Rezension vom: 25.12.2019
Die drei ???
(202) Das weiße Grab
Erschienen: 2019
Dauer: 1:16:08So hatten sich die drei Detektive ihre Auszeit in den Bergen nicht vorgestellt. Nach dem Abgang einer Lawine stecken sie in einer Hütte fest! Mit ihnen zwei Wanderer und eine Bewohnerin des nahegelegenen Bergdorfs. Und als wäre die Situation nicht heikel genug, beginnen die Detektivinstinkte der drei ??? Alarm zu schlagen. Gibt es etwa eine Verbindung zwischen den Personen und dem geheimnisvollen Unfall, der vor einiger Zeit hier passierte?Mein Kommentar: Es dauert eine ganze Weile, bis es wirklich mal losgeht. Ich erwarte gewiss nicht, dass die drei ??? 2 Minuten nach der Intromusik sogleich im "weißen Grab" eingeschlossen wären, aber nach einer laaaangen Zeit passiert es dann endlich.
Was mir außerdem nicht schmeckt, ist folgende Situation: Da sind sechs Personen in einem Häuschen, von jeder Seite mit Schnee umgeben und es gibt offenbar kein Entkommen. Aber diese Personen suchen nicht nach Lösungen, probieren nicht zu entkommen, ersinnen keine Strategie, mit der Atemluft oder den sonstigen Ressourcen auszukommen, sondern sie... ...quatschen miteinander. Es gibt keine erregte Diskussion, allenthalben zankt man sich einmal kurz. Niemand verliert die Nerven, selbst Peter nicht, nein, sie quatschen einfach miteinander. Sie sitzen da und versuchen rein gar nichts, an ihrer Situation zu drehen.
Naja, eine Frau spricht zwar mit einem Geist, aber dass das wie jedes Mal nur mit rechten Dingen zugehen kann, wissen ???-Hörer/innen und -Leser/innen schon längst. Doch auch diese Geistsache scheint niemanden zu verwundern oder unruhig zu machen, selbst Peter nicht. Die Trulla hat sicher eine Schacke, oder sie irrt sich oder sowas. So einfach ist das. Es geht zwar durchaus irgendwie um diesen Geist, aber vollkommen unaufgeregt, und ohne jede Anspannung oder Spannung. Die labern einfach nur.
Da ist ein cooles Szenario - eingesperrt in einem Häuschen, völlig mit Schnee bedeckt -, und sie könnten fast genauso gut einfach nur im Keller eingeschlossen, im Fahrstuhl stecken geblieben, oder sowas sein. Am Ende löst sich natürlich jedes *räusper* "Geheimnis" auf und alle sind zufrieden, doch es werden weder Ermittlungen angestellt noch Rückschlüsse gezogen. Justus - und irgendwie auch so ein bisschen Peter und Bob, aber vor allem Justus - ist, genau wie wir, die wir zuhören, einfach bei allem, was so passiert, dabei.
Ach ja: Ich erwähne es in letzter Zeit ja immer häufiger, aber so allmählich gehen mir dieserlei am Thema vorbeigehenden Titel mehr und mehr auf den Keks. "Das weiße Grab", klar, das klingt nach Mehr! Spannung, Abenteuer, Gefahr, halt irgendsowas. Doch in der ersten Hälfte werden nur Andeutungen gemacht und es wird gelabert, und in der zweiten Hälfte passiert dann endlich mal, was der Titel vorgibt, und es wird wieder nur gelabert. Ich fühle mich schlicht mehr und mehr an der Nase herumgeführt. Ja, es geht so irgendwie um ein weißes Grab, aber da muss man schon arg interpretieren, wenn man den Inhalt dieser Folge so auslegen möchte.
Alles in allem eine soweit ganz okaye Folge mit gutem Cast und guter Produktion. Man kann dem Plot problemlos folgen, die Handlungsverläufe sind soweit schlüssig, wenn auch nicht immer unbedingt real. Aber dieses "Was ist damals eigentlich passiert"-Ding, nein, öde. Und: Die Folge hätte "Sechs labern sich'n Wolf" heißen müssen und dazu als Motiv passend sechs Silhouetten von Personen, die in einem Raum auf der Couch sitzen und sich offensichtlich unterhalten. Vielleicht könnte eine dieser Personen ein wenig an ihrer Unterlippe herumkneten...
Fazit: Titel, Motiv und selbst der Klappentext versprechen viel zu viel.
Meine Wertung: 46%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 14.12.2019
Jack Slaughter
(23) Geisterjäger in Not
Erschienen: 2019
Dauer: 1:13:07Eine attraktive Verehrerin stellt Jack Slaughter nach. Doch der Dämonenjäger wird mit der wunderschönen Dame einfach nicht warm. Als sich herausstellt, dass die Abgewiesene die Tochter des Teufels ist, bricht wahrlich die Hölle los. Unterdessen ermitteln Jacks Freunde in einer Serie merkwürdiger Unfälle, die einfach keinen Sinn ergeben. Eine Art Unglücksmagnet scheint schreckliche Zwischenfälle auszulösen. Die Stadt steht kurz vor dem Abgrund! Jacks Team wetzt die Messer und stellt sich dem Kampf auf Leben und Tod, um endlich reinen Tisch zu machen...Mein Kommentar: Jack, Tony und Kim haben die Faxen dicke. Sie rackern sich den Poppes ab, retten andauernd die Welt vor dem Untergang, aber niemand weiß das zu schätzen und Geld bringt es auch nicht ein. Warum nicht mal beim Stadtoberhaupt anklopfen und diesem mitteilen, dass sich all die Lebensunterhaltskosten nicht von selbst begleichen!? Doch statt sich irgendwelche Probleme lösen, kommen immer neue hinzu...
Jackies dreiundzwanzigster Hörspielauftritt bietet unzählige gute Story-Ideen. Und die erzählen eine von Anfang bis Ende schlüssige Story rund um so manches Klischee oder Popkulturzitat. Wie ein Wham!-Fußkettchen, das eine oberrattenscharfe Femme Fatal auf Abstand hält oder mehrere Ghostbusters-Film-Referenzen.
Kurz und bündig: Gewohnt hohe Qualität mit vielen Ideen, diversen Popkultur-Referenzen, Gut-gegen-Böse-Stereotypen und hervorragender Sprecher/innen-Riege - im Besonderen Melinda Rachfahl in der Rolle der Hauptgegenspielerin wird ihrer Aufgabe scheinbar mühelos gerecht.
Meine Wertung: 88%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.12.2019
Jack Slaughter
(22) Dämonisches Donnerwetter
Erschienen: 2019
Dauer: 1:08:59Das Wetter in Jacksonville spielt verrückt! Gewitter auf der Bowlingbahn, Hagel im Kino und Feuerstürme auf dem Friedhof. Eine cholerische Wetterhexe scheint ihre brennende Wut an Jack Slaughter und seinen Mitkämpfern auslassen zu wollen. Zeitgleich verwandeln sich einige Veganer in blutrünstige Zombies, die nach frischem Menschenhirn gieren. An zwei Fronten kämpfen die Krieger des Lichts gegen ihre neuen Feinde und versuchen alles, um die Stadt noch zu retten. Doch Hexen und untote Feinschmecker kann man nicht so einfach ausradieren wie Bleistiftstriche auf Papier...Mein Kommentar: Nachdem sich
(21) Dr. Darkness sagt Hallo allmählich in meinem Gehörgang manifestierte und nicht so recht in die sonst üblichen Spaß-mach-Spären gleiten wollte, zieht "Dämonisches Donnerwetter" mächtig an.
Zwar bleibt Dr. Darkness weiterhin stark im Hintergrund, tritt hier sogar kein einziges Mal in Erscheinung, doch die saugute Story und ihre hervorragenden Protagonisten präsentieren "Jack Slaughter" von seiner besten Seite. Spannender Plot und sogar einiger Hintersinn.
Jack, Tony und Kim haben es mit einer vor Wut und Rachegelüsten rasenden Wetterhexe und zwei Zombie-Veganern zu tun. Lobend erwähnen will und muss ich hier aber zuerst einmal Elisabeth Günther, die eine perfekte Performance abliefert. Sie trifft den nötigen Grad zwischen "etwas zu sehr drüber" und "dennoch glaubhaft" perfekt. Auch der für sie vorbereitete Text, beziehungsweise ihre Story-Prämisse, gefällt mir fast ausnahmslos hervorragend.
Selbiges gilt für das durch und durch überzeugte Veganer-Paar, das nun als Untote sein Dasein fristen muss. Wenn man Gehirne und das Fleisch von Menschen bevorzugt - ist das noch vegan? Und wie könnte man seiner Naschlust und dem damit verbundenen Überlebensdrang nachkommen, ohne seine Ideale zu verraten? Natürlich geht das nicht ohne die typischen Umweltschutz-, Tierschutz- und Veganer-Klischees, die teils gehörig auf die Schippe genommen werden, über die Bühne, ohne je beleidigend oder herablassend zu werden. Als Randnotiz soll hier auch nicht unerwähnt bleiben, dass "Serien-Macher" Lars Peter Lueg bezeichnet sich selbst als Veganer und betreibt gemeinsam mit seiner Frau den YouTube-Kanal "Rohe Energie".
Und naja, was soll ich noch schreiben. Dieses Hörspiel macht richtig Spaß. Gute Story, viel Witz (ja, ein paar laue Gags sind natürlich auch immer mal dazwischen, zugegeben), sehr viel Spielfreude beim Ensemble - allen voran Elisabeth Günther - und als Bonus nebenbei kommt, subtil eingeflochten, auch noch einiges zum Mal-drüber-nachdenken dazu. Wo
(21) Dr. Darkness sagt Hallo ein wenig enttäuschte, ballert Nummero 22 dafür umso mehr!
