Pressetermin: Exklusiver Studiobesuch bei TKKG am 14. November 2016

Als mich am frühen Nachmittag des 7. November 2016 eine eMail erreichte, in der (unter anderem auch) dieses bescheidene Internet-Hörspielfan-Projekt zum Pressetermin der kommenden 200. TKKG-Folge eingeladen wurde, war ich schlichtweg baff! Überhaupt, endlich mal was TKKG-bezogenes, statt immer "nur" Die drei ??? (die ich natürlich ebenfalls sehr gern höre!)... Aber wow, 200 Folgen schon? Es war doch erst gestern, dass Mutti mir "(4) Das Paket mit dem Totenkopf" kaufte, und da war die Folge eben erst erschienen!

Jedenfalls: Die kommenden sechseinhalb Tage konnten nicht schnell genug vergehen! ...und eeeeendlich dann war es soweit und ab in den Zug. Die Fahrt verlief unspektakulär und auch in Hamburg war das Finden der genannten Adresse ein Kinderspiel. Aufgrund vieler Bilder und Videos aus hörspielbezogenen Büchern oder TV-Beiträgen, kam mir gleich alles auf merkwürdige Weise vertraut vor - doch das Gefühl, die große Treppe im Flur zu sehen, machte deutlich: Das ist (für mich) mehr als nur ein Pressetermin - nach all den Jahren durfte auch ich endlich einmal hier sein. :)

Doch für Sentimentalität blieb kaum Zeit, da alle Anwesenden recht bald freundlich begrüßt und über den Verlauf des kommenden Nachmittags gebrieft wurden; nebst dem Hinweis, dass sogar ein Karton bereitstünde, in welchem schätzungsweise 25-30 Tafeln "Sauerlich-Schokolade" für alle warteten. Da hat Georg wohl schnell nochmal geliefert.

Die erste Station ging die große Treppe im Flur hinauf und führte dann zum Beiwohnen einer Aufnahmesequenz der kommenden 200. TKKG-Folge. Die TKKGs saßen allesamt im kleineren Mikrofon-Raum (Sascha Draeger und Manou Lubowski auf der einen, Rhea Harder und Tobias Diakow auf der anderen Seite) und sprachen ihre Takes ein, und alle anderen verblieben im Aufnahmeraum, wo André Minninger und Heikedine Körting am Mischpult saßen.

Für mich persönlich war sehr interessant, dass über die Lautsprecher im Aufnahmeraum die nebenan gesprochenen Worte bereits so wie das fertige Hörspiel auf der eigenen Strereoanlage klangen; wenn man von Musik und Soundeffekten absieht, die ja erst kurz vor dem Mastering reingeschnitten werden. ...als Sascha Draeger plötzlich einen kleinen Kontinuitätsfehler hatte, was Rhea Harder gleich zum Lachen brachte: "Du hast die doch schon lange in der Hand!", (Draeger:) "Die liegt da!", (Körting:) "Nein!", (Lubowski:) "Die hast Du doch vorhin erst aufgehoben!"... Bin gespannt, ob ich später, beim fertigen Produkt, heraushören werde, dass da jetzt eigentlich gleich Frau Harders Lacher gekommen wäre! :) Naja, jedenfalls war die Stimmung so locker und gelöst, wie man es allgemeinhin immer zu hören oder lesen bekommt, wenn "die Macher" vom Aufnahmeprozess berichten.

Im Anschluss daran gab es die Möglichkeit, sich etwas genauer in beiden Räumen unzugucken, und außerdem im Mikrofon-Raum die vier TKKGs zu fotografieren. Da ich meine Fotos recht schnell gemacht hatte, und die Anderen ja auch ihre Bilder wollten, hatte ich mehr als ausreichend Zeit, mich im Aufnahmeraum umzuschauen: Diverse Pulte, Bandmaschinen, Regler, Regale mit einigen Requisiten, vielen Ordnern und Bandspulen über Bandspulen, sowie allerlei weiterem Zeug. Und an einer Wand hing eine große, schwarze Fläche (vermutlich aus Holz oder stabiler Pappe) mit mehreren herausragenden Nägeln und vielen beschrifteten Aufklebern, die aufzeigten, was auf den (nackten) Bändern, die über den Nägeln hingen, zu hören sei: Treppen, Poltern oder Hüpfen, waren einige der vielen Begriffe, die zu lesen waren.

