERMUTLICH - umbringen will; posthum! Die Flörchinger findet das eben Gehörte überhaupt nicht lustig und schmeisst TKKG raus und droht, die Polizei zu holen. ...und Gaby sagt, dass die Polizei für den Verdacht (ein VERDACHT!) bestimmt sehr offen sei. WIESO ZUM TEUFEL!? Es ist nur eine zusammengesponnene Mutmaßung, die noch nicht mal wirklich begründet ist. Dass diese Dinge einen gewissen Wahrheitsgehalt haben, wissen nur die Hörer/innen - TKKG aber nicht.
Und DAS HIER, Leute, war nur der grobe Faden. Diese Folge strotzt vor absurden Zusammenhängen, dass es eine wahre Freude ist, ihr zuzuhören. Nein, wirklich, diese Folge ist so dermaßen hanebüchen, beknackt, hohl, bescheuert und dämlich (ja, ich habe diese Worte gerade eben wirklich auf einmal benutzt!), dass man den Eindruck hat, Wolf wollte mal eine Comedyfolge schreiben. Es hagelt Zufall auf Zufall, unnachvollziehbare Schlußfolgerung auf unnachvollziehbare Schlußfolgerung und merkwürdige Charaktereigenarten, dass es eine... na, Ihr wisst schon!. Es ist wie bei "Das Leben des Brian". Nur dass "Das Leben des Brian" lustig sein sollte und wollte; diese Folge jedoch will das ja eigentlich gar nicht sein. Sie will nur einen spannenden Fall erzählen.
Das tut dem Spaß beim Hören absolut keinen Abbruch, aber hier hat Wolf es wirklich, wirklich so richtig dick und fett übertrieben. Im Gegensatz dazu stehen die wie immer geniale Produktion von Frau Körting und auch die wirklich super besetzte Cast. Vorallem Judy Winter spielt die Rolle von Irene Flörchinger perfekt! Fies, aber nicht gänzlich gefühlskalt, abgebrüht, aber nicht über-Leichen-gehend. Ihren kleinen Ausraster gegenüber TKKG, oder wie sie nebenbei ganz lässig erwähnt, Frau Kühnert solle tapfer bleiben - brilliant. Die Winter ist einfach perfekt für solche Rollen. Wer sie als Dr. Clarissa Franklin aus "Die drei ???" kennt, kann sich damit ein grobes Bild von Irene Flörchinger machen.
Als Nerdfakt will ich noch eine witzige Kleinigkeit in meinen Text hier einmischen. Frau Körting spricht Valentina Vlenske unter ihrem Standardpseudonym "Pamela Punti", doch im Inlay, wo einige Sprecherbilder abgebildet sind, ist auch sie zu sehen, jedoch unter ihrem wahren Namen; Heikedine Körting. Ebenso wie ihr Mann, Andreas Beurmann, der den Ettel mimt. Unter seinem Bild steht sein Realname, in der Sprecherliste jedoch ist er als "Hans Meinhardt" aufgeführt. Loben möchte ich nebenbei auch noch André Minninger. Er ist vielleicht nicht der beste Sprecher aller Zeiten, aber er spielt immer völlig ausreichend. Was er besonders seiner Art Sätze und Worte zu intonieren und seiner Stimme verdankt, wie ich finde. Er hat so eine schöne Arglistiger-Drecksack-Stimme. Diesem Manne sollte man vielleicht mal eine Hauptrolle in einem Hörspiel geben. Ich höre ihn sehr gern und finde es schade, dass er meistens nur Ein-Satz-Auftritte hat.
So, nun zum Abschluss. Technisch habe ich nichts zu meckern. Europa selbst hat alles richtig gemacht. Aber die Geschichte ist sooo dermaßen abgedreht - und ich meine nicht diese "Die-drei-???-
Todesflug"-Abgedrehtheit! -, dass man die wirklich unbedingt hören muss. Insbesondere ???-Fans, die den Begriff TKKG nicht mal im Scherz in den Mund nehmen, MÜSSEN sich das einmal anhören. Selten so gelacht - wirklich! Und deshalb, und zwar NUR deshalb, gibt es eine 70%-Wertung. Das hier ist so unfreiwillig zum Brüllen komisch, dass ich nicht anders kann, als den Kauf zu empfehlen; ja, sogar dazu zu drängen!
Meine Wertung: 70%
Rezension vom: 09.05.2010
TKKG
(102) Angst auf der Autobahn
Erschienen: 1997
Dauer: 48:47An einem Autobahnabschnitt nahe der Millionenstadt treibt ein Scharfschütze sein Unwesen. Er benutzt die Fahrzeuge als Zielscheiben. Das ist der Auftakt einer großangelegten Erpressung. Von der Landesregierung fordert der Unbekannte mehrere Millionen DM. Nur dann werde er seinen Terror einstellen, anderenfalls verstärken. Ein lebensgefährlicher Fall für TKKG.Mein Kommentar: Rechnen wir mal nach! Vor 15 Jahren war Dennis Blotz 8 Jahre alt. Also ist er heute 23. Dennis ist 11 Jahre älter als Tim, und darum ist Tim demnach 12! ZWÖÖ-HÖLF! Klar, ich weiss, mittlerweile ist er eigentlich immer 14, und war davor jahrelang 13, aber Stefan Wolf hat da offenbar selbst nicht wirklich nachgerechnet und einfach ein paar Zahlen genannt. Und der Knaller: Dennis, gerade fertig studiert und frisch von der Uni, bewundert Tim... Alles klar, Herr Kommissar! Aber hey! Wenigstens fährt ein Polizist mal NICHT auf Gaby ab, höhöhö...
Jedenfalls: Soll das alles ein Anzeichen dafür sein, dass Wolf die Serie selbst nicht mehr ernst nimmt? Aber es gibt offenbar noch MEHR Anzeichen, dass das so ist! Wer versteckt seine Autoschlüssel bitteschön unter einem der Kotflügel? Und wieso sollte das ausgerechnet bei der Familie eines Kommissars so sein? Wenn da die Karre gestohlen wird, ist man wohl selbst noch schuld wegen Begünstigung - zumal man als Kommissar es hätte besser wissen sollen.
Weiterhin nervt mich, dass Margot und Gaby Glockner sich darauf einigen, dass diese Gegend für Frauen zu gefährlich ist, und dass der gemeine Typ sich bestimmt nicht an einen Mann herangetraut hätte! Ja, an einen Mann wie John McClane oder Jack Bauer vielleicht, aber bei einem ganz normalen Durschnittstypen!? Der einzige Grund, einem Mann nicht die Handtasche zu klauen, ist wohl der, dass er - meistens zumindest - keine Handtasche trägt! Oder wollte Wolf hier ganz zart ein (potenzielles) Sittlichkeitsverbrechen andeuten? Aber auch hier gilt: Sowas passierte und passiert auch Männern - und besonders Jungs! -, Herr Wolf.
Und das hier waren nur die ersten ca. 10 Minuten des Hörspiels! Der Rest dümpelt so vor sich hin, ist im Ansatz halbwegs spannend, alles läuft am Ende wieder viel zu sauber zusammen, und auch nur durch einen doofen Zufall. Die beiden Verbrecher kannten sich auch schon... Ach, was soll's... Ich mach' jetzt nochmal etwas Mathe: Folge 102 = 102%. 102 geteilt durch 2 macht 51. Also gebe ich 51%... Aber nur, weil die Sprecherleistungen gewohnt gut sind... ergibt keinen Sinn? Tja, vieles an der Folge auch nicht, aber irgendwie muss ich die Wertung erklären...
PS: Als Randnotiz sei erwähnt, dass dieses TKKG-Abenteuer stark auf "Tommy Tomix (2) Das Geheimnis der Kloster-Ruine" von 1987 basiert.
Meine Wertung: 51%
Rezension vom: 12.05.2010
TKKG
(103) Mörderischer Stammbaum
Erschienen: 1997
Dauer: 48:24In einem kleinen, wenig beachteten Wiener Kriminalmuseum macht die Touristin Petra D. eine grausige Entdeckung, nämlich die Untaten eines 1902 hingerichteten Frauenmörders mit einem höchst seltenen Namen. Petras erklärter Feind in einer heiklen Tierschutzfehde trägt genau den gleichen Namen. Gibt es Zusammenhänge? Hat Petra jetzt ein Druckmittel gegen ihn in der Hand? TKKG werden in einen Strudel dramatischer Ereignisse hinzugezogen.Mein Kommentar: Was geht denn hier los? Tim nötigt, prügelt und droht hier ja ganz ordentlich - sogar für SEINE Verhältnisse unwahrscheinlich viel. Getreu der Devise: Lieber erst schlagen, dann fragen - kann ja nicht schaden. Es fällt wirklich sehr, sehr schwer, sich diese Folge selbst mit Ironie oder Sarkusmus zu garnieren, damit man beim Hören seinen Spaß haben kann. Denn was hier alles passiert - also WOW!
Auch die Story ist irgendwie total beschallert! Ein durch die Gene vererbarer Schändungs- und Beisstrieb? Und weil der Ur-Großvater ein ganz schlimmer Finger war - sogar nachweisslich! -, fürchtet Kovechluser um sein Ansehen? Wo bitte soll ihn DAS denn noch gefährden? Ich fasse mal zusammen: Er lässt Stadttauben auf eine Art und Weise töten, die ja nun wirklich keine schöne Angelegenheit ist. Und er steht sogar öffentlich dazu. ICH finde seine Ansicht, sein Vorgehen und seine Argumente zwar ebenfalls absolut nicht in Ordnung - ganz im Gegenteil! -, aber der Kerl ist also jemand, der öffentlich Stellung zu seinen unschönen Aussagen und Taten bezieht. Das heisst, er steht sowieso im Kreuzfeuer - und das weiss er auch.
WIESO ZUM TEUFEL sollte es ihm also Schaden zufügen, wenn man erfährt, was für ein mieser Typ sein Urgroßvater war? Würde es irgendwas ändern, wenn die Öffentlichkeit davon erführe? Was kann ER für die Taten seines Großvaters?
Schon hier also ist dieser TKKG-Fall vollkommen zusammengestrickt - aber da in der Welt der unbekannten Millionenstadt die vier Kids unfehlbar sind, lässt sich Kovechluser erpressen... UND: Jawohl, Ihr ahnt es bereits! ER ist auch wirklich der polizeilich gesuchte "Beisser" - er tut dasselbe, was sein Altvorderer damals schon tat - wie sollte es auch anders sein? Gegen seine Gene kann man eben nichts machen! ;)
Ach, was schreib ich eigentlich soviel? Diese Geschichte ist der blanke Schwachsinn. Einzig die Pro-Tauben-Einstellung ist sehr löblich - nebst diversen Fakten am Rande (nicht der Taubenkot zerstört die Gebäude, usw.). Wer mal die ungekehrte Wirkung einer Aspirin erleben will, sollte unbedingt reinhören! Mit Ach und Krach noch 34% - wegen der Stadttauben-"Message"...
Meine Wertung: 34%
Rezension vom: 16.05.2010
TKKG
(104) Im Wettbüro des Teufels
Erschienen: 1997
Dauer: 47:33Dem Kleinganoven und Zocker Egon V. fallen 10.000 plump gefälschte 20-DM-Scheine in die Hand. Ein willkommenes Taschengeld, das er nun für seine Wetten einsetzt. Dabei entsteht Kontakt zu einem Wettbüro besonderer Art: er wird von skrupellosen Typen betrieben, die auf den Tod älterer Menschen Wetten abschließen. TKKG entdecken einen Sumpf der Niedertracht und Menschenverachtung.Mein Kommentar: Tolles Hörspiel! Ganz ohne Sarkasmus in meinen Worten! Diese Folge ist echt gelungen. Originelle Idee, zwar etwas makaber, aber gut. ...nun, da das schon mal geklärt ist, muss ich natürlich wieder auf einige Dinge eingehen, die einfach nicht unterschlagen werden dürfen! Allem voran: Tim outet sich hier ganz eindeutig als Prügelkid. Wie abfällig er Gabys Contra-Fighting-Argumente beseitewischt, und sie sogar noch ins Lächerliche zieht, indem er sie kommentiert... Wenigstens EINMAL gibt Tim es also zu! ;)
Lustig auch, wie Tim Herrn Glockner sagt, dass Selbstjustiz bei TKKG nicht drin sei... Wie bitte!? Selbstjustiz ist nicht drin? Das habe ich aber ganz anders in Erinnerung. Wie oft hat Tim jemandem mehr wehgetan, als es nötig gewesen wäre? Denkt hier nur mal an
(56) Todesgruß vom Gelben Drachen. Der Erzähler sagte sogar extra dazu, dass Tim etwas schmerzhafter zugange ist, weil die Verbrecher Gaby Drogen verabreichen wollten! Und wie oft hat Tim jemandem eine geschmiert, einfach nur, weil er jemanden für den Täter hielt? Erst in
(103) Mörderischer Stammbaum gab es diesen Fall (ganz am Anfang mit dem Passanten, den Tim für den Beisser hält). Kurzum: Diese Aussage ist schlicht gelogen - aber wenn man sie das erste Mal hört, und sich dabei an die vielen Hörspielstunden mit TKKG erinnert, hat man wenigstens was zu lachen! ;)
Aber die Folge ist trotzdem gut - auch ohne übermäßig viel Hörerironie, ganz ehrlich! Ich höre sie gern, und sie macht ausserdem Mut, daran zu glauben, dass bald wieder bessere TKKG-Folgen kommen werden. Und die Szene, in der Tim den Halbi im Gespräch mit Leo Fressner belauscht, erinnert mich stark an
(4) Das Paket mit dem Totenkopf... und die Stimme von Helga erinnert mich frappierend an die Stimme von André Minninger. Aber das sei hier nur als Insiderinfo genannt. ...ganz ohne dass ich mich verbiegen muss, vergebe ich 80%! Auf diesem Niveau ist das "Neu-TKKG"-Quratett durchaus gut zu konsumieren.
PS: Als Randnotiz sei erwähnt, dass dieses TKKG-Abenteuer stark auf "Tommy Tomix (5) Die Spur führt in die Galgengasse" von 1987 basiert.
Meine Wertung: 80%
Rezension vom: 09.06.2011
Die drei ???
(105) ...und der Nebelberg
Erschienen: 2002
Dauer: 1:14:09Eine Wandertour in den Rocky Mountains - Peter und Bob sind begeistert! Doch unterwegs hüllt auf einmal ein undurchdringlicher Nebel den Berggipfel ein und die Wandergruppe wird von einer geisterhaften Erscheinung überrascht. "Das Phantom ist zurückgekehrt", murmeln die Alten des nahe gelegenen Bergdorfes. Da fängt der Erste Detektiv Feuer, denn neben der körperlichen Anstrengung sind jetzt seine Gehirnzellen gefragt. Was steckt hinter der Spukerscheinung? Die drei ??? müssen diesmal besonders klug vorgehen, um die wortkargen Einsiedler zum Sprechen zu bringen.Mein Kommentar: "Schön spukig und sehr, sehr klassisch!" Das ist das Erste, was mir einfiel, als ich überlegte, was ich in diesem Text hier über diese Folge schreiben könnte. Dazu kommt Bob, der hier quasi den Erzähler mimt, was ich durchaus als eine willkommene Idee und Abwechlung empfinde. Mich ärgert lediglich etwas, dass Bob nicht einfach sauber vorliest, sondern seine Tagebucheintragungen so intoniert, als lese er laut mit, was er in diesem Moment schreibt. Das mag man so oder so sehen - mich aber stört das ein wenig; andersherum hätte es mir besser gefallen.
Doch ansonsten ist "...und der Nebelberg" 'ne gute Folge. Sicherlich, es gibt wenig Orts- und Szenenwechsel und ab der zweiten Hälfte flaut der Spannungsbogen von Minuten zu Minute spürbar ab, aber auch dann ist es zum Ende hin noch gute Ohrenkost. Nur wird es ein wenig verwirrend, wenn es darum geht, wer warum hinter alledem steckt und wer wie zu wem steht; doch wenn man aufpasst und vielleicht noch ein 2. oder 3. Mal die Folge hört, kriegt man das gut hin. Einzig das Ende, wo der piepende Wecker die Bösewichter - und auch noch im richtigen Moment! - ablenkt und sie dann überrumpelt werden können, das ist mir zuviel Zufall...
Aber davon ab: Ne gute, solide Neuzeitfolge im Stil der Klassiker. Gut gemacht!
Meine Wertung: 82%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 16.05.2010
TKKG
(105) Vermißte Kids und Killerpflanzen
Erschienen: 1997
Dauer: 48:41Edmund Bosnickel - ein psychisch gestörter Biologe - stößt auf ein Phänomen: in einer Sperrzone, in der Nähe eines stillgelegten Kernkraftwerkes, bei dem Fall-Out an der Tagesordnung war, entwickeln sich Pflanzen ins Riesenhafte. Bosnickel faßt einen teuflischen Plan und pflanzt dort fleischfressende Pflanzen wie Sonnentau, Sumpfkrug und Venusfliegenfalle an. Diese Killerpflanzen gedeihen, werden gigantisch und verschlingen alsbald auch Tiere. Das bringt Bosnickel auf eine noch teuflischere Idee: er entführt am Hauptbahnhof der TKKG-Stadt zwei junge Mädchen, zwei Ausreißerinnen.Mein Kommentar: So, liebe Leser und Leserinnen, Ihr müsst jetzt ganz furchtbar stark sein. Denn diese Folge ist an $§$%/()/$?"§ kaum zu überbieten! Und ich schreibe hier nicht einfach nur von zuvielen Zufällen, oder irgendsowas, sondern Stefan Wolf hat es mit dieser Folge wirklich geschafft, offiziell zu sagen: "TKKG kann man nicht mehr ernst nehmen!".
Ein irrer Biologe und Gartenfreak pflanzt auf einem chemisch verseuchten Boden fleischfressende Pflanzen hinter einem alten Kernkraftwerk. Aber keine normalen, sondern DREI METER GROßE fleischfressende Pflanzen! Jetzt will dieser (selbstverständlich) super-hyper-intelligente Irre zwei Mädchen an seine 3 Meter großen fleischfressenden Pflanzen verfüttern. Er geht also an einen Bahnhof und krallt sich die Mädels.
Aber natürlich fährt dieses Genie einen mega-auffälligen Ami-Schlitten, der fast jedem Passanten auffallen könnte, anstatt einen G*lf oder so... Doch nicht nur das! Der Komplize in Polizeiuniform ist locker mal weit über 2 Meter groß, und niemand auf dem Polizeipräsidium kennt so jemanden im Kollegium... ...und so dämlich, wie unser Genie ist, läßt er sich auch noch - aus Versehen - seine Hand abbeissen! Klaro, dass TKKG ohne Probleme auf seine Spur kommen.
Wer jetzt aber glaubt, dass ich übertreibe, der irrt sich leider. Es gibt diese 3-Meter-Pflanzen, die kleine Mädchen fressen sollen, WIRKLICH - also im Hörspiel, versteht sich. Und nur wegen der beiden extrem auffälligen Bestände (2-Meter-Mann, Ami-Schlitten) finden TKKG den Weg zu ihm. Und ja, auch die Hand wird dem Biologen abgefuttert - von einer der Pflanzen!
Ich verliere hier lieber kein weiteres Wort mehr dazu, sonst glaubt Ihr noch, dass ich in einem Satireanfall übertreibe! ;) Jedenfalls: Interessant ist noch, dass Niki Nowotny eine Doppelrolle spielt. Eigentlich albern, dass Europa versuchte, dies unter dem Pseudonym Hugo Benziger zu kaschieren. Denn jedes Kind erkennt diese Stimme deutlich als jene von Karl Vierstein. Cool finde ich dafür den Namen Mögezoff für den Komplizen, DAS ist das einzig wirklich Gute an diesem Hörspiel... 15%. Aua, aua, aua, ganz, ganz mieses Hörspiel, ganz, ganz mies!
Meine Wertung: 15%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.06.2010
TKKG
(107) Lösegeld für einen Irrtum
Erschienen: 1998
Dauer: 59:06Der Chirurg Dr. Riedenbach und seine Familie werden von einem gefährlichen "Psycho" bedroht, der sich für den tragischen Tod seiner Frau, den der untadelige Arzt angeblich verschuldet hat, rächen will. Die Riedenbachs wagen es nicht, in die Ferien zu fahren - weil der "Psycho" ihr Haus brandschatzen will. Doch die Tochter Regina fährt mit TKKG und Tims Mutter an den Liegstätter See, um ein paar unbeschwerte Ferientage zu verbringen. Allerdings stellt sich heraus: auch dort ist der "Psycho" - und kurz nach der Ankunft ist Regina verschwunden.Mein Kommentar: Wieviele Brief-, neue oder beste Freundinnen kann Gaby eigentlich haben? Etwas merkwürdig auch, dass TKKG mal wieder in den Urlaub fahren - wie in der Folge (106) Mädchenraub im Ferienhaus erst passiert -, und das auch mal wieder nach Österreich. Und - oh Zuuuufall: Genau DAHIN fährt auch Regina... und - oh Zuuuufall - genau dorthin, wo TKKG und Regina sein werden, lebt ein Mädchen, das - oh Zuuuufall - der Regina zum Verwechseln ähnlich sieht! ;)
Dieses Mal haben sogar André Minninger und Frau Körting eine Ironie-Duftmarke hinterlassen. Bei den Riedenbachs explodiert etwas, Ute und Ralf sind verwirrt, und hören nur noch ein Auto wegrasen. Ulkiger Weise klingt das genau wie K.I.T.T. aus den Kinight Rider Hörspielen. Und in Österreich wird nicht in Schilling gezahlt, nein, man nutzt als Zahlungsmittel offenbar die Deutsche Mark. Und im Gespräch zwischen Gaby und Klößchen spricht Klößchen zwar immer Gaby an, aber sie spricht immer mit Karl! Naja, gut, ok, das ist nur ein kleiner Patzer, der verzichtbar ist - aber erwähnen wollte ich es trotzdem, wo ich schon mal dabei war. Denn, warum dampft Klößchen urplötzlich ab zu seiner kranken Großmutter? Wieso riss man ihn einfach so ohne Notwendigkeit aus dem Plot? War Manou Lubowski mittendrin krank geworden oder waren Teile seiner Aufnahmen verschollen? Hängt das mit dem eben erwähnten Klößchen-Karl-Gaby-Dialog-Ding irgendwie zusammen?
Peinlich ist aber wieder mal einer unserer TKKGs: Karls Machogeseier darüber, dass Regina eine Sahneschnitte sei, ist echt nervig. Da trimmt Wolf unsere vier TKKG-Kids so krampfhaft auf Perfektion und Übermenschlichkeit, aber gerade in den Punkten, wo TKKG mit Leichtigkeit eine Vorbildfunktion ausfüllen könnten, vermasselt er es haushoch: Mädchen sind halt entweder nur ein paar "scharfe Ischen" - oder sie sind "kackenhässlich"...
Nicht minder peinlich ist außerdem Tim. Himmel! Der kann und weiß mal wieder einfach alles. Es gibt buchstäblich nichts, was er nicht schon herausgefunden hat, selbst wenn seine TKKG-Buddies ihm einen netten Tipp geben wollen, kommt nur ein lapidarer Kommentar, dass er selbst das schon bemerkt hat. Oder wie einfühlsam Tim Regina mal eben den Teufel an die Wand malt. Ohne, dass es überhaupt wirklich einen Grund gibt, dem bösen, bösen Mann irgendeine Schuld in die Schuhe zu schieben.
Naja, Ihr wisst schon: Nehmt's mit Ironie und dann funktioniert die Folge super! Aber Wolf feiert hier wirklich ein riesiges Who-is-Who der am häufigsten recycelten TKKG-Ideen: Doppelgänger, Gaby hat eine neue beste Freundin, ein Mädchen wird entführt und ist somit Opfer, blabla... Naja, ich glaube, eine noch akzeptable 62%-Note ist eine gerechte Benotung.
PS: Tim nennt seine Mutter "Muddel"... Echt jetzt!?
Meine Wertung: 62%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 15.06.2010
TKKG
(108) Das Konzert bei den Ratten
Erschienen: 1998
Dauer: 41:12Andi, der 14-jährige - ebenso begabte wie auch besessene - Geigenspieler, hat eine über 200 Jahre alte, sehr wertvolle Geige gestohlen und frönt mit ihr seinem Tick: nämlich in den "unmöglichsten" Räumen zu spielen, um dort die Klangwirkung zu erproben. Jetzt steigt er mit zwei skrupellosen Kanal-Surfern in die gefährlichen Abwasserschächte unter der Millionenstadt. Dort werden die drei von plötzlichem Hochwasser erfasst. Eine fast tödliche Falle. Und die Hilfe von TKKG ist angesagt.Mein Kommentar: Glockners Auftrag für TKKG ist ja eigentlich schon in Ordnung und menschlich verständlich, aber ein Diebstahl ist nunmal ein Diebstahl, und Andi hat ja noch andere, leicht bizzare Hobbies, weshalb es logischer wäre, wenn man seinen Erziehungsberechtigten mal ordentlich bescheidstoßen würde, dass der Junge selisch nicht ganz auf der Höhe ist.
Insofern verstehe ich nämlich auch nicht, wieso Tim und Gaby hier so sehr auf Verständnis und Sensibilität machen, wo sie sonst doch völlig abgetickt wären; und gerade Tim hätte Schläge angedroht, und Andi zur Polizei geschleift, und so weiter... Wie gesagt: Ich finde es eigentlich noch irgendwie ok, aber unter diesen Umständen ist es schon seltsam, dass man einfach alles verschweigen will.
Fragen muss ich mich auch, WIE SCHNELL das Wasser in der Kanalisation eigentlich steigt. Selbst wenn es 20 Minuten sintflutartig schütten würde, dürfte das nicht allzu sehr dafür sorgen, dass das Wasser so dramatisch ansteigt; vorallem weil es doch seit einiger Zeit regnete, als Andi, Max und Sven schon unten waren - da hätten sie doch merken müssen, dass das Wasser ansteigt...?
Albern ist allerdings, wie Gaby, Karl und Tim auf Sven und Andi schimpfen - und besonders unverschämt, wie Tim mal wieder eine Ohrfeige austeilt. Das ist für mich eine der Szenen, die mir einfach zu weit gehen, zumal Klößchen ja sogar noch ein fettes Lob für die Schelle ausschenkt. Herrliche Doppelmoral, wenn man an Glockners Auftrag und Rücksicht denkt.
Die Story selbst ist ok, und die Produktion ist es auch - aber wenn man mal über einige Sachverhalte nachdenkt, kann man nur den Kopf schütteln. 52%, mehr nicht!
Meine Wertung: 52%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 29.06.2010
TKKG
(110) Das Phantom im Schokoladen-Museum
Erschienen: 1998
Dauer: 53:42Autobanditen berauben TKKG und andere Reisende; ein ahnungsloser Pilzsammler hat hochgiftige Knollenblätterpilze gesammelt und muß gewarnt werden; der bekannte Schokoladenfabrikant Herrmann Sauerlich - Klößchens Vater - hat ein Schokoladenmuseum eröffnet, dem ein tückischer Anschlag droht: ein neidvoller Konkurrent will die Schokolade vergiften. Pausenlose Action für TKKG ist angesagt!Mein Kommentar: Musste es denn gleich ein ganzes Museum für den großartigen Herrn Sauerlich sein, Herr Wolf? Und er wird sogar Ehrenbürger? Warum das denn? Weil er Schokofabrikant ist? Auch frage ich mich, ob Herr Sauerlich vielleicht ein Heiliger ist - oder zumindest einer sein soll. Wie sein Rivale dessen Komplizen am Telefon vorschwärmt, das tut ja weh: Nur die besten Zutaten benutze er, nur beste Qualität käme in Sauerlichs Kakaoprodukte, sogar sehr bekömmlich sei seine Schoki...