Das Zitat der Folge kommt von den Zombie-Veganern: "Vee-gaan vor! Noch ein Tor!"
Meine Wertung: 90%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.12.2019
Jack Slaughter
(21) Dr. Darkness sagt Hallo
Erschienen: 2019
Dauer: 1:18:08Die Welt scheint in Ordnung zu sein. Doch dann passiert etwas Furchtbares. Zombies, Geister, Vampire und Werwölfe tauchen gleichzeitig an allen Ecken und Enden der kalifornischen Kleinstadt Jacksonville auf. Doch Dämonenjäger Jack Slaughter ist sofort zur Stelle. Der Kampf geht los! Dämonenköpfe fliegen, und Pfähle tauchen tief in kalte Herzen. Doch woher kommt die Bedrohung? Welcher Bösewicht steckt hinter der Invasion der Monster? Ein grausamer Doktor der Dunkelheit scheint neu in der Stadt zu sein. Doch wie soll Jack Slaughter ihn nur aufhalten?Mein Kommentar: Professor Doom ist tatsächlich Geschichte. Man hat also keine Zaubernummer abgezogen und zieht den Kaffeesuchti wieder aus dem Hut. Neuer Hauptfiesling ist darum Dr. Darkness. Jener ist eigentlich Dooms ehemaliger Speichellecker Basil Creeper, welcher sich HASS bemächtigte und sich auch Delphin Flopper annahm.
Was den Humor betrifft, ist "Jack Slaughter" im Grunde unverändert: Storyweiterführende Dialoge sind mit Humor und Pointen gespickt und in der Serie etablierte Elemente wurden ausgetauscht - ihrem Sinn nach aber soweit nicht angefasst -, wenn es nötig war.
So lebt Sprecherinnenlegende Gisela Fritsch leider nicht mehr, kann also Jacks Großmutter nicht mehr mimen. An dessen Stelle tritt Jacks Onkel Colt. Ein mehr oder weniger Macho, der keine Schminktipps gibt, sondern Flachwitze schiebt, die hin und wieder auch mal frauenfeindlich sind. Der einzige, der über diese Witze lacht - und zwar herzhaft! -, ist allerdings Colt selbst. Um Colt zu sprechen, langt es für Jack nicht, einfach einzuschlafen, sondern er muss sich quasi ins Koma saufen. Oder das Handbuch der schwarzen Seelen: Es ist nun das HandTuch der schwarzen Seelen - wer sich damit abtrocknet, dient fortan den Mächten des Bösen.
Insgesamt ist auffällig, dass Folge 21 wie die Einleitung einer zweiten Staffel wirkt. Im Grunde ist noch alles da, was "Jack Slaughter" ausmacht, wenn auch hier und dort leicht verändert, doch es gibt auch weniger eingreifende Änderungen, sei es, dass Mr. Ming seine chinesischen Weisheiten ab sofort auf Deutsch von sich gibt, oder dass der Oberbösewicht - ehemals Doom, jetzt Darkness - eine eher untergeordnete Rolle spielt und keine bis wenige Zwischenparts erhält - zumindest ist dies im Augenblick für die folgenden Hörspiele noch so, mal schauen, ob dies so bleibt.
Die Produktion ist unverändert und weiterhin hochklassig, selbiges gilt für alle Sprecher/innen im Ensemble. Mit der Wertung möchte ich dennoch nicht allzu hoch gehen. Nach 20 Folgen und dieser langen Pause fallen die vielen Änderungen, wenn auch mehrere kleine darunter sind, sehr auf. Ob so gewollt oder nur mir so vorkommend, aber der Eindruck, dass "Dr. Darkness sagt Hallo" vornehmlich als Interrims-Folge gedacht ist, kriege ich einfach nicht aus den Ohren und manche Änderungen empfinde ich zudem als unnötig oder bisweilen nicht immer witzig.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 01.12.2019
Fünf Freunde
(134) ...und die unheimliche Achterbahn
Erschienen: 2019
Dauer: 54:04Eigentlich sollte es nur ein kurzer Besuch auf dem Jahrmarkt werden. Doch dann bleibt aus heiterem Himmel die Achterbahn stehen und Julian, Dick und Anne sitzen fest. Als sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen haben, ist aber George wie vom Erdboden verschluckt! Erfolglos durchkämmen ihre Freunde den ganzen Jahrmarkt, die Lage von George scheint ausweglos. Um sie zu retten, müssen die Fünf Freunde es diesmal mit ganz hinterlistigen Gaunern aufnehmen.Mein Kommentar: Dass jede Folge damit beginnt, dass wieder mal Ferien sind und man mal wieder George besucht - geschenkt! Das ist schon immer so und man akzeptiert es eben einfach. Was aber trotz aller Akzeptanz nicht so recht funktionieren will, Logiklöcher zu akzeptieren. Der Kirrin-Fünfer hat weiiiit über 100 Abenteuer erlebt, dennoch mangelt es bisweilen an den einfachsten Dingen.
Wie gesunder Menschverstand bei George. Die geht einfach so mit einem Fremden mit. Hat die - ansonsten zumeist argwöhnische - George in all den Ferien nichts dazugelernt? Mehr noch, sie lässt sogar Timmy zurück, weil der Typ es ihr mit ein paar warmen Worten ausredet. Wenn es für George irgendeinen nachvollziehbaren Grund gibt, genau auf diese Weise zu handeln, dann erschließt er sich mir einfach nicht.
Tja... Als die drei anderen Kids dann endlich von der Achterbahn herunterkommen, ist George spurlos verschwunden. Na gut, vielleicht ist der Dickkopf ja eben Zuckerwatte holen gegangen, oder sowas. Aber als sie George auch nach einiger Zeit nicht finden, gehen sie zum Wachpersonal und alarmieren die Eltern und die Poli... Nein! Eben das tun sie nicht. Sie denken nicht einmal daran, Eltern oder Polizei zu informieren. Denn als das Jahrmarktwachpersonal die Erklärungen der drei Kinder einfach abtut, suchen sie halt auf eigene Faust nach George.
Da erleben die Kids ihr 134. Hörspielabenteuer, haben schon unzählige Entführungen durchgemacht und zig Ganoven ertappt, wurden von diesen häufig belogen und betrogen, und trotzdem verhalten sich diese vier Kinder, als hätten sie nicht einmal den "Gefahren vermeiden"-Grundkurs aus dem Kindergarten oder der Grundschule mitgemacht: Laufe nicht bei Rot über die Straße, geh nicht mit fremden Menschen mit und all diese Dinge... Ist denn wirklich jedes Fünf-Freunde-Abenteuer ein Debüt? Vergessen sie nach jedem Abschlusslacher das jeweils erlebte wieder?
Das ist, was mir beim Anhören ständig durch den Kopf geht und es mir schwer macht, mich auf die Geschichte selbst einzulassen. Dabei ist die eigentlich gar nicht übel, sie ist super produziert und wäre eigentlich sogar spannend - wenn man einen plausiblen Grund für Georges Verschwinden und das außen Vorlassen Dritter verständlich gemacht hätte.
PS: Warum trägt Timmy auf dem Cover eine Wollmütze, obwohl offensichtlich nicht Winter ist, denn die vier Kinder tragen allesamt T-Shirts, Schnee liegt auch nirgends... Und: Sollte nicht - passenderweise - George auf dem Motiv fehlen?
Meine Wertung: 62%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 30.11.2019
TKKG
(212) Tyrannei Kommando Eins
Erschienen: 2019
Dauer: 57:54An der Internatsschule häufen sich verbrecherische Zwischenfälle: Diebstähle, fiese Erpressungen, Mobbing. Schließlich trifft es auch Frau Meerbott, die Sekretärin des Direktors. Der mit Edding auf ihren Unterarm gekritzelte Schriftzug "K1" bringt Tim, Karl, Gaby und Klößchen auf die Spur von "Kommando Eins" und einen gerade aufflammenden Bandenkrieg. TKKG müssen dringend die Drahtzieher finden. Um diesen auf die Schliche zu kommen teilen sich TKKG auf, treten den Gangs bei und stürzen sich in ein gefährliches Abenteuer...Mein Kommentar: Worum es geht, versteht man schnell: Zwei rivalisierende Banden, die aber nicht nur gegeneinander agieren, sondern auch Bürgerinnen und Bürger bedrohen, verprügeln, erpressen... Doch wer gehört da jetzt zu wem?
Es fängt schon damit an, dass ausnahmslos alle Bandenmitglieder/innen übertrieben dämliche (Ruf-)Namen haben, wie Keule, Finger, Axt oder Nadel. Es klappt zwar ganz gut, einfach den jeweiligen Gesprächen zu lauschen, um zu verstehen: Beide Seiten mögen sich nicht und ihre Anführer hetzen gegen die jeweils andere Fraktion auf! Aber alles in allem sind es allein die Gespräche selbst, die dabei helfen, durchzublicken. Auf die Stimmen und/oder Namen kann man sich nicht verlassen - das verwirrt nur; noch dazu, wo beide Banden letztlich sowie völlig gleich zu sein scheinen, denn beide stehen letzten Endes für dasselbe, haben denselben Ehrenkodex und all das.