Verlässt man auf der obersten Etage den Aufnahmeraum, gelangt man auf ein kleines Stück Flur, an welchem, neben der wieder nach unten führenden Treppe, außerdem noch eine Miniküche mit Kaffeemaschine, Tassen und Spüle, der Requisitenraum und auch der eher kleine, aber für 4-8 Personen locker ausreichende Aufenthaltsraum für die Sprecher/innen anliegt. Dieser Aufenthaltsraum ist recht spartanisch eingerichtet: Tisch, Sitzbank und Stühle, dazu eine Schale voller Knabbereien, dennoch ist er andererseits gemütlich - das mag auch daran liegen, dass in einer Ecke ein großer Pappregal-Aufsteller steht, in dem mehrere Europa-Hörspiel-Kassetten ruhen - natürlich noch foliert. Größtenteils Produktionen aus den späten 90er-Jahren, von TKKG, Fünf Freunde oder Bob, der Baumeister. Der Requisitenraum ist schätzungsweise 25-30 Quadratmeter groß und hier stehen, hängen und liegen hunderte Dinge herum. Von Postern über Pappaufstellern und Telefonen, Tretautos, Handschnellen oder Weckern, bis hin zu Plüschtieren, Kabeln, Stühlen, Musikinstrumenten und und und... Und obwohl dieser Raum proppevoll ist, ist er sehr übersichtlich organisiert, aufgeräumt und leicht begehbar. Nichts liegt im Weg herum oder wäre besonders leicht umzustoßen oder herunterzureißen, wenn man daran vorbeiliefe.

Interview mit Sascha Draeger


Der nächste Programmpunkt des Pressetermins bestand aus ein wenig Leerlauf, denn jetzt wurden die zuvor angefragten Interviews organisiert. Während diese nach und nach abgehalten wurden, plauderten die jeweils übrigen Anwesenden über dieses und jenes miteinander. Selbst mit den Offiziellen der PR-Agentur sowie jenen von Europa und Sony waren das allermeistens relativ unförmliche Gespräche - man tauschte sich aus, unterhielt sich über TKKG, Die drei ???, Die Fünf Freunde, Die Funk-Füchse und und und, aß nebenbei etwas Kartoffelsalat oder ein Stück Kuchen, oder trank zum Beispiel Apfelsaft oder Mineralwasser.

Interview mit Heikedine Körting und André Minninger


Die weitere Zeit habe ich genutzt, um mich weiter im Haus umzuschauen und viele Fotos zu machen. Denn allein das Haus selbst wäre einen Bericht allemal wert. Es ist sehr groß, hat drei Etagen und auf jeder führt ein Flur in mehrere Räume; von denen ich die allermeisten selbstverständlich nicht betreten habe, weil ihre Türen geschlossen waren. Doch das, was man sonst so sehen konnte, war voller Details. Viele Fotos, alte Uhren und übergroße Spiegel an den Wänden, viele Teppiche, große wie kleine auf dem Boden, unzählige alte Möbel, das angenehme Knarzen der Holztreppe im Flur, wenn man sie hinauf- oder hinabgeht, Kronleuchter an der Decke, mehrere Tasteninstrumente, ab und an auch mal eine eingerahmte goldene Schallplatte (als Auszeichnung für Europa-Hörspiel-Produktion X) - und irgendwo stand sogar ein sehr schönes Grammophon. Einfach nur: WOW!

Abschließend gab es ein freundliches Händeschütteln und den Wunsch einer guten Heimfahrt - und selbige wurde angetreten. Und ich möchte an dieser Stelle noch einmal meinen Dank für die Einladung, die angenehme Atmosphäre vor Ort und die Möglichkeit, überhaupt einmal im "Studio Körting" anwesend und bei einer Aufnahme dabei sein zu können, unterstreichen. Wie ich eingangs schrieb: Für mich war das mehr als nur ein Pressetermin und ich werde mich immer wieder gern an die paar Stunden dort erinnern! :)
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