Aber wie vermurksen muss man seine Schokolade, damit man davon als Konsument Bauchkrämpfe bekommt? Und ich frage mich auch, ob Sauerlich und der Bösewicht die Einzigen sind, die Schokolade herstellen und verkaufen. Wenn ich so in deutsche Kaufhäuser gucke, dann sehe ich eine Vielzahl an Labeln... Naja, vielleicht liegt die TKKG-Millionenstadt ja auch gar nicht Deutschland!? ;)
Süß auch, um noch bei dem Schokothema zu bleiben: Gaby erzählt TKK von der Herkunft der Schokolade. Bei der Sache mit dem Tausch für einen Sklaven oder eine Sklavin ist sie empört. Richtig, das ist absolut nicht korrekt. Aber ausgerechnet Gaby regt sich auf? Jene, die Nachts ins Bett gehört, weil sie ein Mädchen ist? Jene, die bei Männersachen nicht mitmacht, weil sie ein Mädchen ist? Jene, die immer gleich "Hilfe, Tim!" ruft, wenn Ihr Fingernagel abbricht? Nachtigall, ick hör' Dir trapsen!
Ihr merkt schon, ich liebe diese Folge ...nicht sonderlich! ;) Alles sehr hanebüchen zusammengepfercht und hier wird zum wiederholten Male so richtig dick und fett alles laaaaang und breiiiiit ausklambüsert. Wieso zum Kuckuck geht die Action nicht einfach los und wir erfahren durch ein simples Geständnis, was die Verbrecher vorhatten?
Nur für TKKG-Kompletisten eine Investition wert - 58%.
PS: Als Randnotiz sei erwähnt, dass dieses TKKG-Abenteuer stark auf "Tommy Tomix (3) Alarm! Piraten auf der Autobahn" von 1987 basiert.
Meine Wertung: 58%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.06.2010
TKKG
(114) Die Sekte Satans
Erschienen: 1999
Dauer: 53:51Die Sekte Satans ist ein gefährlicher Verein fanatischer Spinner. Sie beten den Teufel an, feiern heidnische Rituale und stehlen Tiere, um sie als Opfer darzubringen. Der Oberpriester, der auch als angeblicher Wunderheiler sein Unwesen treibt, plant aber noch Schlimmeres - und TKKG kommen einem unglaublichen Fall auf die Spur.Mein Kommentar: Mir ist natürlich bewusst, dass Stefan Wolf in dieser Geschichte absichtlich alles übertreibt... aber "Die Sekte Satans" ist eindeutig das schlechteste Hörspiel mit dem TKKG-Logo auf dem Cover, das man sich nur vorstellen kann. Denn bestimmt glauben Satanisten nicht, dass Erdbeersaft wie Menschenblut sei, das von einem Gehängten stamme. Überhaupt übertreibt Wolf es maßlos mit seiner, naja, Satanismus-Satire, und das zeigt eindeutig, dass er nicht im Geringsten recherchiert haben kann. Ich erspare mir hier wirklich mal das Ausweiden der "Satanistenfakten" in diesem Hörspiel, und komme zum eigentlichen Inhalt...
Denn der ist natürlich ebenfalls totaler Schwachsinn: Karl macht mit seinem Handy die Telefonhotline für Tim, alles, was Klößchen tut, ist seine hohle "Äääöhöhöööö"-Lache abzulassen, und Gaby und Tim feuern am laufenden Band irgendwelchen flachen Plattitüten in die Lautsprecher, und spotten über alles und jeden, wenn sie nicht gerade ohne Weiteres Zusammenhänge aus der Luft zaubern, um den Fall zu lösen (schliesslich gibt es in der ganzen riesigen Millionenstadt nur EINEN einzigen Ort, wo man Tiere verstecken kann - ist ja klar!).
Zwar spielen zwei meiner Stimmenfaves mit, nämlich Douglas Welbat und Katja Brügger, aber auch die überspitzen ihre Rollen so maßlos - was vermutlich Regieanweisung ist -, dass sich das insgesamt kein bisschen glaubwürdig anhört; aber das gilt für ALLE Gastsprecher/innen. Vielleicht hätte man ein wenig Atmosphäre retten können, wenn die Rollen etwas überzeugender klingen würden. Wäre aber möglich, dass man das so mal versuchte und feststellte, dass das ganze Hörspiel so eventuell noch schlechter wäre, also passen sich die Rollen einfach dem Drumherum an. Wozu gute Sprecherleistungen bei so einem Murks? Wenn, dann lieber Ton in Ton, nicht wahr?
Spannung? Null! Action? Keine! Unterhaltung - oh Gott... äh, oh Satan... auf keinen Fall! In gewisser Weise gibt es gaaaanz vage Parallelen zu
(13) Die Bettelmöche aus Atlantis, doch während hier mit Verstand und einer Prise Aufklärung - die sogar begründet wird - hantiert wird, findet man sogar die Befreiungsaction am Schluss super kultig, auch, wenn sie eigentlich unglaubwürdig ist. Aber hier - bei einem so ernsten Thema - wird einfach nur Schwachsinn verbreitet, heruntergespielt, verharmlost, verallgemeinert und lächerlich gemacht.
Mit Ironie und Sarkasmus im Ohr kommt man hier leider auch nicht weiter, denn das hier ist einfach durch und durch mies - supermies, megamies! 8%, diese Folge ist absolut das Allerallerletzte!
PS: Als Randnotiz sei erwähnt, dass dieses TKKG-Abenteuer stark auf "Tommy Tomix (1) Hexentanz im Geisterwald" von 1987 basiert.
Meine Wertung: 8%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.10.2010
TKKG
(122) Der Goldschatz, der vom Himmel fiel
Erschienen: 2000
Dauer: 52:37TKKG machen Ferien im Sunshine-Club an einer afrikanischen Meeresküste. Aber die Freude wird getrübt, denn ein übler Ganove ist unter den Gästen. Zusammen mit Kriegsverbrechern aus dem ehemaligen Jugoslavien will er einen Goldschatz bergen, der hier vor 58 Jahren vom Himmel fiel - nämlich mit einem Flieger abstürzte - und seitdem unbemerkt in der Sunshine-Bucht liegt, in der der auch ein Weißer Hai sein Revier hat. Natürlich kommen TKKG dem Verbechen in die Quere.Mein Kommentar: Wo sind die geilen Reisefolgen hin, wie z.B.
(13) Die Bettelmöche aus Atlantis oder
(27) Banditen im Palasthotel...? Klaro, ich weiss: Natürlich waren TKKG da auch schon eine Spur weit übertrieben und selbstüberschätzend. Aber die Dialoge waren pfiffiger und liebenswerter, die Geschichten origineller und weniger vorhersehbar.
Hier liegt der Hase im Pfeffer: TKKG düsen nach Afrika, benehmen sich wie vier Mini-James-Bonds, kommen überall super zurecht, betonen andauernd, was für gewiefete Könner sie doch sind, kennen keinerlei Authorität, Furcht, Zweifel oder zumindest Vorsicht, sind dafür aber absolut süffisant und egozentrisch! Allein wie Lars Loddersteg TKKG vertraut, als gleichgestellt respektiert und ohne jedwede Bedenken in seine Ermittlungen miteinbezieht... Und das Wichtigste: Man verlangt von der Hörerschaft, dies alles ernst zu nehmen!
Ich weiss, ich habe frühere Folgen mit ähnlichen Übertreibungen wie z.B.
(45) Unternehmen Grüne Hölle oder
(101) Opfer fliegen 1. Klasse sogar empfohlen, aber da war stets eine Form von Distanz zu spüren, die sagte: "Habt Euren Spaß an diesem Jugendkrimi und nehmt das alles nicht zu wichtig", aber jetzt sind TKKG einfach nur noch durch und durch klugschwätzende, autophile Gören, weil der Autor sie jedes Mal erneut am Ende erfolgreich aus der Sache herauskommen lässt, aber zu keiner Zeit ein Augenzwinkern deutlich macht.
0% für den Vierer vom TKKG plus 35% für das gut gemachte Reisefeeling. ...schon der Folgentitel ist mal wieder beknackt.
Meine Wertung: 35%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 25.10.2010
TKKG
(123) Mordkomplott im Luxusklo
Erschienen: 2000
Dauer: 47:33Im Luxus-Klo des Grandhotels Esplanade besprechen zwei Terroristen ihren Bombenanschlag auf den afrikanischen Staatspräsidenten Quimbambula, der heute Nachmittag hier erwartet wird und bemerken viel zu spät, dass sie belauscht werden. Der Zeuge entkommt. Doch sie haben ihn erkannt und jagen ihren Typ fürs Grobe hinterher, der ihn kaltstellen soll.Mein Kommentar: Also mal ehrlich, "Mordkomplott im Luxusklo"? Wie flach und, ja, fast schon vulgär-simpel, kann ein Titel eigentlich Sinn. Und ich beziehe vulgär nicht darauf, dass man auf Toilette seine Notdurft verrichtet, sondern darauf, dass der Titel einfach billig und plakativ klingt. Davon ab: Zwei Attentäter planen eines der größten Verbrechen der Welt, und unterhalten sich auf dem Lokus über ihre geplante Abscheulichkeit?
...aber es kommt ja noch schlimmer: Es gibt mal wieder einen Doppelgänger, jawohl. Wenn man davon ausgeht, dass TKKG in einer Millionenstadt leben, hieße das rein hochgerechnet, dass gut ein Drittel davon optische Repliken der anderen mindestens 666667 Einwohner/innen sind. Meine Güte, immer derselbe Käse. Doch auch hier ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Da kommt der Supergangster, um Tim abzuknallen, und was macht der? Er knallt nicht ab, sondern lässt sich auch noch flach überrumpeln; was für ein Brutalo, wirklich. Davon ab wird alles, einfach alles, gebetsmühlenartig vorgekaut und wiederholt, damit man als Hörer/in auch ja alles mitbekommt.
Der Plot ist für sich genommen nachvollziehbar und logisch, aber ich ziere mich irgendwie, eine gute Wertung auszusprechen, denn alles wirkt so zusammengekleistert und jedes Fitzelchen ist schon 100 Mal bei TKKG vorgekommen; da erlebt man keine Überraschungen und schon gar keine Spannungen mehr. Und man sollte das nicht noch mit barer Münze belohnen und somit signalisieren, dass man einfach alles kauft, solange das TKKG-Logo vorn drauf ist. 55%
Meine Wertung: 55%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.12.2008
Die drei ???
(126) Schrecken aus dem Moor
Erschienen: 2008
Dauer: 1:06:32Glücklicherweise ruht der tote Körper aus der vorgeschichtlichen Eisenzeit als Ausstellungsstück in einem Glaskasten im Steadman Museum. Doch ausgerechnet während Peters Schicht als Nachtwächter scheint die gruselige Moorleiche zu erwachen und ihr Unwesen in den verlassenen Gängen des Museums zu treiben. An die plötzliche Auferstehung einer Jahrtausendealten Leiche können Justus, Peter und Bob natürlich nicht glauben - auch wenn alle Indizien genau darauf hinweisen...Mein Kommentar: Wow, ich bin beeindruckt, wie schön die Buchatmosphäre im Hörspiel rüberkommt. Der Plot ist soweit logisch, doch stellt sich die Frage, inwiefern der Aufbau im Steadman Museum, das ja alle Exponante nur als Leihgabe hat, mit dem übereinstimmt, wie der einst Verstorbene es wollte. Denn dieser wusste ja nicht, dass die Exponate eines Tages mal verliehen werden. Insofern ist es also ein seeeehr großer Zufall, dass man das Rätsel auch im Steadman Museum lösen kann, weil der Raum gewiss nicht exakt gleich groß ist...
Ansonsten bin ich aber mit dem Hörspiel sehr, sehr zufrieden. So kann das zukünftig weitergehen, Europa. Mehr kann ich da wirklich nicht schreiben: Das Buch wurde passend umgesetzt, nichts Wesentliches wurde unterschlagen, Rohrbeck, Warczeck und Fröhlich liefern eine Spitzenperformance ab, und der Rest der Sprechercast kann sich auch mehr als hören lassen. Rundum eine feine Sache. Gute Arbeit, bitte mehr davon... Sehr, sehr solide 85%! Kann man bedenkenlos kaufen... ...und hören! ;)
Meine Wertung: 85%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 25.03.2011
TKKG
(131) Stundenlohn für flotte Gangster
Erschienen: 2002
Dauer: 49:37Anna Riedel, die jüngste Lehrerin an der TKKG-Schule, ist eine außergewöhnliche Schönheit. Außerdem nett und ihr Unterricht ist spannend. Viele Jungs lernen ihr zuliebe. Anna könnte zufrieden sein. Doch ihr Leben ist die Hölle: die junge Pädagogin ist blankem Terror ausgesetzt. Sie wird belästigt, verfolgt und bedroht von zwielichtigen Typen, die sie gar nicht kennt. In wessen Auftrag handeln sie? Welches dunkle Geheimnis überschattet Annas Leben? TKKG sind auf der richtigen Spur...Mein Kommentar: "Stundenlohn für flotte Gangster"? Entschuldigung, aber: *LOL* - ist das nicht der geilste Titel für eine TKKG-Geschichte, den man sich vorstellen kann? Aber ok, worum geht es: TKKG kennen mal wieder die heisseste Tante dieses Planeten, Anna Riedel - und sogar der Unterricht bei ihr ist eine Freude! - und dieser äusserst sympathische, aber leicht labile und scharfe Feger wird natürlich von einem geistigen Zwerg geärgert. Kurz: Der Kerl ist die Ausgeburt des Bösen, denn wie auch dieser Schurke ist Anna Riedel mal wieder so richtig schön eindimensional.
Und was heisst das alles? TKKG helfen wieder einmal einer übersympathischen und hilflosen Lehrerin gegen einen ganz gemeinen Mann... Der Typ ist auch noch Italiener, und natürlich hoffnungslos in die Dame vernarrt. Dafür ist es schön, Hochkaräter/innen wie Svenja Pages, Claus Fuchs, Helgo Liebig, Utz Richter und Lutz Mackensy zu hören. Wären diese und andere Leute nicht in diesem Hörspiel, wäre es unhörbar, so strunzdoof ist dieser Fall. Und natürlich gibt es wieder mal eine Tätowierung - neben 1000 anderen Zufällen, Ganovenbelausch- und Sofort-Durchblick-Momenten -, und TKKG sind eh die ganze Zeit im Bilde...
Meine Wertung: 61%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 15.09.2011
TKKG
(135) Der Meisterdieb und seine Feinde
Erschienen: 2003
Dauer: 49:57Schwarze Schafe gibt es überall - auch unter Politikern, Wirtschaftsbossen, Medien- und Sportstars. Auffällig viele von ihnen werden Opfer des Phantoms, eines geheimnisvollen Einbrechers, der längst als der Meisterdieb gilt. Keine Alarmanlage kann ihn aufhalten. Unerkannt dringt er in die Häuser der Reichen ein. Kein Safe hält ihm Stand. Er raubt Wertsachen. Aber er findet auch Unterlagen der besonderen Art - und die sind heißer als die Hölle. Angst breitet sich aus in der TKKG-Stadt.Mein Kommentar: Ich mag die Folge. Ja, echt. Heidi Schaffrath, Henry König, F.J. Steffens, Lothar Grützner... Mjam! Ohrenkino, anyone?! :) Die Story ist soweit auch originell und könnte sogar sehr spannend sein, wenn es nicht in 50% der Zeit um Rottleben und dessen Mafiabeziehungen ginge, denn das nimmt den Fokus doch arg weg vom Meisterdieb-Plot, aber das verzeihe ich bei dieser soweit guten Folge gern.
Echte Schwächen hat diese Folge allerdings nicht, es sind vielmehr Kleinigkeiten, die den Spaß beim Hören leicht trüben. So gibt es z.B. fast 2 Minuten am Stück, in denen Wolfgang Kaven als Erzähler rumschwafelt und beschreibt, was in Kulses Bude abgeht. Das wäre ja eigentlich nicht so schlimm, aber Kavens immer mal wieder leicht pausierende und bei harten Konsonanten überdeutlich betonende Art kann hier ganz schön nerven.
Auch fällt bei genauerem Hinhören deutlich auf, dass dieses Hörspiel ganz klar in Kapitel unterteilt ist, denn es gibt keinen einzigen sanften Szenenwechsel, weil mit jedem Kapitel stets die Figuren und die Örtlichkeiten wechseln und die Kapitel auch immer für sich allein stehen; fast so, als wären dies zwei TKKG-Fälle in einem, wobei der Meisterdieb-Strang nur durch einen Zufall ganz am Ende gelöst wird, ohne, dass TKKG überhaupt davon wussten.
Und auch das - reiiiiiin zufällige - Abgreifen der Mafia-Info von Gaby ist irgendwie blöd. Lucia, natürlich ein glutäugiges(!) Mädchen, verplappert sich, und Tim will eine "Bresche in die Mauer des Schweigens schlagen", Lucia lässt sich daraufhin vollkommen bereitwillig ausquetschen... Naja, das überhören wir mal einfach gutmütig. Allerdings stößt mir jedes Mal auf, dass Lucia nicht in der Lage ist, das Wort Euro ordentlich auszusprechen, denn es klingt bei ihr wie "Ii-juo-ro", und auch ihr Italienisch hört sich nicht sehr südländisch an. Und abschliessend ist natürlich mal wieder das TKKG'sche Weltbild, dass unsympatische Menschen natürlich alle Verbrecher sind, voll im Bilde.
Doch, wie ich schon erwähnte, ich mag die Folge trotzdem. Inmitten all der Mittelmäßigkeit vieler vorheriger und kommender TKKG-Folgen ist das hier fast schon sowas wie ganz großes Kino. Dafür sorgen auch die tollen Sprecher/innen und die optimale Produktion. Kann man gut hören. 75%.
Das Zitat der Folge kommt von Erzähler: Wenk konnte mit vollem Mund sprechen, ohne, dass es nervte. Er spuckte nicht und es klang auch nicht zum Davonlaufen.
Meine Wertung: 75%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.10.2011
TKKG
(136) Argentinische Entführung
Erschienen: 2003
Dauer: 59:55Was in Buenos Aires längst zum Alltag gehört, wird leider auch zum Problem in der TKKG-Stadt: die argentinische Entführung. 13 mal sind unbekannte Gangster mit dieser Methode schon erfolgreich gewesen. Jetzt werden Kati und Hardy ihre Opfer, die kleinen Kinder eines Industriellen. Was hat der Blinde, der Gaby so frech anglotzt, damit zu tun? Vor allem aber Blitz, Hooker und Zicke, die als Tango-Trio in der Fußgängerzone spielen, sind verdächtig. Wieder eine heiße Herausforderung für TKKG...Mein Kommentar: "Argentinische Entführung"? Klingt zwar seltsam, aber die Idee dahinter ist zumindest sehr originell. Weniger originell sind allerdings leider wieder einige Aspekte der Hörspielumsetzung dieser TKKG-Folge. So finde ich die Szene am Anfang, in der Hardy und Kati, die beiden entführten Mädchen, im Auto belauscht werden und sich haarklein gegenseitig erzählen, was sie sowieso schon wissen: ein doofer, gemeiner Mann hat sie gepackt, er roch wie eine Fischsemmel, und jetzt liegen sie im Auto unter einer Decke... Schon klar, ich weiss, es geht darum, die Zuhörer/innen in Kenntnis zu setzen, aber muss das immer wieder auf diese Weise geschehen?
Lustig auch, dass TKKG in einem Café hocken und natürlich sitzt zwei Tische weiter ein von der Polizei gesuchter Verbrecher und schlürft seelenruhig seinen Kaffee, und nicht zu vergessen, dass er sich mit Tim anlegt und damit auch noch zusätzliche Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ist ja klar, dass dieser Kerl, übrigens sehr gut gemimt von Ilja Richter, nichts Besseres zu tun hat, als in aller Öffentlichkeit so auffallen zu wollen.
Eine Szene weiter hört man Andreas und Luis, in der die beiden ein Verbrechen planen - und wir sind erneut live dabei und hören zu. Später erfahren wir dann, wie Andreas und Luis die sogenannten Argentinos reinlegen wollen. Und der Kerl von eben, der schnallt natürlich, dass nur - und zwar nur! - Andreas dahinterstecken kann, weil angeblich nur er die Argentinos in Action gesehen haben kann; als gäb' es eine keine anderen Menschen, die so vor sich hinleben und mal zufällig was sehen.
Naja, ich breche die Seziererei an dieser Stelle mal ab und komme zu sonstigen Fakten. Der im Inlay aufgeführte Lars Lächel ist natürlich Oliver Rohrbeck, der sogar zwei Rollen spricht; einmal den Italiener und einmal einen der Argentinos - leider ist das viel zu deutlich hörbar, sodass sogar ich zunächst dachte, dass der Italiener sicher mit dahintersteckt. Neben Rohrbeck und Ilja Richter gehören zu den bekannteren Hörspiel-Stimmen noch Alexandra Doerk, Tobias Schmidt und Hans Sievers.
Die Produktion ist gut, die Musik mir insgesamt allerdings etwas zu modern gewählt und nur Wolfs schwaches Hörspiel-Skript vermießt den Hörgenuss, sodass ich am Ende 61% gebe; eine okaye Folge, die man nicht zu ernst nehmen sollte, dann kann man sie sich ab und zu anhören.
Das Zitat der Folge kommt von Tim: Keine Sorge, ich bin doch Spezialist für freundliche Verwarnungen! TKKG: *lachen*
Meine Wertung: 61%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.10.2011
TKKG
(137) Verschleppt ins Tal Diabolo
Erschienen: 2003
Dauer: 53:28Die beiden Schwerverbrecher Riedmeyer und Stritzihoff fliehen aus dem Hochsicherheitstrakt der Strafanstalt, rüsten sich aus mit schweren Waffen aus ihren Versteck und überfallen einen Geldtransporter. Beute: 10 Millionen Euro. Ein Riesenpech für Tim und Gabi, dass sie gerade in dieser Minute an dem einsam gelegenen Tatort vorbeikommen. Unter Waffengewalt werden sie als Geiseln genommen. Die Verbrecher wissen, dass ihre Flucht in den Süden nicht einfach wird, da ist die Tochter des bekanntesten Kriminalkommissars als Geisel gerade recht. Und Tim sowieso. Denn die Gangster verwechseln ihn mit dem Sohn des Oberbürgermeisters. Für Tim und Gaby, mit Handschellen aneinander gefesselt, beginnt ein Höllentrip.Mein Kommentar: Ich erinnere mich noch haargenau daran, wie ich mich damals über das Buch ärgerte; Himmel, was für ein Schundbuch. Lustigerweise geht es im Hörspiel um etwas vollkommen anderes. Wieso das so ist, weiss ich zwar nicht, aber irgendwie ist das Hörspiel akzeptabler als das Buch, auch, wenn das wirklich nicht schwierig ist.
Worum es hier geht, kann ich eigentlich gar nicht sagen, denn es ist ein Mischmasch aus alten TKKG-Geschichten. Tim hat einen Jungen gerettet, steht deshalb in der Zeitung und dann wird er... Na? Wollt Ihr raten? genau! ...und dann wird er mit einem anderen Jungen verwechselt. Und NOCH ein Doppelgänger in der Millionenstadt. Dann werden gegen Ende Tim, Gaby und eine Frau entführt, und bis dahin hören wir minutenlang, wie die Verbrecher sich untereinander unterhalten, irgendwas planen, et cetera, blabla, schwafel, schwafel... Zwischendrin wird noch eine "Mann und Frau lassen sich mit viel Gezänk scheiden"-Geschichte eingeflochten, die mit dem Hauptstrang aber eigentlich nichts zu tun hat.
Am Ende bleibt eine sehr seichte Folge, die äusserst vorhersehbar ist und die von Tims Superheldentum und schusseligen, unvorsichtigen Gangstern vollständig durchnässt ist, und die mir, wegen der guten Produktion noch so geraaaaade eben 45% wert ist.
Meine Wertung: 45%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 04.03.2012
TKKG
(138) Raubzug mit dem Bumerang
Erschienen: 2003
Dauer: 52:26Angst geht um in der Millionenstadt. Entlegene Parks und Spazierwege vereinsamen. Denn dort ist niemand mehr sicher. Ein unheimlicher Raubtäter streckt seine Opfer hinterrücks nieder mit einer lautlosen Waffe: dem Bumerang, dem australischen Wurfholz. Die bewusstlosen Opfer werden ausgeraubt. Die polizeilichen Ermittlungen kommen nicht voran. Fest steht nur eins: Der Verbrecher beherrscht seine Waffe exzellent. Jeden kann der gefährliche Bumerang treffen - plötzlich, aus dem Nichts. Auch TKKG. Denn die Nachwuchsdetektive ermitteln in vorderster Linie...Mein Kommentar: Worum geht es hier eigentlich? Eifersucht und Rosenkavaliere oder Erpressungen oder Raubzug mit einem Bumerang? Nun, zu Letzterem sei gesagt, dass es hier nicht einen einzigen Überfall oder Diebstahl gibt und dass der Bumerang praktisch keinerlei Rolle spielt; der Bumerang ist für rein gar nichts von Belang. Er kommt zwar ein-, zweimal zum Einsatz, aber das hätte eigentlich genauso gut ein Stock, Baseballschläger oder sonstwas sein können.
Der Rest ist, wie schon angedeutet, ein arg durchschaubarer und unspannender Mischmasch aus Tims Eifersucht - die, Wolf ist Wolf, natürlich gerechtfertigt ist und natürlich von Anfang an den Richtigen verdächtigte! - und einer Erpressung. Wie üblich prescht Tim vor, und, auch, wenn sein Verdacht ja durchaus berechtigt ist, droht er Roderich über die Maßen mit körperlicher Züchtigung. TKKG waren ja noch nie Vorbilder, aber wie kann man den Kids heute klarmachen: "Lernt Kampfsport und knallt bei schlechter Laune einfach die anderen auf die Matte!"...?
Die Sprecher/innen liefern allesamt gute bis sehr gute Leistungen, allerdings nervt Klößchens hohles Gelächter und Karl (also Niki Nowotny) klang auch schon mal natürlicher. Vorallem Sascha Draeger als Tim ist aber wie immer zu loben; wie gut, glaubhaft und hörbar er diesen Supermann mit Hang zu Schlägereien mimt, kann man nicht oft genug betonen und hervorheben.
Alles in allem eine der okayeren TKKG-Folgen aus dieser Ära, aber davon entfernt, ein Must-Have zu seinl.
Das Zitat der Folge kommt von Karl: Auch andere Eltern sehen ihren Nachwuchs durch die rosarote Brille. Wenn's nach den Eltern ginge, gäb' es nur Genies und Hochbegabte. Aber die Wirklichkeit handelt von Pisa-Schlusslichtern mit Interesse für gar nichts.
Meine Wertung: 59%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 02.11.2010
Die drei ???
(140) Stadt der Vampire
Erschienen: 2010
Dauer: 1:17:38Eine riesige Fledermaus versetzt die Kleinstadt Yonderwood in Angst und Schrecken. Der Großteil der Einwohner hat bereits das Weite gesucht, nachdem einige Menschen mit Bissspuren und einer Menge Blut in ihren Betten erwacht sind. Justus, Peter und Bob haben noch nie an Vampire geglaubt. In diesem neuen Fall jedoch scheint es, als müssten die drei berühmten Detektive aus Rocky Beach ihre Meinung ändern...Mein Kommentar: Hmmm, tjaaaaa... Ich weiss nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht erst mit den positiven Aspekten, denke ich. Die Folge ist gut produziert, und man hat einige schöne altbekannte Könner im Repertoire: Dittmann, Dux, Artz, Baltus. *fingerleck* Ausserdem ist die "übrige Besetzung" ebenfalls verdammt gut: Rotermund, Kirchberger, Draeger! Aber beim Namen Draeger sei angemerkt, dass hier Lili Draeger gemeint ist, Tochter von Kerstin Draeger.