Was jedoch wirklich heraussticht, ist die übertrieben gestaltete Jugendsprache. Stefan Wolf hätte seine wahre Freude hieran - und die Hörer/innen müssen sich teils schon arg wundern. Reden Jugendliche wirklich so? Naja, das eine oder andere Wort verwenden sie durchaus, zugegeben, aber es ist auch die Betonung und überhaupt der gesamte Tonfall. An den Mikrofonen agieren eindeutig Personen, die schon längst keine Jugendlichen mehr sind, aber deren Stimmen hierfür passen. Doch verglichen mit Sprechern und Sprecherinnen in den 1980ern ziehen sie den Kürzeren, klangen deren Jugendlichen schlicht natürlich, locker aus der Hüfte gesprochen. Die Jugendlichen in "Tyrannei Kommando Eins" aber klingen wie Erwachsene mit pseudocoolem Tonfall.
Komisch auch, dass es tatsächlich Leute in der Millionenstadt - dazu gehört besonders das Internat und alles, was so drumherum liegt - geben soll, die die TKKGs nicht kennen. Denn wie ist es zu erklären, dass niemand es unglaubwürdig findet, dass Tim, Karl, Klößchen und Gaby Jugendbanden beitreten, sich plötzlich nicht mehr leiden können und, ja, leider, ebenfalls so pseudocool daherreden...!? Lachen musste ich zudem, bei dem Moment, in dem Tim den anderen weißmachen will, er könne Klößchen nicht "öffentlich" verprügeln. Klar, denn das geht ja auch nur mit Karate, ihm einfach ein paar zu kleben oder ihn zu treten, oder sowas, nein, das ist nicht drin. Diese Passage klingt rein inhaltlich derartig hingekrampft und unbeholfen, dass es ohne Lachen bei mir einfach nicht geht. Wie blöd sind diese super Bandenmitglieder eigentlich... Himmelherrgottnochmal!
Abschließend verbleibt auch das James-Bond-Verbrecherfehler-Ende mit einigem Stilblütentum. Da plaudert der Obergangster doch munter alles aus und erklärt auch den allerkleinsten Zusammenhang. Das ergibt zwar für uns Hörer/innen Sinn, wir wollen ja wissen, was warum los ist, aber dreht man es einmal um: Welchen Sinn ergibt es in der TKKG-Welt? ...hahahaha, und wie dann der Typ auch noch nicht selbst handgreiflich werden will und lieber umständlich Kommandos gibt. Auch dies wirkt - jawohl! - hingekrampft und unbeholfen.
Ansonsten fällt mir noch auf, dass die "Hauptarbeit" im Besondern natürlich Tim und, auch nicht unwesentlich, Klößchen machen. Karl hört man kaum, beziehungsweise man nimmt ihn fast nicht wahr, und Gaby ist halt da und schminkt ab und zu blaue Flecken. Tims Vergangenheit als Sprayer - erstmals im aktuellen Kinofilm erwähnt -, wird hier nochmals angesprochen und unterstrichen (wobei andererseits die Vorkommnisse aus
(164) Operation Hexen-Graffiti gar nicht berücksichtigt werden).
Fazit: Ein Hörspiel, das "seeeehr najaaaa" ist. Der Plot ist ok, funktioniert nach deutlich über 200 Abenteuern aber einfach nicht beim TKKG-Gespann. Die Jugendsprache ist zu sehr drüber, die Sprecher/innen hinter den "Jugendrollen" tragen oft zu dick auf und eine Handvoll Szenen sind unfreiwillig komisch.
Meine Wertung: 56%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 21.11.2019
TKKG Junior
(9) Gepanschter Punsch
Erschienen: 2019
Dauer: 54:05Adventszeit in der Millionenstadt. Doch auf dem Öko-Weihnachtsmarkt geht es gar nicht besinnlich zu. Jemand scheint etwas in die Getränke und ins Essen zu mischen. Etliche Gäste klagen über Bauchweh und Übelkeit. Als auch der Punsch-Stand von Frau Glockner ins Visier der Täter gerät, übernehmen TKKG den Fall.Mein Kommentar: Hier bleibt mir nicht sonderlich viel zu schreiben. Auch nach mehrmaligem Hören geht diese Folge gut ins Ohr und versprüht jedes Mal wieder einen unterschwelligen Weihnachtscharme, ohne dabei einfach mitten auf die Kauleiste zu sein.
Der Fall bleibt jederzeit nachvollziehbar, was an seinen nicht vorhandenen Wendungen oder Überraschungen liegt, was bisweilen etwas schade ist. Zumal vor allem die Bösewichte natürlich auch als solche eindeutig herauszuhören sind. Bei diesen muss ich mich allerdings über das Motiv wundern. Da werden immer mehr Weihnachtsmärkte wegen irgendwelcher Dinge dicht gemacht, der Typ übernimmt dann einen nach dem anderen und die Polizei scheint sich überhaupt nicht daran zu stoßen und mal ein paar Nachforschungen anstellen zu wollen.
Nun, dennoch, alles in allem macht auch Folge 9 der Junior-TKKGs einigen Spaß. Nur, naja, vielleicht könnte man mit etwas weniger Stereotypen arbeiten. Denn gar so schwarz-weiß ist die Welt nunmal nicht immer; vor allem, wenn es um Ganoven geht...
Meine Wertung: 74%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 03.11.2019
Die drei ???
...und das versunkene Schiff
Erschienen: 2019
Dauer: 1:41:46Liegt tatsächlich ein alter Goldschatz vor der Küste des Ferienortes von Justus, Peter und Bob? Prompt vergessen die drei ??? ihren Ärger über den verregneten Urlaub und nehmen die Jagd nach den versunkenen Reichtümern auf. Sie tauchen ein in die geheimnisvolle Geschichte des berühmtesten Dorfbewohners und heben ein dunkles Geheimnis...Mein Kommentar: Man merkt, dass dieser Fall über 20 Jahre alt ist. Nicht, weil er altbacken wäre, sondern, weil hier einige Stilmittel zum Zuge kommen, die bei den ???-Fällen um 1995 gerade aktuell waren. Darunter fällt beispielsweise, wie ermittelt wird und dass einige Dinge, besonders technologische, hier noch nicht angekommen sind. Das weckt zugegebenermaßen auch nostalgiebezogene Sympathien, sorgt aber auch dafür, dass zum Beispiel Recherchen auch wirklich Recherchen sind und man viel mehr das Gefühl hat, dass hier drei Jungs ein Abenteuer erleben. Dass das Tempo dank quasi-doppelter Spielzeit relativ gemächlich daherkommt, spielt da natürlich ebenfalls mit rein. Und dass noch einmal Thomas Fritsch als Erzähler zum Zuge kommt, obwohl ja schon längst Axel Milberg diese Rolle übernommen hat, sorgt ebenfalls für ein gewisses Oldschool-Flair.
Der Fall selbst ist solide und phasenweise spannend. So ist es André Marx nicht zu verdenken, dass er Anno 1995 der Meinung war, dieser Fall sei nicht stark genug, doch, was auch immer er für diese Nun-doch-noch-Veröffentlichung letztlich noch anpasste, es reicht dicke aus und liegt mit vielen aktuellen Veröffentlichungen der letzten paar Jahre mindestens gleichauf, manchmal sogar deutlich davor.
Besonders loben möchte ich zudem die Sprecher/innen-Riege, die voll von illustren Stimmen/Namen ist, darunter Douglas Welbat oder Stefan Brönneke. Doch Jens Wawrczeck möchte ich explizit erwähnen. Wie phantastisch er in der Hai-Szene spielte - DAS ist echte Kunst, fernab vom ja mittlerweile häufiger mal vernehmbaren Overacting. Man nimmt ihm seine schiere Panik ab und wie er anschließend Justus anfährt, als dieser das Ganze zu relativieren versucht. Einfach großartig!
Bleibt mir als Fazit nur zusammenzufassen, ja, ok, Herr Marx, diverse ???-Stories Ihrerseits mögen stärker sein als diese hier, doch kann ich daran nichts wirklich(!) schwaches feststellen. Auf jeden Otto einer der besseren ???-Fälle, den man ruhigen Gewissens kaufen sollte.
Meine Wertung: 75%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.10.2019
Die drei ???
(201) Höhenangst
Erschienen: 2019
Dauer: 1:18:25Ein unbekannter Anrufer behauptet, Bob wäre der einzige Augenzeuge eines Mordes. Und als wäre das nicht schon seltsam genug, handelt das neueste Buch des Autors Ben Hustler von genau diesem Verbrechen. Bob glaubt an einen schlechten Scherz. Doch als er beginnt, die ersten Kapitel von "Höhenangst" zu lesen, überkommt ihn eine Gänsehaut...Mein Kommentar: Ein wenig verwirrend ist in den ersten Minuten zunächst das Springen zwischen Realität und dem, was Bob in seinem Buch liest (dies ist wie als Hörspiel zu hören). Drei Anläufe hat es bei mir gebraucht, bis ich in der Lage war, das jeweils unterscheiden zu können.
Das beiseite, funktioniert der Fall über weite Strecken - und er ist auch spannend. Es hakelt aber trotzdem hin und wieder. Wie etwa an der seltsamen Sache mit Lesley. Einerseits ist es schön, mal wieder Ann Montenbruck zu hören, andererseits nervt Lesley etwas mit ihrer Eifersucht. Die ihr ein wildfremder Mann einredet, der schätzungsweise in mittleren Jahren ist. Wobei die drei ??? zuerst bei Lesley waren und ihr erklärten, dass von diesem Mann eine gewisse Gefahr ausgehe und sie wissen müssten, wer er sei; ob sie ihnen helfen könne. Ist Lesley wirklich sooo dermaßen leichtgläubig zu denken, Bob spanne jemandem seine Frau (vermutlich ebenfalls in mittleren Jahren) aus?
Naja, was aber am meisten an der Sache wurmt, ist die damit implizierte Bob-der-Weiberheld-Geschichte, die in Fankreisen immer wieder mal diskutiert wird. Umso seltsamer wird das aber, wenn man bedenkt, dass der gesamte Kram rund um Lesley, diese Geschichte kein Stück voran bringt. Wenn man also Lesley schon in einen Fall einbaut und sie nicht nur für einen kleinen Plausch einbezogen wird, warum dann mit so einem Quatsch, der am Ende nicht einmal relevant ist? Und, PS: Ann Montenbruck klingt streckenweise sehr gekünstelt sprechend. Aber darüber kann man getrost hinweghören. Ich wollt's nur erwähnt haben.
Verwundern tut auch, wieso ausgerechnet Bob es sein soll. Zugegeben, die Beschreibung passt in einigen Punkten, aber sie passt auch auf zigtausend andere Jugendliche. Das blinde Pochen der Fieslinge darauf, dass es auf jeden Fall Bob sein muss, ganz egal, was man ihnen auch erklären mag... ich weiss nicht, will mir bei diesem ansonsten gut überlegten Plan nicht so recht ins Bild passen.
Sehr ärgerlich ist auch, dass der Titel - "Höhenangst" - nicht zum Tragen kommt. Zwar gibt es am Ende eine titelrelevante Szene; aber eben nur ganz am Ende und auch nur für etwa 2 Minuten. Eine coole über 2-3 Kapitel dauernde Szenerie, gefangen in der hoch schwebenden Gondel, wäre vielleicht schwer gewesen, sowas lange Zeit spannend zu halten. Aber meine Güte, wieso immer diese Effekthascherei-Titel, Kosmos? Ja, schon klar, Verkaufszahlen und so. Aber wenn die Bücher mittlerweile immer weniger mit ihren Titeln zu tun haben, warum dann nicht gleich einfach jedes Buch völlig wahllos "Mördergeister in der Todesbucht" oder "Untote Fußballspieler des Grauens" nennen, obwohl es inhaltlich natürlich um ganz andere Dinge geht. Das wäre wenigstens konsequent.
Was mir gefällt, ist die hier gut hinpassende Stimmen-Ähnlichkeit von Angelika Bartsch und Achim Schülke. Sprechen beide heiser und durch den Verzerrer, ja, ok, man kann sie auseinanderhalten, wenn man bewusst drauf achtet, aber sehr leicht ist es nicht. Hier hatten die Europas ein gutes Gespür für die richtigen Rollenbesetzungen. Dazu viele alte Musiken, gerade aus der Orchesterecke, und Christian Brückner (spricht unter anderem Robert De Niro) gibt sich die Ehre - nett.
Wären die Fieslinge eine Spur glaubhafter, Lesley lieber ganz rausgekürzt worden, besser hörbar, was Realität und was "nur" von Bob gelesen wird, wäre meine Wertung sicherlich etwas höher ausgefallen. So reicht es dann leider nur für ordentliche 65%. "Leider" deshalb, weil der Fall ansonsten wirklich gut und teils echt spannend ist und völlig ohne Rätselverse (die außer Justus ja eh kein Schwein versteht) auskommt. Super Voraussetzungen also... und dann hapert es an Kleinigkeiten... Schade!
Meine Wertung: 65%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 08.09.2019
TKKG Junior
(8) Der verborgene Schatz
Erschienen: 2019
Dauer: 48:00Karl hat von seinem Bruder eine Metallsonde geschenkt bekommen. TKKG wollen damit im Preußen-Park sofort auf Schatzsuche gehen. Werden sie tatsächlich etwas finden? Und wer sind die beiden seltsamen Gestalten, die sie verfolgen? Und führt das Loch in der Erde wirklich in eine Räuberhöhle?Mein Kommentar: Folge 8 der TKKG-Junioren... Kann sich erneut hören lassen! Ein in sich schlüssiger Fall. Was mich aber doch stört, ist, dass man die Bösewichte immer schon am Tonfall erkennt, beziehungsweise an ihrer Art, sich etwas unbeholfen anzustellen, wenn sie im Gespräch erstmal versuchen so zu tun, als wären sie eigentlich "auf der Seite der Guten".
Ich verstehe nicht, was das soll, und ich verstehe auch nicht, wem damit gedient wäre, das jedes Mal auf's Neue so offensichtlich zu gestalten. Es kann doch die Sache nur spannender machen, wenn man als Hörer/in, egal ob jung oder alt, nicht gleich von Anfang an weiss, wie der Hase läuft. Im Gegenteil sogar, was sollen Kinder daraus bitteschön lernen? Wenn jemand mir was antun will, dann höre ich das ja schon an der Stimme? Und solange niemand seltsam klingt, ist auch alles in Ordnung?
Was mir ansonsten noch auffällt, ist: Karl hat Geschwister!? Erst wird Peter Carsten in Carstens umbenannt... ...und plötzlich hat Karl Geschwister? Mal gucken, was die Junior-Reihe noch so für uns parat hält. Allerdings stößt mir etwas sauer auf, wie Karl über seinen Bruder spricht. Er sagt, sein Bruder labere eben manchmal auch Stuss... Heißt das, sein Bruder ist ein Wichtigtuer, oder noch schlimmeres? Oder meint er, sein Bruder versucht öfters mal, Karl zu veralbern? Wie dem auch sei, es wirkt reichlich seltsam, sowas zu vernehmen. Noch dazu aus Karls Mund und über ein Familienmitglied. Hört sich nämlich etwas nach schlechtem Verhältnis an.
Abschließend: Gute Produktion, gut aufgelegte Sprecher/innen... Insgesamt manchmal zu offensichtliche Fährten, aber dennoch gut anzuhören.
Meine Wertung: 71%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 08.09.2019
TKKG
(211) Geiselnahme im Villenviertel
Erschienen: 2019
Dauer: 1:12:21Klößchen will eigentlich nur sein Taschengeld von seinem Schulkonto abheben, um seine Freunde Tim, Karl und Gaby zu einem Eis einzuladen. Aber genau in diesem Augenblick wird die kleine Filiale der Taunitz-Privatbank Schauplatz eines Raubüberfalls. Die Verbrecher wollen nicht nur schnelles Geld - sie nehmen Geiseln und erpressen Lösegeld. Bald ist die Bank umstellt von unzähligen Polizisten. Es sind bange Minuten in der Filiale für TKKG, und das ist erst der Anfang eines gefährlichen Falls!Mein Kommentar: Die ersten ca. 25 Minuten sind großartig. Das Setting rund um den Banküberfall ist toll inszeniert und warum einige der Forderungen so seltsam anmuten, macht Lust auf mehr. Was ist da los? Was soll das alles? Irgendwie erinnert mich das jedes Mal ein wenig an Haus des Geldes.
Dann kommt aber der Rückzug der Gangster aus der Bank. Mit dem ist an sich auch alles in Ordnung - selbst die Idee, WIE sie es machen. Doch dann, oh weh, Tim kann's nicht lassen. Die Tonangeberin, genannt Frost, hat eine hörbar kurze Zündschnur, mit der spaßt man besser nicht, dazu sind die schlimmen Finger allesamt bewaffnet und natürlich in der Überzahl - aber was tut Tim? Er geht ihnen hinterher und steigt sogar, wenn auch heimlich, in deren Fahrzeug ein. Maaaaaaaan. Wieso nur muss Tim... ...äh, halt! Moment mal eben! Ahaaaa, ein Blick auf den Autoren der Geschichte weckt starke Erinnerungen an
(208) Geheimnis im Tresor... Na gut, das erklärt immerhin das James-Bond-Getue!
Was mir an der Sache so sehr missfällt, ist, dass Tim's Quasi-"Entführung" eigentlich nichts zum Fall beiträgt. Immerhin aber sorgt sie für ein paar Minuten für eine rasante Sequenz, die super vertont worden ist. Sowas sollte ruhig öfter mal vorkommen - gern mehr davon.
Daneben gibt es allerdings auch wieder ein paar Begegnungen mit Kommissar Zufall. Was Karl, Klößchen und Gaby teils für Geistesblitze haben, beziehungsweise für bisweilen eigentlich wackelige Rückschlüsse, aber hier doch ständig zufällig zutreffende ziehen... Echte Ermittlungsarbeit wäre da viel interessanter und vor allem auch spannender und hingehöriger. Zumal: Manches ist direkt in dem Moment, wo es geschieht, offensichtlich, aber es wird natürlich erstmal übersehen, damit der Fall nicht nach 10 Minuten schon wieder vorbei ist. Doch dann, plötzlich, wenn es gerade nicht voran geht, kommen Karl, Klößchen oder Gaby mit "Hey, mir fällt da was ein" oder man guckt sich mit dem Handy getätigte Aufnahmen an, was langweilig ist.
Was ich wiederum arg loben muss, ja, muss, ist die Performance von Katrin Decker in ihrer Rolle als Mareike Schmuck, alias Frost. Man, die spuckt Gift und Galle und man nimmt ihr die stressigen Momente, die ganze Angespanntheit und Skrupellosigkeit jederzeit absolut ab. Liebe Europas, Frau Decker bitte unbedingt häufiger ins Studio einladen. Man, ist die gut!
Übrigens, an dieser Stelle sei als Trivia erwähnt, dass auch Gabi Libbach, ehedem in TKKG-Kreisen als Francesca Oliviri bekannt geworden (
(26) Das Geiseldrama), dabei ist. Wenn sie auch lediglich eine sehr kleine Rolle hat, als Bankangestellte, obwohl sie gewiss super auf die Seite der Fieslinge gepasst hätte.
FAZIT: Im Kern eine sauber produzierte Folge, mit sehr gutem Grundplot, aber zu viel Super-Tim-Gehabe, unglaubwürdigen Auf-die-Spur-komm-Augenblicken und teils zu skrupellosen und zu schusseligen Gangstern. Man, dabei waren die ersten Minuten so dermaßen stark... Echt ärgerlich!