Lustigerweise hörte ich die Folge, und mir kam die Stimme von Josy so seltsam vertraut vor... Als ich es nicht mehr aushielt, guckte ich ins Inlay. Lili kannte ich zwar aus ihren Anfangstagen als Kind, aber jetzt, mit reiferer Stimme, hörte ich sie noch nicht. Aber trotzdem hat sie viele Ähnlichkeiten zu ihrer Mutter - und zwar bei Stimme und Talent! -, als diese etwa im Alter war, wie Lili jetzt - was wohl dieses "Diese Stimme kenne ich doch irgendwoher" bei mir auslöste. Kein Scherz, als "Locke" könnte ich sie mir ernsthaft vorstellen!
Kurz: Die rein "technische Seite" gefällt mir gut. Aber es gibt so einige Kleinigkeiten und Großigkeiten, die hauen insgesamt einfach rein, finde ich. Es ist völlig offensichtlich, schon beim Lesen der Inhaltsangabe, dass hier nur jemand die Leute vertreiben will; also rechnet man zu keiner Zeit damit, dass hier ausnahmsweise ja vielleicht doch mal ein außergewöhnliches Phänomen zutreffen könnte - also keine Spannung. Obwohl Europa sich alle Mühe gab mit den Effekten und Musiken, aber nicht konsequent genug ist. Mal moderne Tracks, dann wieder die alten Klassiker, die man z.B. aus den "Masters of the Universe" kennt - und dieses Wechselspielchen geht mir persönlich schon auf den Keks, wenn es darum geht, ein uriges Gefühl aufkommen zu lassen.
Problematisch ist ebenfalls der Verlauf und die Auflösung des Ganzen. Nicht nur Kommissar Zufall ist mit von der Partie, nein, er bringt auch seine Kollegen Inspektor Vorhersehbar und Wachtmeister Offensichtlich mit. Dafür kann Europa zwar nichts, aber immerhin ist die Story in einem Hörspiel ja weit mehr als nur die halbe Miete, weshalb der Autor Marco Sonnleitner hier eine große Teilschuld trägt, denn letzten Endes zählt das Resultat, welches ich hier zu bewerten versuche.
Allerdings kann Europa wieder einges für die restlichen Patzer und Schnitzerchen. Wieso wird Mary Stamper immer wieder Mary Otis genannt? Otis ist der VORname von Mr. Stamper; also ein mehrfacher Regiefehler! Herr Dux, als Sprecher von "Jonathan Black", heisst Eckhart, nicht Eckehart. Und Oliver Rohrbeck hat eine Erkältung oder Schnupfen. Das ist keineswegs schlimm, im Gegenteil, es verleiht dem Ganzen irgendwie eine Menge alltäglichen Realismus, aber mich stört quasi, dass Herrn Rohrbecks verstopftes Näschen, trotz des Versuchs, dies nicht durchklingen zu lassen, recht gut hörbar ist. Minninger schreibselt so oft irgendwas wesentlich relevanteres ohne erkennbaren Grund um, wieso ausnahmsweise nicht mal das? Der Schnupfen ist völlig ok für mich, und Oliver Rohrbeck macht wieder mal einen klasse Job, aber wieso um Himmels Willen erwähnte man nicht beiläufig, Justus habe einen Schnupfen?
Nach Adam Riese und Eva Zwerg bleibt eine durchschnittliche Folge, die man ruhig kaufen kann. Sie ist keineswegs schlecht. Nur leider eben auch nicht gut. 64%!
Meine Wertung: 64%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 10.04.2012
TKKG
(140) Draculas Erben
Erschienen: 2004
Dauer: 51:05Draculas Erben - so nennen sie sich. Sie kommen vermutlich vom Balkan und sie kommen meistens nachts. Und machen Beute! Sie sind organisiert wie die Mafia - beispiellos hart! Wer sich ihnen in den Weg stellt, darf froh sein, wenn er überlebt. Auffällig: sie sind immer bestens informiert über die Objekte, die sie heimsuchen. Was hat Verena damit zu tun? Die junge Frau jobbt für eine Filmproduktion - in einem Beruf, den es gestern noch nicht gab. TKKG decken ein verbrecherisches Netzwerk auf und geraten in höchste Gefahr.Mein Kommentar: Schon wieder mal 'ne TKKG-Folge, in der diejenige Person, die den Klappentext verfasst hat, maaaaßlos übertreibt: "TKKG decken ein verbrecherisches Netzwerk auf und geraten in höchste Gefahr." Ein Netzwerk ist ja nun doch eine Spur größer und komplexer, als einfach Ware zu stehlen und die letztlich weiterzuverticken. Und diese höchste Gefahr, in die TKKG angeblich geraten? Nun, Supermann Tim ist natürlich dabei und somit bringen TKKG höchstens die Verbrecher in Gefahr, denn wenn Tim die erwischt, dann macht er Mus aus ihnen...
Allerdings sieht Tim schon einen Unterschied zwischen bösen Verbrechern und netten Verbrechern: Er sieht davon ab, Verena sofort an die Polizei zu verpfeifen, sondern er tut das lieber erst morgen, denn Fluchtgefahr besteht bei ihr ja nicht. Warum tut er das? Nun, weil es für sie ziemlich schlimm wäre, wenn sie sich heute schon vor Gericht dafür verantworten müsste, eine Verbrecherin zu sein, denn schließlich war sie in dieser Folge ja auch das Opfer von anderen Verbrechern - das schlaucht ganz schön, da muss man sich erstmal ausruhen. Tim, der alte Gutmensch, hat's mal wieder voll geblickt!
Gefallen tut mir dafür, wie souverän Sascha Draeger seine Tim-Rolle wieder spielt (das meine ich NICHT sarkastisch!) und auch Thomas Karallus (prominenteste Rolle ist wohl seine Stimme als Kevin James) hat echt eine geile Performance auf's Parkett geschmettert. Die Produktion ist ebenfalls gewohnt gut, typisch Körting eben, und macht einiges wett.
Alles in allem: Diese Geschichte als hanebüchen zu beschreiben wäre noch untertrieben. Wie hier der gute Kommissar Glockner von seinem Kollegen Kommissar Zufall in Rente geschickt wird, sucht seinesgleichen. Aber wie Tim hier den großen Brummi fährt, erinnert mich notgedrungen an Tom Conradi (Tom & Locke,
Flammen um Mitternacht), was einfach geil ist. Deshalb und wegen der guten Produktion, bin ich gewillt, nochmal auf 62% raufzugehen.
Meine Wertung: 62%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.01.2011
Die drei ???
(142) Tödliches Eis
Erschienen: 2010
Dauer: 57:17Schnee und Eis, Wölfe und arktische Stürme - das Nordic Wilderness Race ist eines der härtesten Schlittenhunderennen der Welt. Als die drei ??? von der Journalistin Carol Ford gefragt werden, ob sie bei der Reportage über das Rennen helfen wollen, sagen die Jungen begeistert zu. Doch damit lassen sie sich auf ein gefährliches Abenteuer ein. Als es zu einem ernsthaften Zwischenfall mit skrupellosen Verbrechern kommt, ist klar: Die drei Detektive müssen schnell handeln, damit dies nicht ihr letzter Fall wird!Mein Kommentar: Mir eine Geschichte zu vermiesen, die in tiefstem Winter bei Schnee und Eis spielt, ist wirklich verdammt schwer; ja eigentlich sogar fast unmöglich... Aber es ist vollbracht. Herr Minninger hat gekürzt, als gelte es, einen Preis dafür zu bekommen, und Frau Körting hat wohl keine Lust mehr auf authentische Geräusche und eine korrekte Aussprache.
Wo zum Teufel pfeifft der Wind? Wo sind die Menschenmassen, die johlen und Teilnehmer/innen anfeuern? Wir sind in Alaska bei einem Hundeschlittenrennen - und es scheint dort, in Alaska, keinen zu interessieren und auch gerade nicht wirklich kalt zu sein; stattdessen hören wir ein Weihnachtsjingle, als würden nicht Huskies, sondern Rentiere losdüsen. Und die Masse an Aussprachefehlern, die ich kaum zu zählen vermag; vorallem der Name "Duane" wird dermaßen falsch prononciert, dass es einem kalt dem Rücken runterläuft: "Duh-Änn"; args! Daneben wird dann gern mal "Trail" zu "Trial", und soweiter... Meine Herrn...
Nicht zu vergessen: Schon wieder ein "Tonfehler" innerhalb so kurzer Zeit (erst bei
(125) Feuermond und dann bei
(138) Die geheime Treppe) zu hören ist, also das stimmt mich schon wunderlich... Denn bei CD-Track 8 wird Thomas Fritsch sehr unfein einfach in die Musik eingefaded, was dazu führt, dass man den Satzanfang gar nicht mitbekommt. Gibt's denn niemanden dort, der AUFMERKSAM eine neue Produktion abnimmt?
Und wieso wurde soooo viel Gutes aus dem Kari-Erlhoff-Buch entfernt? Es wird nur gelabert, in einer Tour, und die besten Szenen aus dem Buch fehlen völlig... Sorry, aber "Tödliches Eis" will mir als Hörspiel einfach nicht gefallen, und so gut die zum Hörspiel veränderte Geschichte des Buches ja vielleicht auch sein mag, es dringt nicht zu mir durch, weil mir all diese Mängel "die Freude" vermiesen, bevor es überhaupt dazu kommen könnte, dem Ganzen eventuell doch was Positives abzugewinnen.
Mehr als 58% kann ich mit meinem Gewissen einfach nicht vereinbaren.
Meine Wertung: 58%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 03.06.2021
Fünf Freunde
(142) ...und der mysteriöse Dieb
Erschienen: 2021
Dauer: 57:46Die Fünf Freunde begleiten Onkel Quentin nach Bristol, wo der Wissenschaftler an einem Kongress teilnimmt. Gleich nach ihrer Ankunft werden dem Geschäftsmann Cameron teure Uhren gestohlen und der Verdacht fällt auf Duncan Jones. Der nette, junge Mann beteuert seine Unschuld und bittet die Fünf Freunde um Hilfe. Deren Ermittlungen ergeben, dass Cameron selbst hinter dem Diebstahl stecken könnte, um die Versicherung zu betrügen. Aber dann wird einer Touristin Geld gestohlen - und die Ereignisse überschlagen sich.Mein Kommentar: Ein relativ komplexer Fall für die Kirrin-Kids, der stringent erzählt, spannend und nicht ohne weiteres durchschaubar ist. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass das hier beinahe schon ein "Die drei ??? Light"-Fall ist.
Dennoch gibt es natürlich die üblichen Tademarks, wie Personen, die sich allein durch ihre Sprechweise als "eigentlich doch ein schlimmer Finger" gegenüber der Hörerschaft verraten, oder Timmy, der - durch sein ihm von der Natur gegebenes Gespür -, ohne, dass er es bewusst tut, auf die richtige Spur lenkt. Ebenso gibt es die typischen "Die Person, die zuerst so hart verdächtigt wurde, ist es letztlich doch nicht gewesen"-Situationen. Darüber muss man als erprobte/r Fünf-Freunde-Hörer/in eben einfach hinweghören.
Die Produktion ist, wie beim Körting-Minninger-Gespann gewohnt, tadellos und alle Sprecher/innen liefern saubere Arbeit ab.
Meine Wertung: 74%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.08.2021
Fünf Freunde
(143) ...und die verschwundene Riesenschildkröte
Erschienen: 2021
Dauer: 58:03Was macht eine Riesenschildkröte im Hochmoor von Kirrin? Und wieso ist sie einen Tag später schon wieder verschwunden? Die Fünf Freunde gehen diesem rätselhaften Geschehen nach und geraten sofort in Schwierigkeiten - vor allem Julian, der aus den Händen dubioser Unbekannter befreit werden muss. Wer waren diese Männer? Was haben sie mit der Schildkröte zu tun? Und was weiß Justin - ein Junge, der Julian zum Verwechseln ähnlich sieht? Auf der Spur der Riesenschildkröte bestehen die Freunde ein aufregendes Abenteuer, um die Wahrheit herauszufinden.Mein Kommentar: Was mir sofort aufgefallen ist: Oliver Rohrbeck macht als Sprecher mit. Damals sprach er selbst den Julian, doch im Klappentext ist ja die Rede von einem Doppelgänger... Aber nee, er spricht nicht diesen Doppelgänger, sondern einen gewissen Mr. Sottleby. Dabei wär's witzig gewesen, denn der Doppelgänger heißt Justin und ist damit von "Justus" gar nicht mal soooo weit entfernt.
Aber ok, kommen wir zum Plot. Der ist völlig in Ordnung und sogar eingermaßen spannend; typische Fünf-Freunde-Kost. Ungewöhnlich ist nur, dass es einen, für Kirrin-Verhältnisse, überraschenden Twist gibt. Hörer/innen mit Erfahrung ahnnen natürlich rechtzeitig, was da los sein könnte, aber gerade für Kids ist der Moment der Offenbarung umso größer. Doch unabhängig vom Alter und den Hörgewohnheiten, nebenbei lernen wir auch noch etwas über Schildkröten und warum es seltsam ist, eine besonders große auch nur in der Nähe der Kirrin-Insel zu sehen; umso interessanter ist dann das "Warum ist sie hier!?".
Die Produktion ist rundum gelungen, die Sprecher/innen liefern wie gewohnt auf hohem Niveau ab und auch die Musiken passen jederzeit.
Meine Wertung: 68%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.06.2012
TKKG
(143) Das unheimliche Haus
Erschienen: 2004
Dauer: 1:03:02Ein toller Ferienjob für TKKG: Die vier werden Haushüter in einer großen ländlichen Villa - einem schlossähnlichen Gebäude mit schauriger Vergangenheit. Außerdem ist das unheimliche Haus der Endpunkt einer gefährlichen Spur - einer Spur zu einem versteckten Schatz. Auf der Spur sind ein gewalttätiger Verbrecher sowie ein Privatdetektiv. Und damit Tim, Karl, Klößchen und Gaby sich auch wirklich nicht langweilen, lauert im nahen Schwarzwasser-See ein Ungeheuer...Mein Kommentar: Der Titel klingt nach Retro, ja sogar ein wenig nach "Die drei ???" - aber der Inhalt ist klassischer Wolf-will-krampfhaft-modern-sein-Trash. Es ist so schlimm wie bei
(105) Vermißte Kids und Killerpflanzen - nein, es ist schlimmer! Es ist wirklich unglaublich, dass wir nach den Killerpflanzen nun auch ein Yokototi vorgesetzt bekommen. Was das ist, ein Yokototi? Nun, das ist "ein japanischer Monsterfisch - eine Mischung aus Muränen, Mini-Haien und Seeschlangen". Zuerst mutet es wie Satire auf die Bollevardpresse an - aber Wolf meint es vollkommen ernst! Es gibt dieses Wesen (im Hörspiel!) wirklich - und es futtert sogar Tims von 1400 auf 1200€ runtergehandeltes Fahrrad; au backe!
Da erübrigt sich eigentlich jetzt schon alles weitere, aber es gibt den üblichen Wahnsinn gleich dazu: 7minütige Gangsterdialoge, Zufall auf Zufall, Tim blickt mal wieder alles in Windeseile - und das Yokototi, das für die Story aber eigentlich gar keine wirkliche Relevanz hat...
Sollte man ganz schnell vergessen und nicht mal drüber nachdenken, ob der Kauf lohnt! Setzen, sechs!
Meine Wertung: 13%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 18.09.2021
Fünf Freunde
(144) ...und die große Meuterei
Erschienen: 2021
Dauer: 1:01:10Als die Fünf Freunde an einer Führung durch den Londoner Hafen teilnehmen, reißt sich Timmy los und rennt in einen offenstehenden Container. Die Freunde folgen ihm, denn Timmy scheint etwas gewittert zu haben. Da wird der Container plötzlich geschlossen und verladen. Als es den Fünf Freunden nach Stunden gelingt, die Türen des Containers zu öffnen, befindet sich das Schiff bereits auf hoher See. Und als sie zur Brücke wollen, um dem Kapitän Bescheid zu geben, erwartet sie eine weitere böse Überraschung...Mein Kommentar: Ich mag ...und die große Meuterei. Ein gutes Hörspiel mit spannender Geschichte, wirklich. Schön auch, dass es direkt in die Handlung geht. Kein überbordendes Getue von wegen "Endlich Sommerferien!", sondern wir sind nach der Titelmelodie sogleich am Hafen. Nur gibt es bisweilen einige Dinge, bei denen ich nicht so recht weiß, was ich davon halten soll, oder die zumindest seltsam wirken.
Wieso gibt es kein Echo der Stimmen, wenn die Kids im Container sind und darin sogar laut um Hilfe rufen? Und wieso bollern sie nicht direkt von innen gegen das Gehäuse, um auf sich aufmerksam zu machen? Das tun sie erst deutlich später, als sie feststellen, wohl gerade auf ein Schiff verladen worden zu sein. Und, naja, die Selbstbefreiung von innen mit einem Seil ist... naja... sagen wir mal sehr James-Bondig. Zwar erwähnt der Erzähler, dass es nicht sofort klappte und mehrere Anläufe nötig waren, bis das Seil am Riegel war. Aber bedenkt man, wie sperrig die ganze Metalkonstrunktion um den Riegelmechanismus eines Containers ist und welche Kraft man dafür aufwenden muss, frage ich mich, wie das scheinbar mühelos und fast geräuschlos von innen(!) klappen soll. Denn das leise, kurze Öffnungsquietschen ist recht mager, wenn man den Resonanzkörper eines Containers bedenkt, der wohl so groß ist, dass man die Kids beim Verschließen nicht bemerkte und offenbar ungewollt einsperrte.
Mit anderen Worten: Der Anfang wirft massig Fragen auf. Doch sobald die Kids auf dem Schiff aus dem Container raus sind, nimmt das Ding Fahrt auf. Ja, ok, es ist ein Jugendabenteuer-Hörspiel, deshalb muss man immer mal wieder ein Auge zudrücken, aber hey, es sind die Fünf Freunde, nicht wahr?! :)
Und, naja, das Covermotiv ist an sich stimmig und zeigt auch die Erschockenheit der vier Kids. Nur, guckt man sich den Container an, standen sie also wohl direkt hinter Tür - wie ist es da möglich, sie nicht zu sehen, wenn man den Container schließt!?
Auch die Produktion muss sich einen dicken Kritikpunkt gefallen lassen. Fast das gesamte Hörspiel spielt auf einem Schiff. Und wir hören praktisch keinen Wind, kein Rauschen des Wassers, kein Rumpeln eines Motors, keine Stimmen einer geschäftigen Mannschaft und und und. Kurz: Für ein Schiff auf hoher See fehlt es doch sehr an akustischer Atmosphäre.
Meine Wertung: 72%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 15.11.2021
Fünf Freunde
(145) ...und die Suche nach dem Mondgestein
Erschienen: 2021
Dauer: 57:04Im neuen Abenteuer der Fünf Freunde dreht sich alles um das Weltall, um Sternschnuppen und um höchst wertvolle Steine, die vom Mond stammen. In einem Planetarium besuchen die Freunde den Vortrag einer Astronautin, von der besonders George ganz begeistert ist. Doch ausgerechnet George gerät kurze Zeit später unter Verdacht, Patricia überfallen zu haben. Grund genug, mit höchstem Eifer jede Spur zu den wahren Hintergründen der Tat zu verfolgen.Mein Kommentar: Da übertreiben Klappentext und Covermotiv aber. Ja, diese Szene im Planetarium gibt es, und ja, es wird auch erklärt, wie Mondgestein auf die Erde gelangt, was es wert ist und so. Aber das sind nur wenige Minuten zu Beginn des Hörspiels. Zu behaupten, "alles dreht sich um das Weltall", naja... ...ist reichlich übertrieben. Denn zu locker 90% der Zeit geht es eben darum herauszufinden, wo das gestohlene Gut ist und wer es warum gestohlen hat. Aber ok, lassen wir das...
Denn genau dieses Herausfinden ist Katrin McClean (Autorin) gelungen. Es gibt mehrere Verdächtige, viele davon könnten es tatsächlich gewesen sein und es gibt nicht besonders viel Gedudel drumherum, sondern die Geschichte bleibt stets dran. Auch Atmosphäre und Soundkulisse passen, die Sprecher/innen liefern ab und die Musiken sind ebenfalls stimmig.
Fazit: Gutes Hörspiel.
Meine Wertung: 73%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 01.02.2022
Fünf Freunde
(146) ...und die verdächtige Fahrradbotin
Erschienen: 2022
Dauer: 54:41Eigentlich wollten die Fünf Freunde nur eine große Porzellanvase transportieren! Bei einem Überholmanöver wird George von einer anderen Radfahrerin umgestoßen, die Vase zerschellt und die Schuldige entflieht. Grund genug sie zu suchen! Doch warum wird diese Radfahrerin am nächsten Tag bestohlen? Und wieso flieht sie auch jetzt? Trotz aller Schwierigkeiten bleiben die Freunde ihr beharrlich auf der Spur und stoßen dabei auf einen höchst gefährlichen Betrug.Mein Kommentar: Ein guter Fall, der aber etwas ausufernd ist. Wer was wie warum mit wem und so weiter... Da muss man aufpassen, sonst gerät man durcheinander. Typisch für die Freunde ist natürlich, dass die Bösen und die Guten leicht zu erkennen sind. Oder doch nicht...?
Mit jedem neuen Fünf-Freunde-Folge wundere ich mich, dass mich gerade die beiden großen, Die drei ??? und TKKG, sehr inkonsistent liefern, während die Kirrin-Kids tatsächlich fast durchweg befriedigende bis gute Fälle kredenzen. Wer bislang noch nicht soviel mit Julian, Dick, George, Anne und Timmy am Hut hatte, aber Jugend-Krimi-Hörspiele mag, sollte dieser Serie vielleicht doch mal eine Chance geben...
Europa jedenfalls macht einen guten Job. Die Cast ist gelungen, sogar angereichert mit Klassikerstimmen von zum Beispiel Ursula Sieg oder Helmut Zierl, und Musik, Atmo und Soundeffekte passend ebenfalls.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.05.2013
TKKG
(146) Nonstop in die Raketenfalle
Erschienen: 2005
Dauer: 48:54Zufällig stoßen TKKG auf das Empfangsgerät eine Abhöranlage. Als sie zuhören, packt sie der Horror. Nicht nur von der russischen Mafia ist die Rede - auch ein Raketenangriff scheint geplant zu sein: auf einen Flieger, der von irgendwoher erwartet wird und auf dem Flughafen der TKKG-Stadt landen soll. Ist das ganze ein übler Scherz oder grausige Wirklichkeit? Bald schon überschlagen sich die Ereignisse.Mein Kommentar: "Nonstop in die Raketenfalle" - was für ein grenzdebiler Titel. Ja, ich weiss, gleich zu Anfang derbe vom Leder zu ziehen ist vielleicht etwas hart, aber man muss mir schon eingestehen, dass diese Folge es extrem einfach macht, sie zu kritisieren.
Es geht schon beim Klappentext los: "Zufällig stoßen TKKG auf das Empfangsgerät einer Abhöranlage". Denn diese ganze Folge ist ein einziger Strang von Zufällen, und von "TKKG" zu sprechen ist irgendwie dreist, denn wo Gaby ja durchaus noch recht viel Sprechzeit bekommen hat, sind Karl und Klößchen eher des Anstands wegen zu hören. Klößchen bringt nichts als flache Sprüche und dusselige Zwischenfragen, während Karl mal hier und mal da den Klugschwätzer raushängen lässt und vermeintliche Wissenslücken zutextet, allerdings eher gesellschaftskritischer Natur. Natürlich hat Tim dabei den allermeisten Sprachanteil, der bei mindestens 60% liegt. 10% für Karl, Klößchen und Gaby, und 30% für Gangsterdialoge! Ganz groß, wirklich!
Mehrere Handlungsstränge laufen parallel ab und natürlich hat mal wieder eine Mafia ihre Hände im Spiel. Wie viele Mafias gibt's eigentlich in der TKKG-Millionenstadt? In jeder 5. bis 10. Folge kommt eine vor. Aber ist ja auch nicht wichtig, denn was macht man als italienischer Pizzabäcker in Deutschland, der ernsthaft bedroht wird? Man ruft SOFORT Tim und seine drei Begleiter an, denn die werden das Kind schon schaukeln - und so tut Paolo es auch. Dabei kann man sich die Nummer 110 doch soooo leicht merken, oder?
Und wie in dieser Folgenregion üblich, hat Tim einen Geistesblitz nach dem anderen und schlussfolgert, nur aufgrund von Indizien oder eventuell zufälligen Zusammenhängen, Fallkonstrukte zusammen, die schnurstracks zur Auflösung führen; als Beispiel nenne ich mal die verkehrt herum geklebten Briefmarken (als wäre das eine Charaktereigenschaft - könnte ebenfalls halt nur Unachtsamkeit gewesen sein). Die ähnliche Ausdrucksform im Drohbrief mag ich ja noch akzeptieren, aber Tim schaltet nicht auf Vorsicht und Überwachung, sondern ist gleich felsenfest davon überzeugt, wer dahintersteckt, ohne das aber wirklich zu belegen.
Der Burner ist aber das Ende: TKKG schlendern ja sowieso nur von Szene zu Szene und erfahren immer alles rein zufällig, aber mal so ganz nebenbei, rein zufällig, die Raketenmafia dingfest zu machen...? Was sind das eigentlich alles für Mafia-Luschen in der TKKG-Stadt, wieso kann Tim die immer alle mit Leichtigkeit auf's Kreuz legen? Aber das ist gar nicht mal, was ich meine. Denn Kommissar Glockner lässt nach kleiner "Diskussion" TIM(!) die Mafia klarmachen, statt das Jüngelchen mal zurechtzustutzen und Gaby bittet Tim dann noch, er möge bloß vorsichtig sein... Ja klar! Als wüssten nicht alle ganz genau, dass Tim die Leute eh alle fertigmachen und dabei nicht mal außer Puste kommen wird. Bleibt noch zu bedenken, dass diese Folge im Grunde rein gar nichts mit Raketen oder "Raketenfallen" zu tun hat.
Die Produktion finde ich gewohnt gut, Körting eben, aber die Akzente sind alles andere als glaubwürdig. Besonders die Rolle des Paolo, der lediglich den Hauch eines Italieniers in der Phonetik, aber trotz alledem Probleme hat, geschriebene Worte zu lesen, sie widerum aber perfekt prononcieren kann...
Mein Lieblingssatz ist übrigens der, den ich zitiert habe, der trifft den Nagel sowas von auf den Kopf. Welche Ironie, dass der so im Hörspiel zu hören ist... Denn mal ehrlich, wer braucht schon die Hilfe von Karl, Klößchen und Gaby? ;)
Das Zitat der Folge kommt von Paolo: Hallo Tim, störe ich? Entschuldige, aber ich bin außer mir. Ich brauche Deine Hilfe... äääähh, EURE Hilfe. Die Hilfe von T-K-K-G!
Meine Wertung: 39%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 27.03.2022
Fünf Freunde
(147) ...und das unheimliche Dorf
Erschienen: 2022
Dauer: 1:04:10Die Fünf Freunde freuen sich auf eine Ferienfreizeit in den schottischen Highlands. Doch gleich am ersten Tag werden sie von zwei Jugendlichen geärgert, die es vor allem auf Julian abgesehen haben. Billy und Marvin wollen ihn nur in Ruhe lassen, wenn Julian eine Mutprobe besteht und um Mitternacht durchs Moor geht. Seine Freunde begleiten ihn natürlich - und verirren sich in der nebligen Nacht. Plötzlich sehen sie eine Gestalt durchs Moor schweben. Ist das ein Geist? Oder steckt etwas anderes dahinter?Mein Kommentar: Zuerst werden vornehmlich die Antagonisten Billy und Marvin eingeführt. Was hervorragend gelingt. Denn die beiden sind unsympathisch hoch 10. Der dann folgende Gang durch den Moor liest sich im Klappentext interessanter, als er im Wahrheit ist. Zwar entdecken die Kids durchaus etwas, aber große Verwunderung oder Überrascht-sein ist nur mäßig zu vernehmen.