Meine Wertung: 79%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 06.09.2019
Begleitmedien
Die Welt der drei Fragezeichen - Hintergründe, Fakten und Kuriositäten aus 50 Jahren
Erschienen: 2019
Dauer: 9:06:00Wusstet ihr, dass Skinny Noris und Morton etwas gemeinsam haben? Dass Bobs Vater ganze vier und seine Mutter gar keinen Vornamen hat? Wer den Ausdruck "spezialgelagerter Sonderfall" erfand? Und ob Hugenay eigentlich nochmal aus dem Gefägnis kommt?
Die drei ??? haben sich in einem Zeitraum von mehr als 50 Jahren von einer ursprünglich US-amerikanischen Jugendbuchserie zu einem generationenübergreifenden Massenphänomen in Deutschland entwickelt. Der Autor C.R. Rodenwald fasst nun endlich (fast) alles zusammen, was über die drei Detektive aus Rocky Beach und ihre abenteuerlichen Erlebnisse bekannt ist: Wissenswertes zu allen wichtigen Figuren der Serie, die Hintergründe der Entstehung, Fakten und kuriose Gegebenheiten wie etwa die hypothetische Frage "Wie groß müsste die 'Kleinstadt' Rocky Beach eigentlich wirklich sein?".
Erzählt von Daniel Finger. Mit O-Tönen Statements, Zwischenrufen und HörspielsequenzenMein Kommentar: Sieben CDs, die allesamt je 75 bis 80 Minuten Spielzeit bieten - also randvoll sind. Klingt nach viel zum Anhören, und das ist es auch! Was genau das hier ist, ist allerdings nicht so ganz einfach zu umschreiben. Sicher, es ist mehr oder weniger die Vertonung des gleichnamigen Buches von C.R. Rodenwald, aber von einem Audiobuch zu sprechen, träfe es nicht ganz. Wobei, naja, es wird schon zum Großteil "vorgelesen", und zwar von Daniel Finger.
Beinahe immer, wenn Finger von Zitaten spricht, oder die Ansichten von zum Beispiel ???-Buchautoren oder Heikedine Körting nennt, pausiert er auch mal kurz und lässt entweder kleine Auszüge aus den ???-Hörspielen oder besagte Personen selbst zu Wort kommen. Sodass dann tatsächlich etwa André Marx, Kari Erlhoff oder eben Heikedine Körting zu hören sind. Selbst amerikanische Autoren und Autorinnen konnten für das Projekt gewonnen werden - diese werden allerdings leise gedreht und mit einer deutschen Stimme zeitgleich übersetzt. So bekommt man also Fakt auf Fakt, häufig sehr gut und peinlichst genau recherchiert, und immer mal wieder auch die Bestätigung serviert, dass Rodenwald nicht einfach irgendwelche Märchen erfindet.
Doch hier und da bekommt man "lediglich" von jemand anderem ein Zitat (etwa aus einem Interview) vorgetragen, weil die aussagende Person nicht für das Projekt gewonnen werden konnte, oder sie leider nicht mehr lebt. Schmunzeln kann man, wenn der immer noch nicht enthüllte Ben Nevis spricht. Mit einem leichten Verzerreffekt und vermutlich diversen EQ-Einstellungen wurde seine Stimme verfremdet, jedoch nicht so sehr, dass man nicht mehr verstehen könnte, was er sagt. Dennoch bleibt die Frage offen: Ist die Person hinter dem Synonym Ben Nevis es wirklich, oder "nur" jemand anderes, der für ihn spricht? Was an allen Zitataussagen etwas stört, ist, dass sie alle wie vorgelesen eingesprochen wurden, statt mehr nach authentischer Aussage zu klingen. So sind beispielsweise eindeutig André Minninger, Christoph Dittert oder Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer zu hören, doch warum klingen sie so seltsam, ja, teils affektiert?
Was mich ebenfalls etwas wurmt, ist, dass bei so mancher Info aus dieser CD-Box viel deutlicher die Sichtweise Rodenwalds durchscheint, als im Buch. Immer wieder wird der Status gewisser "Macher/innen" wie selbstverständlich als allgemeingültig für das gesamte Fandom geschildert. So wird etwa Andreas von der Meden als unglaublich fähiger und wandelbarer Sprecher geschildert (und das MEINER Meinung auch zu recht!) - aber sehen das ALLE so? Und, bei aller Bewunderung für Andreas von der Meden meinerseits, aber: Natürlich kann man heraushören, dass er Morton UND Skinny Norris sprach. Gewiss legte er beide Charaktere ganz anders an, doch seine Stimme kann man, finde ich, dennoch bei beiden sehr gut wiedererkennen. Wieso mit aller Selbstverständlichkeit genau das Gegenteil behauptet wird, ist mir schleierhaft.
Mir ist trotzdem sehr wichtig zu betonen, dass die von mir genannten Kritikpunkte den Hörgenuss der 7 CDs im Endeffekt nicht nennenswert schmälern. Es sind eben Dinge, die mir beim dreimaligen Durchhören auffielen, bzw. Dinge, die mich dabei ein wenig störten. Aber ich werde mir dieses Werk auf jeden Fall noch viele weitere Male auf die Gehörgänge schnallen, denn es macht wirklich großen Spaß. Mir fällt spontan kein Bereich ein, der nicht durchleuchtet wird. Wie entstanden The Three Investigators, wer ist der Autor? Die Umbenennung zu Die drei ??? im deutschsprachigen Raum, amerikanische und deutsche Autoren, der Sony-Kosmos-Rechtsstreit, die drei Protagonisten en detail, Geographie und Historie von Rocky Beach, die "wichtigsten" Gegenspieler/innen der drei ??? und und und... Die CDs gefallen mir nochmals besser als das Buch!
Meine Wertung: 93%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 23.08.2019
TKKG Junior
(7) Zwischen Gauklern & Ganoven
Erschienen: 2019
Dauer: 1:00:51Auf dem Mittelaltermarkt der Millionenstadt herrscht buntes Treiben. Jongleure, Bogenschützen und Wahrsager begeistern die Besucher mit ihrer Kunst - und TKKG sind mittendrin. Doch plötzlich taucht Falschgeld in der Menge auf. Wer hat die Scheine in Umlauf gebracht? Zwischen Gauklern und Ganoven begeben sich die vier Detektive auf die Suche nach dem Übeltäter.Mein Kommentar: TKKG (Junior) auf dem Jahrmarkt. Mal was neues, mal was anderes. Was mir, das nehme ich gleich vorweg, an diesem runden, gelungenen Fall immer wieder ins Ohr sticht, ist nicht per se seine Qualität, sondern was bei Ur-Serie "TKKG" seit Jahren nicht recht gelingt: Viel mehr Ideen, die interessant sind, beziehungsweise keine übertriebenen Plots und Plotideen: Robotervögel, die Dinge stehlen, Ganoven werden minutenlang belauscht und all sowas. Oder wenn Tim jedem zweiten dahergelaufenen Fiesling Prügel androht oder in hitzigen Situationen mühelos die Oberhand behält.
All das fehlt bei TKKG Junior. Hier sind Abenteuer noch Abenteuer und auch die kleineren Gemeinheiten können spannend sein. Man versteht instinktiv, warum die krummen Dinge krumm sind, warum die Gemeinen gemein sind - ganz ohne übertriebene Hektik und Gewalt; oder Androhung einer solchen.
TKKG Junior haben viel Charme, das beweisen sie erneut mit dem hier vorliegenden Abenteuer. Dazu die Produktion - das Jahrmarktfeeling kommt voll rüber - und bestens aufgelegte Sprecher und Sprecherinnen.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 27.07.2019
Die drei ???
(200) Feuriges Auge
Erschienen: 2019
Dauer: 4:55:12Justus Jonas ist verschwunden! Während Peter und Bob den Ersten Detektiv verzweifelt suchen, stolpern sie über Spuren aus ihrer eigenen Vergangenheit. Haben die drei ??? vor Jahren den "Fluch des Rubins" wirklich gebannt und hat Justus' Verschwinden etwas mit diesem längst zu den Akten gelegten Fall um den mysteriösen Edelstein zu tun? Schnell steht fest, dass das Feurige Auge mehr Geheimnisse birgt, als die drei ??? ahnen können...Mein Kommentar: Als im September 2018 der Dreier-Buchband herauskam, war ich Feuer und Flamme. André Marx, mein Lieblingsautor der ???-Geschichten, hatte den 200. Fall verfasst: Feuriges Auge. Eine, gewissermaßen, Fortsetzung zum Klassikerfall Der Fluch des Rubins. Was konnte da schon schiefgehen!? Ach ja: Spoilerwarnung! Weiterlesen auf eigene Gefahr! :)
Tja, also beim Lesen dann gab es durchaus Dinge, die mir missfielen. Allem voran das Drumherum mit den nörgelnden Eltern. Sicher, Eltern (oder in Justus' Fall Onkel und Tante) sind so - und in der Realität wäre es sogar seltsam, wenn sie sich nicht in all das einmischen würden, wenn Justus plötzlich verschwunden ist und er weder zu erreichen ist, noch er selbst sich meldet. Aber Marx hatte es bei weitem zu gut gemeint. Allem Realismus zum Trotz: Das elterliche Einmischen nervte gewaltig.
Abgesehen von einigen Kleinigkeiten hier und da war ich mit dem Rest aber ansonsten sehr zufrieden. Nur im letzten Drittel störte mich wieder etwas mehr. Und zwar fast die gesamte Indiensache. Erst nöhlen die Eltern und verbieten "die Detektivspielerei". Aber kaum ist Justus wieder da, dürfen sie alle drei nach Indien, um dort einen Fall zu lösen? Naja, meinetwegen. Aber selbst wenn das nicht wäre: Dieser Fall verlor rasant an Spannung, weil hier zu großen Teilen eigentlich nur noch in den Bergen herumgeklettert wird, abgesehen von den "Tempelszenen" selbst, die aber ebenfalls ohne Höhepunkte auskommen. Es fehlt etwas an Action und Überraschungen. Dieses abgeschmackte "Der Böse bedroht das friedvolle Volk mit seiner Waffe und will um jeden Preis den Schatz haben"-Ding gefiel mir einfach nicht.
Nun ja, jetzt kam also das Hörspiel, und was soll ich sagen: Wow! André Minninger hat fast ausschließlich richtig gekürzt. Erst einmal: Das komplette "Die Eltern zicken rum"-Zeug ist weg! Natürlich machen sie sich erstmal Sorgen, als Justus weg ist und so weiter. Aber dann hat es sich auch schon wieder: Peter und Bob können "in Ruhe" ermitteln. Ansonsten erstrecken sich die ersten beiden Bücher beinahe vollständig auf den ersten drei(!) CDs/MCs. Es gibt hier nur wenige Kürzungen.
Und, ehrlich gesagt, wäre nach den ersten drei CDs/MCs Schluss, also der Bösewicht in den Knast gewandert, ich glaube, ich hätte mich nicht beschwert, weil bis hierhin eigentlich alles Wesentliche im Kasten ist. Aber gut, der schlimme Finger flitzt nach Indien und die drei ??? reisen ihm hinterher. Nimmt man es jetzt ganz genau: Das hätte man sich alles schenken können, denn der Ganove kommt letzten Endes ja eh nicht ans gewünschte Ziel und die ??? sind erfolgreich gewesen. Oder kommen hier etwa viele Fanservice-Momente, wie das Treffen auf Mr. Randur? Hmm, ja und nein. Sie treffen zwar kurz auf ihn, aber wirklich nur kurz. Er erklärt ihnen einen Weg und das war's dann eigentlich. Nur ganz gegen Ende wird er dann nochmal flott erwähnt.
Aber! Dennoch gelingt es dem Hörspiel viel besser als dem Buch, alles das, was nach Justus' Wiederauftauchen geschieht, zu legitimieren. Nachdem man drei CDs/MCs lang mit viel Ermittlungsarbeit und einigen spannenden oder interessanten Momenten versorgt wurde, ist CD/MC Nummero 4 sowas wie ein willkommener Absacker, da auch die ersten Minuten noch etwas weiterermittelt wird, bevor es nach Indien geht. Und auch dort geht es deutlich zügiger voran, als im Buch, weil Minninger wieder so klasse gekürzt hat, ohne, dass etwas für die Story wichtiges fehlen würde. Und während all der Geschehnisse in Indien hat man Zeit, die vielen teils richtiggehend genialen Verweise auf
(5) ...und der Fluch des Rubins und
(100) Toteninsel Revue passieren zu lassen.
Denn entgegen der paar Dinge, die mir am 200. Fall in Buchform nicht gefallen: Marx hat trotzdem ganze Arbeit geleistet. Einen uralten Fall (
(5) ...und der Fluch des Rubins) zu nehmen, der in sich ja eigentlich auserzählt war, und ihn derartig schlüssig weiterzuschreiben, das allein ist schon klasse. Aber es ist auch die Schreibe von Marx, die dafür sorgt, dass man gern weiterliest. Und Minninger hat hier so wunderbar ein Hörspielskript daraus gemacht, dass man ihm ebenso dazu gratulieren muss, aus einem guten Buch mit Schwächen, eben jene Schwächen zu entfernen, ohne, dass irgendwas Substanzielles fehlt - und das, noch dazu, bei einer Spielzeit von immerhin 5 Stunden!
Nicht zu vergessen: Die Produktion ist ebenfalls äußerst gelungen. Uralte, alte und neue Musiken geben sich die Klinke in die Hand, die Soundeffekte sind sauber ausgewählt und sauber reingemischt und die Sprecher/innen liefern großartige Arbeit ab. Hans Peter Korff als Rubbish George gefällt mir sehr gut, Stephan Chrzescinski als Gus hat sein Handwerk nicht verlernt (im Gegenteil!) und Wärter Karl (Till Hagen) als Gabriel White ist die perfekte Besetzung für so eine Rolle, mit ihren Stimmungs-Aufs und -Abs. Dazu Altmeister wie Eckart Dux, Jürgen Thormann, Michael Deffert, Michael Lott, Holger Mahlich...
Meine Wertung: 91%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.07.2019
TKKG
TKKG - Jede Legende hat ihren Anfang
Erschienen: 2019
Tim und Klößchen lernen sich an ihrem ersten Schultag auf dem Internat kennen. Unterschiedlicher könnten die beiden kaum sein und besonders Klößchen, Sohn aus gutem Hause, ist nicht gerade erfreut, sich ein Zimmer mit Tim, einem Stipendiaten aus der Vorstadt, zu teilen. Doch als Klößchens Vater entführt wird und mit ihm eine wertvolle Statue aus seiner Kunstsammlung verschwindet, ist Tim der Einzige, der Klößchen glaubt, dass die Polizei auf der falschen Fährte ist. Gemeinsam mit dem hochintelligenten Außenseiter Karl und der smarten Polizistentochter Gaby, beginnt die Gruppe auf eigene Faust zu ermitteln: ein Flugzeugabsturz, maskierte Kung-Fu-Kämpfer, eine versteckte Botschaft von Klößchens Vater. Wie passt das alles zusammen? Das ist ein klarer Fall für TKKG!Mein Kommentar: Meine Erwartungen waren, zugegebenermaßen, nicht sehr hoch, nachdem der Mind-Machine-Film, bzw. auch dessen Hörspielfassung, vollkommene Grütze war. Doch nach mehrmaligem Hören des Hörspiels zum 2019er-Kinofilm bin ich sehr zufrieden und umso mehr überrascht, wie gut die Modernisierung der TKKGs gelang.
Oder liegt das vor allem daran, dass als Grundlage eine Vermischung von
(1) Die Jagd nach den Millionendieben und
(2) Der blinde Hellseher dient? Ich denke, dass das durchaus viel damit zu tun hat, denn der Plot ist nachvollziehbar und sogar relativ realistisch. Nur an einigen Stellen geht mir dieses oder jenes zu weit, beziehungsweise entfernt sich zu sehr von bekannten Mustern. Wie Gaby, die in einer Tour auf Polizeiprofi macht und so tut, als habe sie ihrem Vater all sein kriminologisches Wissen beigebracht und als wüsste sie über jedes Protokoll der Polizei im Detail bescheid. Das nervt bisweilen sehr. Und bei Karl nagt gewaltig an mir, dass er die meiste Zeit der einsame Oberstrebernerd ist, der noch dazu für andere die Hausaufgaben macht. Sicher, Karl war nie ein Haudrauf, aber er war stets für oder gegen eine Sache und er hat sich weder ausnutzen oder herumschubsen lassen.
Ansonsten kann ich hier nicht viel mehr kritisieren, höchstens an Kleinigkeiten rummäkeln. Gut gemachte Kino-Story passend vertont. Selbst Erzähler Christian Welbat fügt sich gut ein und alle Szenen werden anschaulich und ohne Hektik geschildert.
Meine Wertung: 76%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 07.07.2019
Fünf Freunde: Endlich erwachsen!
(2) ...werden Helikoptereltern
Erschienen: 2019
Dauer: 1:12:21"Sie heißen gar nicht mehr Kinderwagen. Man nennt sie jetzt wohl Buggys oder Sportwagen, Kombi-irgendwas. Laut Aussage des Verkäufers handelt es sich dabei um Reise-Systeme."
Ein Kind großzuziehen dürfte für die Fünf Freunde doch ein Kinderspiel sein. Als sie die Verantwortung für die kleine Tochter von Cousin Rupert übernehmen müssen, zerrt Lily mit ihrem unaufhörlichen Geschrei jedoch gewaltig an ihren Nerven. Der allseits beliebte Dr. Google hilft ihnen auch nicht weiter. Es gibt auf ihre Fragen grundsätzlich zwei Antworten, die beide völlig richtig zu sein scheinen: "Keine Sorge!" und "Bringt es sofort in die Notaufnahme!". Werden es Julian, George, Dick, Anne und Timmy mit vereinten Kräften schaffen, ihre Aufgabe zu meistern?
Ein neues aufregendes Abenteuer für die fünf völlig übermüdeten Freunde.Mein Kommentar: Hier bekommt man schon viel eher ein Gefühl dafür, was hinter "Fünf Freunde: Endlich erwaschsen!" für eine Idee steckt. Wo
(1) ...essen glutenfrei einfach nur plump Stereotypen verwurstete, die schon lange überholt sind, bleibt Folge 2 wesentlich, sagen wir mal, realistischer. Dennoch entzieht sich mir aber auch hier der Aspekt des Humors.
Denn einerseits kann von Helikoptereltern nicht im Allergeringsten die Rede sein. Der Begriff "Eltern" trifft es viel besser. Und andererseits werden im Grunde nur die üblichen Dinge, die ALLE Eltern dieser Welt kennen und durchmachen, abgespult: Schlaflose Nächte, weil das Kleine dauernd schreit, Windeln wechseln müssen und so weiter. Selbstverständlich gibt es in der Realität bei sowas auch ständig mal was zu Lachen oder zu Schmunzeln, nur beschränkt sich das im vorliegenden "Abenteuer" vornehmlich auf Pipi-Kacka-Situationen. Wie der unangenehme Geruch von Fäkalien oder dass die kleine Lily sich übergibt. Über mehr geht es hier beinahe nie hinaus.