Davon ab verbleibt der Fall die meiste Zeit wirklich sehr unterhaltsam, teilweise sogar echt spannend. Ein wenig Musik von Jan-Friedrich Conrad ist zu hören, wie auch bei 215, die Atmosphäre ist gelungen, die Sprecher/innen machen alle einen super Job, und wirklich aufgefallen ist es mir beim Hören nicht, doch beim Blick in die Sprecher/innen-Liste bemerkte ich es: Julian wird nicht (mehr?) von Ivo Möller gesprochen, sondern von Patrick Baehr.
Meine Wertung: 73%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 12.05.2013
TKKG
(150) Heiße Nächte im Dezember
Erschienen: 2006
Dauer: 57:54Vermummte Brandstifter treiben in eisigen Winternächten ihr Unwesen - fackeln parkende Auto ab in der Millionenstadt, verwandeln sie in explodierende Feuerhaufen. Alles sieht nach Willkür aus, kein System lässt sich erkennen. Doch dann wird Tim von einem der Täter angerufen - und dem unterläuft ein falscher Zungenschlag. TKKG kombinieren richtig, erkennen was hinter den Anschlägen steckt - und ermitteln. Ein Drama bahnt sich an...Mein Kommentar: Jubiläum! 150 Folgen TKKG! Mehr als nur ein Achtungserfolg, das zu schaffen. Sowas muss gefeiert werden. Leider ist das bei TKKG ja immer so eine Sache. Schon die
(100) Fieser Trick mit Nr. 100 war nichts besonderes - weder im Stil, noch in der Qualität - noch dazu, wo die Folgen ab den 90er-Nummern ja nun nicht gerade Award-Material sind. Umso mehr verwundert es überhaupt nicht, dass "Heiße Nächte im Dezember" ein typisches TKKG-Hörspiel der letzten paar Dutzend Werke dieser Serie sind, die ja in aller Regel selten über 50%-Wertung hinaus kamen, und gern auch mal weit darunter lagen.
Klößchen tut rein gar nichts anderes als blöde Sprüche und noch blödere Fragen abzulassen (vor allem, weil es Winter ist, und deshalb sehr kalt!), Karl ist nur der Quote wegen ab und an zu hören (denn TKKG sind definitionsgemäß nunmal vier Personen), Gaby spielt den "Das Gesetz geht über alles"-Moralapostel und Tim... tja, der checkt jeden noch so kleinen Zusammenhang wie immer in Windeseile.
Ferner ist der Plot so einfach und vorhersehbar, dass es fast schon lachhaft ist: Mutter arbeitet bei renomierter Firma, hat wenig Zeit für Tochter, Tochter sprengt darum Autos in die Luft. Hier und da noch einige Nebenstränge, die an und für sich aber recht wenig mit dem Fall zu tun haben.
Alles in allem tun dabei alle irgendwie Beteiligten dauernd so, als wäre das, was da um sie herum passiert, was ganz Schlimmes, doch letzten Endes geht es Stefan Wolf immer nur darum, klarzustellen, wie sein Weltbild aussieht und wie es auf keinen Fall auszusehen hat - kurz: das Gutmensch-Getue ist nur Mittel zum Zweck für irgendwelche Plattitüden, deren Kern sich eh stets von selbst versteht.
Technisch ist das Hörspiel grundsolide, allerdings hier und da auch unfreiwillig komisch. Das heisst, das Hörspiel möchte eigentlich komisch sein (z.B. Fabian Harloffs Türsteher-Szene), aber das Ganze ist so übertrieben zwangslustig, dass man nur darüber lachen kann, dass man sowas tatsächlich als Humor verkaufen will.
Das Positive an diesem Hörspiel ist darum eher die Beilage der ersten Auflage, denn dieser lag damals eine Mini-CD-ROM bei, auf der außer einigen Hintergrundbildern und ähnlichem aber nichts von Belang zu finden ist. Wäre nicht z.B. ein Interview-Video mit den Machern und Sprechern nicht was ganz Feines gewesen? Wozu dann überhaupt einen solchen Bonus beipacken, wenn man lediglich eine Handvoll Tant bekommt?
Dieses Jubiläum erfüllt seinen Zweck nur insofern, als dass es die Qualität seiner Vorgänger untermauert.
Das Zitat der Folge kommt von Gaby: Nein, danke, Tim. Gegen meine neue winddichte, atmungsaktive Superdaunenspitzenfleeceeisbärpolarwunderjacke ist dein Anorak wie ein Netzhemd!
Meine Wertung: 59%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 11.01.2013
Die drei ???
(159) Nacht der Tiger
Erschienen: 2013
Dauer: 1:05:31Wer ist der unbekannte Auftraggeber im neuen Fall der drei erfolgreichen Detektive aus Rocky Beach? Wie von Geisterhand erscheinen verschlüsselte Botschaften auf dem Computerbildschirm in der Zentrale. Justus' Ehrgeiz ist geweckt und die drei ??? beginnen zu ermitteln. Sie lösen die komplizierten Rätsel des Unbekannten und folgen seiner Spur. Dabei werden die drei Jungen immer tiefer in dubiose Machenschaften verstrickt. Als sich herausstellt, dass ein guter Freund von ihnen als Täter infrage kommt, stehen Justus, Peter und Bob vor einer schwierigen Entscheidung: Sollen sie ihren Freund ausliefern oder der Polizei die Wahrheit verschweigen? Justus fasst einen Plan - und die drei ??? entdecken das Unvorstellbare in der "Nacht der Tiger"...Mein Kommentar: Ich ging völlig ohne Vorbehalte an diese Folge heran. Und was soll ich sagen? Die Folge ist in fast allen Dingen total vorhersehbar. Ich warne gleich vor: ich werde spoilern, bzw. spoilern müssen! Ich grenze es ein, aber es geht nicht, ohne ein paar Fakten zu nennen! Also: You've been warned! :)
Wenn Bob direkt am Anfang, und einmal auch kurz zwischendurch, den Bauchredner mimt - welchen anderen Zweck sollte das haben, als später, in einer notwendigen Situation, irgendwelche Leute abzulenken oder zu überrumpeln? Das kam mir bereits in den Sinn, als ich die ersten 90 Sekunden des Hörspiels hörte - und es stellte sich als richtig heraus.
Wenn eine geheimnisvolle Person nachts in die Zentrale eindringt und eine PC-Fernsteuerungssoftware installiert (wobei ich hier jetzt mal aussen vorlasse, wie fahrlässig Justus nur aufgrund seiner Neugier und seines gutgläubigen Vertrauens in eine fremde Person, den PC nicht erstmal sofort vom Netz nimmt, oder ihn weiter untersucht oder WENIGSTENS den Virenscanner startet!), und dann ein paar Szenen später Cotta sich total herablassend verhält, während ihm Zeugen beiwohnen, als die ??? ihn besuchen, na, wer könnte wohl diese geheimnisvolle Person sein? Nicht zu vergessen, dass die Rätsel recht offensichtlich sind. Wenn Begriffe wie "Stiere" fallen, ist die Assoziation zur einer gewissen amtlichen Behörde nicht allzu weit hergeholt. Sicher, WIR raffen den Zusammenhang sofort, aber Justus, Peter und Bob fallen im Laufe des Falls zig Gründe ein, warum es eine andere Person sein muss, obwohl diese Gründe in der Tat fadenscheinig und reine Mutmaßungen sind; nicht mal für eine Zehntelsekunde wird von den drei Detektiven in Erwägung gezogen, dass es die Person ist, die auch wir Hörer/innen sofort als Verdächtige/n im Sinne haben! So könnte Cottas Wutanfall ja auch einen anderen Grund haben, als einfach nur schlechte Laune abzureagieren - oder? So könnte die gefundene Maske im Hause ja auch einen anderen Grund haben, z.B., dass diese Maske einfach im Verlauf der Ermittlungen gefunden wurde - oder? Und, diese Frage sei gestattet: Wieso schickt Cotta überhaupt verschlüsselte Botschaften, er hätte, wenn er schon Verse verfasst und gar PCs fernsteuert, sicher etwas deutlicher machen können, was los ist.
Auch finde ich die Katze, deren Name kurz genannt wird, und die eine kleine Miniszene bekommt, als erfahrener ???-Leser und -Hörer natürlich sofort "verdächtig", in dem Zusammenhang mit dem gefundenen Haar - warum sonst liest und hört man in einem ???-Fall etwas von Tieren oder Personen, "die rein zufällig auftauchen", wenn sie nicht irgendwie von Relevanz sind?
Ebenso frage ich mich, wie schnell man bitte von "Gnade" auf "Mercedes" kommen kann? Sicher, wenn man es weiss, macht es Sinn, aber bei einem Wortspiel, das ohnehin eigentlich englischer Natur ist, da wir ja als Deutsche in den USA nur zu Besuch sind, hapert es etwas, wenn man überlegt, wie schnell diese Nuss geknackt wird.
Nun, ich könnte noch weitere solcher Dinge nennen, aber das sähe so aus, als wollte ich mich nur selbst profilieren, aber ich verspreche hoch und heilig, dass ich wirklich noch gar nichts über diesen Fall wusste und dass ich auch wirklich gleich sofort beim ersten Anhören auf viele Dinge gekommen bin; ich rechnete damit, vielleicht auf eine falsche Fährte geführt worden zu sein, aber hat sich was mit falscher Fährte! Sehr, sehr schade!
Um es kurz zu machen: Da steht ein riesiger grün-gelb-gestreifter Elefant mitten im Raum, aber Justus, Peter und Bob bemerken von ihm nicht das Geringste - und auch der Buch-Autor (Marco Sonnleitner) setzt offenbar voraus, dass die Leser/innen, bzw. Hörer/innen keinerlei Notiz davon nehmen, nur, damit man am Ende total überrascht ist. Sehr schade, eine eigentlich tolle Geschichte wird so nämlich fast vollständig ruiniert. Einerseits, weil man immer gleich weiss (nicht ahnt, sondern weiss!), was kommen wird, und andererseits, weil man Justus, Peter und Bob am liebsten fragen möchte, was um Himmels Willen mit denen los ist, weil man es einfach nicht fassen kann.
Die Produktion selbst gefällt mir allerdings sehr gut, die Geschichte ist soweit ebenso ok und kommt flott rüber, keine Längen, ebenso sind die Sprecher/innen wunderbar. Aber anmerken möchte ich, dass Bobs Bauchrednerei ja nun wirklich nicht nach Gollum klingt, wie Justus anmerkt (Andreas Fröhlich spricht in den HDR-Filmen ja den Gollum - übrigens: eine wunderbare Arbeit, Herr Fröhlich!)!
ALLERDINGS, Europa, wieder mal ein technischer Patzer, denn plötzlich wird mitten im Gespräch die Stimme von Justus ganz seltsam wackelig. Was ist denn da nur los, bei Euch, hm?
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 27.10.2008
TKKG
(160) Das Grauen naht um Zwölf
Erschienen: 2008
Dauer: 43:10TKKG können ihr Glück nicht fassen! Gaby hat bei einem Halloween-Kostüm-Entwurf-Wettbewerb den ersten Preis gewonnen und darf mit ihren drei besten Freunden an einer Wochenendtour auf dem Luxus-Liner 'Lucifer' teilzunehmen. Schon nach kurzer Zeit ereignen sich auf dem Traumschiff unheimliche Dinge: Eine Geisterscheinung sorgt für Unruhe, ein Gast löst sich scheinbar in Luft auf und kehrt nicht mehr zurück... Als genau um Mitternacht eine Frau über Bord stürzt, bereitet sich Panik unter den Gästen aus. Tim glaubt nicht mehr an einen harmlosen Halloween-Spuk. Gemeinsam mit Karl, Gaby und Klößchen verfolgt er die Spur eines teuflischen Plans.Mein Kommentar: Jawoll-ja! Herr Minninger kriegt's echt immer besser hin! TKKG sind tatsächlich 4 Kids, Karl und Klößchen dürfen mitsprechen, Tim nietet nicht einfach alle nieder, und die Umgangssprache ist beinahe normal, wenn man von dem doch langsam immer mehr nervenden "Amigos!" absieht.
Der vorliegende Fall ist auch gut gemacht, wenngleich er viel zu leicht durchschaubar und vorhersehbar ist. Gleich zu Beginn bekommt man die beiden Täter präsentiert, und dann belauscht Tim die beiden auch noch zufällig, und bei dem aufgeschnappten Gesprächsfetzen war für mich sofort klar, wie das Hörspiel weiterverlaufen wird.
Auch verläuft mir das Hörspiel eine Spur zu glatt. Täter begehen Tat; Tim kommt sehr schnell auf die Lösung; Verhaftung der Bösewichte. Ein bisschen mehr Ermittlung, und vielleicht auch eine Nebenhandlung täte TKKG noch gut. Früher erfuhren TKKG von einem Verbrechen und ermittelten den oder die Täter - ferner natürlich diese tolle, urige Internats-Stimmung; daran müsste Herr Minninger noch feilen, ansonsten bin ich wirklich sehr zufrieden, ganz ehrlich.
Die Sprecher und Sprecherinnen machen ihren Job sehr gut, und Michael von Rospatt mal wieder zu hören, ist ganz besonders schön. Musikalisch kann ich ebenfalls nicht meckern - gut gemacht, Frau Körting und Herr Minninger. Wenn das jetzt auf dem Niveau bleibt, und man sich vielleicht bei den Skripten und den Handlungsverläufen etwas steigert, kann man von neuen TKKG-Hörspielen bald wieder sagen, dass diese auch _wirklich_ gut sind. :) Da vergebe ich sehr gern 72%!
Meine Wertung: 72%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.03.2009
TKKG
(162) Gefahr für Oskar!
Erschienen: 2009
Dauer: 50:23Wer ist der unbekannte Hundehasser, der in der Millionenstadt gefährliche Köder auslegt? Als Gabys Hund Oskar beinahe das Opfer des fiesen Verbrechers wird, werden TKKG aktiv! Und schon bald zeigt sich eine erste Spur. Doch plötzlich nimmt der Fall eine gefährliche Wendung und Tim, Karl, Klößchen und Gaby befinden sich in der Höhle des Löwen...Mein Kommentar: Was für ein Titel! Schon wieder ein TKKG-Fall, in dem jemand entführt wird? Schon wieder ein TKKG-Fall, in dem Tim die Gelegenheit bekommt, einem Gauner eine zu knallen, weil er jemanden angerempelt oder beleidigt hat? Nein, mitnichten! André Minninger bleibt immer noch dabei, die sich andauernd widerholenden TKKG-Marotten zwischen den Folgen (80) Weißes Gift im Nachtexpress bis
(150) Heiße Nächte im Dezember weitestgehend zu verbannen: Tim haut keinem die Nase ein oder bedroht andere, Karl und Klößchen dürfen mitsprechen, Gaby wird weder entführt noch bedroht... Es geht hier darum, dass jemand gefährliche Köder für Tiere auslegt, an denen die Tiere sterben oder sich verletzen sollen; und Oskar wäre beinahe Opfer eines solchen Köders geworden.
Ich begrüße also einerseits das Weglassen von abgelutschen TKKG-Klischees und das Statement, dass Tierquälerei in jedem Falle zu bekämpfen ist. Leider nur ist der Fall andererseits etwas zu flach und vorhersehbar. TKKG sind mir eine Spur zu folgerichtig und selbstsicher. Ebenso rückt die eigentliche Ermittlung, die hier ohne Zweifel vorhanden ist, in den Hintergrund, weil recht oft betont wird, wie gemein jemand sein muss, der gefährliche Tierköder auslegt. Nochmal: Ich begrüße jeglichen Tierschutz auf jeden Fall, doch wenn man in einem Jugendkrimi ständig mit der Nase reingestubst wird, geht ein wenig der kriminologische Aspekt verloren, und das wirklich ehrbare Motiv, den Täter zu fassen, rückt ins Abseits und wird eher eine Art Political-Correctness-Selbstzweck. Es hätte doch gelangt, anfangs auf die Thematik der Verabscheuungswürdigkeit einzugehen und dann, dadurch entsprechend motiviert, den Täter zu detektivieren, um dann am Ende vielleicht noch einmal ein passendes Statement zu verfassen.
Ansonsten geht der Fall aber echt voll in Ordnung, könnte aber dichter von der Handlung sein: Es wird in einem durch ein Hinweis nach dem anderen aufgedröselt und man langt später beim Täter an. Keine echten Stolpersteine, keine scheinbar unüberwindbaren Hindernisse, keine sekundären Handlungsstränge... Es will einfach keine Spannung aufkommen - allerhöchstens die Hoffnung, dass man den gemeinen Tierquäler drankriegt. Daran müsste Minninger noch etwas feilen, ansonsten ist er, nach der recht mauen
(161) Ein Yeti in der Millionenstadt, wieder auf einem guten Kurs, den ich "Route 68%" benennen möchte! ;)
Meine Wertung: 68%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 08.05.2009
TKKG
(164) Operation Hexen-Graffiti
Erschienen: 2009
Dauer: 51:25Kommissar Glockner ist entsetzt: zahlreiche Einsatzwagen der Polizei wurden mit Graffiti besprüht! Und ein Ende dieser skrupellosen Sachbeschädigung ist nicht abzusehen. Wer steckt hinter der berüchtigten "Hexen-Bande"? Als "Undercover-Agenten" schleusen sich TKKG in die Graffiti-Szene ein und rücken den Übeltätern immer näher auf den Pelz. Doch plötzlich wendet sich das Blatt und Tim, Karl, Klößchen und Gaby stoßen auf weitaus gefährlichere Verbrecher...Mein Kommentar: Eine wirklich geile Idee: TKKG arbeiten undercover. Und das meine ich nicht ironisch, sondern so, wie es da steht: Ich finde die Idee genial. Auch der Gedanke, ihnen als Undercover-Vornamen die realen (Vor-)Namen ihrer jeweiligen Sprecher/in zu geben, ist recht witzig. Also vorweg: Die Idee für den Fall finde ich spitze.
Die Umsetzung der Idee ist allerdings nicht so wirklich optimal, obwohl es machbar gewesen wäre, diese Folge locker in die 90%-Wertung zu hieven, ohne allzu viel an der jetzt vorliegenden Fallstruktur zu ändern. Die Undercover-Operation ist, gemessen an den 51 Minuten des Hörspiels, nicht sonderlich geglückt: Die Hexengang finden, S-Bahn-Wagen besprayen, und das war's eigentlich auch schon. Hier hätte man irgendwie einbauen können, dass TKKG - Verzeihung, ich meinte: SMVN! - zunächst etwas ermitteln, anfängliches Misstrauen abbauen müssen, bevor sie akzeptiert werden, oder sowas.
Leider stoßen die vier TKKGs sofort auf die gesuchte Truppe, und nach der Aufforderung, einen S-Bahn-Wagen, sozusagen als Mutprobe, mit einem Sprayergemälde zu verziehren, ist die Nummer fertig. Doof finde ich auch, dass der Drahtzieher hinter der ganzen Aktion natürlich spitz bekommt, dass TKKG die Hexengang ausliefern, bzw. überführen sollen, und somit auch viel Spannungsmoment flöten geht.
Ja, wirklich sehr, sehr schade. Die Idee ist klasse, der Fall eigentlich perfekt für den Undercover-Hintergrund, alle Sprecher und Sprecherinnen machen ihren Job wunderbar, die Musiken finde ich sehr gut und situativ passend, nur die Undercoversache hätte weitaus spannender und "schwieriger" sein können. Hier hat man die Möglichkeit gehabt, allen TKKG-Kritikern, die bei den letzten ca. 60-70 Folgen - meistens zu recht! - immer nur gemeckert haben, zu zeigen, dass es zu machen ist, die perfekte TKKG-Rehabilitation zu präsentieren.
Die Voraussetzungen liegen hörbar und fast schon spürbar mit "Operation Hexen-Graffiti" auf dem Teller, und auch die letzten ca. 10 Folgen haben schon vieles richtig gemacht, doch man hat an den Stellen, die quasi essentiell für die Spannung und den Tiefgang waren, zu viel gespart. Hier war so viel Potenzial, mal eben ein 74-80 minütiges TKKG-Hörspiel zu bringen, das verdammt nochmal abrockt, ohne für eine Sekunde langweilig zu sein, und dann war man nicht konsequent genug! Sehr schade. Sehr, sehr schade.
Lieber Herr Minninger: Grandiose Idee, Umsetzung fast perfekt, aber nicht beherzt (sprich: spannend) genug. Sie waren soooooo knapp davor...! ;) So bleibt der Hexen-Graffiti-Folge der Aufstieg in den 90er-Olymp leider verwehrt, und muss sich mit sehr guten 78% zufrieden geben. Ach ja, eines habe ich, bei aller Fast-Euphorie doch zu bemängeln: Bitte, bitte nicht mehr das "Das ist ein Fall für TKKG!"-Gejubel der vier Millionenstadt-Freunde, wenn sie beschliessen, sich einer Sache anzunehmen, dankeschön. :)
Meine Wertung: 78%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: [unbekannt]
TKKG
(165) Advent mit Knall-Effekt
Erschienen: 2009
Dauer: 53:29Oh, du Fröhliche! Am ersten Advent wird Familie Glockner von einem heimtückischen Anschlag in Angst und Schrecken versetzt. Kurz darauf meldet sich der Attentäter am Telefon. Er verlangt bis zum 24. Dezember die Freilassung einer Gefängnisinsassin - und kündigt weitere Verbrechen an, wenn seiner Forderung nicht nachgekommen wird. TKKG sind in Alarmbereitschaft! Die Zeit läuft und es sieht ganz so aus, als ob der gefährliche Drahtzieher sein Ziel erreicht. Doch dann hat Tim einen grandiosen Einfall...Mein Kommentar: Jo, in den letzten Folgen war es ja schon deutlich zu vernehmen: Tim knockt keine Erwachsenen mehr nieder, Gaby schreit nicht alle Nase lang um Hilfe, Karl und Klößchen dürfen mitsprechen. Und ein weiteres neues Konzept heisst neuerdings wohl, genau hinhören zu müssen, um den Täter bei einer versehentlichen Entlarvungsaussage zu ertappen.
Dieses Prinzip kommt auch hier wieder zum Tragen und der Fall ist eigentlich auch gut gemacht. Denn es wird viel ermittelt und die Thematik der Folge, nämlich Stalking und Nötigung, ist keineswegs Kinkerlitzchen, aber dennoch kindgerecht erzählt, wie ich finde. Auch das Adventsliedlein, das per Telefon regelmäßig eingespielt wird, ist sogar ein kleinwenig gruselig. Lediglich eine abenteuerliche Komponente fehlt mir noch zu meinem Glück; das Nicht-Alltägliche und die Selbstermittlung der bentigten Fakten. Denn obwohl ermittelt wird, ist es letztlich nur eine Form der Befragung der Damen Frosti und Habicht, die mehr oder weniger klar und deutlich direkt alles, was nötig ist, erzählen.
Hoffen wir, dass die Köpfe hinter dieser Serie in wenigen Folgen ihre Route gefunden haben und wieder Fälle abliefern, die vollends überzeugen. Die Folge ist nicht schlecht und ich habe kaum etwas zu Meckern, doch habe ich leider auch nicht das Gefühl, dass die vorliegende Geschichte ein Must-Have ist. Ich betrachte diese Folge lieber als eine Art Teil eines Selbstfindungsprozesses, die einen sehr okayen Fall abliefert. Gute 73%!
Meine Wertung: 73%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: [unbekannt]
TKKG
(166) Das Mädchen mit der Kristallkugel
Erschienen: 2009
Dauer: 55:35Spuk in der Millionenstadt! Ortrud, die neue Mitschülerin in der TKKG-Klasse, kann einem schon unheimlich vorkommen: mit Hilfe einer Kristallkugel prophezeit sie ihren Freunden Ereignisse, die tatsächlich eintreffen. Wie ist das möglich? Doch Tim, Karl, Klößchen und Gaby sind gerade mit einem anderen Fall beschäftigt: Wer steckt hinter der Diebesbande, die am helllichten Tage zahlreiche Wohnungen ausraubt? Kann Ortrud mit ihren hellseherischen Fähigkeiten vielleicht einen Tipp geben?Mein Kommentar: Schon bei
(165) Advent mit Knall-Effekt war am neuen Zeichenstil zu erkennen, dass TKKG in Zukunft offenbar in eine kindlichere Richtung tendieren werden. Durch das nun vollkommen neue Layout und den abermals neuen Zeichenstil wird dieser Verdacht sogar noch drastisch verstärkt. Doch war das Thema der
(165) Advent mit Knall-Effekt durchaus nicht einwandfrei kindertauglich, ist es bei der Folge 166, also dieser hier, ebenso wenig der Fall. Einige Szenen sind wohl zumindest für "ab 6 Jahren" zulässig, wenn nicht vielleicht sogar "ab 12 Jahren".
Zwar wird weder geflucht, noch körperliche Gewalt angewendet, aber wenn Ortrud ihrer Lehrerin "weissagt", dass sie bald sterben werde, dass auch Ärzte ihr nicht mehr helfen können und diese daraufhin einen schockbedingten Kollaps erleidet - den Judy Winter auch noch so super spielt! -, dann bin ich einerseits natürlich froh, dass man TKKG nicht in die Bunti-Bunti-Kinderkitschecke verfrachtet, muss mich aber andererseits darüber wundern, dass man das gesamte äussere Erscheinungsbild sehr viel kinderfreundlicher modellierte.
Ja, liebe Leute, ich bin mit dieser Folge wirklich sehr zufrieden. Die Auflösung, wie Ortrud wohl all diese Dinge wissen kann, ist einigermaßen originell aufgelöst worden - für erwachsenere Hörer andererseits durchaus schnell zu erfassen, denn es wird dauernd ein anderer Faden aufgegriffen, der letzten Endes nur irgendwie mit Ortrud zusammenhängen kann -, die Sprecher sind gut gecastet, die Produktion wunderbar.
Und man kann als Altfan sozusagen nochmal von vorne anfangen: Das urige 80er-Jahre-Abenteuerfeeling der alten Tage ist längst vorbei und die Stories haben alle negativen Altlasten der Folgen
(87) Der böse Geist vom Waisenhaus bis
(150) Heiße Nächte im Dezember hinter sich gelassen (also kann man sich nicht mal mehr über so manch groben Unfug auslassen!). Darum gebt den "runderneuerten TKKGs" durchaus eine Chance. Die Serie ist nun etwas anders, aber die Quintessenz blieb unverändert.
Diese Produktion und Story jedenfalls sind gelungen und gehen voll in Ordnung. Zwar kein spannender Überhammer, aber sehr solide 78%! ...und Frau Körting, verpflichten sie Rhea Harder in Zukunft ruhig öfter, die macht das wirklich sehr gut - vielleicht kann man die Rolle der Maren ja sogar regulär in die Serie einfügen?
Meine Wertung: 78%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 24.05.2015
Die drei ???
(175) Schattenwelt
Erschienen: 2015
Dauer: 3:06:36Die drei ??? bekommen eine einmalige Chance: Sie dürfen an der Universität von Ruxton für ein paar Wochen das Studentenleben testen. Doch schnell wird klar, dass hier nicht nur Vorlesungen, Partys und Wohnheimzoff auf sie warten, sondern ein neuer Fall!Mein Kommentar: Wow, echt schon 175 Hörspiele? Und kam die vorherige Dreier-Jubiläumsfolge,
(150) Geisterbucht, nicht erst vorletzte Woche heraus? Himmel, wie die Zeit vergeht... Auch kaum zu fassen, dass ich dieses Werk nun schon über eine Woche vorliegen habe und es bereits zehnmal angehört habe - um ihm mit meinem hier veröffentlichten Text möglichst gerecht zu werden.