So ekeln sich die Kirrins wegen irgendwas oder sie maulen und stöhnen, weil sie kaum noch Ruhe und Schlaf haben. Immerhin aber fand ich eine Szene tatsächlich interessant und lehrreich, und eine andere hätte amüsant sein können. Das ist zum Einen die Szene, in der Lily von ihrem Schnodder in der Nase befreit wird, weil sie das noch nicht allein kann, etwas, das ich zumindest noch nicht kannte. Und zum Anderen die Szene, in der ein Kinderwagen gekauft wird - das hätte mit einem besseren Verkaufsgespräch tatsächlich mal für einen echten Lacher sorgen können. Dieses Gespräch war nämlich auf der richtigen Spur, als der Verkäufer mit ironischem Ton gefragt wurde, auf welche Weise man die horrende Summe bezahlen dürfe, und ob der Kinderwagen auch einen Blu-ray-Player habe, weil er viel Geld kostet. Merkwürdigerweise aber wird das überteuerte Ding ohne ein Wort der Erklärung einfach so gekauft, obwohl es ein herkömmliches Wägelchen für weniger Kohle genauso getan hätte.
Am Ende wurmte mich aber erneut, wie platt und plötzlich selbiges eintrat. Die wahren Eltern, die ins Kittchen mussten und einige Wochen später wieder freikamen, wollen nun natürlich ihre Kleine zurückhaben. Und obwohl ich die emotionale Bindung, die in der Zwischenzeit zu Lily entstand, nachvollziehen kann, ist die Reaktion auf die neue Situation viel zu hysterisch.
Die Produktion ist wunderbar und gespickt mit gut aufgelegten Sprechern und Sprecherinnen, sowie passenden Musiken und Effekten. So verbleibe ich insgesamt mit einer noch in Ordnung gehenden 58%-Wertung. Lustig nicht, spannend nicht, aber halbwegs unterhaltsam und vor allem nicht so stereotyp.
Meine Wertung: 58%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 16.06.2019
Die drei ???
(199) ...und der grüne Kobold
Erschienen: 2019
Dauer: 1:15:06Ein grüner Kobold mit blecherndem Herzschlag, der nachts über die Flure geistert. Wahrlich keine gute Werbung für ein Hotel und eher abschreckend für die Gäste. Außer es handelt sich um Justus, Peter und Bob! Keine Sekunde glauben die drei Detektive, dass Kobolde wirklich existieren. Bis sie die Bilder der Überwachungskamera zu Gesicht bekommen. Sieht das, was die drei ??? da entdecken, nicht doch wie ein Kobold aus?Mein Kommentar: Dass es nicht wirklich ein Kobold sein würde, ist ja sowieso klar. Bleibt also nur die Frage, wer da warum als Kobold in Erscheinung tritt. Das Herumrätseln funktioniert soweit auch ganz gut und ist unterhaltsam in Szene gesetzt.
Auffällig ist nur, wie gleich zu Beginn der Hinweis auf das vegane Restaurant hervorgehoben wird, und auch darauf, wie wichtig es den Hotelbetreibern sei, sich so zu ernähren. Da ahnt man gleich auch die Generalrichtung des Geschichtsverlaufs - und liegt damit dann leider auch ziemlich richtig. Immerhin, wer der Kobold ist und wieso dieser Kobold im Hotel herumspukt, das ist relativ überraschend und wird einigermaßen originell erzählt.
Viel mehr kann ich hier auch nicht von mir geben. Einfach ein gut produziertes und unterhaltsames Hörspiel.
Meine Wertung: 73%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 16.06.2019
TKKG
(210) Raubzug im Casino
Erschienen: 2019
Dauer: 1:04:06Ein unbeschwerter Badenachmittag im Freibad nimmt für Tim, Karl, Gaby und Klößchen eine unvorhergesehene Wendung. Nach einem außergewöhnlichen Zwischenfall am Sprungturm wird Karl in der Umkleidekabine ein Schließfachschlüssel zugesteckt und TKKG geraten in einen Fall, der von einem skrupellosen Oberstufenschüler direkt zu einem Casinoräuber und zu einem unheimlichen Schießstand im Wald führt. Gut, dass Tim so ein guter Beobachter ist, sonst wären TKKG verloren!Mein Kommentar: Ein wenig seltsam ist es ja schon, dass TKKG wieder einen ganzen Schritt auf die Regionen der früheren 100er-Folgen zugehen. Im Besonderen bei Tim wird das deutlich.
Der lässt nämlich keine Gelegenheit aus, auf Proletentum zu reagieren, beziehungsweise mit Vergeltung zu drohen. Wenn er wirklich über solchen Dumpfbacken steht, wieso geht ihm das stets dermaßen an die Nieren, dass er nicht anders kann, als sich jedes Mal ein Herz zu fassen und einen Kommentar abzulassen, welcher der Gegenseite verdeutlichen soll, dass er sie für ganz schön blöde hält und er jeden Moment handgreiflich werden könne!? Dieses Verhaltensmuster Tims zieht sich wirklich durch viele der jüngeren Folgen.
Ansonsten find ich das Hörspiel eigentlich vollkommen in Ordnung - habe aber trotzdem an drei Stellen einen geistigen Hänger. Die Szene mit der gefakten Geldübergabe. Wie kommt der eine schlimme Finger darauf, dass er auf jeden Fall für den anderen schlimmen Finger gehalten werden würde? Wenn ich in eine Umkleide ginge und jemand hielte mir unvermittelt 200€ hin - da habe ich doch nicht unbedingt die Geistesgegenwart, mich an einen Ring oder soetwas zu erinnern, oder mein Handy zu zücken um ein Foto zu machen. ICH jedenfalls würde wohl nicht so reagieren, denn sowas spielt sich ja auch sehr schnell ab - ich wäre viel zu verdutzt. Aber ok, vielleicht ginge es anderen so, da umsichtig zu reagieren. Nur, wie kommt der Ganove darauf, dass er da jetzt auch genau den Richtigen für sein Vorhaben abpasst?
Ebenfalls finde ich Karl reichlich verklemmt. Ein 13-, eventuell 14-jähriger Junge, der mit seinen drei Freunden schon unzählige Abenteuer erlebte, kriegt es nicht auf die Kette, sich mal flott die nassen Klamotten auszuziehen, abzutrocken und flugs die trocke Unterhose anzuziehen? Diese 20 Sekunden kann er nicht verkraften? Er bittet die drei zwar, sich mal eben umzudrehen, meint darauf aber umgehend, er gehe doch lieber in eine Umkleidekabine. Das Schräge: Wäre er einfach direkt in die Umkleide, wäre das ein ganz anderer Schluck aus der Flasche gewesen - aber dass er zunächst darum bittet, sich umzudrehen, und DANN erklärt, er gehe lieber in eine Umkleide, also, das geht mir nicht in die Hirnsülze.
Zu guter Letzt noch die Abschlussszene im Wald. Woher weiss Tim so urplötzlich, dass der gestellte Fiesling es nicht gewesen wäre? Es gibt dafür so erstmal keinerlei Anhaltspunkt, dennoch hat Tim den Durchblick. Warum, bitteschön? Ebenfalls wundere ich mich ein wenig darüber, wieso die beiden Ganoven sich am Ende vertragen. Wenn man da mal einen Moment drüber nachdenkt, wäre der eine sehr viel besser dran, wenn der andere in den Knast ginge - und haben die wirklich gedacht, da käme nur EIN Polizist und sie könnten dann ohne Weiteres in einem Polizeiwagen flüchten? Für angeblich erfahrene, ausgebuffte Kriminelle ganz schön kurzsichtig.
Die Produktion ist wunderbar, alle Sprecher/innen liefern super Arbeit ab (Astrid Kollex - YES!) und im Grunde kann man, wie schon angedeutet, dem Fall gut zuhören. Dennoch: Keine wirkliche Kaufempfehlung meinerseits, mehr der Tipp, hier vielleicht zuzugreifen, wenn man mal eine wenigstens halbwegs gescheite Folge hören möchte, aber man auf die im eigenen Regal stehenden Hörspiele gerade keine Lust hat.
Meine Wertung: 60%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 25.05.2019
Fünf Freunde: Endlich erwachsen!
(1) ...essen glutenfrei
Erschienen: 2019
Dauer: 1:12:42"Wir essen keinen Weizen, keine Milchprodukte, keinen Zucker", erklärte George.
"Ach, das freut mich so", sagte Tante Fanny. "Soll ich euch ein paar schöne Erdnussbutter-Brote zum Mitnehmen schmieren?"
Als Dick Anne ein hippes Kochbuch zum Geburtstag schenkt, ahnt er nicht, was er damit ins Rollen bringt. Anne erkennt, dass die ganze Gruppe sich mit ihrer westlichen Ernährungsweise selbst vergiftet. Ab sofort herrscht ihrer Gesundheit zuliebe ein neues Regiment. Doch nicht nur Zoodles, Powerballs und der wunderbare entzündungshemmende Grünkohl beherrschen fortan ihren Alltag, auch ein Knurren im Bauch, Apathie und schlechte Laune schleichen sich ein. Werden es Julian, George, Dick, Anne und Timmy schaffen, an ihrer neuen Ernährungsweise festzuhalten, ohne sich dabei gegenseitig an die Gurgel zu gehen? Ein weiteres spannendes Abenteuer für die fünf hungrigen Freunde.Mein Kommentar: Was für ein einziger, hanebüchener Unfug. Der im englischen Original(-Buch) von Bruno Vincent stammt, von Katja Theiß ins Deutsche übersetzt und letztlich von André Minninger und Heikedine Körting verhörspielt wurde. Als "mit Humor" wurde das alles angekündigt und wird es auch nach wie vor vermarktet. Na, gucken wir mal!