Nun ja, der vierte (reguläre) Dreier-Fall für Die drei ??? steht an - und der gefällt mir insgesamt sehr, sehr gut; dennoch stören mich diejenigen Dinge, die mir missfallen, umso mehr. Zuerst möchte mal das Universitätsfeeling loben, das super vermittelt wird. Mal nicht das immer gleiche Rocky-Beach-Wohnwagen-Schrottplatz-Gebamsel. Nicht, dass ich was dagegen hätte, aber es ist auf Dauer einfach nicht mehr sonderlich interessant, und gerade das ist einer der Eckpfeiler für "Schattenwelt".
Ein wenig schwierig tue ich mich beim Formulieren meines nächsten postiven Aspekts, denn der ist behaftet von Ambivalenz: Die lange Spielzeit, die nie langweilig oder gestreckt wirkt, obwohl zugleich das Ende jedes Drittels immer damit brilliert, dass der nächste große Halunke entlarvt/hinter Gittern ist. Das nutzt sich ein wenig ab, weil man - auch innerhalb des gesamten Handlungsverlaufs - näher und näher an die eigentlichen Drahtzieher herankommt. Man weiss einfach, dass bei über drei Stunden Spielzeit nicht "jetzt schon" alles gelöst ist, da muss noch mehr kommen - und das impliziert weiterhin, dass Person X, die soeben dingfest gemacht wurde, wohl doch nicht der Kopf derjenigen ist, die auf Ruxton ihr Schindlunder treiben. Und eben das ist etwas zäh: Person 1 erwischt, die war's aber nicht, Person 2 erwischt, die war's aber ebenfalls nicht, Person 3 erwischt, aber die ist es nicht, Person 4, die es auch nicht war... So geht das mehr oder minder bis zum (wirklichen) Ende. Es fehlen die Aha-Momente.
Aber, wie ich schrieb, ich möchte das nicht als echten Negativ-Kritikpunkt verstanden wissen, denn trotz der ständigen Kenntnis (als Hörer/in), dass es bei soviel Restspielzeit noch nicht vorbei sein kann, passiert immer wieder etwas neues, dem man gern noch weiter und weiter zuhört. Weil, ich erwähnte es zu Beginn bereits, die Atmosphäre stimmt, dauernd was los ist und der Fall logisch und nachvollziehbar vorankommt. Nicht unbedingt spannend, aber unterhaltsam - interessant, könnte man vielleicht auch sagen.
Vielleicht gibt es sogar einige, die den (meiner Meinung nach) hier und da eingestreuten vermeintlichen(!) Humor als solchen ansehen und an den entsprechenden Stellen lachen können. Aber wenn Peter versehntlich in den Lyrik-Kurs muss, und sich Justus und Bob königlich darüber amüsieren und alberne Witzchen machen, naja... Zwei Jungs, die schon so erfahren sind, mehrfach durch Dick und Dünn gingen, und auch längst nicht mehr 8 Jahre alt sind, lachen über so einen Quatsch? Das ist das Einzige, was meiner Ansicht nach, im gesamten Hörspiel nicht funktioniert. Die Szenen, in denen "etwas Lustiges" geschieht, sind zwar rar gesäht, aber dennoch finde ich die jedes Mal einfach zum Gähnen und kann nur leicht die Nase rümpfen.
Etwas unpassend finde ich auch Bobs Vater in dieser quasi-mystischen Rolle; mir ist das zu konstruiert. Dieser eher unscheinbare Mann, der, egal ob Buch oder Hörspiel, ein gewisses Bild über seine Person gefestigt hat, fällt hier in gewisser Weise aus der Rolle, indem ein Geheimnis über ihn gelüftet wird, das so gar nicht zu dem genannten stark geprägten Bild passen will; hier wäre mir lieber gewesen, die drei ??? hätten auf der Uni z.B. einen Professor als Auftrggeber erhalten, woraus sich dann der Fall entsponnen hätte, denn die Sache mit Bobs Vater ist vollkommen unspannend, weil von Anfang an klar ist, dass der Verdacht gegen ihn sich am Ende ganz anders herausstellen muss und dass es nur so gedreht wurde, als hätte er wirklich Dreck am stecken.
Und, ja, das Ende. Die Auflösung ist mir eine Spur zu phantastisch - ich belasse es einfach mal bei dieser Beschreibung, um nichts vorwegzunehmen... :)
Trotzdem eine insgesamt doch eher gute Folge, die ich auch nach nun zehnmaligem Hören nicht satt habe. Und das spricht eine deutliche Sprache, oder?
Meine Wertung: 82%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 15.05.2016
Die drei ???
(181) Das Kabinett des Zauberers
Erschienen: 2016
Dauer: 1:13:12Der Zauberer Pablo verschwindet während der Vorstellung in einem Schrank - und taucht nicht mehr auf. Alles andere als Hokuspokus, sind sich Die drei ??? einig. Auf ihrer Suche nach dem verschwundenen Zauberer müssen Justus, Peter und Bob mehr als nur ein Zauberkabinett durchforsten, um die Lösung des Rätsels zu finden...Mein Kommentar: Es beginnt schon beim Anfang, wo Justus, der mit den zu ???-Klienten werdenden Schulkindern spricht: Es ixt sowas von deutlich, das geht auf keine Kuhhaut. Nicht nur, dass Justus' Reaktion und Fragestellung in der Betonung wirklich nie zu den Aussagen der Kinder passt, nein, selbst zwischen Kindern und Lehrerin - sowie Lehrerin und Justus - hört man, dass alles einzeln aufgenommen und später zusammengeschnitten wurde. Das können die Europas normalerweise besser!
Gut, nehmen wir das hin. Aber seltsam ist, ob nun geixt wurde oder nicht, dass die Kinder Justus sagen, die ??? mögen doch bitte ermitteln, wohin der Zauberer verschwand, doch mitten im Gespräch fragt Justus die Kinder: "Wohin ist er denn verschwunden?"! Autsch! Doch stört mich noch eine dritte Sache am Anfangsgespräch: Warum ist Justus zuerst so desinteressiert und tut so, als hätten die Kinder nicht mehr alle Latten am Zaun? Sie erklären ihm unisono, der Zaubrer sei verschwunden und nicht mehr aufgetaucht, war einfach plötzlich weg und kam nicht wieder, und Justus reagiert, als hätten die Kinder wenig später applaudiert, als der Zauberer dann wieder auftauchte. Warum nimmt Justus die Kinder nicht ernst? Beziehungsweise: Warum nehmen die drei ??? ihre Klienten seit mehreren Fällen nicht ernst? Früher kamen die schrulligsten Gestalten, laberten irgendeinen verwirrten Käse und sofort waren sie mitten im Fall. Neuerdings aber kommen Klienten, erklären, dass sie nicht an Übernatürliches glaubten, und dass sie sich auch ganz gewiss nicht irren würden und so weiter und so fort, aber die drei ??? müssen sich erstmal ewig lange überzeugen lassen.
So machen sich also die drei Detektive auf, nach dem Zauberer Pablo zu suchen - wobei wir ihnen Schritt für Schritt zuhören. Das ist zwar soweit gut vertont und die Atmospäre stimmt ebenfalls, aber es ist nur mäßig spannend, weil das alles locker 30 Minuten dauert... ...BIS es dann endlich mal die ersten seltsamen Dinge geschehen. Doch dieses Momentum wird sogleich im Keim erstickt, weil Tante Mathilda auf einmal im Hörspiel auftaucht und uns eine heiße Spur auf dem Silbertablet serviert.
So verstehen wir also nach und nach, warum Pablo verschwand, dennoch bleiben die wirklichen Hintergründe verborgen. Denn die Bösewichter werden praktisch nicht vorgestellt. Wer sind sie? Was ist ihre eigentliche Motivation? Plumpe Gier? Höhere Ziele? Rache? Enttäuschte Liebe?
Naja, und ganz am Ende hält Justus 5-6 Minuten seinen Monolog vor den Kindern, die geflissentlich eine Zwischenfrage stellen; nicht zu vergessen, dass es hier auch wieder gewaltig am ixen ist.
Fazit: Eine akzeptable Folge, die man hören kann, weil die Atmosphäre stimmt. Bekannte Helden wie Thormann, Bogdan oder Kallweit bescheren zwar ein zeitweiliges Lächeln im Geiste, doch alles in allem haut's mich nicht wirklich um.
Meine Wertung: 63%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 09.12.2013
TKKG
(185) Der unsichtbare Dieb
Erschienen: 2013
Dauer: 1:01:39Als Tim von seinem Morgenlauf zurückkommt, macht er eine unerfreuliche Entdeckung: Seine Schweizer Taschenuhr ist aus seinem Internatszimmer verschwunden! Unerklärlicherweise hat der Dieb nicht eine einzige Spur hinterlassen. Noch rätselhafter wird die Sache, als Tim, Karl, Gaby und Klößchen von einem weiteren Diebstahl erfahren, bei dem die Polizei ebenfalls keinerlei Spuren entdecken kann. Treibt ein unsichtbarer Dieb sein Unwesen in der Millionenstadt? TKKG gelingt es, die Fährte des geheimnisvollen Verbrechers aufzunehmen. Noch ahnen sie nicht, zu wem ihre Ermittlungen sie führen werden...Mein Kommentar: An und für sich eine gut gemachte Folge, aber dann, so ab der zweiten Hälfte, wird's mir zu aufgesetzt; in Bezug auf das Familiendrama (Karls Vater ist irgendwie verdächtig, Karl aber glaubt bedingungslos an ihn) und die Auflösung des Falls. Ich warne vor, dass ich fette Spoiler verwenden werde - das muss sein, um zu erklären, was mir missfällt. Also, ich habe Euch gewarnt! :)
Jedenfalls: Es ist so, dass mir der Fortschritt der Technik viel zu weit ist, wenn es nach dieser TKKG-Folge geht. Der künstliche Vogel, dieses Roboter-Ding, ist mir zu komplex und perfekt. Wie leise ist dieses Gerät eigentlich? Ich stelle es mir schwierig vor, es bei all den Diebstählen dauernd zu überhören. Aber noch schwieriger stelle ich mir vor, wie geschickt der Apparat sich steuern lässt. Und sogar gezielt Schmuck, also etwa einen Ring, kann man damit greifen/stehlen, ohne gehört zu werden, oder irgendwelche Dinge umzustoßen, sobald der Roboter-Vogel in ein Gebäude eingedrungen ist. Merkwürdig auch, wie sauber offenbar die Bildübertragung funktioniert - immerhin geht das ja über das Internet - nebst Tonübertragung. Kurz: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein solches Wunderwerk der Technik so perfekt fliegen/schweben kann, ohne dabei je gehört zu werden, bzw. dass dieses Wunderwerk sich so butterweich steuern lässt. Das grenzt doch arg an Science Fiction. Klaro gibt es ähnliche Drohnen heute schon, aber in Form einer Krähe, die der Natur täuschend ähnlich sein soll? In Optik, "Verhalten" (Flügeschlag) und so weiter... Hmmmmnaja...
Aber nehmen wir mal an, dass ich mich irrte und ein solches Ding gäbe es heute wirklich, bzw. wäre wirklich heute schon problemlos möglich, dann bleibt immer noch, wie Karl sich scheinbar so mir nichts, dir nichts in ein Computer-Netzwerk einhacken kann. Natürlich, Kids, die technisch was auf der Pfanne haben, gibt es massenhaft, auch welche, die sich in Firmen-Netzwerke einhacken können, aber erstens war Karls technische Bewandnis bislang kaum in Aktion zu sehen und seine "Computer-Fähigkeiten" waren eher auf "viel Wissen" ausgelegt, als auf Computer-Know-How. Ich erinnere mich z.B. an
(179) Abzocke im Online-Chat, wo er z.B. den Text im Browser auf Noob-Niveau zoomt (mit einer Lupe vor dem Monitor); jeder wahre Computer-Kenner hätte einfach ein paar Mal "Strg und +" gedrückt, oder meinetwegen per Screenshot in der Bildverarbeitung gezoomt, als nach einer Lupe zu greifen. Naja... Aber selbst, wenn Karl wirklich so super hacken könnte, stellt sich mir die Frage, was für eine hochtechnisierte Firma das ist, die nicht merkt, dass irgendwer gerade im System ist und Hürden aushebelt, bzw. frage ich mich, wie Karl die Datensätze von bestimmten Angestellten lesen können will. In einer Datenbank öffnet man ja nicht einfach so einen Textfile und hat dann plötzlich einen Terminplan im Reintext vorliegen, sondern einen Haufen Textmatsch, den man erstmal in einen Kontext bringen muss, wenn man die Software nicht hat, die diese Datensätze erst für die Lesbarkeit formatiert - bzw. auch ohne Datenbank haben verschiedene Files unterschiedliche Formate und sind entsprechend kodiert. Aber ok, selbst wenn auch DAS noch für Karl machbar wäre, macht er sich hochgradig strafbar - stört das bei der Polizei eigentlich niemanden? Man hört ja eindeutig in der Abschlussszene, dass die Polizei weiss, dass Karl sich einhackte. Und woher hat Karl die Tools für solche Machenschaften? Einfach so findet man die im Web auf keinen Fall.
Obwohl ich hier also schon arg an der Grenze meine Gutmütigkeit bin, setze ich auch DAS noch als machbar voraus - und die Polizei kennt TKKG halt sehr gut und übersieht Karls kriminelle Handlungen wohlwollend. Aber das Ende ist einfach Kappes! Hier zeigt Karl dann also mal wieder, dass er eigentlich nicht sehr viel Ahnung von Computern hat. Wieso die Daten direkt auf einen Stick speichern? Warum nicht die Daten von der Festplatte auf den Stick kopieren, um damit die Teichtl auf jeden Fall matt setzen zu können? Und DANN zeigt sich mal wieder die Perfektion der Roboter-Krähe, die dann TKKG umhaut und außerdem einen im Tumult irgendwo hingeschleuderten USB-Stick aufgabelt und bei der Teichtl abliefert; sorry, ich kann das einfach nicht glauben.
Und eine Frage noch: Wieso nimmt die Übertragung des Laptops an den künstlichen Vogel den Ton auf, der beim Laptop erzeugt wird, bzw. wie können TKKG beim Ausspähen hören, was die Teichtl vor sich hinquasselt?
Alles in allem wäre das echt ein gutes Hörspiel, aber die Geschichte, der Fall selbst, verlangt viel zu viel Gutmütigkeit beim Hören. Man muss dauernd beide Augen und alle Hühneraugen zudrücken, um nicht stattdessen den Kopf zu schütteln.
Die Produktion ist dafür umso gelungener. Die Sprecher/innen sind allesamt durchweg top, nur Angela Roy und Alexandra Doerk klingen mir - mal hier, mal da - eine Spur zu aufgesetzt in ihren Rollen: man hört manchmal das Schauspiel zu sehr heraus. Musikalisch gibt die Folge sich keine Blöße und auch vom Fluss her passt alles zusammen.
...wären nur die Mängel in der Story nicht. Wäre diese Folge im Stil der "vorherigen TKKGs" gehalten, wäre das nicht unbedingt der Rede wert, doch im Gewand der aktuellen TKKGs ist das alles etwas zuviel verlangt! Schade!
Meine Wertung: 64%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 14.02.2017
Die drei ???
(185) ...und der Mann ohne Augen
Erschienen: 2017
Dauer: 1:01:25Es brennt! Dichte Flammen lodern auf der Veranda eines einsamen Hauses am Rand von Rocky Beach. Nachdem die Gefahr gebannt ist, nehmen Justus, Bob und Peter das Haus unter die Lupe. Könnte es Brandstiftung gewesen sein? Als plötzlich ein Einbrecher durch eine ausgebrannte Wohnung schleicht, sind sie sicher: Das war kein Unfall...Mein Kommentar: Die drei ??? und der Mann ohne Augen... Es beginnt wie so oft in den letzten Jahren bereits beim Titel. Wäre dies eine Folge aus den 80er-Jahren, hätte diese Folge tatsächlich etwas mit dem "Mysterium" um einen Mann ohne Augen zu tun gehabt.
Doch in dieser Folge geht ziemlich genau die gesamte erste Hälfte lang um einen Häuserbrand, der gleich zu Beginn zu hören ist, und von dem die Frage ausgeht, ob es ein Unfall war, oder wer den Brand warum gelegt haben könnte... ...als es urplötzlich eine Wendung nimmt und es jetzt um eine Entführung geht, die vor Jahren passierte. Und auch, wenn die Geschichte so geschrieben wurde, dass ein gewisser Zusammenhang besteht, fühlt sich das für mich dennoch so an, als hätte man die aktuelle Geschichte abrupt beendet und einfach eine beliebig neue begonnen. Oder anders formuliert, dieser ???-Fall könnte genauso gut direkt mit einem Klienten beginnen, der fordert, einer Entführung durch den Mann ohne Augen nachzugehen.
Ebenfalls die von mir schon genannte Diskrepanz zwischen dem Folgentitel und dem Folgeninhalt ist merkwürdig, denn dass der genannte Mann "keine Augen" hat, ist an und für sich irrelevant. Er könnte genauso gut ein Mann mit gelbem Pullover oder mit roten Schuhen sein - stattdessen versucht man durch die - äußerst kurze - "Der hat ja echt keine Augen"-Szene etwas zu schocken, um dann am Ende, immerhin rund die letzte Viertelstunde, alles Stück für Stück durch Geständnisse und Justus-Monologe runtererklären zu lassen.
Die Produktion ist sehr gut und ich mag vor allem die gewählten Musiken. Allerdings klingt Oliver Rohrbeck sehr nasal; ob das einem Schnupfen geschuldet ist...? Naja, wie dem auch sei, es ist zu deutlich zu hören, als dass es nicht auffällt. Man hätte doch kurz erwähnen können, dass Justus gerade eine Erkältung hätte, die aber schon wieder auf dem Wege der Besserung sei. Übrigens: Auch Thomas Fritsch klingt merkwürdig angeschlagen.
Nee, sorry, das war nichts - und das ist NICHT Europas faux pas, denn die Story ist einfach zusammengestückelt und pseudo-spannend.
Meine Wertung: 64%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 19.02.2014
TKKG
(186) Die schlafende Chinesin
Erschienen: 2014
Dauer: 1:06:22Die Millionenstadt ist in Aufruhr: Eine Skulptur von unschätzbarem Wert wurde still und heimlich aus dem Kunstmuseum gestohlen! Wie konnte es im Museum zu so einer fatalen Sicherheitspanne kommen? Fernsehen, Radio und Zeitungen stürzen sich wie die Geier auf den peinlichen Skandal. Tim, Karl, Klößchen und Gaby sind sich fast sicher, den Dieb zufällig bei seiner Flucht beobachtet zu haben - und schalten sich ein. Was hat der Dieb mit der Skulptur vor? Was hat die adelige Frau von Dünkelsheim mit dem Kunstdiebstahl zu tun? Und warum wurde im Museum kein Alarm ausgelöst? TKKG nehmen die Spur auf - sie führt in den düsteren Moorsteiner Wald...Mein Kommentar: Die Folge missfiel mir beim ersten Mal Anhören doch sehr - obwohl ich es nicht begründen konnte. Doch von Mal zu Mal wich der negative Eindruck um einige Nuancen - und pendelte sich dann auf meiner nun gefestigen Meinung ein.
Dennoch heißt das nicht, dass die Folge durch und durch super ist. Sie geht durchaus in Ordnung, hat aber an diversen Stolperern zu knabbern. Gleich zu Anfang kommt eine absolut spannende Szene, die vom Erzähler stimmungsvoll dargeboten wird. Man hat den Eindruck, Klößchen versuche über einen Internatsflur zu flitzen, um wieder ins Adlernest zurück zu gelangen, oder zu einem Fenster, um aus dem Internat herauszukommen. Und das hat mächtig eingestimmt auf: "Yeah, sauber, eine Internatsszene!". Doch dann stellt sich allzubald heraus, dass Klößchen lediglich keinen Bock hatte, seiner Tante zu begegnen, die gerade die Sauerlichs besucht, weil Klößchen seine Tante total nervig findet. Vielleicht ist es engstirnig, aber diese Auflösung der Szene sorgt bei mir jedes Mal auf's Neue für Missstimmung - und das gleich direkt am Anfang. Na, vielen Dank auch!
Dann, um bei der Tante zu bleiben: Ja, viele Kids sind von ihren Anverwandten genervt, man mault über sie, macht sich über ihre Eigenheiten lustig und ist froh, wenn sie wieder weg sind. Aber wie oft kann man solche Szenen in einem Hörspiel bringen? Wie häufig müssen wir als Hörer/innen ertragen, dass Klößchen die Tante nachäfft, überdeutlich betont, sie sei gar nicht seine echte Tante, sondern er nenne sie nur "Tante"? Es gibt kaum eine Szene im Hörspiel, in der nicht wenigstens ein Hinweis auf diesen Umstand erfolgt. Das ist schlicht ermüdend. Realismus hin oder her, in einer Geschichte von Pi-mal-Auge einer Stunde Spielzeit fällt eine solche Häufigkeit einfach ins Gewicht und wird anstrengend.
Und dann schon wieder eine "Gefangen im Bunker"-Aktion. Lieber Himmel, wie oft wurden TKKG - oder Teile davon - in letzter Zeit eigentlich in Bunker, Verliese oder Hütten eingesperrt? Und immer gab es dann doch noch irgendeinen glücklichen Umstand, sodass sie mehr oder weniger sofort wieder herauskamen. Doch dann geht ausnahsweise überhaupt nichts mehr, und Oskar, ein spürsinnlich nicht ausgebildeter und körperlich nicht gerade gut trainierter Hund, rennt viele Kilometer durch die Stadt, bellt sich heiser, und rennt dann dieselbe Strecke auch noch wieder zurück? Zugegeben, nicht völlig unmöglich, dennoch entbehrt es einer gewissen unfreiwlligen Komik nicht.
Und da musste ich einfach an Lassie denken. Lassie: "Wuff, wuff, kläff!" Timmy: "Was sagst du, Lassie? Opa hat sich bei einer Schlägerei im Saloon den rechten, großen Zeh verstaucht? Der Arzt war schon da und hat gegipst, aber auf dem Rückweg ist Opa beim Humpeln dann einen Hang hinabgestürzt? Und jetzt liegt er bewusstlos auf dem Boden? Und dann haben Passanten ihm auch noch die Taschen geleert? Ja, ich komme sofort und rette ihn!" Als Glockner die Vier dann zurechtweist, von wegen gefährlich und so, kommt mal wieder Tim, macht auf easy, leiert ein paar Fakten runter und Glocker ist beruhigt? Danach machen TKKG trotzdem locker weiter, obwohl Glockner ihnen einschärft, das Haus nicht zu verlassen - darauf pfeiffen TKKG natürlich. Glockner mag ja ein guter Polizist sein, aber als Rolle der Vaterfigur muss ich mich fragen, wieso Gaby nicht suizidgefährdert ist, denn die kann machen, was sie will, ohne, dass sie irgendeine Konsequenz zu fürchten hätte. Glockner gibt ständig sofort nach - oder hat der seine Sorgen nach 5 Minuten immer gleich wieder vergessen? Als TKKG noch unter Wolfs Fuchtel waren, war man daran gewöhnt und nahm es meistens einfach hin, aber jetzt ist die Serie TKKG etwas anders, "kindlich-jugendlicher", nenne ich es mal, und es ist immer noch dasselbe Spielchen?
Und unter diesem Aspekt wirkt die "Bunker-Szene" reichlich albern, denn Glockner ist hier letztlich nichts anderes als ein Türöffner - da hätte man sich die gesamte Szene auch schenken können - oder Tim tritt die Tür einfach ein. Noch dazu diese Lassie-Anleihen... Da wäre mir fast noch lieber gewesen, Karl hätte mit dem Handy einfach Hilfe gerufen.
Nimmt man das alles mal beiseite, geht dieser Fall aber in Ordnung. Er ist nachvollziehbar, schlüssig und bietet eine Wendung, die man zwar erahnen kann, aber die man auch nicht unbedingt direkt auf dem Radar hat. Auch die Musik ist super, die Atmosphäre klasse und die Sprecher/innen klingen wunderbar.
Nur, wenn man TKKG schon anpasst, moderner und "realistischer" macht, dann bitte einerseits im rechten Maß, und andererseits bei den damals immer so oft kritisierten Dingen, nicht unverändert belassen.
Meine Wertung: 70%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 11.04.2014
TKKG
(187) Ausspioniert!
Erschienen: 2014
Dauer: 1:03:22Klößchens Vater, Hermann Sauerlich, ist ratlos: Wertvolle Betriebsgeheimnisse der "Sauerlich Schokolade GmbH" sind bei einem Konkurrenzunternehmen gelandet! Herr Sauerlich hatte viel Geld in die Entwicklung eines neuartigen Schokoriegels gesteckt - war nun alles umsonst? Klößchen fühlt sich für die Sicherheitspanne mitverantwortlich und beschließt - den grimmigen Drohungen der Erpresser zum Trotz - die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Hat eine Mitarbeiterin der Schokoladenfabrik mit der Betriebsspionage zu tun? Wer hat der Konkurrenz die geheimen Unterlagen zugespielt? TKKG nehmen die Spur auf - und stehen bald im wahrsten Sinn des Wortes vor einem tiefen Abgrund...Mein Kommentar: An sich 'nen echt guter Fall für den Millionenstadt-Vierer. Stringente Story, gute Produktion (Körting eben!) und so weiter und so fort...
Aaaaaber menno, was man da aus Karl macht, das passt mir gar nicht. Ich hörte "Ausspioniert!", als plötzlich die Rede davon ist, dass Karl sich doch mal ins Netzwerk von Herrn Sauerlichs Firma einhacken könnte, um zu erkennen, ob sich Datenspione breitmachten. Na klar! KARL! Ein dreizehnjähriger, zugegebenermaßen intelligenter, fähiger, computeraffiner Junge, hackt sich in ein Firmennetzwerk ein und scannt das Netzwerk, ja sicher! Ist ja auch ein Kinderspiel - jeder könnte das. Ich ahnte an dieser Stelle schon was - und leider bewahrheitete sich meine Ahnung. Karl hackt sich also ein, und prüft offenbar einen einzigen PC auf Trojaner! Wie bitte? Selbst, wenn er alle PCs gescannt hätte, was haben Trojaner damit zu tun? Sicher, es KÖNNTE ein Trojaner gewesen sein, aber jemand, der professionell Datenspionage betreibt, wird vermutlich mehr machen, als einen offensichtlichen EXE-File in den Autostart zu pfuschen. Wie sonst soll ich mir erklären, dass Karl nach Trojanern sucht? ...und wie schnell das bei ihm ging. Sowas kann Stunden oder gar Tage dauern. Zig Rechner im Gebäude, Firewalls, Logs, Protokolle, Backups, Portsniffer, Paketfilter, und ich weiss nicht, was noch alles, kann man überprüfen. Und es gibt da noch zig andere Wege, wenn man wirklich gut ist, einen PC von außen lockerflockig auszuspionieren. Zum Beispiel kann man auch eindringen, sich dann fleißig umgucken, ein paar Daten kopieren/auslesen und wieder abhauen. Dazu braucht man nicht zwangsweise einen Trojaner. Ferner könnte ein Trojaner sich auch einfach selbst wieder löschen.
Aber gut, ich will hier nicht den IT-Profi raushängen lassen. Doch, wie geht es weiter? Karl findet also nichts und DARUM ist für alle sonnenklar, dass es keinen Hacker gibt oder gab, die Daten müssen auf andere Weise durchgesickert sein. Öhm... Natürlich, das ist vollkommen logisch! *hüstel*
Desweiteren, etwas später im Hörspiel, kapern TKKG einen verdächtigen Laptop. Der war selbstverständlich nur auf Stand-By, sie klappen ihn auf und sofort sieht man den Desktop. Was? Es wird kein Passwort verlangt? Ja, ok, man kann das Betriebssystem so einstellen, aber wer professionell Daten stiehlt, sollte nicht so leichtfertig mit seinen Daten umgehen - und wird das vermutlich auch nicht tun. Hier hat der Autor den Kommissar Zufall echt zu sehr walten lassen.
Moment! Der Autor! Da waren doch in der jüngsten Vergangenheit schon mal zwei Fälle von TKKG, wo mit dem Thema Computer irgendwas nicht so ganz koscher war! Und richtig, die Folgen
(179) Abzocke im Online-Chat und
(185) Der unsichtbare Dieb stammen vom selben Autoren. Lieber Herr Autor, bitte kriegen sie ihre Computer-Fakten besser auf die Reihe, denn gerade, wenn man als Hörer/in etwas von der Materie versteht, kann man nur den Kopf schütteln. Wären es Randfakten, meinetwegen, ok, aber es sind oft ja Dinge, die den Fall in eine bestimmte Richtung gehen lassen und DANN wird's einfach hakelig.
Hätten TKKG einfach von Herrn Sauerlich versichert bekommen, man hätte die gesamte IT-Ebene nach allen Regeln bereits ohne Spuren durchkämmt, wäre ich als Hörer zufrieden gewesen, aber dass Karl sich 1-2 Stunden an einen PC hockt, keine verdächtige/n Datei/en findet und darum meint, dass da nie was gewesen wäre, ist wirklich schwach. Auch das mit dem Laptop hätte man eleganter erklären können. Somit vermasselt sich das Hörspiel durch diese wirklich lahmen Erklärungen seine gute Note von selbst, weil alles andere echt gut kommt und ohne sonstige Schwächen erzählt wird. Es ist nur, wie man computerseitig an notwendige Rückschlüsse gelangt ist. Hmm, wobei, als Klößchen meinte, ER könnte genauso gut an der Misere schuld sein, und wie er das erklärt, ist doch gar nicht soooo weit hergeholt. Zumindest in Betracht ziehen hätte man das können, statt gleich zu behaupten, dass das alles Unfug sei.
Als Bonus obendrauf freue ich mich tierisch über Peter "Tri-Klops" Lakenmacher, der mal wieder in einer Europa-Produktion mitwirkt. Auch Henry König und Brigitte Böttrich sind bei mir stets gern gehörte Gäste. :) Eine Gnaden-60%, um meinen guten Willen zu zeigen.
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 22.06.2015
TKKG
(192) Feuer auf Gut Ribbeck!
Erschienen: 2015
Dauer: 1:01:21Eigentlich wollten TKKG nur ein paar ruhige Sommertage bei Gabys Brieffreundin Sabine in einem SOS-Kinderdorf verbringen. Als Tim, Karl, Gaby, Klößchen und Sabine - teils hoch zu Ross, teils auf dem Drahtesel - von einem kleinen Ausflug zum nahen Reitstall zurückkehren, eröffnet sich ihnen ein schreckliches Bild: Gut Ribbeck brennt lichterloh! Ein Unfall oder vielleicht doch Brandstiftung? Wer hätte ein Motiv, die Stallungen auf Gut Ribbeck anzuzünden? TKKG machen sich an die Arbeit, sammeln Indizien und fügen scharfsinnig die einzelnen Puzzleteile zusammen. Sie sind dem möglichen Täter auf der Spur - glauben sie zumindest.Mein Kommentar: Hmpf... Ich komme mit dieser Folge einfach nicht klar. Eigentlich ist alles da: Abenteuer, mehrere verdächtige Personen, Ermittlungsarbeit, ja, sogar zwei Story-Wendungen sind geschickt eingeflochten.
Trotzdem... also ich weiss nicht... Wer es am Ende und warum getan hat, ist schlüssig und sogar menschlich verständlich: ABER: Wurde Phillipp nun wirklich dauernd von seinem Vater geschlagen und seine Mutter hat nie was dazu gesagt, oder nicht? Es wird einmal kurz angedeutet, dass es wohl so wäre, aber die Person, die Auskunft darüber gibt, betont, es nicht zu wissen, sondern nur, es sozusagen zu ahnen. Auch später erklärt die Frau Mama, Philipp habe ihr immer nur Hass entgegeben gebracht, aber erwähnt mit keiner Silbe, ob dieser Hass gerechtfertigt gewesen war. Es mag letzten Endes keine große Rolle spielen, denn so oder so gäbe es genug "Zündstoff" für dieses familiäre Problem, aber dennoch finde ich diesen Punkt äußerst wichtig; zumal, wieso soll Philipp seiner Mutter VERSPRECHEN, den Hof nicht zu verkaufen? Wenn sie sicher gehen wollte, hätte sie dies im Vertrag doch einfach festlegen lassen können? Warum sie es nicht tat, kann man sich denken oder nicht denken, oder ob sie wirklich die Schläge von Philips Vater für den gemeinsamen Sohn stillschweigend hinnahm, kann man sich denken oder nicht denken, aber solch gravierende Fragen müssen beantwortet werden, sonst ist der Geschichtsverlauf einfach für die Katz'.
Oh, und PS: Den wirklich schlechten End-Witz von Tim, Karl und Klößchen, dass Pferdefleisch tolle Steaks abgäbe, also, das ist echt etwas geschmacklos. Da ist ein Mädchen, dass an ihren Tieren hängt, und dann kommen drei so grobe Klötze, machen einen platten Spruch, deklarieren es wenig später als Witz und lachen sich kaputt? Oh man!
Meine Wertung: 63%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 15.03.2018
Die drei ???
(192) Im Bann des Drachen
Erschienen: 2018
Dauer: 1:07:42Peter ist spurlos verschwunden und seine beiden Freunde sind ziemlich ratlos. Was Justus und Bob nicht wissen: Der zweite Detektiv wird etliche Kilometer von Rocky Beach entfernt festgehalten. Wer hat ihn verschleppt und wieso? Können seine Freunde ihm zu Hilfe kommen? Und was hat der geheimnisvolle Drachensohn mit all dem zu tun? Justus und Bob müssen sich auf eine gefährliche Reise begeben, um all diese Fragen beantworten zu können.Mein Kommentar: Nein! Einfach nein! Die Folge is' nix! Ich weiß auch gar nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören soll, weil das alles ein einziges Durcheinander und Aneinanderreihen von Blödsinn ist.
Dabei fängt es durchaus vielversprechend an. Wir hören Peter zu, wie er feststellt, an einem fremden Ort aufzuwachen, ohne zu wissen, wie er hinkam - oder warum. Doch dann kommt eine Dame herein, die Katara genannt wird. Hier ist nicht nur seltsam, dass der Name durchweg englisch prononciert wird (zudem mit amerikanisch gerolltem "R"), was Quatsch ist, denn wir sind in Shanghai, sonderrn was jetzt an Erklärungen folgt, ist derart hanebüchen - auweia!
Peter wurde entführt, weil er die chinesische Mafia gewissermaßen retten soll. Es dauert dann auch nicht lang und Justus und Bob, die sind derweil noch in Rocky Beach, erfahren ebenfalls, was los ist und düsen schnurstracks Richtung China, um Peter zu befreien. Da gleich mal die erste Frage: Wie kann man einen Jungen, noch dazu betäubt, also leblos, einfach so außer Landes bringen? OK, vielleicht hat da jemand jemanden bestochen, mag sein. Aber das ist ja nur eine vielen der Fragen, die man im Kopf einfach nicht klar kriegt.
Stattdessen macht man es sich in einer Tour unendlich leicht, indem behauptet wird, der Oberboss hätte eben einfach "gewisse Möglichkeiten". Dieser Art Antwort erhält man als Hörer/in ständig. Wie konnte irgendetwas seltsames, abstruses passieren oder möglich gemacht werden? Ganz einfach: Der Oberboss ist nunmal der Oberboss - der hat es eben irgendwie geschafft.
Dann entspinnt sich allmählich der halbwegs verständlich Plot. Halbwegs, weil man bei all den Namen und Gründen nicht mehr begreift, wer jetzt wie zu wem steht. Aber immerhin, wir verstehen: Die chinesische Mafia bekriegt sich untereinander. Die jeweiligen Familien feinden sich mehr und mehr an, weil irgendein Junge keine Lust mehr hat, bei alledem mitzumachen und deshalb einfach nur aussteigen will. Was dieser Junge damit zu tun hat, dass die anderen zig Mitglieder/innen der Untergründler deshalb einen auf GZSZ machen? Das erfahren wir wieder nicht: "Es ist eben so! Das hat euch auch nicht weiter zu interessieren! Wäre außerdem zu kompliziert, das zu erklären!"... So einfach ist das. Überhaupt verbringen alle Akteure und Akteurinnen wahnsinnig viel Zeit damit zu erklären, wie geheimnisvoll und mächtig sie sind. Wehe, man versuche wegzulaufen, man würde es nicht überleben. Wehe, man versuche dieses, dann geschehe jenes. Wehe, man... Dauernd geht das so!
Doch was tun Justus, Peter und Bob? Die machen da mit! Diese Menschen handeln tagtäglich in vielerlei Hinsicht nicht nur illegal, sondern im Besonderen vor allem stark amoralisch. Aber, was soll's!? Unwichtig! Die drei Detektive helfen natürlich gern. Zum Einen, weil sie eh keine Wahl haben, zum Anderen aber, weil es sie auch gar nicht zu stören scheint, WEM sie da eigentlich behilflich sein wollen. Noch dazu: Was wollen drei Jugendliche aus Amerika, und seien sie noch gewitzt und erfahren, gegen derartig organisierte Banden ausrichten, beziehungsweise für diese tun, was sie nicht selbst tun könnten?
Doch in einer Tour werden Gesinnung und Taten dieser Menschen hoffnungslos untertrieben und romantisiert. Gerade von Zuko, der gern erklärt, wie sehr ihm das alles (die Triaden) fehlen werden, obwohl er aber natürlich nicht so werden will wie sein Vater. Was mich aber am meisten irritiert: Wieso denkt man nicht zumindest darüber nach, die Polizei in irgendeiner Weise zu informieren? Justus, Peter und Bob scheinen zu keiner Zeit in einem Gewissenskonflikt zu stecken. Sie äußern sich durchweg hilfsbereit und verständnisvoll - und sollte das dennoch alles nur Fassade sein, erfährt man es als Zuhörer/in nie.
Ich breche hier jetzt lieber ab, obwohl ich noch lange nicht am Ende mit Kopfschütteln und Gesicht in den Händen vergraben bin... Kurz: Diese Geschichte ist totaler Murks!
Immerhin: Die Produktion, also die Europa-Seite, ist allerdings gelungen. Alle Sprecher/innen liefern gute Arbeit ab und die Musiken klingen stimmig.
Meine Wertung: 37%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 28.09.2015
TKKG
(193) Das Weihnachts-Phantom
Erschienen: 2015
Dauer: 1:06:48Zwei Tage vor Weihnachten in der Millionenstadt. Während die Menschen eilig die letzten Geschenke besorgen, stiehlt ein Mann eine ganze Kleiderstange Winterjacken der Nobelklasse. Unerkannt hinterlässt er eine rätselhafte Botschaft. Am selben Tag stiehlt er einem Millionär seinen Cadillac. Wieder hinterlässt er eine Botschaft. Für TKKG beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel. Dem Unbekannten scheint die Verfolgung großes Vergnügen zu bereiten. Was führt er im Schilde? Können Tim, Karl, Gaby und Klößchen das Weihnachts-Phantom schnappen?Mein Kommentar: Holla, "Das Weihnachts-Phantom" ist ein merkwürdiges Hörspiel. Es passieren darin allerlei TKKG-untypische Dinge, doch selbst, wenn es für TKKG typische Dinge wären, ist diese Folge schwere Kost. Denn man sollte unbedingt vermeiden, sich über zu viele dieser Dinge den Kopf zu zerbrechen!
Es beginnt schon am Anfang, wo ein Herr sich selbst ein paar Zeilen aus einem Roman vorliest. Natürlich ist klar, dass er damit irgendeine Art von Gleichnis erklären will, und es schimmert bereits hier durch, dass es wohl um sowas wie Gerechtigkeitsherstellung gehen soll. Doch was bringt uns - der Hörerschaft - es, diese Zeilen zu hören? Es stiftet eher Verwirrung. Dann die nächste Szene, wo ein Mann eine Krücke fallen lässt, die Verkäuferin bückt sich, um sie wieder aufzuheben, und der Mann stiehlt (wahrscheinlich) 11 Winterjacken mit einer einzigen Bewegung von der Stange? Mal ehrlich, DAS will ich sehen, wie DAS gehen soll. Die Jacken hängen an Kleiderbügeln, sind heutzutage oft durch schmale Drahtseile und andere Mechanismen gesichert, und der Kerl braucht keine 2-4 Sekunden (viel länger dürfte das Bücken der Verkäuferin bestimmt nicht gedauert haben), und er hat keinerlei Probleme, sich 11 Jacken von der Stange zu greifen - UND sich außerdem sogar "bereits längst aus dem Staub gemacht" zu haben, bis die Verkäuferin es bemerkt? ALLES KLAR!
Die nächste Szene ist ebenfalls schräg. Tim, der in der Vergangenheit im Alleingang bereits mühelos 3 nahkampferprobte, große, starke Türsteher-im-Kleiderschrank-formatige Schläger auf die Matte knallt, sieht Schwierigkeiten darin, mit 11 Obdachlosen fertig zu werden? Noch dazu, wo Karl und Willi damals häufig mit Luftpumpen, Latten und ähnlichem mitgeholfen haben? Doch plötzlich sind also 11 Obdachlose eine heikle Sache? Nicht, dass ich TKKG dabei zuhören wollte, wie sie Obdachlose verprügeln, aber irgendwie finde ich die "Erklärung" dafür, dass TKKG den Rückzug antreten, reichlich unbefriedigend.
Doch es geht weiter, wenngleich ich darauf verzichte, nun wirklich jede ungereimte Einzelheit runterzubeten, aber zwei Beispiele will ich unbedingt noch niederschreiben. Also: Etwas später gibt es eine Szene, in der TKKG dem mutmaßlichen Täter eine echt lächerliche Lüge auftischen wollen, obwohl sie fest damit rechnen müssten, dass er sie doch bestimmt wiedererkennen würde, wenn er sie sähe.
Und zu guter Letzt: Bereits ca. 20-25 Minuten vor Ende der Folge wissen wir, wer der böse Bube ist, aber wie diesem beigekommen wird... *ächz* ...ist wirklich... ... hanebüchen. Es gibt in der gesamten TKKG-Millionenstadt, wie so oft, nur eine einzige Möglichkeit, irgendwo unterzukommen, sofern es keine Wohnung ist: Ein Container! Und, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, gibt es nur eine einzige Möglichkeit, an einen solchen Container zu kommen. Oh man!
Nun ja, um zum Abschluss zu kommen: Wenn man dieses Hörspiel eher so nebenbei hört und auf dieserlei Logiklöcher nicht allzu sehr achtet, ist es ganz passabel, denn es gibt ein tolles Feeling, jede Menge Altmeister zu hören: Michael Harck, Gerd Baltus, Achim Schülke, Michael Grimm, Henry König... Einfach klasse, dass Frau Körting es gelang, all diese Leute - und das auch noch gemeinsam! - in ein Hörspiel zu kriegen.
Leider aber gelang es dieses Mal nicht, Winter- und Weihnachtsfeeling in dieses Hörspiel zu kriegen. Wenn am Anfang nicht "Winterjacken", und hier und dort mal "Weihnachten" gesagt werden würde, könnte es auch eine Osterfolge sein, oder einfach irgendein Fall, der am 5. August oder 19. März oder so stattfindet.
Ich vergebe 68% - aber wirklich NUR, weil ich mir ein Loch in den Bauch freue, mal wieder Leute wie Michael Harck oder Gerd Baltus zu hören... Ohne diesen Bonus würde ich wohl nicht mal 50% geben!
Meine Wertung: 68%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 13.06.2016
TKKG
(197) Bei Anpfiff Übergabe
Erschienen: 2016
Dauer: 1:04:18Fußballeuropameisterschaft - die Menschen in der Millionenstadt sind im Fußballfieber: Schwarz-rot-goldene Fähnchen, Leinwände und Fußballfans wohin das Auge reicht. Auch Klößchen, der mit Sport sonst nicht viel am Hut hat, fiebert mit der deutschen Nationalmannschaft mit. Kurz vor dem Achtelfinale schlittern Tim, Karl, Gaby und Klößchen in einen Fall, der die Polizei schon lange beschäftigt. Gesucht wird der Drahtzieher eines illegalen Fußballwettringes. Seine genaue Identität kennt niemand, man nennt ihn den "Kopf" und man weiß, dass er äußerst skrupellos ist. TKKG finden heraus, dass der Kopf zwei Komplizen hat. "Die Hand" erledigt die tägliche Arbeit des kriminellen Wettringes. Und dann ist da noch "die Faust". Auf diese Bekanntschaft hätte Tim gern verzichtet...Mein Kommentar: Wie bei den ??? ist auch bei TKKG das Thema Fußball eine gern gewählte Möglichkeit, die Öffentlichkeit auf das Produkt (also ??? und TKKG) zu lenken, in dem man mit schöner Regelmäßigkeit zu EMs und WMs Folgen raushaut, die auch immer schön plakative Titel haben, damit wirklich jede/r mitkriegt: "Hey, hier geht's um Fußball". So bildet Bei Anpfiff Übergabe auch keine Ausnahme. Es erscheint pünktlich zur EM und der Titel könnte kaum unsubtiler sein.
Also, stellen wir uns der Frage: Ist das hier wieder nur eine lahme Fußballfolge, oder eine Folge, in der Fußball nur der Aufhänger ist, es aber im Kern um etwas ganz anderes geht? Nun... Letzteres. Es geht um illegale Fußballwetten, und sowohl FIFA und Vater Staat mögen sowas gar nicht - denn da kann ja nicht dran mitverdient werden. Weshalb TKKG sich einschalten. Oder, naja, indirekt eingeschalten werden...
So passiert es, dass Nico beim Aldernest anklopft und auf die Bitte hin einzutreten, eintritt, um mit Tim und Klößchen zu sprechen - nebenbei, dass Tim seinen Kumpel als "Walroß" vorstellt, also, was soll sowas? Tolle Vorbildfunktion, wirklich! Nun, Nico, erklärt ohne lange rumzudrucksen, und Tim und Klößchen groß zu kennen, erstmal, was los ist: Sein Vater hat ihn gewarnt, zu niemandem ein Wort, immer das Zimmer abschließen und so weiter, weil Der Kopf, Die Hand und Die Faust irgendwie Ärger mit Nicos Vater haben. Nico heuert TKKG also hiermit sozusagen an.
Bald schon geht es TKKG erst einmal darum herauszukriegen, welche Personen hinter Kopf, Hand und Faust stecken. Was in der Tat recht spannend ist - zu einem gewissen Grad, denn irgendwann stellt sich bei mir eine Hörsättigung ein und ich fand das peu a peu uninteressanter, zumal immer mehr Leute verdächtigt werden, sich darum die Begriffe Kopf, Hand und Faust immer mehr mit Realnamen-Personen vermischen, die's dann aber alle irgendwie vielleicht doch nicht sein können, oder könnte Herr X vielleicht statt der Hand nicht die Faust sein? Oder ist die Faust auch der Kopf? Oder der Kopf ist Hand und Faust in einer Person? Irgendwann wird's einfach zu fummelig und das Hirn schaltet ab. Man spürt zwar unbewusst, dass es wichtig ist, die Personen zu enttarnen und Zeit spielt auch eine Rolle (denn "bei Anpfiff" ist es zu spät), aber außer dass man haufenweise Namen sowie Kopf, Hand und Faust hört, bleibt da nicht wirklich was hängen.
Wirklich, ich hab's mehrfach probiert, aber was bringt's, wenn ich mich der Professionalität halber hundertmal durch das Hörspiel wühle, wenn es vor allem darum geht, hier meinen Höreindruck zu vermitteln, und der ist: Auch nach 8- oder 9-mal Anhören bleibt eine gewisse Verwirrtheit; selbst, als am Ende natürlich klar ist, welche Realnamen-Person welchem Körperteil zuzuordnen ist - es fehlt der Bezug zu alledem.
Die Produktion ist wunderbar, und es kommen vereinzelt sogar Musiken aus den späten 80er- und frühen 90er-Jahren der TKKG-Produktionen, was durchaus positiv auffällt, zugleich aber zusätzliche Verwirrung stiftet, denn bei dem Namen-Wirrwarr die ganze Zeit immer wieder angenehm überrascht aufmerksam zu werden, weil wohlbekannte Klänge ertönen, ansonsten aber nur "Blabla Name X, blabla Kopf, blabla Name Y" zu hören... eine seltsame Erfahrung: Die Aufmerksamkeit kommt und geht und kommt und geht... Doch als dann Tim in Minute 43 sagt "Lassen sie Gaby los! Ich kann Karate, und zwar nicht schlecht.", also da gibt's dann sogar unfreiwillige Grinser: Opfer-Gaby und Super-Tim endlich wieder vereint! ;)
Nachtrag: Da ist dieses Hörspiel gerade mal ein paar Wochen auf dem Markt und wird schon neu aufgelegt, weil der Karl-Sprecher ausgetauscht werden musste. Beim Vergleich zwischen der Version mit Niki Nowotny und der mit Tobias Diakow fällt per se erstmal kein Unterschied auf. Die Parts von allen beim ersten Mal aufgenommenen Sprechern und Sprecherinnen sind unverändert intakt; abgesehen natürlich von der Figuren Karl Vierstein und Nico König (der wird jetzt von Patrick Bach gesprochen, vorher war es Tobias Diakow). Trotzdem dauert die neue Fassung 1 Minute und 18 Sekunden länger als die alte. Der Rest des Hörspiels, auch das Cover, ist unverändert (mit Ausnahme des neuen Karl-Sprechernamens in der Liste).
Das Zitat der Folge kommt von Tim: Lassen sie Gaby los! Ich kann Karate, und zwar nicht schlecht.
Meine Wertung: 56%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 31.03.2017
TKKG
(200) Der große Coup
Erschienen: 2017
Dauer: 2:03:21In der Internatsschule, die Tim, Karl, Gaby und Klößchen besuchen, gibt es etwas zu feiern. Alle sind da: Schüler, Eltern, Lehrer, Politiker und Journalisten... sowie jemand, mit dem TKKG ganz und gar nicht gerechnet haben. Denn kaum haben die Festreden im Foyer begonnen, schleicht ein vermummter Mann in das Zimmer von Tim und Klößchen. Was zuerst wie ein normaler Diebeszug aussieht, verwandelt sich schnell in einen verzwickten Fall, in dessen Verlauf das eine oder andere Bandenmitglied kurzfristig oder gar für immer verloren geht...Mein Kommentar: *seufz* Es tut mir leid - nein! Es passt sovieles nicht zusammen. Aber ich beginne mit dem Guten! Die Atmosphäre ist super, die Produktion auch, viele tolle ganz alte, alte und moderne Musiken wechseln sich ab, diverse Altmeister/innen sprechen mit und die Folge bemüht sich redlich um einen gewissen Nostalgiefaktor. Aber das gelingt ihr einfach nicht so recht.
Oh doch, es gibt Momente, da stimmt wirklich alles. Aber für jeden solcher Momente gibt es 4 oder 5, die alles wieder zunichtemachen, und zwar, weil vieles vollkommen überzeichnet wird. Diese Folge trieft vor Stereotypie der vier Protagonisten und ihrer Eltern, und manches ist derartig überzeichnet, dass man sich nur fragen kann, was das bitteschön soll... Ich warne an dieser Stelle vor, dass ich mit Spoilern arbeiten werde, große wie kleine - Weiterlesen auf eigenes Risiko! :)
Nun, da wird also Willi entführt, hatten wir ja schon in
(54) Alarm! Klößchen ist verschwunden. Nicht, dass mich stört, dass es das schon mal gab, nee, das ist ok, mich stört, dass, WEIL es das schon mal gab, ein Vergleich möglich ist - nämlich bezüglich der guten Frau Sauerlich; Willis Mutter. In
(54) Alarm! Klößchen ist verschwunden war sie zwar auch etwas fahrig, aber insgesamt doch sehr gefasst und eher rational. Hier ist sie überbesorgt, will unbedingt die Polizei einschalten, obwohl alle sie davon abbringen wollen, ruft dann letztendlich doch die Polizei an, und als die Verbrecher sich in diesem Moment melden, sagt sie am Telefon (zur Polizei!), nachdem sie bereits erklärte, Willi sei entführt worden: "Ups, Telefonstreich, hihi!" Was soll sowas? Soll das witzig sein? Hätte sie nicht a) einfach wie damals reagieren können, oder b) zumindest sagen können: "Oh, da ist er ja, entschuldigen sie bitte den falschen Alarm!"...?
Merkwürdig auch, wie der diensthabende Polizist am Telefon reagiert, als Frau Sauerlich anruft und ihr Leid klagt: Man sieht ihn förmlich genervt die Nase rümpfen. Eine Frau - noch dazu Erna Sauerlich! - ruft an, und erklärt, ihr Sohn sei entführt worden, und der Polizist reagiert abweisend und arrogant? Da fehlen mir einfach die Worte!
Was ich auch nicht begreife ist, warum Tim, Karl und Gaby einfach nicht sagen wollen, was mit Willi los ist, und warum Tim das Internat in der Nacht verlässt (eben wegen Klößchen). Es ergibt einfach keinen Sinn, niemandem von den ach so vertrauten Eltern davon zu erzählen! Warum haben TKG keinerlei Vertrauen in Kommissar Emil Glockner und seine Leute? Die werden doch sonst immer als Supervorzeigetruppe dargestellt!
Tim lässt sich praktisch klaglos von der Schule werfen, seine Mutter und ihr neuer Mann nehmen ihn mit nach Hause, und er, Tim, gerade angekommen, haut sogleich wieder ab, Richtung Millionenstadt; sein Zug gehe gleich. Und Susanne Carsten? Hat die etwa nichts dazu zu sagen? So als Vormund und Erziehungsberechtigte? Gibt's keine Leviten zu lesen? Kein Anpfiff a la "Ich reiße mir den Hintern auf, damit Du auf eine gute Schule gehen kannst...", oder sowas? Nein, keineswegs. Tim steht auf, erklärt, er müsse los und die liebe Frau Carsten tut so, als sei rein gar nichts gewesen.
Und dann ist die ganze Prämisse für den Eimer. Im Grunde fußt die gesamte erste CD darauf, uns zu erklären, was geschieht, bis zu dem Zeitpunkt, als Willi entführt wird und TKG dahinterkommen, dass alles, was geschah, von langer Hand geplant war. Alle Spuren, die sie aufnahmen, waren bewusst gelegt worden. Aber wozu eigentlich!? Zum Einen, gerade WEGEN der Spuren haben TKG überhaupt eine Chance, den Ganoven auf die Schliche zu kommen, denn jetzt haben sie Anhaltspunkte, Verdächtige, Namen und so. Schon deshalb war der Plan dumm. Aber es geht noch härter! Denn zum Anderen wäre sehr vieles sehr viel einfacher gewesen, wenn die Ganoven Willi einfach an irgendeiner Ecke einkassiert hätten; letzten Endes taten sie das am Friedhof ja sowieso. Was also soll das alles? Das will sich mir einfach nicht erschließen - es tut mir leid.
Auch muss vieles am Plan selbst kritisch beäugt werden. Denn ein Faktor war ja, dass Gaby zuhause bleiben soll, weshalb Oskar vergiftet wurde. Aber das ist bei weitem keine Garantie, denn Gaby hätte eigentlich trotzdem das Haus verlassen können. Und das ist jetzt nur EIN Beispiel!
Ebenso missfällt mir einiges am Drumherum: Hausmeister Mandl ein Griesgram? Karls Vater hat selbst in solchen Zeiten nichts besseres zu tun, als schwulstige Vorträge zu halten? Direktor Freund ein zauseliger, redseliger Typ? Oder am Ende die lasche Auflösung der Marke "Naja, du weisst sicher noch, wie wir in dem Alter waren?", bei der Direktor Freund viel zu leicht nachgibt.