Anne bekommt also dieses Kuchbuch, wird einsichtig, zwingt ihren Freunden eine radikale "nur noch gesunde" Ernährungsweise auf und verlangt - auch von sich - absolute Disziplin. Dann geht man noch zu einem Ernährungsberater, der jedes von Annes Argumenten bejaht, dabei aber so merkwürdig herablassend tut, dann höflich darum bittet, dass sie jetzt endlich abhauen und verlangt noch 400 Tacken für eine Quasi-Beratung. Sicher, es gibt jede Menge Halsabschneider, die mit warmen Worten und frommen Sprüchen ihr Geld machen. Doch wieso hat man nur diesen einen Typen dargestellt? Es gibt auch genug andere, die einfach nur informieren, beziehungsweise, Anne hätte ja auch mal im Web recherchieren können - es existieren viele Foren und Websites zu diesem Thema. Hier dann zu erklären, dass sie verschiedene Quellen konsultierte, sowohl Pros als auch Contras erfuhr und eben jetzt zu ihrer Ansicht kam, wäre viel sinnvoller gewesen, um den Wunsch nach einer besseren Ernährung und etwas mehr Selbstdisziplin zu erklären.
Nun geht es etwa 45 Minuten lang so weiter, dass die Freunde sich bemühen, sich gesund zu ernähren, aber immer wieder rückfällig werden. Schokolade naschen, die gesunden Drinks einfach weggießen, wenn Anne gerade nicht hinguckt, et cetera. Sie haben doch soooo einen Hunger und die Drinks schmecken halt doof. Sicher, ja, Ernährungsumstellung ist auch Geschmackssache. Aber wer behauptet denn, dass man sich gesund ernährt, wenn man nicht mehr als 50 Gramm Sojasprossen und eine halbe Möhre mampft, dazu ein Glas Kressesaft trinkt? Ferner gibt es tonnenweise Rezepte, die selbst leckere, "gesündere" Pizzen und Aufläufe problemlos möglich machen, sofern man sich nicht NUR so ernährt. Selbst simple Tipps, wie "etwas Apfelsaft statt Zucker nehmen", werden einfach nicht genannt, und dass man auch relativ gesund naschen kann, wird ebenfalls verschwiegen...
Tja, egal! Anne bemerkt jedenfalls bald, dass ihre Freunde schummeln, hat irgendwann die Nase voll, stellt alle zur Rede, erklärt nochmal ihr Anliegen und alle stimmen zu, dass sie es redlich versuchen wollen. Fast direkt danach halten die Kids eine Rede an einer Schule, die gerade ein Fest feiert, mit Kuchen, Keksen und vielem mehr. Anne ruft sinngemäß in die Menge: "Nicht essen, sonst werden wir alle sterben!", die Schüler und Schülerinnen werden panisch und dann fahren die Freunde auf ihren Fahrrädern weg. Ähm... *räusper* HÄÄÄÄH!?
Naja, was soll's... Jetzt sind noch rund 2 Minuten Hörspiel-Restzeit auf der Uhr. Der Erzähler erklärt, die Kids seien auf dem Rückweg, als Anne plötzlich an Julian, Dick und George denken muss, kurz überlegt, bremst, stehen bleibt und gesunde Ernährung aus heiterem Himmel für Quatsch hält. Die Kids lachen und die Folge ist vorbei. Was für ein Blödsinn. Wäre nicht etwas in der Art wie, "OK, es ist schwerer als ich dachte, aber wir können ja wenigstens versuchen, weniger zu naschen und auf allzu viele Kohlenhydrathe zu verzichten und etwas mehr Gemüse zu essen... Einverstanden!?"
Es gibt keine Erklärung, was genau das mit der Schule sollte und/oder, wieso Anne einen Sinneswandel hat, beziehungsweise, wieso sie einfach alles mit der gesünderen Ernährung von sich weist. Bei allen Argumenten, die vielleicht für oder gegen eine "bessere Ernährung" sprächen, nahm man sich lediglich 3-4 Plattüten, garnierte das mit dem Who is Who der "Öko-Puristen-Klischees" und bemühte sich nicht im Geringsten um eine zumindest halbwegs differenzierte Darstellung der Thematik, oder wenigstens um eine Erklärung, warum Anne das alles nun doch nicht mehr möchte. Sich umzugewöhnen ist eben schwer und auch, wenn es sich letztlich lohnen würde, etwas mehr auf sich Acht zu geben, ach, egal, ist doch alles nur Quatsch, Schwamm drüber! Was sollen Kinder, Jugendliche oder Erwachsene denn bitte hieraus für Schlüsse ziehen?
Darüber hinaus ist diese Folge in keiner Weise spannend, unterhaltsam oder, ja, mit Humor gesegnet. Anne zwingt den anderen ihre neue Ansicht auf, keiner ist so recht glücklich damit und plötzlich ist Anne wieder anderer Meinung. Das ist alles, was hier vermittelt wird. Das ist an Langeweile kaum zu überbieten und wer trotzdem bis zum Ende durchhält, blickt verständnislos ins Leere...
Wenn hier irgendeine Form von Persiflage auf irgendeinen Typ Mensch versteckt ist, tut mir leid, ich entdecke nichts davon. Hier werden nur uralte Klischees bedient und lange nicht mehr haltbare Vorurteile runtergerattert. Selbst die Szene am Ende, als Anne vom Sterben durch Kuchenessen spricht, ist nicht lustig, sondern einfach nur platt, weil keinerlei humoristischer Zusammenhang verständlich wird. Nirgends wird irgendetwas augenzwinkernd betrachtet, sondern alles wird eindimensional stumpf vorgetragen. Der Wunsch nach besserer Ernährung ist eben nur was für verkorkste Baumschmuser und Körnerkauer... So scheint man sich das wohl gedacht zu haben.
Die Produktion allerdings ist wunderbar. Im Besonderen die fünf Hauptstimmen (Welbat, Harloff, Harloff, Fontages und Pahl) machen einen großartigen Job - ich würde nur kritisieren, dass die Kirrins viel zu fröhlich klingen! -, die Geräusche sind super, die Musiken sind auch gut. Wobei! Die Titelmusik. Auweia! Als reines Instrumental wäre es toll, aber der Text, autsch! In vielen Titelmusiken geht es zumeist wenigstens um Abenteuerlust, Zusammenhalt oder die Eigenschaften der Protagonisten. Hier sagen alle nicht mehr als "Hey, wir sind die fünf Freunde, das finden wir klasse!"... Ich denke, die sind jetzt erwachsen!? Oder ist DAS etwa der Humor, der ständig erwähnt wird?
Meine Wertung: 23%(Bemusterung erfolgt)
Rezension vom: 24.04.2019
TKKG Junior
(6) Bei Anruf Abzocke
Erschienen: 2019
Dauer: 51:35"Eine Diebesbande will Ihr Konto leerräumen! Beim Nachbarn wurde eingebrochen, Ihre Wohnung ist als Nächstes dran. Ihr Enkel hatte einen Unfall und braucht dringend Geld!" Mit diesen und ähnlichen Nachrichten schockt eine Bande von falschen Polizisten ältere Menschen in der Millionenstadt. Als auch Gabys Oma ins Visier der Ganoven gerät, greifen TKKG ein.Mein Kommentar: Hmm, der Titel, also Bei Anruf Abzocke, ist nicht wirklich ganz richtig. Zwar wird auch hier mit diesem Kniff gearbeitet, doch das ist eher am Rande für diesen Fall von Belang, denn hier wird es vornehmlich mit direkt ansprechen und dreist draufloslügen probiert, und es geht im Großteil des Falls viel mehr um Gabys Oma, der zu helfen versucht wird. Mir leuchtet zwar ein, dass "Bei Anruf Abzocke" schön catchy klingt, aber zum Inhalt passen sollte ein Titel doch bitte trotzdem.
Davon abgesehen spielen Katja Brügger und Douglas Welbat ihre Rollen superb und man hat keine Probleme damit, dass man sich als Hörer/in wünscht, dass sie ihr Fett wegkriegen. Auch sonst sind alle Charaktere klasse besetzt, keine Frage. Und ja, natürlich werden Menschen höheren Alters auch mal vergesslich, aber hier dient das ständige Kurzzeitvergessen der Oma Glockner teils der Belustigung, teils der in diesem Punkt bemühten Spannungserzeugung.
Denn spannend ist der Fall sowieso schon, nur reißt Oma Glockner mitunter etwas aus der Story raus, und mit Situationen wie "Was sollte ich jetzt nochmal rufen, damit die Kinder zur Hilfe eilen?!" zerrt Autor Frank Gustavus manches Mal sehr am Geduldsfaden, denn bei allem Verständnis für Altersvergesslichkeit, es ist doch völlig egal, was genau sie nun ruft, die Kids sind nicht blöd, die werden es schon raffen. Wo es im Flur rumpelt und rumort und Oma Glockner ihre Überlegungen vor sich hermurmelt, kommen die vier Kids nicht auf die Idee, einfach mal die Bildfläche zu betreten?
Das ist in der Tat das einzige Manko dieser ansonsten sehr gelungenen Folge. Produktion, Story-Idee und soweiter - alles super. Nur dieser Holperer zum Ende hin, Mensch, der war doch nicht nötig...
Meine Wertung: 82%(Bemusterung erfolgt)