Sorry, vieles an dieser Folge gefällt mir wahnsinnig gut, aber vieles eben auch nicht.
Meine Wertung: 58%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 27.07.2019
Die drei ???
(200) Feuriges Auge
Erschienen: 2019
Dauer: 4:55:12Justus Jonas ist verschwunden! Während Peter und Bob den Ersten Detektiv verzweifelt suchen, stolpern sie über Spuren aus ihrer eigenen Vergangenheit. Haben die drei ??? vor Jahren den "Fluch des Rubins" wirklich gebannt und hat Justus' Verschwinden etwas mit diesem längst zu den Akten gelegten Fall um den mysteriösen Edelstein zu tun? Schnell steht fest, dass das Feurige Auge mehr Geheimnisse birgt, als die drei ??? ahnen können...Mein Kommentar: Als im September 2018 der Dreier-Buchband herauskam, war ich Feuer und Flamme. André Marx, mein Lieblingsautor der ???-Geschichten, hatte den 200. Fall verfasst: Feuriges Auge. Eine, gewissermaßen, Fortsetzung zum Klassikerfall Der Fluch des Rubins. Was konnte da schon schiefgehen!? Ach ja: Spoilerwarnung! Weiterlesen auf eigene Gefahr! :)
Tja, also beim Lesen dann gab es durchaus Dinge, die mir missfielen. Allem voran das Drumherum mit den nörgelnden Eltern. Sicher, Eltern (oder in Justus' Fall Onkel und Tante) sind so - und in der Realität wäre es sogar seltsam, wenn sie sich nicht in all das einmischen würden, wenn Justus plötzlich verschwunden ist und er weder zu erreichen ist, noch er selbst sich meldet. Aber Marx hatte es bei weitem zu gut gemeint. Allem Realismus zum Trotz: Das elterliche Einmischen nervte gewaltig.
Abgesehen von einigen Kleinigkeiten hier und da war ich mit dem Rest aber ansonsten sehr zufrieden. Nur im letzten Drittel störte mich wieder etwas mehr. Und zwar fast die gesamte Indiensache. Erst nöhlen die Eltern und verbieten "die Detektivspielerei". Aber kaum ist Justus wieder da, dürfen sie alle drei nach Indien, um dort einen Fall zu lösen? Naja, meinetwegen. Aber selbst wenn das nicht wäre: Dieser Fall verlor rasant an Spannung, weil hier zu großen Teilen eigentlich nur noch in den Bergen herumgeklettert wird, abgesehen von den "Tempelszenen" selbst, die aber ebenfalls ohne Höhepunkte auskommen. Es fehlt etwas an Action und Überraschungen. Dieses abgeschmackte "Der Böse bedroht das friedvolle Volk mit seiner Waffe und will um jeden Preis den Schatz haben"-Ding gefiel mir einfach nicht.
Nun ja, jetzt kam also das Hörspiel, und was soll ich sagen: Wow! André Minninger hat fast ausschließlich richtig gekürzt. Erst einmal: Das komplette "Die Eltern zicken rum"-Zeug ist weg! Natürlich machen sie sich erstmal Sorgen, als Justus weg ist und so weiter. Aber dann hat es sich auch schon wieder: Peter und Bob können "in Ruhe" ermitteln. Ansonsten erstrecken sich die ersten beiden Bücher beinahe vollständig auf den ersten drei(!) CDs/MCs. Es gibt hier nur wenige Kürzungen.
Und, ehrlich gesagt, wäre nach den ersten drei CDs/MCs Schluss, also der Bösewicht in den Knast gewandert, ich glaube, ich hätte mich nicht beschwert, weil bis hierhin eigentlich alles Wesentliche im Kasten ist. Aber gut, der schlimme Finger flitzt nach Indien und die drei ??? reisen ihm hinterher. Nimmt man es jetzt ganz genau: Das hätte man sich alles schenken können, denn der Ganove kommt letzten Endes ja eh nicht ans gewünschte Ziel und die ??? sind erfolgreich gewesen. Oder kommen hier etwa viele Fanservice-Momente, wie das Treffen auf Mr. Randur? Hmm, ja und nein. Sie treffen zwar kurz auf ihn, aber wirklich nur kurz. Er erklärt ihnen einen Weg und das war's dann eigentlich. Nur ganz gegen Ende wird er dann nochmal flott erwähnt.
Aber! Dennoch gelingt es dem Hörspiel viel besser als dem Buch, alles das, was nach Justus' Wiederauftauchen geschieht, zu legitimieren. Nachdem man drei CDs/MCs lang mit viel Ermittlungsarbeit und einigen spannenden oder interessanten Momenten versorgt wurde, ist CD/MC Nummero 4 sowas wie ein willkommener Absacker, da auch die ersten Minuten noch etwas weiterermittelt wird, bevor es nach Indien geht. Und auch dort geht es deutlich zügiger voran, als im Buch, weil Minninger wieder so klasse gekürzt hat, ohne, dass etwas für die Story wichtiges fehlen würde. Und während all der Geschehnisse in Indien hat man Zeit, die vielen teils richtiggehend genialen Verweise auf
(5) ...und der Fluch des Rubins und
(100) Toteninsel Revue passieren zu lassen.
Denn entgegen der paar Dinge, die mir am 200. Fall in Buchform nicht gefallen: Marx hat trotzdem ganze Arbeit geleistet. Einen uralten Fall (
(5) ...und der Fluch des Rubins) zu nehmen, der in sich ja eigentlich auserzählt war, und ihn derartig schlüssig weiterzuschreiben, das allein ist schon klasse. Aber es ist auch die Schreibe von Marx, die dafür sorgt, dass man gern weiterliest. Und Minninger hat hier so wunderbar ein Hörspielskript daraus gemacht, dass man ihm ebenso dazu gratulieren muss, aus einem guten Buch mit Schwächen, eben jene Schwächen zu entfernen, ohne, dass irgendwas Substanzielles fehlt - und das, noch dazu, bei einer Spielzeit von immerhin 5 Stunden!
Nicht zu vergessen: Die Produktion ist ebenfalls äußerst gelungen. Uralte, alte und neue Musiken geben sich die Klinke in die Hand, die Soundeffekte sind sauber ausgewählt und sauber reingemischt und die Sprecher/innen liefern großartige Arbeit ab. Hans Peter Korff als Rubbish George gefällt mir sehr gut, Stephan Chrzescinski als Gus hat sein Handwerk nicht verlernt (im Gegenteil!) und Wärter Karl (Till Hagen) als Gabriel White ist die perfekte Besetzung für so eine Rolle, mit ihren Stimmungs-Aufs und -Abs. Dazu Altmeister wie Eckart Dux, Jürgen Thormann, Michael Deffert, Michael Lott, Holger Mahlich...
Meine Wertung: 91%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.10.2019
Die drei ???
(201) Höhenangst
Erschienen: 2019
Dauer: 1:18:25Ein unbekannter Anrufer behauptet, Bob wäre der einzige Augenzeuge eines Mordes. Und als wäre das nicht schon seltsam genug, handelt das neueste Buch des Autors Ben Hustler von genau diesem Verbrechen. Bob glaubt an einen schlechten Scherz. Doch als er beginnt, die ersten Kapitel von "Höhenangst" zu lesen, überkommt ihn eine Gänsehaut...Mein Kommentar: Ein wenig verwirrend ist in den ersten Minuten zunächst das Springen zwischen Realität und dem, was Bob in seinem Buch liest (dies ist wie als Hörspiel zu hören). Drei Anläufe hat es bei mir gebraucht, bis ich in der Lage war, das jeweils unterscheiden zu können.
Das beiseite, funktioniert der Fall über weite Strecken - und er ist auch spannend. Es hakelt aber trotzdem hin und wieder. Wie etwa an der seltsamen Sache mit Lesley. Einerseits ist es schön, mal wieder Ann Montenbruck zu hören, andererseits nervt Lesley etwas mit ihrer Eifersucht. Die ihr ein wildfremder Mann einredet, der schätzungsweise in mittleren Jahren ist. Wobei die drei ??? zuerst bei Lesley waren und ihr erklärten, dass von diesem Mann eine gewisse Gefahr ausgehe und sie wissen müssten, wer er sei; ob sie ihnen helfen könne. Ist Lesley wirklich sooo dermaßen leichtgläubig zu denken, Bob spanne jemandem seine Frau (vermutlich ebenfalls in mittleren Jahren) aus?
Naja, was aber am meisten an der Sache wurmt, ist die damit implizierte Bob-der-Weiberheld-Geschichte, die in Fankreisen immer wieder mal diskutiert wird. Umso seltsamer wird das aber, wenn man bedenkt, dass der gesamte Kram rund um Lesley, diese Geschichte kein Stück voran bringt. Wenn man also Lesley schon in einen Fall einbaut und sie nicht nur für einen kleinen Plausch einbezogen wird, warum dann mit so einem Quatsch, der am Ende nicht einmal relevant ist? Und, PS: Ann Montenbruck klingt streckenweise sehr gekünstelt sprechend. Aber darüber kann man getrost hinweghören. Ich wollt's nur erwähnt haben.
Verwundern tut auch, wieso ausgerechnet Bob es sein soll. Zugegeben, die Beschreibung passt in einigen Punkten, aber sie passt auch auf zigtausend andere Jugendliche. Das blinde Pochen der Fieslinge darauf, dass es auf jeden Fall Bob sein muss, ganz egal, was man ihnen auch erklären mag... ich weiss nicht, will mir bei diesem ansonsten gut überlegten Plan nicht so recht ins Bild passen.
Sehr ärgerlich ist auch, dass der Titel - "Höhenangst" - nicht zum Tragen kommt. Zwar gibt es am Ende eine titelrelevante Szene; aber eben nur ganz am Ende und auch nur für etwa 2 Minuten. Eine coole über 2-3 Kapitel dauernde Szenerie, gefangen in der hoch schwebenden Gondel, wäre vielleicht schwer gewesen, sowas lange Zeit spannend zu halten. Aber meine Güte, wieso immer diese Effekthascherei-Titel, Kosmos? Ja, schon klar, Verkaufszahlen und so. Aber wenn die Bücher mittlerweile immer weniger mit ihren Titeln zu tun haben, warum dann nicht gleich einfach jedes Buch völlig wahllos "Mördergeister in der Todesbucht" oder "Untote Fußballspieler des Grauens" nennen, obwohl es inhaltlich natürlich um ganz andere Dinge geht. Das wäre wenigstens konsequent.
Was mir gefällt, ist die hier gut hinpassende Stimmen-Ähnlichkeit von Angelika Bartsch und Achim Schülke. Sprechen beide heiser und durch den Verzerrer, ja, ok, man kann sie auseinanderhalten, wenn man bewusst drauf achtet, aber sehr leicht ist es nicht. Hier hatten die Europas ein gutes Gespür für die richtigen Rollenbesetzungen. Dazu viele alte Musiken, gerade aus der Orchesterecke, und Christian Brückner (spricht unter anderem Robert De Niro) gibt sich die Ehre - nett.
Wären die Fieslinge eine Spur glaubhafter, Lesley lieber ganz rausgekürzt worden, besser hörbar, was Realität und was "nur" von Bob gelesen wird, wäre meine Wertung sicherlich etwas höher ausgefallen. So reicht es dann leider nur für ordentliche 65%. "Leider" deshalb, weil der Fall ansonsten wirklich gut und teils echt spannend ist und völlig ohne Rätselverse (die außer Justus ja eh kein Schwein versteht) auskommt. Super Voraussetzungen also... und dann hapert es an Kleinigkeiten... Schade!
Meine Wertung: 65%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 25.12.2019
Die drei ???
(202) Das weiße Grab
Erschienen: 2019
Dauer: 1:16:08So hatten sich die drei Detektive ihre Auszeit in den Bergen nicht vorgestellt. Nach dem Abgang einer Lawine stecken sie in einer Hütte fest! Mit ihnen zwei Wanderer und eine Bewohnerin des nahegelegenen Bergdorfs. Und als wäre die Situation nicht heikel genug, beginnen die Detektivinstinkte der drei ??? Alarm zu schlagen. Gibt es etwa eine Verbindung zwischen den Personen und dem geheimnisvollen Unfall, der vor einiger Zeit hier passierte?Mein Kommentar: Es dauert eine ganze Weile, bis es wirklich mal losgeht. Ich erwarte gewiss nicht, dass die drei ??? 2 Minuten nach der Intromusik sogleich im "weißen Grab" eingeschlossen wären, aber nach einer laaaangen Zeit passiert es dann endlich.
Was mir außerdem nicht schmeckt, ist folgende Situation: Da sind sechs Personen in einem Häuschen, von jeder Seite mit Schnee umgeben und es gibt offenbar kein Entkommen. Aber diese Personen suchen nicht nach Lösungen, probieren nicht zu entkommen, ersinnen keine Strategie, mit der Atemluft oder den sonstigen Ressourcen auszukommen, sondern sie... ...quatschen miteinander. Es gibt keine erregte Diskussion, allenthalben zankt man sich einmal kurz. Niemand verliert die Nerven, selbst Peter nicht, nein, sie quatschen einfach miteinander. Sie sitzen da und versuchen rein gar nichts, an ihrer Situation zu drehen.
Naja, eine Frau spricht zwar mit einem Geist, aber dass das wie jedes Mal nur mit rechten Dingen zugehen kann, wissen ???-Hörer/innen und -Leser/innen schon längst. Doch auch diese Geistsache scheint niemanden zu verwundern oder unruhig zu machen, selbst Peter nicht. Die Trulla hat sicher eine Schacke, oder sie irrt sich oder sowas. So einfach ist das. Es geht zwar durchaus irgendwie um diesen Geist, aber vollkommen unaufgeregt, und ohne jede Anspannung oder Spannung. Die labern einfach nur.
Da ist ein cooles Szenario - eingesperrt in einem Häuschen, völlig mit Schnee bedeckt -, und sie könnten fast genauso gut einfach nur im Keller eingeschlossen, im Fahrstuhl stecken geblieben, oder sowas sein. Am Ende löst sich natürlich jedes *räusper* "Geheimnis" auf und alle sind zufrieden, doch es werden weder Ermittlungen angestellt noch Rückschlüsse gezogen. Justus - und irgendwie auch so ein bisschen Peter und Bob, aber vor allem Justus - ist, genau wie wir, die wir zuhören, einfach bei allem, was so passiert, dabei.
Ach ja: Ich erwähne es in letzter Zeit ja immer häufiger, aber so allmählich gehen mir dieserlei am Thema vorbeigehenden Titel mehr und mehr auf den Keks. "Das weiße Grab", klar, das klingt nach Mehr! Spannung, Abenteuer, Gefahr, halt irgendsowas. Doch in der ersten Hälfte werden nur Andeutungen gemacht und es wird gelabert, und in der zweiten Hälfte passiert dann endlich mal, was der Titel vorgibt, und es wird wieder nur gelabert. Ich fühle mich schlicht mehr und mehr an der Nase herumgeführt. Ja, es geht so irgendwie um ein weißes Grab, aber da muss man schon arg interpretieren, wenn man den Inhalt dieser Folge so auslegen möchte.
Alles in allem eine soweit ganz okaye Folge mit gutem Cast und guter Produktion. Man kann dem Plot problemlos folgen, die Handlungsverläufe sind soweit schlüssig, wenn auch nicht immer unbedingt real. Aber dieses "Was ist damals eigentlich passiert"-Ding, nein, öde. Und: Die Folge hätte "Sechs labern sich'n Wolf" heißen müssen und dazu als Motiv passend sechs Silhouetten von Personen, die in einem Raum auf der Couch sitzen und sich offensichtlich unterhalten. Vielleicht könnte eine dieser Personen ein wenig an ihrer Unterlippe herumkneten...
Fazit: Titel, Motiv und selbst der Klappentext versprechen viel zu viel.
Meine Wertung: 46%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 28.12.2017
TKKG
(203) Der Räuber mit der Weihnachtsmaske
Erschienen: 2017
Dauer: 1:05:58Früher Schneefall hat die Millionenstadt bereits Anfang Dezember in ein idyllisches Winterwunderland verwandelt. Aber die friedliche Stimmung währt nur kurz, denn Karl wird Zeuge eines gemeinen Verbrechens. Am Institut für Musikwissenschaft wird Prof. Tilmann Zobel ein 200 Jahre altes Notenblatt gestohlen. TKKG haben schnell einen Tatverdächtigen und heften sich an seine Fersen. Sie ahnen nicht, dass sie an der Nase herumgeführt werden...Mein Kommentar: Sehr ungewöhnlich ist, dass wir die ersten rund 13 Minuten erstmal nur Karl vom Millionenstadt-Vierer hören. Gab es noch nie - oder gab es doch schon einmal eine etwas längere Szene, in der Karl ohne Tim, Klößchen oder Gaby auftrat? Ich kann mich nicht erinnern, dass so eine Szene länger als 30 Sekunden dauerte (beispielsweise
(49) Bombe an Bord (Haie an Bord) oder
(93) Die Opfer mit der kühlen Schnauze). Darum schön, dass der Computer mal ein wenig ins Rampenlicht gerückt wird - find ich echt gut! ...und dass der Typ erstmal nichts besseres zu tun hat, als mit Karl ein Quiz zu veranstalten, obwohl er gerade eben überfallen würde... naja, Schwamm drüber... Ist halt TKKG...
Danach aber wird's mehr und mehr mau. Allein schon der Zusammenhang mit Bitcoins und "den geheimen Ecken des Internets", sowie TOR (steht für The Onion Routing), mutet nicht nur unnötig modern an, sondern es wäre auch völlig ohne dies gegangen. Statt Bitcoins hätte es meinetwegen auch ein Koffer voller Geld getan, denn diese "digitaler Währung" wird lediglich ein-, zweimal genannt und spielt ansonsten keinerlei Rolle. Darum verwirrt das eher, als dass es beim Hören weiterhilft, oder es die Sache unterhaltsamer macht.
Auch verdächtigen TKKG eine Person nach der anderen, und als ob es nicht eh schon unspannend genug wäre, kommt Kommissar Zufall nicht allein, sondern er bringt das gesamte Revier mit. Es hagelt Zufall auf Zufall - und nur deshalb sind TKKG überhaupt auf der richtigen Spur, beziehungsweise können nur deswegen am Ende den Täter überführen. Es wird nicht ermittelt und nicht geschlussfolgert - es sei denn, man nennt das permanente eher zufällige Beobachten von Personen Ermittlungsarbeit.
Doch gesellt sich zu alledem der Klappentext hinzu. Der nimmt vorweg schon mal jede Menge Spannung raus, da er in seinen letzten beiden Sätzen genau verrät, was los ist! Wieso nicht gleich auch noch Namen des Täters mitsamt des Grunds für seine Tat dazuschreiben?
Meine Wertung: 43%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 26.09.2020
Die drei ???
(207) Die falschen Detektive
Erschienen: 2020
Dauer: 1:02:04Die Drei ??? sind fassungslos: Sie haben Doppelgänger! Drei Jungen, die sie noch nie gesehen haben, geben sich als "Die drei ???" aus. Justus, Peter und Bob heften sich an die Fersen der falschen Detektive und beginnen ihre Ermittlungen. Wieso haben die Unbekannten ihre Identität angenommen? Und können Justus, Peter und Bob ihnen das Handwerk legen?Mein Kommentar: Der Fall fängt wahnsinnig stark an - sehr spannend. Und bleibt es die ersten (grob geschätzt) 40 Minuten auch. Wer sind diese drei Jungs? Warum behaupten sie, Die drei ??? zu sein? Was versuchen sie warum zu ergründen, oder wen zu täuschen? Einfach eine hervorragende Prämisse. Es gibt aber dennoch ein paar Dinge, die stören. Zum Beispiel sind die falschen ??? direkt unsympatisch; selbst in den Momenten, in denen sie nicht wissen, dass die belauscht werden, aber zum Beispiel gerade mit ihrer Auftraggeberin sprechen. Warum sollte die irgendwer engagieren? Aber ok, kann auch nur ein Stilmittel des Autoren Ben Nevis sein...
Dann aber, so grob am Anfang des letzten Drittels, lässt der Fall zwar nicht drastisch, aber dennoch spürbar genug nach. Allerdings gibt es eine sehr zum Schmunzeln anregende Offenbarung bezüglich einer der Rätseltexte - andererseits kümmern sich die echten Justus, Peter und Bob eh nicht so wirklich darum. Sie schauen einmal drauf, sind der Meinung, dass sie daraus nicht schlau werden und vergessen die Sache wieder. Ein Umstand, der eigentlich sonst nie passieren würde. Justus, der ein Rätsel nicht knacken möchte, der nicht Bob sofort in die Bücherei schickt und selbst am PC nach Lösungen sucht? Nee, das passt nicht. Zu unglaubwürdig, einfach un-Justus-mäßig!
Doch auch der Verlauf der (schätzungsweise) letzten 20 Minuten ist seltsam und nicht gerade ein Höhepunkt zu nennen. Urplötzlich arbeitet man zusammen, jede Form von "Was soll das Ganze eigentlich? Wie hängt das alles zusammen? Wer sind die drei Jungs?" wird mit einem Schlag begraben und plump offenbart. Es geht dann eigentlich nur noch darum, ein wenig vermeintliche(!) spannungsgetriebene Action einzubauen. Ich möchte nicht zu sehr spoilern, darum gehe ich nicht ins Detail, aber, wie erwähnt, das ist nicht spannend, sondern es passieren eben einfach 20 Minuten lang einige Dinge und es wird schließlich ausnahmsweise einmal von Peter erklärt, wer warum wie dahintersteckt. Selbst das in der Tat interessante Fundgut wird kaum aufgebaut, sondern genannt, kurz erklärt und das war's. Schade. Die Folge ist zuerst so klasse, dann flaut sie rasant ab.
Zwischendurch gibt es auch sonst ein paar Kleinigkeiten, die bisweilen nerven. Zum Beispiel die Aussprache des Namens Nguyen. Direkt beim ersten Hören der Aussprache, hier "Enguhjen", war mir klar, dass das unter keinen Umständen auch nur halbwegs stimmen kann. Selbst, wenn man diesen vietnamnesischen Namen amerikanisiert oder eingedeutscht prononciert. Es kostete mich dann ca. 20 Sekunden Internetrecherche, um anhand von 3-4 Hörbeispielen zu erfahren, wie es richtig klingt, und "Enguhjen" ist nichtmal ansatzweise nah dran! Hier hätte das Studio Europa ruhig etwas nachforschen können. Ich hatte direkt einen Flashback an die Folge
(16) ...und der Zauberspiegel, in der Garcia zu "Gattschjia" wurde.
Unabhängig davon ist den Europas nur ein großes Lob auszusprechen. Die Produktion ist 1A, die Sprecher/innen liefern super ab, die Musiken gefallen mir ebenfalls und André Minninger hat das meiner Meinung nach nur akzeptable Buch deutlich besser gemacht. Dass die Story zumindest anfangs glänzt, ist Minningers Verdienst, und dass am Ende dann alles so stark nachlässt, nun, dafür kann er nichts. Schließlich ist seine Aufgabe nicht, das Buch gänzlich umzuschreiben.
Meine Wertung: 69%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 26.01.2019
TKKG
(208) Geheimnis im Tresor
Erschienen: 2019
Dauer: 55:31Klassenfahrt der 9b im Skiort Enders im Engthal - eine Woche Ski fahren, snowboarden und ungetrübter Winterspaß im Schnee. Doch dann wird Gaby im aufkommenden Schneesturm von einem Pistenrowdy gefährlich geschnitten und zu Fall gebracht. Tim will sich den Übeltäter vorknöpfen. Die Spur führt zu Max Fliege, Sicherheitsmann im örtlichen Casino und Mitglied einer Motorradgang. Schnell geraten TKKG in ein brenzliges Abenteuer und schon wenige Stunden nach Gabys Unfall geht es nicht mehr um die Einhaltung von Pistenregeln, sondern ums nackte Überleben auf dem nächtlichen Berg...Mein Kommentar: Geheimnis im Tresor ist ganz großes (Ohren-)Kino! Was Autor Martin Hofstetter hier abliefert, ist entweder ernst gemeint, oder aber er will den alten TKKG-Fans eine Lachnummer par excellence bieten. Und bevor ich weiter aushole, will ich sicherheitshalber erklärt haben, dass es auch bei den Wolf'schen TKKGs jede Menge Mumpitz, Stuss und Stilblüten gab - aber bei Wolf hatte das alles eine unfreiwillige Komik, die im Kontext des gesamten Abenteuers (meistens!) irgendwie zumindest in sich selbst funktioniert hat. Und hier ist es ähnlich. Wir haben viele Anleihen der frühen 100er-Folgen! Denn Nummero 208 hätte ich eigentlich genauso eher von einer Reihe wie "Die Ferienbande" erwartet - und alles wäre klar und deutlich als Satire und zugleich Liebe zum verulkten Produkt verstanden worden. Doch hier bin ich unschlüssig, was die Intention war! ABER WARNUNG: SPOILER-ALARM!
Und nun endlich zur Sache: Super-Tim und Opfer-Gaby sind glücklich vereint! Allerdings ist Tim noch nie so dermaßen über sich selbst hinausgewachsen, wie hier - und auch Gaby ist selten sooo sehr "in Gefahr" gewesen. Denn vor allem bei Gaby geht es ohne permanentes Lachen beim Zuhören einfach nicht. Ihr wird offen mit dem Tod durch Erfrieren bei hohen Minusgraden in einer Gletscherspalte gedroht, und sie fragt ihren Entführern (jawohl - WIEDER MAL wurde sie entführt!) ein Loch nach dem anderen in die Bäuche. Wie abgebrüht kann man in so jungen Jahren eigentlich sein? Und die Gangster? Die verraten all ihre Pläne und erklären auch all die anderen Details zu den bisherigen Vorkommnissen in bester James-Bond-Superschurken-Manier.
Aber Tim? Ich weiss gar nicht, wo ich bei dem anfangen, und wo aufhören soll. Der holt hier alles nach, was er in den letzten ca. 50 Folgen nicht leisten konnte/durfte. Es wird gepöbelt, mit Prügel und Vergeltung gedroht und er kann und weiss immer alles... Nur dass er hier dermaßen aufdreht, dass es auch noch für die nächsten 300 TKKG-Abenteuer ausreicht. Bei - wie schon erwähnt - hohen Minusgraden, um Mitternacht herum, in einem sich nicht mehr rührenden Skilift feststeckend, klettert er, nachdem er bereits eine ganze Weile vor sich hinfror, die Skilift-Haltestange hoch, und hangelt sich anschließend am Trägerseil zum Zielort entlang.
Das allein wäre eigentlich schon genug, um sich Bauchkrämpfe zu lachen, aber er tut es natürlich für Gaby! Und nicht nur das, er betont sogar noch heldenhaft, dass es ja schließlich "für Gaby" sei. Aber, wie gesagt, das allein war längst nicht alles! Unmittelbar zuvor fallen sie (also Tim, Karl und Klößchen) auf den plumpesten Trick aller Zeiten rein: "Oh nein, ich darf den grünen Knopf nicht drücken, der den Skilift in Gang setzt, denn dann würdet ihr in Gefahr geraten, wenn ihr mit dem Skilift fahrt. Das geht auf gar keinen Fall, ich renne lieber weg und hole die Polizei! *rennt weg*" . Und als ich dachte, dass das doch jetzt unmöglich passieren könne, passiert es: Als der Typ weg ist, drücken sie den grünen Knopf und hüpfen auf die nächsten Skilift-Sitzplätze. Natürlich bleibt der Lift auf halbem Wege stecken und Karl, obschon schlotternd ob der Angst und Eiseskälte, erklärt, was in ihren Organismen gerade dank der Temperaturen geschieht und in welchem Stadium des Sterbens sie wären. Nicht so Tim! Der geht den Fall in Gedanken nochmal durch und weiss binnen Zehntelsekunden, was wie warum geschehen ist und wer der wahre Bösewicht sein muss. Und, schwupps, klettert er die Stange hoch - für Gaby, natürlich! ...und wie er sich, bei -20° im Tiefschnee liegend, mannhaft die Schmerzen im Bein verkneift... Pures Hörspielgold!
Den Plot selbst sollte man übrigens ebenfalls nicht zu ernst nehmen, denn auch der ist reichlich wackelig: Wegen eines grünen Helmes mit weißen Zeichen darauf, erinnert sich Karl an eine Entführung Anfang der '90er, und natürlich kann es grüne Helme mit weißen Zeichen nur in diesem Zusammenhang geben. Schließlich benutzen alle Militärtruppen dieser Welt keine grünen Helme, und falls darauf mal irgendetwas geschrieben steht, dann niemals in weiß! Und auch Motorradfahrer haben noch nie grüne Helme benutzt! Solcher Art Helme sind absolute Unikate! Wie unglaublich dreist es ist, diesen Zufall und die damit verbundene reine(!) Mutmaßung(!) als Faktum vorauszusetzen - Wow!
Nun, ich höre hier mal auf. Aber ich bitte Euch: Kauft dieses Hörspiel! Es ist großartig. Und ich meine das vollkommen ohne hämischen Gedanken. Bei dieser Folge kommt Ihr ganz und gar auf Eure Kosten. Ich habe selten so gelacht, wie bei "Geheimnis im Tresor" - wirklich, ganz im Ernst, ich MAG dieses Hörspiel. ...wenn auch nicht deswegen, weil es so super spannend wäre... Ach ja, fast vergessen: Warum müssen Jugendkrimis immer mit Todesgefahren und skrupellosen Unholden gespickt sein? Wo sind die Abenteuer, die einfach Abenteuer sind, und deshalb interessant und spannend? Diese James-Bond-Nummer ist auf jeden Fall zu krass!
Die Produktion ist übrigens erst Sahne, bietet viele Musiktracks, die man schon sehr lange nicht mehr hörte (bitte ruhig öfter so, Herr Minninger! :), und alle Sprecher/innen leisten saubere Arbeit. Besonders hervorheben will ich unbedingt Sascha Draeger. Was er aus seiner Rolle als Tarzan/Tim immer wieder rausholt - und das vorallem in dieser Folge -, ist sagenhaft. Sehr, sehr gut!
Meine Wertung: 90%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 17.06.2021
Die drei ???
(210) ...und die schweigende Grotte
Erschienen: 2021
Dauer: 1:00:27Die verfallene Ruine des einstigen Sanatoriums lädt Justus, Peter und Bob zum Abenteuerausflug ein. Das bröckelige Gemäuer und die verschüttete Grotte darunter hat seit Jahren niemand mehr betreten. Die drei ??? gelangen in das verlassene Gebäude und finden eine verschlossene Kiste mit unerwartetem Inhalt. Sind sie etwa doch nicht allein?Mein Kommentar: In diesem Hörspiel gibt es für alles, das mir gefällt, immer auch etwas, das mir nicht so gut gefällt. Ich finde diese Folge zum Beispiel und super vertont - und besonders die ersten Minuten sehr spannend. Dafür gefällt mir jedoch nicht, dass über das gesamte Hörspiel hinweg so gut wie alle Stimmen, außer denen der drei Detektive und Erzähler Axel Milberg, nicht bei der Sache, oder anders: hörbar geschauspielert klingen.
Oder, und ich gebe zu, ich kann nicht mit dem Finger darauf deuten, aber all diejenigen, die am Ende in diese Sache verwickelt sind, sind gleich beim ersten Hören vom Fleck weg verdächtig. Irgendetwas macht es sehr deutlich, dass man diesen Personen nicht trauen darf. Vielleicht, dass man nach deutlich über 200 Fällen einfach weiß, wie der Hase läuft und man darum eben die "falschen Fährten" oder vermeintlichen Nebensächlichkeiten direkt als eben solche erkennt...!?
Ich könnte jetzt noch einige weitere Beispiele bringen, aber ich möchte dieses von mir an und für sich doch eher positiv wahrgenommene Hörspiel nicht mit dieserlei Dingen kaputttheorisieren. Denn alles in allem reißt vor allem die tolle Produktion den Höreindruck in die obere Hälfte des Wertungsspektrums; abgesehen davon, dass die Sprecher/innen tatsächlich zu sehr nach Schauspiel klingen. So, also wären sie nicht wirklich in der Rolle.
Meine Wertung: 64%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 16.06.2019
TKKG
(210) Raubzug im Casino
Erschienen: 2019
Dauer: 1:04:06Ein unbeschwerter Badenachmittag im Freibad nimmt für Tim, Karl, Gaby und Klößchen eine unvorhergesehene Wendung. Nach einem außergewöhnlichen Zwischenfall am Sprungturm wird Karl in der Umkleidekabine ein Schließfachschlüssel zugesteckt und TKKG geraten in einen Fall, der von einem skrupellosen Oberstufenschüler direkt zu einem Casinoräuber und zu einem unheimlichen Schießstand im Wald führt. Gut, dass Tim so ein guter Beobachter ist, sonst wären TKKG verloren!Mein Kommentar: Ein wenig seltsam ist es ja schon, dass TKKG wieder einen ganzen Schritt auf die Regionen der früheren 100er-Folgen zugehen. Im Besonderen bei Tim wird das deutlich.
Der lässt nämlich keine Gelegenheit aus, auf Proletentum zu reagieren, beziehungsweise mit Vergeltung zu drohen. Wenn er wirklich über solchen Dumpfbacken steht, wieso geht ihm das stets dermaßen an die Nieren, dass er nicht anders kann, als sich jedes Mal ein Herz zu fassen und einen Kommentar abzulassen, welcher der Gegenseite verdeutlichen soll, dass er sie für ganz schön blöde hält und er jeden Moment handgreiflich werden könne!? Dieses Verhaltensmuster Tims zieht sich wirklich durch viele der jüngeren Folgen.
Ansonsten find ich das Hörspiel eigentlich vollkommen in Ordnung - habe aber trotzdem an drei Stellen einen geistigen Hänger. Die Szene mit der gefakten Geldübergabe. Wie kommt der eine schlimme Finger darauf, dass er auf jeden Fall für den anderen schlimmen Finger gehalten werden würde? Wenn ich in eine Umkleide ginge und jemand hielte mir unvermittelt 200€ hin - da habe ich doch nicht unbedingt die Geistesgegenwart, mich an einen Ring oder soetwas zu erinnern, oder mein Handy zu zücken um ein Foto zu machen. ICH jedenfalls würde wohl nicht so reagieren, denn sowas spielt sich ja auch sehr schnell ab - ich wäre viel zu verdutzt. Aber ok, vielleicht ginge es anderen so, da umsichtig zu reagieren. Nur, wie kommt der Ganove darauf, dass er da jetzt auch genau den Richtigen für sein Vorhaben abpasst?
Ebenfalls finde ich Karl reichlich verklemmt. Ein 13-, eventuell 14-jähriger Junge, der mit seinen drei Freunden schon unzählige Abenteuer erlebte, kriegt es nicht auf die Kette, sich mal flott die nassen Klamotten auszuziehen, abzutrocken und flugs die trocke Unterhose anzuziehen? Diese 20 Sekunden kann er nicht verkraften? Er bittet die drei zwar, sich mal eben umzudrehen, meint darauf aber umgehend, er gehe doch lieber in eine Umkleidekabine. Das Schräge: Wäre er einfach direkt in die Umkleide, wäre das ein ganz anderer Schluck aus der Flasche gewesen - aber dass er zunächst darum bittet, sich umzudrehen, und DANN erklärt, er gehe lieber in eine Umkleide, also, das geht mir nicht in die Hirnsülze.
Zu guter Letzt noch die Abschlussszene im Wald. Woher weiss Tim so urplötzlich, dass der gestellte Fiesling es nicht gewesen wäre? Es gibt dafür so erstmal keinerlei Anhaltspunkt, dennoch hat Tim den Durchblick. Warum, bitteschön? Ebenfalls wundere ich mich ein wenig darüber, wieso die beiden Ganoven sich am Ende vertragen. Wenn man da mal einen Moment drüber nachdenkt, wäre der eine sehr viel besser dran, wenn der andere in den Knast ginge - und haben die wirklich gedacht, da käme nur EIN Polizist und sie könnten dann ohne Weiteres in einem Polizeiwagen flüchten? Für angeblich erfahrene, ausgebuffte Kriminelle ganz schön kurzsichtig.
Die Produktion ist wunderbar, alle Sprecher/innen liefern super Arbeit ab (Astrid Kollex - YES!) und im Grunde kann man, wie schon angedeutet, dem Fall gut zuhören. Dennoch: Keine wirkliche Kaufempfehlung meinerseits, mehr der Tipp, hier vielleicht zuzugreifen, wenn man mal eine wenigstens halbwegs gescheite Folge hören möchte, aber man auf die im eigenen Regal stehenden Hörspiele gerade keine Lust hat.
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 25.07.2021
Die drei ???
(211) ...und der Jadekönig
Erschienen: 2021
Dauer: 1:12:01Haben die drei ??? etwas mit dem Diebstahl des "Jadekönigs" zu tun? Eine der wertvollsten Briefmarken der Welt ist verschwunden. Auf der Suche geraten die Detektive mitten hinein in ein lang gehütetes Familiengeheimnis. Können Justus, Peter und Bob den Jadekönig retten - oder werden sie sich an diesem Fall die Finger verbrennen?Mein Kommentar: Endlich mal wieder ein nicht-euphemistischer Titel! Kaum zu glauben, dass dieser Fall nicht "...und die tödliche Briefmarke des Grauens" heißt, und schön, dass André Marx (Autor des Buches) sich hier durchsetzen konnte.
Die Idee, diesen Fall etwa zur Hälfte in Rückblenden zu erzählen, ist an und für sich gut - und vor allem: es ist mal etwas anderes. Seltsam aber, dass die Person, die Justus, Peter und Bob in ihrem Haus "beim Einbruch" erwischt, ihnen einfach so alles glaubt. Die drei ??? hätten das Blaue vom Himmel herunterlügen können - und wären damit durchgekommen. Ein wenig Misstrauen hätte es schon geben dürfen. Selbiges gilt dann direkt auch für Peter, als ihm jemand ein supergutes, teures Skateboard quasi schenken will und er dann auch noch ein Haus aufdietrichen soll. Keine Skepsis? Kein Misstrauen? ...und das trotz der jahrelangen Erfahrung als Detektiv und der Tatsache, häufiger schon von Klienten und Klientinnen über's Ohr gehauen geworden zu sein?
Aber ok, lässt man das einmal beiseite, ist der Fall eigentlich interessant und soweit schlüssig erzählt. Doch am Ende, puuuuuh... Vorweg: Ich werde spoilern! Also: Die ganze Nummer ist soweit durch und alles wurde aufgedeckt. Doch dann legt die gute Dame aus Rache doch tatsächlich ein Haus in Schutt und Asche, gibt es auch noch unverhohlen zu, und sie kommt mit einer Geldstrafe davon - und einer fetten Belohnung, mit der sie die Geldstrafe offenbar easy-peasy blechen und auch noch ein recht genügsames Leben führen können wird. Lieber André Marx, Brandstiftung ist auch im Land of the free ein schweres Verbrechen, auf das die Freiheitsstrafe steht - zumal, wie erwähnt, besagte Frau tat es vorsätzlich und gibt es auch noch zu! Ferner frage ich mich, ob sie denn wirklich so ohne weiteres die offizielle Besitzerin der Briefmarke sein darf - und diese verkaufen kann, denn es könnte sehr fragwürdig sein, was der eigentliche/vermeintliche Besitzer dazu zu sagen hat - und auch, was die Gerichte davon halten... Für meinen Geschmack tat dieser Fall etwas sehr eindeutiges: er "jumped the shark", und zwar big time!
Die Produktion ist tadellos, und alle Sprecher und Sprecherinnen liefern gute Arbeit. Und, ja, eigentlich wäre auch die Geschichte gut bis sehr gut - wären nur einige wenige Kleinigkeiten und vor allem das Ende nicht, welches meine Bewertung drastisch nach unten zieht! Schade.
Meine Wertung: 67%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.11.2019
TKKG
(212) Tyrannei Kommando Eins
Erschienen: 2019
Dauer: 57:54An der Internatsschule häufen sich verbrecherische Zwischenfälle: Diebstähle, fiese Erpressungen, Mobbing. Schließlich trifft es auch Frau Meerbott, die Sekretärin des Direktors. Der mit Edding auf ihren Unterarm gekritzelte Schriftzug "K1" bringt Tim, Karl, Gaby und Klößchen auf die Spur von "Kommando Eins" und einen gerade aufflammenden Bandenkrieg. TKKG müssen dringend die Drahtzieher finden. Um diesen auf die Schliche zu kommen teilen sich TKKG auf, treten den Gangs bei und stürzen sich in ein gefährliches Abenteuer...Mein Kommentar: Worum es geht, versteht man schnell: Zwei rivalisierende Banden, die aber nicht nur gegeneinander agieren, sondern auch Bürgerinnen und Bürger bedrohen, verprügeln, erpressen... Doch wer gehört da jetzt zu wem?
Es fängt schon damit an, dass ausnahmslos alle Bandenmitglieder/innen übertrieben dämliche (Ruf-)Namen haben, wie Keule, Finger, Axt oder Nadel. Es klappt zwar ganz gut, einfach den jeweiligen Gesprächen zu lauschen, um zu verstehen: Beide Seiten mögen sich nicht und ihre Anführer hetzen gegen die jeweils andere Fraktion auf! Aber alles in allem sind es allein die Gespräche selbst, die dabei helfen, durchzublicken. Auf die Stimmen und/oder Namen kann man sich nicht verlassen - das verwirrt nur; noch dazu, wo beide Banden letztlich sowie völlig gleich zu sein scheinen, denn beide stehen letzten Endes für dasselbe, haben denselben Ehrenkodex und all das.
Was jedoch wirklich heraussticht, ist die übertrieben gestaltete Jugendsprache. Stefan Wolf hätte seine wahre Freude hieran - und die Hörer/innen müssen sich teils schon arg wundern. Reden Jugendliche wirklich so? Naja, das eine oder andere Wort verwenden sie durchaus, zugegeben, aber es ist auch die Betonung und überhaupt der gesamte Tonfall. An den Mikrofonen agieren eindeutig Personen, die schon längst keine Jugendlichen mehr sind, aber deren Stimmen hierfür passen. Doch verglichen mit Sprechern und Sprecherinnen in den 1980ern ziehen sie den Kürzeren, klangen deren Jugendlichen schlicht natürlich, locker aus der Hüfte gesprochen. Die Jugendlichen in "Tyrannei Kommando Eins" aber klingen wie Erwachsene mit pseudocoolem Tonfall.
Komisch auch, dass es tatsächlich Leute in der Millionenstadt - dazu gehört besonders das Internat und alles, was so drumherum liegt - geben soll, die die TKKGs nicht kennen. Denn wie ist es zu erklären, dass niemand es unglaubwürdig findet, dass Tim, Karl, Klößchen und Gaby Jugendbanden beitreten, sich plötzlich nicht mehr leiden können und, ja, leider, ebenfalls so pseudocool daherreden...!? Lachen musste ich zudem, bei dem Moment, in dem Tim den anderen weißmachen will, er könne Klößchen nicht "öffentlich" verprügeln. Klar, denn das geht ja auch nur mit Karate, ihm einfach ein paar zu kleben oder ihn zu treten, oder sowas, nein, das ist nicht drin. Diese Passage klingt rein inhaltlich derartig hingekrampft und unbeholfen, dass es ohne Lachen bei mir einfach nicht geht. Wie blöd sind diese super Bandenmitglieder eigentlich... Himmelherrgottnochmal!
Abschließend verbleibt auch das James-Bond-Verbrecherfehler-Ende mit einigem Stilblütentum. Da plaudert der Obergangster doch munter alles aus und erklärt auch den allerkleinsten Zusammenhang. Das ergibt zwar für uns Hörer/innen Sinn, wir wollen ja wissen, was warum los ist, aber dreht man es einmal um: Welchen Sinn ergibt es in der TKKG-Welt? ...hahahaha, und wie dann der Typ auch noch nicht selbst handgreiflich werden will und lieber umständlich Kommandos gibt. Auch dies wirkt - jawohl! - hingekrampft und unbeholfen.
Ansonsten fällt mir noch auf, dass die "Hauptarbeit" im Besondern natürlich Tim und, auch nicht unwesentlich, Klößchen machen. Karl hört man kaum, beziehungsweise man nimmt ihn fast nicht wahr, und Gaby ist halt da und schminkt ab und zu blaue Flecken. Tims Vergangenheit als Sprayer - erstmals im aktuellen Kinofilm erwähnt -, wird hier nochmals angesprochen und unterstrichen (wobei andererseits die Vorkommnisse aus
(164) Operation Hexen-Graffiti gar nicht berücksichtigt werden).
Fazit: Ein Hörspiel, das "seeeehr najaaaa" ist. Der Plot ist ok, funktioniert nach deutlich über 200 Abenteuern aber einfach nicht beim TKKG-Gespann. Die Jugendsprache ist zu sehr drüber, die Sprecher/innen hinter den "Jugendrollen" tragen oft zu dick auf und eine Handvoll Szenen sind unfreiwillig komisch.
Meine Wertung: 56%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 02.10.2021
Die drei ???
(212) ...und der weiße Leopard
Erschienen: 2021
Dauer: 1:13:15Der "weiße Leopard" wird streng bewacht! Kein Einbrecher dieser Welt kann die wertvolle japanische Prunkschale stehlen. Ein unüberwindbares Sicherheitssystem schützt den Schatz. Doch plötzlich ist die edle Schale aus dem 17. Jahrhundert verschwunden. Ein brisanter Fall für die drei ???, denn auf der Schale liegt ein Fluch der Samurai...Mein Kommentar: Schon beim Lesen des Klappentextes wird klar, dass das so alles irgendwie nicht passt. Es wird ja förmlich versprochen, dass es sich hier tatsächlich um ein vollkommen unaustricksbares Sicherheitssystem handelt. Was früher also vermeintliche Geistererscheinungen, UFOs und dergleichen waren, ist jetzt ein gestohlenes Kunstwerk, dass eigentlich gar nicht gestohlen hätte werden können... Naja...
Überhaupt wird hier sehr, sehr viel geredet, und immer geht es darum, wie unglaublich das Verschwinden des weißen Leoparden sei, vor allem wegen der ach so tollen Alarmanlage, wie alles zusammenhängt, und wie der Fluch dazu passt; natürlich ist Justus sich sicher, dass es diesen Fluch gar nicht gibt. Vor allem ganz am Ende, wenn die drei ??? als Kollektiv den gesamten Fall rekonstruieren und das Wer und Warum haarklein erläutern, artet es gewaltig aus. Im Grunde könnte man das Hörspiel fast auf diese Endsequenz reduzieren.
Das gesamte Geplänkel rund um irgendwelche Hintergründe... also, die sind wirklich zu viel des Guten. Oft hörte ich gar nicht mehr so richtig zu, weil es mir zu bunt und verworren wurde. Dafür ist die Produktion gut - leider geht die in dem ganzen verwinkelten Gerede völlig unter.
Meine Wertung: 40%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 03.12.2021
Die drei ???
(213) Der Fluch der Medusa
Erschienen: 2021
Dauer: 1:12:58Ein Brief mit einer unverständlichen Abfolge von Buchstaben und Zahlen - Jojo weiß mit dieser kryptischen Botschaft nichts anzufangen. Dabei möchte er doch unbedingt herausfinden, wo sein Vater ist. Der bekannte Enthüllungsjournalist ist auf einer Recherchereise verschwunden. Die drei ??? geraten in eine verzwickte Rätseljagd. War der Journalist einem Politskandal auf der Spur? Und werden die drei Detektive ihn finden, bevor seine Gegner es tun?Mein Kommentar: Puh, derart am Inhalt vorbei war es bei einem ???-Titel schon lange nicht mehr. Eine Medusa ist zwar so irgendwie noch so geraaaaade eben relevant für den Fall, aber das gleich einen Fluch zu titulieren, ist echt mutig; mit viel Wohlwollen eventuell noch einigermaßen "künstlerische Freiheit" zu nennen. Man, Kosmos, das war wirklich mal wieder albern...
Und ja, hmmm, gut das erste Viertel dreht sich erstmal um einen Rätselvers. Einerseits gehen mir die allmählich sehr auf den Keks, andererseits frage ich mich immer wieder und wieder, was ein solcher Rätselvers wert ist, wenn er immer gleich ohne Umschweife geknackt wird. Ja, okay, dieses Mal braucht Justus ein, zwei Versuche, bis er dahinter kommt, aber dann liegt die verschlüsselte Nachricht in Nullkommanichts vor ihm. Dann lasst es doch bitte gleich. Denn mal ehrlich: Früher, in den Anfangsjahren, war das noch neu, hatte das noch was von Abenteuer. Heute erscheint es unnötig und witzlos, wenn wirklich JEDER noch so komplizierte Code, schwupps, entschlüsselt wurde. Und: Wieso verstecken die Leute in der ???-Welt überhaupt noch ihre Nachrichten, wenn eben doch nicht nur die tatsächlichen Adressaten sie knacken können?
Der Rest des Falls ist dafür gar nicht so übel und mal was anderes; wenn auch eben verpackt in das typische "Wer hat mit wem was zu schaffen?", das - natürlich! - aber auch erst ganz am Ende haarklein aufgedröselt wird, Justus sei Dank! Schade ist eigentlich nur, dass eben viel zu viel Zeit für den Rätselkram draufgeht, wie ich schon schrieb.
Zur Produktion: Die ist gewohnt Körting! Allerdings hört man trotz der hohen Leistungen der Sprecher/innen hin und wieder zu deutlich, dass geixt wurde. Gerade bei Peter, also Jens Wawrczeck. Eine Handvoll alter Europa-Musiken ist zudem eingebaut worden, unter anderem bekannt aus den Masters-of-the-Universe-Hörspielen. Sehr schön. Und, liebes Europa-Team, bitte, bitte, macht es doch endlich irgendwie möglich, mal eine Orchestermusiken-Soundtrack-CD zu veröffentlichen. Das kann doch nicht unmöglich sein... :)
Meine Wertung: 68%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.03.2020
TKKG
(214) Diamantenrausch auf der A9
Erschienen: 2020
Dauer: 1:08:44Auf einem Rastplatz der Autobahn A9 wird ein Werttransportfahrzeug überfallen und Diamanten im Wert von sieben Millionen Euro erbeutet. Tim, Karl, Gaby und Klößchen
werden zwar Zeugen der spektakulären Flucht, von den Räubern fehlt allerdings jede Spur - sehr zum Missfallen von Frau Mathilda Guggenheim, der eigentlichen Besitzerin der Juwelen. Sie lässt TKKG wissen, dass sich unter den gestohlenen Edelsteinen auch die "Prinzessin von Botswana" befindet - ein ganz besonderer, pinkfarbener Diamant, und verspricht TKKG 70.000 Euro, wenn sie ihre geliebten Diamanten wiederfinden. Tim, Karl, Gaby und Klößchen brauchen nicht nur ihre gesammelte kriminalistische Erfahrung, sondern auch ihren ganzen Mut, um diesen Fall zu knacken!Mein Kommentar: TKKG finden einen Laptop - und müssen ihn der Polizei übergeben. Denn er ist Beweismaterial, mit Bezug zu einem Diamantenraub. Nun stellt sich heraus, dass Karl die Festplatte des Laptops vorsorglich kopiert hat. Warum kopierte er die Festplatte? Naja, weil er der Polizei ja nicht Beweismittel vorenthalten will und darf, aber er wollte später in Ruhe nach wahrscheinlich gelöschten Daten suchen. Wo bereits hier all die Denkfehler vorhanden sind, mag ich nicht im Detail erläutern - soviel Zeit und Lust habe ich gar nicht! -, aber im Kern langt schon, bei der Kopie(!) einer Festplatte - selbst, wenn es wirklich Sektor für Sektor wäre - eine Datenrestauration versuchen zu wollen, die über die Dateisystemebene oder den Windows-Papierkorb hinaus ginge, aber welcher Gangster löscht schon einfach so normal seine Datei, richtig? Als Randnotiz: Dass Karl bei seiner Aktion auf jeden Fall Fingerabdrücke zerstören wird, scheint ihm wohl nicht eingefallen zu sein. Gleichwohl fiel der Polizei offenbar nicht ein, überhaupt nach Fingerabdrücken zu suchen. ...und ich ahnte was... ich suchte - meinen Verdacht praktisch schon bestätigt wissend - im CD-Booklet nach dem Namen des Buchaut... Und zack, da stand der Name!
Na, egal! Karl weiß natürlich, dass die Polizei auf dem Holzweg ist, etwaige gelöschte Daten wiederherstellen zu wollen. Schließlich werden sie "am Admin" scheitern. Aber Karl nicht, er bootet nämlich per USB-Stick einfach Linux, nachdem er im BIOS die Bootreihenfolge umgestellt hat, und umgeht damit "den Admin". Ähem... Minuten später rufen die Computerspezialisten der Polizei bei Kommissar Schalavsky an und sagen, sie können keine Daten wiederherstellen, denn sie scheitern "am Admin". Ähem... Booten die ernsthaft einfach so den Laptop und probieren stundenlang gängige Passwörter aus, die hier eventuell funktionieren könnten?
Karl findet auf der Kopie(!) tatsächlich Daten, die einer der schlimmen Finger nicht ordentlich genug löschte. Wieso löscht der vermeintliche Computerprofi der Verbrechertruppe derartige Daten einfach so normal weg? Und warum sind derartige Daten nicht kompetent verschlüsselt? Der Oberhammer ist aber, als der Typ aus allen Wolken fällt, als er meint, er habe doch die Daten vernichtet und Karl triumphierend verkündet, er habe die Bootreihenfolge geändert. Da rafft auch der dicke, stereotype Computernerd, dass er verspielt hat, weil jemand auf den Gedanken kam, nicht wie üblich zu booten...
Außerdem kennt Karl sich im "Darknet" super gut aus. Er benutzt einfach "den TOR-Browser" und hat ruckzuck alles gefunden, was er wissen wollte. Natürlich, ist ja auch kein Problem. Im "Darknet" kann schließlich jeder wie in einem offenen Buch lesen. Karl hat sofort zu einem Drahtzieher verschlüsselt Kontakt aufgenommen und ein paar kleine Infos erhalten. Na klaro... Und was machen TKKG mit all dem Wissen, das sie jetzt haben? Gehen sie damit zur Polizei? Nein, findet Tim, auf keinen Fall, man vereinbart mit dem Drahtzieher lieber ein Treffen...
Nun, ich könnte noch locker zig weitere Absätze mit diesem Unsinn füllen, aber ich breche hier mal ab. Kurz erwähnen möchte ich nur noch, wie sackdreist TKKG gegenüber der Polizei auftreten - einige Szenen am Telefon und auf dem Revier sind wirklich harter Tobak! -, beziehungsweise, wie sträflich nachsichtig - oder naiv!? - Kommissar Schalavsky ist.
Wenigstens ist die allgemeine Stimmung durch die Produktion wirklich gelungen und auch die Sprecher und Sprecherinnen machen einen guten Job. Deshalb - und nur deshalb! - sinkt die Wertung nicht unter 30%, denn ich habe mich in einer Tour an vielem gestört! Naja, immerhin, die Story hat zwar noch so manch andere Schwäche, insgesamt aber besitzt sie dennoch ihre Momente, sowie einige Wendungen und falsche Fährten sind ebenfalls vorhanden.
PS: Wieso werden TKKG im Klappentext als "Tim, Karl, Gaby und Klößchen" dauernd "falsch" aufgezählt?
Meine Wertung: 30%(Bemusterung erfolgt)